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Veröffentlicht am 24.10.2016

Spannender und komplexer Krimi, den ich kaum aus der Hand legen konnte

Die Entscheidung
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INHALT:

Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?

Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz ...

INHALT:

Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?

Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden …

COVER:

Das Cover reiht sich vom Design her nahtlos an die bereits erschienen Romane von Charlotte Link ein. Man sieht auf ihm einen Menschen am Strand, eine Anspielung auf die Schlüsselszene im Roman, wo sich Simon und Nathalie zum ersten Mal begegnen und die Geschichte ihren schicksalhaften Verlauf nimmt. Das Dunkel des Himmels spiegelt dabei die Trübheit des Himmels, verursacht durch den fast dauerhaften Regen in Frankreich, wider, die sich wie ein Mantel um das Geschehen des Romans legt.



MEINUNG:

Dies ist mein dritter Roman von Charlotte Link gewesen und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht, was die Geschichte anging. Geschickt verwebt die Autorin wieder viele Charaktere miteinander. In den Romanen von Charlotte Link habe ich immer das Gefühl, die Charaktere am Ende wirklich zu kennen. Es mag sein, dass damit einige Längen erzeugt werden, aber auch in diesem Roman lernen wir die beiden Hauptprotagonisten Simon und Nathalie und deren Lebensgeschichte umfassend kennen.

Charlotte Link entwirft hierzu verschiedene Erzähler sowie Erzählebenen. Nicht jeder Erzähler ist in dem Fall immer dauerhaft wichtig für die Handlung. Doch erfährt der Leser aus erster Hand, was sich zur gleichen Zeit an einem anderen Ort abspielt. Diese Erzähltechnik wird häufig in Krimis und Thrillern verwendet. Doch immer wieder fasziniert mich diese Art der Erzählung. Charlotte Link ist eine Meisterin darin und spinnt aus den verschiedenen Strängen eine hochkomplexe Geschichte mit einer Vielzahl von Beteiligten. Der größte Teil nimmt in diesem Roman die Erzählweise aus der dritten Person ein, bis auf Nathalie. Ihre Lebensgeschichte erfahren wir aus der Ich-Perspektive. Diese Parts heben sich auch von der Schriftart her vom anderen Text ab.

Die Autorin hat mit dem Menschenhandel in Osteuropa ein sehr aktuelles Thema ausgewählt, welches für mich der ausschlaggebende Punkt war, zu diesem Roman zu greifen. Der Roman ist gut recherchiert, langweilt den Leser aber nicht mit der Aufzählung von trockenen Fakten, sondern liefert vor allem ein Bild darüber, was es mit den Menschen macht, die mit hinein gezogen werden. Nathalie und Simon sind dabei an sich nur Randpersonen, die durch die falsche Entscheidung eines anderen in die Geschichte mit hinein gezogen werden und deren Leben sehr schnell in Gefahr gerät. Gleiches gilt für alle anderen Personen, mit denen sie je Kontakt gehabt haben bzw. die ihnen etwas bedeuten. Dieser Verlauf der Geschichte erinnert mich an die Dramen, die ich in der Schule gelesen habe und immer noch bin ich fassungslos, wie so eine Ereigniskette in Gang gesetzt werden kann.

Der Krimi kommt hier allerdings ohne die Beschreibung von blutigen Gewaltszenen oder Ähnlichem aus, sondern begnügt sich hier mit Andeutungen, die dem Leser genug Fantasie übrig lassen. Der Roman neigt zu einigen Längen, aber immer wenn ich das dachte, kam eine Wendung, die nicht absehbar war. Selbst als sich die Geschichte dem Ende zuneigt und scheinbar alles klar ist, gab es noch einen neuen Aspekt, der die Geschichte in eine andere Richtung lenkte.

Besonders gut hat mir die Gestaltung des Endes gefallen, weil sie realistisch ist. Charlotte Link verzichtet hier auf ein allumfassendes Happy-End, sondern lässt einige Dinge offen. Dennoch ist Hoffnung spürbar für die übrigen Beteiligten. Ich hätte den Roman nicht ernst nehmen können, wenn es darauf hinaus gelaufen wäre, dass die Autorin eine Welt aufzeigt, in der Menschenhandel komplett verhindert wäre könnte. Natürlich wird auch im realen Leben aktiv dagegen vorgegangen, aber schlägt man einer Schlange den Kopf ab, wächst in der Regel ein neuer nach. Leider entspricht das der Realität.

FAZIT:

Charlotte Link hat hier ein aktuelles Thema aufgegriffen, welches dem Leser in aller Deutlichkeit zeigt, was passiert, wenn man sich auf die falschen Menschen einlässt. Ich konnte den Roman kaum zur Seite legen, weil mich vor allem die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere und deren Lebensgeschichte in ihren Bann gezogen haben. Trotz einiger Längen, ein gelungener und komplexer Krimi.

Veröffentlicht am 24.10.2016

So sollte ein Jugendbuch sein!

Für dich soll's tausend Tode regnen
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Cover:
Das quietsch-bunte Cover ist auf jeden Fall ein absoluter Hingucker. In Kombination mit dem Totenkopf und den schwarz umrandeten Seiten, wie bei einer Todesanzeige, aber gleichzeitig auch ein Stilbruch. ...

Cover:
Das quietsch-bunte Cover ist auf jeden Fall ein absoluter Hingucker. In Kombination mit dem Totenkopf und den schwarz umrandeten Seiten, wie bei einer Todesanzeige, aber gleichzeitig auch ein Stilbruch. Man kommt irgendwie auch nicht umhin öfters mal über den Buchdeckel zu streichen, denn der Text darauf ist auch noch hervor gehoben. Schon alleine wegen dem Cover hätte ich das Buch gekauft.

Meinung:
Hinter Anna Pfeffer verbergen sich die beiden Autorinnen Carmen und Ulrike. Der Roman ist komplett aus der Ich-Perspektive von Emi geschrieben. An keiner einzigen Stelle hat man gemerkt, dass der Roman von zwei Personen geschrieben worden ist. Das finde ich sehr beachtlich, weil ich mir das nicht ganz so einfach vorstelle.
„Für dich solls tausend Tode regnen“ ist kein 08-15-Jugendroman, der nach Schema F verläuft und alle gängigen Klischees erfüllt, aber es ein waschechter Jugendroman. Selten fand ich, dass ein Jugendroman so gut die Eigenschaften, Probleme, Wünsche und Träume, die für Jugendliche in diesem Alter so typisch sind, eingefangen hat. Ich habe mich kein einziges Mal beim Lesen bei dem Gedanken erwischt, dass ich irgendwas nicht authentisch fand. Ich gehöre mit 28 Jahren nicht mehr unbedingt zur Zielgruppe des Romans, aber ich konnte vor allem das Verhalten von Emi sehr gut nachvollziehen, auch wenn sie natürlich oft über die Stränge schlägt und wirklich manchmal verdammt ätzend sein kann. Die Kontinuität, mit der sie das aber macht, hat mich immer wieder staunen lassen. Das macht sie als Person auch authentisch.
So oft musste ich lachen über ihre Sprüche und ihre Schlagfertigkeit. Natürlich ist sie speziell, aber es steckt zum ersten Mal nicht irgendein schwerer Schicksalsschlag dahinter. Es ist nicht nur eine Tarnung, die dazu dient das schwache Mädchen dahinter zu verstecken, sondern sie ist wirklich so. Mir hat gut gefallen, dass sie aber trotz allem auch lernfähig ist und erkennt, dass ihr Verhalten vielleicht nicht immer ganz richtig ist und dass sie ihre Mitmenschen auch verletzten kann mit ihren Worten. Trotz ihrer aufkeimenden Gefühle für Erik, bleibt sie sich selbst aber treu und verfällt in kein übertriebenes, schmachtendes Mädchen, dessen Gedanken sich nur noch um den Kerl drehen. Zwischen beiden entwickelt sich eine gegenseitige Zuneigung in genau dem richtigen Tempo ohne unglaubwürdig zu werden.
Erik ist genauso ein spezieller Charakter und dadurch hat Emi in ihm auch den perfekten Sparring-Partner gefunden. Die Challenges der beiden waren schon nicht ohne und äußerst kreativ und spannend. Dadurch, dass man die Geschichte aber nur aus Emis Sicht liest, konnte ich Eriks Persönlichkeit aber nicht in Gänze greifen. Sympathisch war er mir trotzdem. 
Die Geschichte kommt nicht völlig ohne Stereotypen aus. Vor allem im Bereich der Mitschüler von Emi und Erik sind diese zu finden. Emis Vater und Emis Bruder fand ich auch recht anstrengend in ihrer Art, aber ich fand es auch bewundernswert, wie gut sie mit Emi umgehen konnten. Sie haben sich da wenig aus der Ruhe bringen lassen.
Zwischen Emi und Erik kommt es im letzten Drittel noch mal zu einem typischen Zerwürfnis, das ihre ganzen Gefühle füreinander in Frage stellt. Das Ende der Geschichte und die Auflösung des Konfliktes kamen mir ein bisschen zu schnell und dann war das Buch auch schon zu Ende. Ich hätte gerne noch ein paar Seiten gehabt.


Fazit:
Der Roman ist ein Paradebeispiel, wie ein Jugendroman sein sollte. Die beiden Autorinnen haben die Belange, Wünsche und Sorgen von Teenagern sehr authentisch und nachvollziehbar eingefangen und vermittelt. Mit Emi bekommt der Leser eine außergewöhnliche, unvergleichliche und vor allem schlagfertige Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.


Veröffentlicht am 24.10.2016

Von Elefanten, einer Suche und der Kunst des Loslassens

Die Spuren meiner Mutter
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INHALT:
Die dreizehnjährige Jenna sucht ihre Mutter. Alice Metcalf verschwand zehn Jahre zuvor spurlos nach einem tragischen Vorfall im Elefantenreservat von New Hampshire, bei dem eine Tierpflegerin ums ...

INHALT:
Die dreizehnjährige Jenna sucht ihre Mutter. Alice Metcalf verschwand zehn Jahre zuvor spurlos nach einem tragischen Vorfall im Elefantenreservat von New Hampshire, bei dem eine Tierpflegerin ums Leben kam. Nachdem Jenna schon alle Vermisstenportale im Internet durchsucht hat, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung an die Wahrsagerin Serenity. Diese hat als Medium der Polizei beim Aufspüren von vermissten Personen geholfen, bis sie glaubte, ihre Gabe verloren zu haben. Zusammen machen sie den abgehalfterten Privatdetektiv Virgil ausfindig, der damals als Ermittler mit dem Fall der verschwundenen Elefantenforscherin Alice befasst war. Mit Hilfe von Alices Tagebuch, den damaligen Polizeiakten und Serenitys übersinnlichen Fähigkeiten begibt sich das kuriose Trio auf eine spannende und tief bewegende Spurensuche – mit verblüffender Auflösung.

COVER:
Das Cover ist wunderschön. Die abgebildeten Elefanten und die Farben verleihen dem Ganzen eine gewisse Exotik, die im Kontext zu den Elefanten auch gut passt. Leider passt das Cover so überhaupt nicht so den bereits erschienen Büchern von Jodi Picoult, die bereits zahlreich mein Regal bevölkern, aber das liegt mit Sicherheit auch am Wechsel des Verlags. Trotzdem werde ich nicht müde das Cover zu betrachten und mich daran zu erfreuen.

MEINUNG:
Jodi Picoult hat schon zahlreiche Romane veröffentlicht, von denen ich, bis auf einige wenige Ausnahmen, alle gelesen habe. Trotzdem schafft sie es sich immer wieder neu zu erfinden, wie auch in diesem Roman. Keine Geschichte gleicht der anderen, aber sie zeichnen sich immer durch sehr gut ausgearbeitete Charaktere, deren Beziehung zueinander aus und einem Ereignis, welches alle verändert hat und für miteinander verbindet.
Der Roman enthält viele ausführliche Stellen, in denen es um die Elefanten geht, besonders um deren Trauerverhalten. An diesen Stellen liest es sich wie ein Fachbuch über Elefanten. Ich empfand die Stellen manchmal etwas zu langatmig, aber wirklich gelangweilt habe ich mich nicht. Es war außerordentlich interessant und wie immer großartig geschrieben. Man spürt mit jeder Seite die Liebe zu den Tieren und wie besonders sie sind. Jodi Picoult beweist einmal mehr, dass sie Königin der Recherche ist. In den Passagen, in denen der Leser mehr über die Elefanten erfährt, werden von Alice, Jennas Mutter, erzählt. Wir erfahren in einer Rückblende, wie sie Thomas kennen gelernt hat, wie sie angefangen hat im Elefantenschutzreservat zu arbeiten, das Thomas betrieben hat, zu arbeiten und wie es zu dem benannten tragischen Vorfall gekommen ist bis sich der Erzählstrang irgendwann mit den Geschehnissen der Gegenwart vereint.
Weiterhin wird die Geschichte aus der Sicht von Jenna, Virgil und Serenity erzählt, wobei ich das Gefühl hatte, dass es vor allem Alices Geschichte ist. Mir erschien ihr Teil am größten. Für meinen Geschmack hätte der Teil etwas kürzer sein können mit größeren Fokus auf die anderen drei. Jenna ist für eine 13-jährigen schon ungewöhnlich klug, reif und vor allem hartnäckig und schlagfertig. Ich konnte mir manchmal kaum vorstellen, dass sie erst 13 ist. Serenity ist ein Medium mit übersinnlichen Fähigkeiten, welche sie aber scheinbar verloren hat. Virgil ist ein Privatdetektiv, der damals mit dem Fall von Alices Verschwinden und dem tragischen Vorfall betraut war, als er noch bei der Polizei gewesen ist. Alle drei zusammen sind ein wirklich skurriles Trio, die sich gegenseitig in diversen Wortgefechten nichts schenken. Dennoch haben sie alle das gleiche Ziel, wenn auch unterschiedlichen Motivationsgründen, nämlich Alice zu finden, ob tot oder lebendig.
Der Schluss des Romans war für mich absolut nicht abseh- und vorhersehbar und ist wie der Klappentext bereits verrät, wirklich verblüffend. Er erinnert mich an einen sehr bekannten Film, den ich hier aber nicht nennen möchte, um die Überraschungseffekt nicht vorweg zu nehmen. Das Ende hat mich aber auch unfassbar traurig zurück gelassen.

FAZIT:
Es war wieder ein außergewöhnliches Lesevergnügen und ich kann den Roman nicht nur für Fans von Elefanten und Jodi Picoult empfehlen. Ich hätte mir noch etwas mehr Spannung gewünscht, aber letzten Endes ist es ein Roman und kein Thriller. Hier geht es vor allem um den Umgang mit der Trauer, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat und das Loslassen. Die Teile über die Elefanten hätte für meinen Geschmack auch etwas kürzer sein können, aber ich werde sie bei nächsten Besuch in einem Zoo/ Tierpark mit anderen Augen sehen. Das Buch liest sich eher wie Alices Geschichte und weniger als die Geschichte von Jenna. Wenn man den Schluss dann kennt, macht es allerdings auch wieder Sinn.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2024

Liewes 3. Fall

Der Retter
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MEINUNG:
Der Retter ist der dritte Teil um den Ermittler Liewe Cupido, der auch der Holländer genannt wird, so wie der gleichnamige erste Teil der Reihe. Der Taucher, der zweite Teil, konnte mich auch ...

MEINUNG:
Der Retter ist der dritte Teil um den Ermittler Liewe Cupido, der auch der Holländer genannt wird, so wie der gleichnamige erste Teil der Reihe. Der Taucher, der zweite Teil, konnte mich auch sehr begeistern und die Reihe entwickelt sich langsam zu einer meiner Favoriten.

Liewe ist wie immer - wortkarg, phlegmatisch, aber auch so verletzlich wie noch. Ich habe mich gefreut, dass er endlich auch so etwas wie Nähe zu einer anderen Person zu lässt. Nicht nur die Vergangenheit des Falls ist sehr komplex und vielschichtig, sondern auch in Liewes Vergangenheit scheint es noch einige Unklarheiten zu geben. In Liewe wächst das Bedürfnis Antworten auf den Tod seines Vaters zu finden. Erstaunlicherweise setzen diese Antworten Liewe sehr zu und ich habe gespürt, dass da noch ganz viel unter Oberfläche schlummert. In diesem Teil nimmt Liewe für meinen Geschmack nicht ganz so viel Raum, denn es gibt eine große Palette an Protagonisten und auch Erzählstimmen. Ich weiß das sonst sehr zu schätzen, aber in diesem Fall empfand ich es als ein bisschen anstrengend. Es gab zwei Besatzungen und ich musste immer wieder überlegen, wer zu welchem Schiff gehört hat. Die Auflösung des Falls ist auch sehr anspruchsvoll und komplex gewesen. Im Nachwort erfährt man, dass es sogar einen realen Bezug gab, Es wird erst am Ende alles komplett aufgeklärt. Vielleicht hätte ein bisschen Tempo gut getan, aber es handelt sich hier um keinen Krimi, sondern um einen Roman.

Es hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen, wie Mathijs Deen das maritime Flair der Nordsee und nordfriesischen Inseln einfängt und es durch den ganzen Roman trägt, wie auch schon in den Teilen davor. Der Umschlag des Buches ist liebevoll mit einer Karte ausgestattet, an der man sich orientieren kann, auch was den Tatort bzw. Fundort der Leiche angeht. Während des Lesens habe ich immer sofort Lust gleich loszufahren.

FAZIT:
Ich empfand Der Retter als relativ komplex, was den Personenkreis und den Fall an ging und daher ein bisschen anstrengend gemessen an dem Erzähltempo. Trotzdem war der Fall sehr interessant und ich habe wieder etwas gelernt, da es einen realen Bezug gab. Freue mich trotzdem auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Italien und Neuanfänge

Ein Sommer in Italien
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MEINUNG:
Nach In fünf Jahren habe ich mich sehr gefreut, als ich ein neues Buch von Rebecca Serle entdeckt habe. Ein Sommer in Italien ist bereits 2023 erschienen und ich habe es mir ein bisschen aufgespart.
Protagonistin ...

MEINUNG:
Nach In fünf Jahren habe ich mich sehr gefreut, als ich ein neues Buch von Rebecca Serle entdeckt habe. Ein Sommer in Italien ist bereits 2023 erschienen und ich habe es mir ein bisschen aufgespart.
Protagonistin Katy hat ihre Mutter verloren und steht an einem Punkt in ihrem Leben, wo sie weiß, dass es nicht so weiter geht, wie bisher. Um wieder zu sich zu finden, fährt nach Positano an der italienischen Amalfiküste - eine Reise, die sie eigentlich mit ihrer Mutter machen wollte. Dort trifft sie auf eine jüngere Version ihrer Mutter und lernt diese nochmal ganz anders kennen.
Ziemlich befremdlich fand ich die Liebe und Verbundenheit zwischen Katy und ihrer Mutter, denn die Beziehung war eng, enger als zwischen Carol und ihrem Katys Vater und auch scheinbar zwischen Katy und ihrem Mann. Katy bezeichnet ihre Mutter als die große Liebe ihres Lebens. Katy ist fast 30 Jahre alt und für grenzte das schon an Besessenheit oder zumindest fehlenden Abnabelung. Außerdem wird Carol als der vermeintliche Übermensch beschrieben, der eigentlich keine Schwächen hat und von allen geliebt wird. Das empfand als typisch amerikanisch.
Der schöne und wirklich genussvolle Teil setzt ein als Katys Aufenthalt in Italien beginnt. An diesen Stellen konnte man sich wirklich weg träumen nach La dolce Vita in Italien. Es gibt fantastische Essenbeschreibungen, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Katy genießt dort den Aufenthalt. Rebecca Serle baut auch wie In fünf Jahren ein übernatürliches Element ein, in dem Katy ihre Mutter in jungen Jahren trifft. Ich hätte mir eigentlich eher gewünscht, dass Katy sich mehr mit sich beschäftigt und dem Leben nach dem Tod ihrer Mutter und weniger noch mehr Fixierung auf ihre Mutter. Gegen Ende wacht Katy dann sprichwörtlich ein bisschen auf und wird sich über ein paar Dinge klarer.

FAZIT:
Ein Sommer in Italien ist wirklich ein ideales Sommerbuch und für alle, die Italien lieben und vielleicht da gerade nicht hinkönnen. Obwohl das Thema des Buches kein leichtes ist, ist die Lektüre handlungstechnisch relativ dünn, aber es gibt umso mehr italienische Genussmomenten und man kann sich hier einfach treiben lassen.

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