Cover-Bild Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
Band 2 der Reihe "Die Glücksfrauen-Saga"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 31.05.2024
  • ISBN: 9783757700232
Anna Claire

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher

Roman. Der neue Band aus der Reihe um 3 Exilantinnen nach dem 2. Weltkrieg

Band 2 der großen Reihe um drei Exilantinnen während des Zweiten Weltkriegs

Deutschland 1939: Die Zustände in Deutschland werden unerträglich, und die Jüdin Maria und ihre Familie wollen in letzter Sekunde flüchten. Doch inzwischen ist es fast unmöglich, das Land auf sicherem Weg zu verlassen. So wählen Maria und ihre Familie eine waghalsige und gefährliche Fluchtroute.

Brasilien 2023: Sandra führt eine Buchhandlung, die ihre Großmutter Maria gegründet hat. Als eine June aus New York sie kontaktiert und ihr von einem gemeinsamen Erbe erzählt, wird Sandra neugierig auf das Schicksal ihrer Großmutter. Sie schlägt June vor, mit ihr Marias Fluchtroute nachzureisen. Gemeinsam folgen die Frauen Marias Spuren und finden dabei mehr über die Geschichte heraus, die sie beide vereint.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2024

Aufrüttelnde Pflichtlektüre einer lebensgefährlichen Flucht

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Die Trilogie „Die Glücksfrauen“ beleuchtet das Schicksal der drei Freundinnen und Exilantinnen Luise, Maria und Anni während des zweiten Weltkriegs. Teil zwei widmet sich der bewegenden Geschichte von ...

Die Trilogie „Die Glücksfrauen“ beleuchtet das Schicksal der drei Freundinnen und Exilantinnen Luise, Maria und Anni während des zweiten Weltkriegs. Teil zwei widmet sich der bewegenden Geschichte von Maria, ihrem Mann Jakob und den gemeinsamen Kindern Noah und Tabea. Um 1939 werden die Zustände in Deutschland für Juden und Jüdinnen immer unerträglicher und die jüdischen Buchhändler müssen der Wahrheit, dass es für sie keine Zukunft mehr in ihrer Heimat gibt, schweren Herzens ins Auge sehen. Die Familie wagt nach langem Zögern die gefährliche Flucht bis nach Brasilien.

Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen erzählt. Neben den packenden Erzählungen aus Marias Zeit führt ein weiterer Erzählstrang in die Gegenwart zu Sandra und June, den Enkelinnen von Maria und Luise. Um ihr Erbe antreten zu können, müssen die beiden Annis Nachfahren ausfindig machen und reisen dafür Marias beschwerliche und von Gefahren gezeichnete Fluchtroute quer durch Europa nach.

Vom ersten Wort an schafft es Anna Claire in ihrem historischen Roman, einen in den Bann von Marias Gesichte zu ziehen. Ihr unmittelbarer, berührender Schreibstil katapultiert die Leserin mitten in Marias Gedanken. Bei jeder Ungerechtigkeit und Grausamkeit, die Maria und ihren Lieben widerfährt, zerreißt es einem das Herz, als ob man diese am eigenen Leib erfahren würde.

Man fiebert auf jeder Seite mit Maria mit. Werden sie und ihre Familie die lebensgefährliche Flucht überleben? Werden sie endlich ankommen und sich ein neues Leben aufbauen können? Umso fassungsloser lassen einen die Gräuel zurück, die Maria auch noch über sich ergehen lassen muss, als sie Deutschland bereits verlassen hat – wie auch zahlreiche andere geflüchtete Juden und Jüdinnen.

Trotz der fesselnden Erzählung fällt es ob der bedrückenden, aufwühlenden Thematik oftmals schwer weiterzulesen. Man will sich nicht weiter ausmalen, wie viel Juden und Jüdinnen in dieser Zeit noch über sich ergehen lassen mussten, kann es nicht mehr ertragen. Da kommen die Passagen rund um Sandra und June für eine Verschnaufpause mehr als recht.

Dennoch kann der Erzählstrang aus der Gegenwart nicht mit jenem aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges mithalten. Stellenweise zu aufgesetzt und oberflächlich wirkt das Verhalten von Sandra und June sowie deren persönliche Entwicklung. Zu glatt verläuft etwa die Liebesgeschichte, die sich zwischen Sandra und einem Bestsellerautor entspinnt.

Fazit:
Und doch kann ein leicht schwächelnder Erzählstrang dem Roman in seiner Gesamtheit nichts anhaben. „Die Glücksfrauen – die Kraft der Bücher“ bietet ein berührendes, aufwühlendes Leseerlebnis, das man nicht missen will. Es fühlt sich an, als ob man die beschwerliche Reise gemeinsam mit den Protagonisten und Protagonistinnen angetreten wäre – und man will den Weg mit ihnen definitiv auch im dritten Band der Trilogie weitergehen. Schließlich sind noch einige Fragen zum Verbleib von Marias Familie offengeblieben.

Auch die Thematik könnte – leider – nicht aktueller sein. Wie konnte eine Gesellschaft solche Gräuel zulassen? Wie kann sie es heute zulassen, dass sich Antisemitismus und Rassismus einen Weg in die gesellschaftliche Mitte bahnen? Fragen wie diese schwirren einem nach der Lektüre der Glücksfrauen unaufhörlich im Kopf. Da will man das Buch zur Pflichtlektüre für jeden einzelnen Menschen auf dem Planeten erklären.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Die Bedeutung von Büchern in schwierigen Zeiten

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Die Trilogie „Die Glücksfrauen“ von Anna Claire handelt von drei Freundinnen (Luise, Maria und Annie), die vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in Berlin leben. Im Jahr 2023 begeben sich die Enkelinnen der ...

Die Trilogie „Die Glücksfrauen“ von Anna Claire handelt von drei Freundinnen (Luise, Maria und Annie), die vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in Berlin leben. Im Jahr 2023 begeben sich die Enkelinnen der Protagonistinnen auf die Spuren ihrer Großmütter. „Die Kraft der Bücher“ ist der zweite Teil und erzählt die Geschichte von Maria und ihrer Familie im Jahr 1939 sowie die Geschichte ihrer Enkelin Sandra im Jahr 2023.

Im Jahr 1939 überredet Maria ihren unentschlossenen Ehemann Jacob quasi im letzten Moment zur Flucht. Die Familie begibt sich auf eine gefährliche Route, die letztendlich nach Rio de Janeiro führt. In der Gegenwart in Rio de Janeiro führt Sandra die Buchhandlung ihrer Großmutter Maria mit wenig finanziellem Erfolg. June, die Enkelin von Luise, nimmt mit ihr Kontakt auf, weil sie versucht, die Nachkommen der Freundinnen ihrer Großmutter zu finden, um deren letzten Wunsch zu erfüllen. So begeben sich Sandra und June gemeinsam auf eine Reise, um die Fluchtroute von Maria nachzureisen und Hinweise auf die Nachfahren von Annie zu finden.

Die Erzählung verläuft auf zwei Zeitebenen, wodurch die Spannung durchgehend gehalten wird. Besonders fesselnd ist die Schilderung der Geschichte Marias in der Vergangenheit. Die Figur wird als eine starke, mutige und entschlossene Frau dargestellt, die ihre Familie unter schwierigsten Bedingungen vor dem Tod bewahrt. In der Gegenwart hingegen könnten einige Situationen und Handlungen der Protagonistinnen glaubwürdiger und weniger naiv dargestellt werden. Der Roman wird sehr bildhaft beschrieben, sodass sich die dargestellten Szenen gut vorstellen lassen. Allerdings könnten einige Zufälle und glückliche Wendungen etwas realistischer umgesetzt werden. Wie auch im ersten Band ist der Schreibstil leicht und flüssig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um einen gelungenen historischen Roman handelt, der die Lesenden auf eine emotionale Reise mitnimmt und die Bedeutung von Büchern in schwierigen Zeiten betont. Besonders die Darstellung von Marias Flucht und ihrer starken Persönlichkeit machen das Buch lesenswert. Ich freue mich darauf, auch den dritten Band zu lesen, um mehr über die offenen Fragen und über Annis Schicksal zu erfahren.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Zweiter Teil der Saga - Marias mitreißende Fluchtgeschichte

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1936: die Lage in Deutschland wird für die Jüdin Maria und ihre Familie immer schwieriger, aber ihr Mann Jakob will das Land nicht verlassen. Er hofft immer noch, dass sich alles wieder normalisieren wird ...

1936: die Lage in Deutschland wird für die Jüdin Maria und ihre Familie immer schwieriger, aber ihr Mann Jakob will das Land nicht verlassen. Er hofft immer noch, dass sich alles wieder normalisieren wird und verkriecht sich in seinem Buchladen. Nachdem die Lage lebensbedrohlich wird, sieht auch Jakob ein, dass sie in Deutschland nicht bleiben können und die Familie macht sich im letzten Moment auf eine gefährliche und abenteuerliche Flucht durch halb Europa.

Rio de Janeiro 2023: June hat die Nachfahrin von Maria, der einstigen Freundin ihrer Großmutter Luise, in Brasilien gefunden. Sandra führt dort einen Buchladen, den Maria nach ihrer Flucht in Brasilien gegründet hatte. Zusammen machen sie sich auf, um die Fluchtrute von Maria und ihrer Familie nachzureisen, um so mehr über die Vergangenheit ihrer Familien zu erfahren.

Die Kraft der Bücher ist der zweite Band der dreiteiligen Saga über drei Freundinnen, die zur Zeit des zweiten Weltkriegs Deutschland verlassen haben. Auch hier spielt die Geschichte wieder auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit wird nun die Geschichte der Jüdin Maria und ihrer Familie erzählt und in der Gegenwart versucht Marias Enkelin Sandra mehr über die Vergangenheit ihrer Familie herauszufinden.

Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dies macht die Sache spannend und fesselnd. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, insbesondere die Beschreibungen der Städte und Orte auf Marias Fluchtrute ebenso wie die Lebensumstände der Flüchtlinge konnte ich bildhaft vor mir sehen.

Maria ist – ähnlich wie Luise im ersten Band – eine starke Frau, die sich aber zunächst viel zu sehr auf ihren Mann verlässt und ihre Meinung nicht vehement durchsetzt. Dies wird der Familie zum Verhängnis. Während der Flucht wird Maria aber immer stärker und selbstbewusster, so dass sie es am Ende ist, die die Familie rettet und den Neuanfang in Brasilien meistert.

Marias Enkelin Sandra ist da ein ganz anderer Typ. Sie ist ein bisschen chaotisch, sehr vertrauensselig und lebt den Moment. Der Buchladen ist ihr eher Last als Freude und von ihrer Familiengeschichte weiß sie bisher eigentlich nichts. Ihre Bekanntschaft mit der organisierten und etwas steifen June ist wirklich interessant – prallen hier doch völlig gegensätzliche Charaktere aufeinander. Im Grunde tut dies aber beiden Frauen gut und während ihrer Reise durch Marias Vergangenheit können sie viel voneinander lernen.

Insgesamt erinnert der zweite Band oft sehr an den ersten. Auch hier haben wir wieder eine starke Frau, die letztendlich die Flucht und den Neuanfang allein schultern muss und sich nicht auf ihren Mann verlassen kann, der mit der Situation nicht zurecht kommt und im Selbstmitleid versinkt.

Marias Geschichte ist sehr spannend und interessant. Leider kommt man dem Geheimnis um Luise und warum die Freundschaft zerbracht nicht näher. Auch bleiben am Ende des Romans einige Fragen offen, die für mich hier noch hätten geklärt werden müssen, um die Geschichte wirklich rund zu machen.

Fazit:
Trotz ein paar kleiner Schwächen hat mir der zweite Band der Glücksfrauen wieder sehr gut gefallen und ich fiebere nun schon dem finalen dritten Band entgegen, der dann Annis Geschichte erzählt und hoffentlich alle Fragen und Geheimnisse aufklärt.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Die Kraft der Bücher

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In dieser Geschichte , die auf zwei verschiedenen Zeitebenen handelt, geht es zu Beginn um Sandra, die eine Buchhandlung in Rio de Janeiro betreibt und um June, eine Journalistin aus Amerika, die
gemeinsam ...

In dieser Geschichte , die auf zwei verschiedenen Zeitebenen handelt, geht es zu Beginn um Sandra, die eine Buchhandlung in Rio de Janeiro betreibt und um June, eine Journalistin aus Amerika, die
gemeinsam ein Vermächtnis der Großmutter von June erfüllen wollen und um Maria, eine Jüdin,
die in den dreißiger Jahren in Deutschland mit der Großmutter von June befreundet war.
Die Geschichte dieser Maria, einer Jüdin und ihrer Familie wird sehr eindrucksvoll beschrieben und macht deutlich, welche schwere Zeit jüdische Personen in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg in
Deutschland hatten. Weil Maria so standhaft und mit allen ihr zur Verfügung stehenden
Mitteln die Flucht aus Deutschland vorantreibt, schaffen sie es nach Brasilien zu gelangen.
Wie sich das alles gestaltet und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben wird sehr
gut beschrieben.
Die Unternehmungen von Sandra und June, im Jahr 2023, sind sehr sachlich und mit ein paar
sehr schönen Details über Rio, ihre Reise, die sie auf die Spuren führen soll und ihre persönlichen
Erlebnisse dargestellt.
Bis zum Schluß des Buches gelingt es den beiden etwas "Licht" in die Geschichte zu bringen,
aber es bleiben auch noch viele Fragen offen, so daß das es für das dritte Buch ein unbedingte
Leseempfehlung gibt.
Das Bücher einem Menschen Kraft geben können, das wird in der gesamten Geschichte sehr
deutlich, denn es betrifft nicht nur Maria, die drei Bücher mit auf die Flucht nahm, sondern auch
Sandra, der jetzt klar wird, warum ihre Mutter ihr die Buchhandlung so ans Herz gelegt hat.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Ein toller Roman über starke Frauen und Bücher, die Hoffnung geben können

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Der Roman erzählt einerseits die Geschichte von Maria Kirschbaum und ihrer Familie- beginnend in Berlin 1936; auf einer zweiten Zeitebene betreibt ihre Enkelin Sandra in Rio de Janeiro im Jahr 2023 einen ...

Der Roman erzählt einerseits die Geschichte von Maria Kirschbaum und ihrer Familie- beginnend in Berlin 1936; auf einer zweiten Zeitebene betreibt ihre Enkelin Sandra in Rio de Janeiro im Jahr 2023 einen Buchladen.

Maria erkennt bereits im Jahr 1936, dass Juden in Deutschland immer stärkeren Repressalien ausgesetzt sind und möchte nach Amerika emigrieren, schon um der Sicherheit ihrer beiden Kinder Noah und Tabea wegen. Ihr Mann Jakob, der eine Buchhandlung führt, spricht sich so lange dagegen aus, bis eine sichere Flucht nicht mehr möglich und die Familie gezwungen ist, unter widrigsten Umständen durch halb Europa zu fliehen, um endlich und mit gefälschten Papieren ein Schiff nach Brasilien zu besteigen. Während ihrer Flucht besteht Maria darauf, drei ihrer Lieblingsbücher mitzunehmen, die ihr Halt, Hoffnung und Heimat geben sollen. Werden diese Bücher noch bedeutsam im weiteren Schicksal der Familie Kirschbaum sein? Wird der Familie die Flucht gelingen und kann sich Maria ihren Traum erfüllen, auch in Brasilien eine Buchhandlung zu eröffnen?

2023 erhält Sandra eine Nachricht von June, der Enkelin von Luise, die während der dreissiger Jahre mit Maria und einer Anni Graf befreundet war. Luise war rechtzeitig nach Amerika emigriert und betrieb dort ein Restaurant, bei dem Anni und Maria beteiligt waren. Doch der Kontakt zu Luise war abgebrochen- der Grund dafür ist schwerwiegend, doch bleibt weiterhin ein Geheimnis.
Nun ist Luise verstorben und June soll die Nachkommen der Freundinnen von Luise suchen, die anteilig erben sollen. Jetzt gilt die Suche Anni Graf oder ihren Nachkommen.

Da Sandras Buchhandlung schlecht läuft- Sandra ist eher chaotisch, lebenslustig und träumt davon zu reisen- schlägt sie June vor, die Fluchtroute Marias anhand ihres Fluchttagebuches nachzureisen, um eine Spur von Anni zu finden. Obwohl June eine sehr organisierte Journalistin ist, lässt sie sich ohne zu zögern auf das Abendteuer ein. Unterwegs erfahren die Freundinnen nicht nur mehr über die gefährlichen Wege und nicht enden wollenden Schwierigkeiten, die Maria und ihre Familie überwinden mussten. Sandra erkennt auch, was sie am Erbe ihrer Großmutter hat. Wird es ihr- zurück in Rio de Janeiro- gelingen, ihre Buchhandlung zu retten? Und haben Sandra und June tatsächlich eine Spur von Anni Graf gefunden und etwas über ihren Aufenthaltsort erfahren?

Die Protagonisten des Buches sind sehr markant gezeichnet. Einerseits Maria, die bewundernswert niemals die Hoffnung verliert und alles versucht, das Leben ihrer Familie zu retten und es selbst in schlimmsten Situationen erträglich zu machen. Auch wenn den Gräueltaten des Nationalsozialismus im Buch kein breiter Raum gegeben wird, erkannt man, dass ihr Mann Jakob durch die Strapazen der Flucht gebrochen ist und sein Selbstbewusstsein- und wie er selbst sagt- auch seine Würde verloren hat.

Interessant ist die Entwicklung Sandras von der leichtlebigen, etwas kindlich naiven und bindungsängstlichen Person in eine verantwortungsbewusste Frau, die erst durch die Reise erkennt, was sie ihrer Großmutter verdankt und nunmehr alles versucht, ihrem Vermächtnis gerecht zu werden. Auch June erkennt, welche Strapazen jüdische Auswanderer auf sich nehmen mussten und ist fest entschlossen, mit Sandra weiter nach Anni zu suchen. Eingewoben in die Geschichte ist eine sanfte Love-Story, bei der man den beiden Frauen ein Happy- End gönnen möchte.

Der Roman “Die Glücksfrauen- Die Kraft der Bücher von Anna Claire ist der zweite Teil einer Romantrilogie, die dem Schicksal von Emigranten nachspürt. Marias bewegende Geschichte lässt den Lesenden tief betroffen zurück in dem Bewusstsein, nicht einmal im Ansatz die Angst, die Not, den Hunger und die Demütigungen nachempfinden zu können, die man jüdischen Menschen und anderen im Nationalsozialismus Verfolgten angetan hat. Dieses Buch muss man lesen- gegen das Vergessen und um sich selbst wieder und wieder klar zu machen, wie dankbar man sein muss für “die Gnade der späten Geburt”.



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