Cover-Bild Mitternachtsschwimmer
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.07.2024
  • ISBN: 9783755810537
Roisin Maguire

Mitternachtsschwimmer

Roman
Andrea O'Brien (Übersetzer)

Ballybrady, ein kleines Dorf an der irischen Küste. Hier lebt Grace allein und zurückgezogen. Ihre Tage verbringt sie mit Schwimmen, Quilten und ihrem Hund. Grace ist stur und ruppig, dann wieder eine Seele von Mensch. Um Geld zu verdienen, vermietet sie ein Cottage an Touristen. Touristen wie Evan, der an einem tragischen Verlust zu zerbrechen droht. Eine Woche in Ballybrady soll ihn wieder auf Kurs bringen – doch es kommt alles anders. Und Evan erkennt, dass es Hoffnung geben kann, auch wenn man glaubt, alles verloren zu haben.
Ein berührender, kluger Roman, der von Liebe und Freundschaft erzählt, von Verlust und Trauer, aber auch von Hoffnung und von der Kraft der Gemeinschaft.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2024

Sich selbst besinnen im Lockdown

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Der Lockdown steht in Irland bevor, eine Seuche unbekannten Ausmaßes macht vor niemanden halt und verbreitet Angst und Schrecken. Man kann die Maßnahmen ernst nehmen oder über sie hinweg sehen, ...

Der Lockdown steht in Irland bevor, eine Seuche unbekannten Ausmaßes macht vor niemanden halt und verbreitet Angst und Schrecken. Man kann die Maßnahmen ernst nehmen oder über sie hinweg sehen, man kann sich Sorgen machen oder sich auf seine eigenen ganz persönlichen Probleme, Sorgen und Ängste besinnen und alles andere außen vor lassen und dadurch vielleicht weil alles still steht wieder heilen.
Evan ist an die irische Küste gefahren, um zu trauern, sein Alkoholproblem in den Griff zu bekommen und über seine Ehe nach zu denken.
Grace lebt schon immer hier, sie ist etwas sonderbar aber die Menschen mögen und verstehen sie. Sie kennt das Meer und seine Gefahren, die Menschen dagegen nicht so gut, deshalb lebt sie abseits mit wenig Kontakt. Evan ist genauso kontaktscheu und begegnet den Menschen nur für das Nötigste. Erst der Lockdown zwingt beide zu Kontakten die eigentlich weniger werden sollten.
Es ist eine berührende Geschichte über zwei Menschen die über das Unerträgliche hinaus vom Leben verletzt wurden und ganz langsam anfangen zu heilen. Die Natur wirkt dabei wie ein Heilmittel das in Maßen genommen werden muss.
Die Beschreibung des Meeres ist besonders, lebendig immer wieder anders, mal gefährlich, mal als Nahrungsmittelgeber, mal als Freund.
Diese beiden herausragenden Elemente werden durch die Gefühle für die Familie und andere miteinander verbunden. Im Grunde passiert bis auf ein Ereignis wenig im Buch, es jagt kein Höhepunkt den nächsten, dadurch wirkt es intensiver, um es als Farbe zu beschreiben es ist kein hellblau, sondern ein kräftiges himmelblau und dann zur Abwechslung ein Meerblau oder ein Mitternachtsblau.

Veröffentlicht am 15.07.2024

Einfach toll

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Die irische Schriftstellerisch Roisin Maguire schreibt ihren Roman,
Mitternachtsschwimmer, berührend uns mit tollem Ausdruck.
Es werden verschiedene Themen erfasst, es geht um Liebe und Verlust.
Es ...


Die irische Schriftstellerisch Roisin Maguire schreibt ihren Roman,
Mitternachtsschwimmer, berührend uns mit tollem Ausdruck.
Es werden verschiedene Themen erfasst, es geht um Liebe und Verlust.
Es ist eine beeindruckendes Werk, das den Leser fesselt.
Die ca fünfzigjährige Grace, ist ruppig und etwas seltsam.
Sie vermietet ein Cottage, an Evan, der eigentlich gar nicht auf die Insel passt.
Dann kommt Korona und er muss länger bleiben Seine Frau bringt ihm seinen achtjährigen Sohn Luca. Der ist taub.
Evan macht sich Vorwürfe, am Tod der Tochter zu sein. Zu seinem Sohn hat er eigentlich keinen guten Kontakt.
Es ist interessant, wie die Autorin, die Emotionen aller Personen zeigt.
Sie lässt Luca am Wasser mit seinem Getier so richtig aufleben.
Als Luca eines Tages verschwindet, hat Evan Angst , auch noch seinen Sohn verloren zu haben.
Obwohl die Nachbarn und die Bewohner dieses Ortes ziemlich skurril sind, beteiligen sich alle an der Suche.
Der Roman ist der Autorin sehr gut gelungen und ich war von dieser Geschichte begeister.
Ich möchte den Roman empfehlen.

Veröffentlicht am 15.07.2024

Wortgewaltig

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Ein Buch, welches mich insbesondere durch die Kraft der Gefühle, die es in mir geweckt hat, gefesselt hat. Selten habe ich Liebe, Schmerz, Nachdenklichkeit aber auch Freude so stark beim Lesen ...

Ein Buch, welches mich insbesondere durch die Kraft der Gefühle, die es in mir geweckt hat, gefesselt hat. Selten habe ich Liebe, Schmerz, Nachdenklichkeit aber auch Freude so stark beim Lesen gespürt. Der Inhalt ist im Klappentext ausreichend erläutert worden, deshalb sage ich dazu nichts. Aber das Besondere am Stil der Autorin sind die Bilder, die sie im Kopf freisetzt. Ich habe die Brandung gerochen, die Kühle der salzigen Luft aber auch die Wärme sonnendurchfluteter Wege gespürt. Eine Landschaft, die viel mit der Bevölkerung gemeinsam hat- rau, umfassend und im Bezug auf die Einwohner- unglaublich gastfreundlich, wenn auch skeptisch. Eine Gemeinschaft in der Evan erst noch seinen Platz finden muss. Ein Buch, welches man im Urlaub auf der Terrasse oder am Strand schnell gelesen hat, welches aber in der Seele nachhallt.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Nur die Irren und die Harten können ganzjährig in den Wässern schwimmen…

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Ballybrady, ein abgelegener Ort am Meer an der irischen Küste. Hierhin hat es Evan nach einem Schicksalsschlag verschlagen, um zur Ruhe zu kommen, sich und sein Leben neu zu sortieren. Von seinem einsamen ...

Ballybrady, ein abgelegener Ort am Meer an der irischen Küste. Hierhin hat es Evan nach einem Schicksalsschlag verschlagen, um zur Ruhe zu kommen, sich und sein Leben neu zu sortieren. Von seinem einsamen Cottage am Meer aus beginnt er die Umgebung und die Menschen im Ort zu entdecken, mit all ihren Eigenheiten und all der Schönheit und Kraft, die die Natur und das Meer ausstrahlen. Besonders hervor sticht seine Vermieterin Grace, die ein zurückgezogenes Leben führt und über die verschiedene Gerüchte im Dorf kursieren. Überraschend bricht über die Dorfgemeinde die Covid Pandemie mit all ihren Einschränkungen herein und dann kommt auch noch Evans tauber Sohn Luca zu Besuch und muss betreut werden. Grace wiederum bekommt unerwartete Gesellschaft von ihrer Nichte Abby. Und so erleben wir in Mitternachtsschwimmer verschiedene Menschen, die im Unerwarteten und Zwischenmenschlichen sich selbst finden, im Trost der rauen Schönheit des Meeres und der Küstenregion. Gleichzeitig ist der Roman auch das Porträt einer Dorfgesellschaft in einem abgelegenen Küstenort, geprägt von Charakteren mit oft liebenswerten Eigenheiten und einer ganz besonderen gemeinschaftlichen Dynamik.

Grace und Evan, so unterschiedlich diese beiden Menschen auf den ersten Blick scheinen, haben schwere Schicksalsschläge im Leben erlebt, zwei verwundete Seelen, die trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede und verschiedenen Erfahrungen den Schmerz des jeweils anderen vielleicht am besten verstehen und nach anfänglichen Vorbehalten eine Verbindung zueinander finden können. Doch da ist auch noch die schwierige Beziehung Evans zu Luca, zu dem Grace so spielend leicht und selbstverständlich einen Zugang zu finden scheint.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen und persönlichen Schicksalsschläge sind sehr sensibel und authentisch beschrieben, dies oft mehr durch Auslassungen als konkrete Benennung und gerade dadurch intensiv. Dabei wird die Kraft der natürlichen Elemente in die Erzählung und emotionalen Zuständen der Charaktere immer wieder gekonnt eingewoben, spiegelt diese und bricht sie an anderer Stelle. Besonders gefallen haben mir auch die fast schon skurrilen, komischen Elemente, wie den Umgang von Grace mit ihrem Esel und dem Hund. Das Ende war für mich in einigen Aspekten und Dynamiken jedoch nicht vollständig stimmig.

Mitternachtsschwimmer ist eine sensible und raue Erzählung zugleich, die eingebettet in die Natur und Abgeschiedenheit der irischen Küste einfühlen lässt, wie man auch nach unbeschreiblichen Schicksalsschlägen, die das Leben bereithält, wieder zu sich selbst finden kann. Das Meer dabei stets als Trost und Symbol stetiger Hoffnung, sowie Quelle neuer Lebensenergie und Gelassenheit.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Lockdown

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Evan erlebt eine schwierige Zeit und möchte eine Woche lang Abstand nehmen von seiner Familie und seiner Arbeit. Dazu zieht es ihn aus Belfast in die kleine Ortschaft Ballybrady an der irischen Küste. ...

Evan erlebt eine schwierige Zeit und möchte eine Woche lang Abstand nehmen von seiner Familie und seiner Arbeit. Dazu zieht es ihn aus Belfast in die kleine Ortschaft Ballybrady an der irischen Küste. Grace, eine verschrobene, zurückgezogene Frau, welche aber hart zupacken kann und im Einklang mit der Natur lebt, verdient sich ihr Geld unter anderem durch das Vermieten eines kleinen Häuschens, diesmal an Evan. Während der junge Mann sich nur langsam zurechtfindet in der neuen Umgebung, heißt es Lockdown aufgrund einer weltweiten Pandemie, sein Firmenkompagnon stellt Aufträge zurück, seine Frau will, dass er länger fortbleibt. Lockdown also auch in der Familie.

Voller Empathie und mit einem rechten Blick für die heilende Natur entwirft Roisin Maguire diese erfrischende Erzählung rund um Evan, der nach einem traumatischen Erlebnis erst wieder Halt finden muss. Was ihn quält, erfährt der Leser erst im Laufe der Zeit, alles entwickelt sich recht langsam und ruhig, genau so, wie auch der Schreibstil der Autorin Ruhe und Gelassenheit vermittelt. Bisweilen wird es sogar poetisch, beispielsweise dann, wenn vom Tanz der Sonnenstrahlen auf dem Wasser (kindle, Pos, 376) die Rede ist. Besonders gut gelungen ist die Szene mit Becky, ab der Evan anfängt über das Unglück in seinem Leben nachzudenken, und ob er vielleicht seinen Blickwinkel ändern sollte, um aus dem Tief wieder herauszukommen.

Der Corona-Lockdown spiegelt einerseits den persönlichen Lockdown Evans wider und hält ihn andererseits durch die Bewegungseinschränkungen in Irland an Ort und Stelle fest. Aber auch ohne die schicksalhaften Pandemiezwänge – welche mit Händedesinfektion und Masken bisweilen unnötig vom Geschehen ablenken – enthält die Geschichte genug tiefgehende und ernsthafte Themen, welche Maguires Leser berühren und nachdenklich stimmen. Ihre Charaktere stellt sie sehr realistisch und glaubwürdig dar, die Kulisse Nordirlans mit der rauen See und den schroffen Felsen umrahmt die Handlung perfekt.

Ein ruhiger Roman, der mittels bildhafter Erzählweise und ungewöhnlichen Figuren punkten kann. Ich vergebe gerne vier Sterne.