Cover-Bild Malnata
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 15.05.2024
  • ISBN: 9783328602712
Beatrice Salvioni

Malnata

Roman - "Dieses Buch ist wie eine Stichflamme und hat mich komplett entzündet." Mareike Fallwickl
Anja Nattefort (Übersetzer)

Eine junge Frau mit einem unbeugsamen Willen. Und eine Gesellschaft, die versucht, sie zu brechen.

Unter der sengenden Sonne der Lombardei im Jahr 1935 begegnet Francesca zum ersten Mal Maddalena, die von allen im Ort nur »Malnata« genannt wird: »Die Unheilbringende«. Francesca – zu Konformität und Gehorsam erzogen – ist sofort fasziniert von dem barfüßigen Mädchen, dessen Hände immer schmutzig sind, die Augen voller Trotz. Entgegen allen Warnungen freundet sich Francesca mit Maddalena an und lernt mit der Zeit, den Lügen der Erwachsenen zu misstrauen. Doch in einer Gesellschaft, die keinen Platz hat für weibliches Freiheitsdenken, ist jedes falsche Wort und jede unfolgsame Tat eine Gefahr …

Ein aufsehenerregender, vom Feuilleton hochgelobter Roman über die Macht weiblicher Selbstbestimmung und eine Hymne an die Kraft der Freundschaft. Beatrice Salvionis Debüt sorgte nicht nur in Italien für große Aufmerksamkeit, wo es wochenlang auf der Bestsellerliste stand: »Malnata« wird in 35 Sprachen übersetzt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2024

Kraftvoller Roman über eine junge Frau mit unbeugsamem Willen

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Ich bin absolut begeistert von diesem Erstlingswerk von Beatrice Salvioni!

Schon dass unglaublich kraftvolle Titelbild hat mich sehr stark angesprochen. Der Blick dieses Mädchens zieht einen direkt in ...

Ich bin absolut begeistert von diesem Erstlingswerk von Beatrice Salvioni!

Schon dass unglaublich kraftvolle Titelbild hat mich sehr stark angesprochen. Der Blick dieses Mädchens zieht einen direkt in den Bann. Und genau das ist sie, die Malnata - Maddalena mit ihren schief geschnittenen Haaren und dem trotzigen Blick.

Das Buch spielt 1935 in Italien, einer Zeit, in der Mädchen brav und gehorsam sein sollen. Doch die Malnata ist alles andere als das, sie ist stark und mutig und selbstbestimmt.

Die Geschichte von Francesca und Maddalena zieht einem unheimlich in den Bann, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

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"Aber eines sage ich dir", fuhr mein Vater fort, "wenn man erwachsen wird, lernt man, dass es oft besser ist, nicht zu sagen, was man wirklich denkt."
"Und wie macht man das?"
"Behalte es für dich. Bewahr es sorgfältig in deinem Innern. Dort ist es in Sicherheit."
"Und hört es dann auf wehzutun?"
Er rang sich ein müdes Lächeln ab: "Nein, das hört nie auf."

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" Worte", antwortete sie. "Worte sind gefährlich, wenn man sie gedankenlos ausspricht."

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In ihrer Welt gab es zwei Gewissheiten.
Erstens: Dinge, die sie sich nicht erklären konnten, waren entweder des Teufels oder vom Herrgott gesandt, je nachdem, ob Sie die betroffene Person für einen anständigen Menschen oder einen Schurken hielten.
Zweitens: Es war nie die Schuld der Männer.

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Von mir eine ganz klare Leseempfehlung an diesen starken Roman!

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Freundinnen für immer

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Italien im Jahre 1935, der Sommer ist heiß und Francesca verbringt die Tage damit, Maddalena zu beobachten, ein Mädchen, das barfuß und schmutzig mit zwei Jungs durch die Gegend läuft. Malnata wird sie ...

Italien im Jahre 1935, der Sommer ist heiß und Francesca verbringt die Tage damit, Maddalena zu beobachten, ein Mädchen, das barfuß und schmutzig mit zwei Jungs durch die Gegend läuft. Malnata wird sie genannt, was »Die Unheilbringende« heißt, der Kontakt mit ihr wird Francesca verboten, was diese nicht daran hindert, sich trotzdem mit diesem außergewöhnlichen Mädchen anzufreunden. Es ist eine Zeit, in der es klug ist, den Mund zu halten und bestimmte Dinge zu unterlassen. Ein Krieg steht bevor, Macht wird ausgenutzt und bald wird die Freundschaft der beiden Mädchen auf die Probe gestellt.

„»Ich habe es nicht mehr ausgehalten«, sagte sie. »Ich konnte mich nicht mehr verstellen. Das ist alles so falsch. Merkst du das denn nicht?«
»Was?«
»Der Krieg und dass wir den Arm in die Luft recken und sagen, was sie wollen, denken, was sie wollen. Dass wir all diese Regeln befolgen und brave Mädchen sind«, sie holte Luft. »Ich war es leid, immer nur zu wiederholen, was sie hören wollen. Ernesto sagt immer: >Worte sind keine Kleinigkeiten, Maddalena. Man darf sie nicht einfach gedankenlos dahinsagen. Dann werden sie gefährlich.< Und er hat recht. Aber sie können auch etwas bewirken. Meinst du nicht?«“ (Seite 155)

Ich war zusammen mit Francesca fasziniert von Maddalena, habe mit ihr Tage am Fluss verbracht, bin auf Diebestour gegangen, habe das Lügen für mich entdeckt, sie verleugnet und um Verzeihung gebeten. Ich habe beobachtet und zugehört, habe gehofft und gezweifelt, war Zeugin von Dramen, wohnte Tragödien bei und habe Übergriffe über mich ergehen lassen. Ich habe geschmunzelt und gelacht, habe geweint und war am Boden zerstört. Es war eine intensive Erfahrung, eine wunderbare Lesereise, die mich beglückt und das Buch am Ende hat zufrieden zuklappen lassen. Danke für diese Geschichte. Arrivederci, Malnata, Ciao!

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Eine starke Freundschaft

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Beatrice Salvioni präsentiert uns mit ihrem Debutroman eine wunderbar ergreifende Geschichte über zwei starke Mädchenfiguren im Italien der 1930er Jahre.

Francesca wächst als Tochter eines Hutfabrikanten ...

Beatrice Salvioni präsentiert uns mit ihrem Debutroman eine wunderbar ergreifende Geschichte über zwei starke Mädchenfiguren im Italien der 1930er Jahre.

Francesca wächst als Tochter eines Hutfabrikanten und einer ehemaligen Bühnenschönheit in einem streng reglementierten Haushalt auf. Ihr Alltag ist geprägt von Regeln und Gleichgültigkeit. Ganz anders Maddalena, die aufgrund ihres Aussehens und verschiedener Geschehnisse in der Vergangenheit nur als Malnata bezeichnet und von allen im Ort gemieden wird. Für beide ändert sich vieles, als zwischen ihnen erste zarte Bande einer Freundschaft entstehen, die von vielen nicht gern gesehen wird.

Beide Mädchen präsentieren starke Figuren, die für ihre Überzeugungen und Wünsche kämpfen. Doch vor allem Francesca, aus deren Sicht das Buch erzählt wird, macht im Laufe des Romans eine gewaltige Entwicklung durch. Dadurch gibt der Roman einen feministischen Einblick in die damalige Zeit eines Italiens, das vom Duce und den drohenden Afrika-Kriegen beherrscht wird.

Die geschichtliche Einordnung des Geschehens hätte für meinen Geschmack gerne etwas stärker im Vordergrund stehen dürfen. Aber auch mit dem Fokus auf dem Coming of Age-Element macht es unglaublich viel Eindruck.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Toller Roman über Freundschaft und Aufbegehren

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Es gibt Cover, die meinen Blick gefangen nehmen und mich nicht loslassen. Malnata ist so eins und ich finde es perfekt gewählt. „Malnata“ heißt „Die Unheilbringende“ und genau das wird Maddalena, einem ...

Es gibt Cover, die meinen Blick gefangen nehmen und mich nicht loslassen. Malnata ist so eins und ich finde es perfekt gewählt. „Malnata“ heißt „Die Unheilbringende“ und genau das wird Maddalena, einem jungen Mädchen von ihrem ganzen Dorf unterstellt. Die Geschichte spielt 1935 in der Lombardei, es ist die Zeit von Mussolini und klaren traditionellen Rollenbildern und -Erwartungen, gerade an die Frauen. Francesca, Tochter aus gutem Hause, wünscht sich allerdings nichts sehnlicher, als mit der Malnata befreundet zu sein.
Als ihr das schafft, erlebt sie eine Zeit der Freiheit und erfährt, was wahre Freundschaft bedeutet.
„Mit ihr machte mir selbst der Gedanke, mich zu verletzten, keine Angst.“ S.87
Beatrice Salvioni gelingt es hier spielend die Atmosphäre des heißen Sommers Italiens und der politischen Situation der damaligen Zeit zu beschreiben, in der sie die Beziehung der beiden Mädchen einbettet. Doch nicht nur das, gerade auch die Maddalena ist ein Charakter, der mir sofort nahe ging und ans Herz gewachsen ist. Sie ist für mich die „dunklere“ Version der Pippi Langstrumpf und einfach großartig.
Die Situationen und Schicksalschläge, die die beide Mädchen erleben müssen, sind glaubhaft erzählt und berühren zusätzlich, gerade durch ihre Authentizität.
Auch die Nebenfiguren dieser Geschichte sind treffend beschrieben und veranschaulichen die damaligen Verhältnisse. Männer nehmen sich, was sie wollen, wenn nötig auch mit Gewalt und Frauen werden wie Ware behandelt.
Dagegen begehrt Malnata auf:
„Eine erwachsene Frau zu sein, bedeutet, einem Mann, wenn er sagt: >>Du gehörst mir<<, in die Augen zu sehen und ihm zu antworten: >>Ich gehöre niemandem.<< S.250
Es ist ein Roman, der mich mitgenommen hat, der eine wunderbare Freundschaft schildert und der Kraft gibt für sich selbst und seine Herzensmenschen einzustehen.
Eine ganz klare Leseempfehlung für dieses starke Debüt!

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Veröffentlicht am 15.07.2024

So toll!

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„Eine erwachsene Frau zu sein, bedeutete, einem Mann, wenn er sagte: „Du gehörst mir", in die Augen zu sehen und ihm zu antworten: „Ich gehöre niemanden.“ (S. 250)

MALNATA
Beatrice Salvioni

Kennt ihr ...

„Eine erwachsene Frau zu sein, bedeutete, einem Mann, wenn er sagte: „Du gehörst mir", in die Augen zu sehen und ihm zu antworten: „Ich gehöre niemanden.“ (S. 250)

MALNATA
Beatrice Salvioni

Kennt ihr das auch?
Ihr seid so geschockt, von den Zeilen die ihr lest, dass ihr das Buch zur Seite legen müsst? Ihr könnt einfach nicht weiterlesen … Das kann doch nicht sein, dass was da steht, das darf nicht passieren. Ich will das nicht!

Und doch ist es Francesca passiert - in der Lombardei, 1935.

Sie ist die Freundin von Malnata, der jungen Frau, die Unglück bringt. Dem fast erwachsenen Mädchen, das verflucht ist, über die alle reden, weil immer böse Dinge passieren, wenn sie in der Nähe ist.

Malnata wurde gerade der Schule verwiesen, klaut und treibt sich mit den Jungs am Fluss herum.
Francesca ist eigentlich ganz anders: Wohlerzogen und immer gut gekleidet, und sonntags geht sie mit ihren Eltern in die Kirche - zumindest war sie gut erzogen, bis sie die Freundin von Malnata wurde. Fortan hatte sie Widerworte. Erfand Ausreden, um die elterliche Wohnung zu verlassen und fand, beeinflusst durch ihre selbstbewusste Freundin, auf einmal ihre Stimme. Eine Stimme, die hinter einer Meinung stand - ihrer eigenen Meinung.

Was für ein tolles Buch! Nachdem es hier auf Bookstagram gehypt wurde, konnte ich Malnata nicht widerstehen. Zum Glück, denn hinter dieser Coming-of-Age-Geschichte steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick erahnen könnte. Weibliche Selbstbestimmung in den 30er-Jahren wurde mit Verachtung bestraft. Viel zu wenige Frauen fanden den Mut aufzustehen und sich der Obrigkeit zu widersetzen.
Dieses Buch ist ein Juwel, das sich dank des flüssigen Schreibstils schnell lesen lässt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
5/ 5

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