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Veröffentlicht am 25.07.2024

Aktuell

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Meinung:
Marc-Uwe Kling kennt man eher für seinen Humor und sein berühmtes Känguru. Ich habe mich allerdings eher an den beiden Teilen von Qualityland erfreut und mag seine Romane, die ein Blick in die ...

Meinung:
Marc-Uwe Kling kennt man eher für seinen Humor und sein berühmtes Känguru. Ich habe mich allerdings eher an den beiden Teilen von Qualityland erfreut und mag seine Romane, die ein Blick in die Zukunft werfen.

Views ist nun sein erster Thriller. Kommissarin Yasira Saad wird auf ein Video im Internet aufmerksam, in dem die Vergewaltigung eines Mädchens gezeigt wird. Das Mädchen Lena Palmer ist daraufhin verschwunden und beginnt eine riesige öffentliche Hetzjagd, die auch Interessenvertreter der rechten Szene, hier der Aktive Heimatschutz auf den Plan ruft.

Yasira fand ich sehr sympathisch und auch gut gewählt auch Charaktere. Ihr eigener kultureller Hintergrund spielt natürlich dann auch noch eine Rolle udn wird zur Gefahr für sich und ihre Tochter, obwohl er dies nicht sein sollte. Marc-Uwe Kling legt genau die Wunde in aktuelle, gesellschaftliche Themen, die uns beschäftigen bzw. beschäftigen sollten. Es wird auch das sehr kontroverse Thema von KI aufgegriffen, zu dem ich schon einiges an Hintergrundwissen habe, aber hier natürlich ein düsterer Zukunftsbild gezeichnet wird. Spannung fand ich in Ordnung, aber ob es man es wirklich als Thriller einordnen kann, weiß ich nicht. Das Ende fand ich auch gut.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Persönlicher und informativer Einblick über weibliche Scham

Sorry not sorry
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MEINUNG:
Anika Landsteiner kenne ich von mir sehr geschätzten Roman wie Nachts erzähle ich dir alles und daher schätze ich sie sehr. Generell interessieren mich feministische Themen sehr und ich habe mir ...

MEINUNG:
Anika Landsteiner kenne ich von mir sehr geschätzten Roman wie Nachts erzähle ich dir alles und daher schätze ich sie sehr. Generell interessieren mich feministische Themen sehr und ich habe mir 2024 vorgenommen mehr Sachbücher/ Essays in diese Richtung zu lesen.
In Sorry not sorry geht es um weibliche Scham, auch wenn Scham ein ganz normales, geschlechtsunabhängiges Thema/ Gefühl ist. Mir war schon vom Gefühl her klar, dass Frauen allerdings viel schneller Scham empfinden, manchmal schon allein deswegen, weil sie Frau sind - sprich der eigene Körper, der Beziehungsstatus, die Emotionen etc. Schnell wird klar, dass der Samen für weibliche Scham schon ganz früh in den patriarchalen Strukturen als Kontrollwerkzeug über Frauen eingesetzt worden ist, um diese zu unterdrücken und genau diese Auswirkungen spüren wie auch noch heute. Die Autorin beleuchtet das Thema sehr allumfassend und geht dabei auf Bereiche wie Arbeit, Beziehung, Krankheit bzw. Gesundheit und auch Sexualität ein. Meine Meinung nach hat die Autorin hier auch wirklich sehr persönliche Einblicke gewehrt, die mich sehr betroffen gemacht haben, aber sie haben auch ihre Aussagen verstärkt und nachvollziehbarer gemacht. Natürlich gibt es auch viele Quellen und sie untermauert auch alle mit Fakten, dennoch lässt dieser persönlich Einblick, auch ein Lesen auf emotionaler Ebene zu. Für mich waren viele Fakten nicht neu, aber sie eigenen sich gut für all jene LeserInnen, die in diese Thematik neu einsteigen wollen. In einige Themen konnte ich mich gut hineinversetzen. Bei anderen habe ich noch etwas dazu gelernt, denn auch ich habe mich dabei erwischt, wie stark ich doch selbst manchmal davon betroffen bin, auch als Frau, durch misogynischte Gedanken, einfach weil ich so geprägt worden bin.

FAZIT:
Sorry not sorry ist sehr umfangreicher und informativer Text über weibliche Scham, eingebettet ist geschichtliche und wissenschaftlichen Fakten und es gibt Anika Landsteiner gibt hier auch einen sehr persönlichen Einblick, der mich sehr berührt hat und viele Themen nochmal mit Emotionen untermalt hat. Ich wünsche dem Buch auch viele männliche Leser, denn es ist eine wirklich gute Einstiegslektüre, um zu verstehen wie das Patriarchat Scham als Kontrollwerkzeug eingesetzt hat und dies vielleicht irgendwann einmal zu durchbrechen und weil hier auch Basics noch einmal erläutert werden.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Vom Leben eines Swifties

Look What She Made Us Do
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MEINUNG:
Anne Sauer folge ich schon lange bei Instagram und ich mag ihren Podcast, Monatslese, zusammen mit Tina Lurz sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass es ein Buch geben wird. ...

MEINUNG:
Anne Sauer folge ich schon lange bei Instagram und ich mag ihren Podcast, Monatslese, zusammen mit Tina Lurz sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass es ein Buch geben wird. Ich hatte eigentlich einen Roman erwartet, aber 13 Essay über Taylor Swift, waren genauso passend.
Look what she made us do umfasst 13 Essays. 13 ist eine besondere Zahl für Taylor, was man auch hinreichend in dem Büchlein erfährt. Anne Sauer nimmt uns zunächst mit in das zeitliche Taylor Swift Universum, welches sich in Eras einteilen lässt. Beim Lesen wurde mir erst bewusst, wie lange die Sängerin schon "am Markt" tätig ist, habe ich sie doch erst als Phänomen der letzten Jahre identifiziert. Nach dem Lesen habe ich meine Meinung zu ihr definitiv noch einmal angepasst. Ich bin selbst maximal ein Soft-Swiftie im Gegensatz zu Sauer, deren Lebens- und Gefühlsphasen durch die Sängerin geprägt worden. Ich habe parallel zu der Lektüre auch angefangen von Anne Sauer genannten Songs zu hören und habe dabei festgestellt, wie viel Lieder und Alben es sind und welche ich schon kannte, ohne zu wissen, dass sie von Taylor waren. Die Musik spiegelt auch sehr stark Taylors Gefühlsleben wider und mit jedem Album ist spürbar, wie sich dieses und wie sich ihre Haltung ebenso verändert, sprich wie sie auf dem ist, erwachsen zu werden. Sie ist eine Person, an der mich sehr gut reiben kann, weil weiblich, sehr erfolgreich und noch immer nicht verheiratet und/ oder Mutter geworden. Ich mochte es, dass sich die Autorin auch kritisch mit dem Fantum bzw. dem Swiftie Sein auseinandergesetzt hat, was eine Art Ultra Fan ist. Diese Fans beobachten sehr genau Taylors Leben und vor allem ihre Gefühl, so sehr, dass sie sogar Sicherheitslücken für die Sängerin eröffnen, in dem jemand ihre Flugrouten in Echtzeit veröffentlicht. Das Fantum bildet auch Teil es so großen Erfolges, von dem alle ein Stück ab haben wollen. Trotzdem bleibt abzuwarten, was uns die Sängerin noch alles bieten wird. Ich bin gespannt auf weitere Alben.

FAZIT:
Look what she made us do habe ich sehr gerne gelesen, vor allem da ich selbst bald auf ein Konzert der Sängerin gehe. Auch wenn Anne Sauer auch ein paar private Bezüge zu ihrer Person zieht, dreht es sich hier dennoch vor allem um Taylor Swift, vermutlich schon jetzt eine Jahrhundertkünstlerin. Es ist eine sehr informative, aber auch kritische Auseinandersetzung, wie es ist ein "Swiftie" zu sein.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Düstere Spannung in Schweden

Das Baumhaus
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MEINUNG:
Von Vera Buck wollte ich schon sehr lange Mal etwas lesen. Ich kann mir nicht erklären, warum es so lange gedauert hat, aber mit Das Baumhaus sollte es nun endlich soweit sein. :)
Der Thriller ...

MEINUNG:
Von Vera Buck wollte ich schon sehr lange Mal etwas lesen. Ich kann mir nicht erklären, warum es so lange gedauert hat, aber mit Das Baumhaus sollte es nun endlich soweit sein. :)
Der Thriller hat relativ viele Handlungsebenen, in denen man sich erst einmal zurechtfinden muss. Da gibt es zum einen Henrik und Nora, die mit ihren fünfjährigen Sohn Fynn nach Schweden kommen, in das Haus, welches im Besitz von Henriks Familie ist. Beide versprechen sich davon eine gute und ruhige Zeit. Allerdings wird schnell klar, dass es um die Ehe der beiden nicht so gut bestellt zu sein scheint. Die vermeintliche Idylle wird zerstört als Fynn verschwindet und gleichzeitig eine jahrzehntealtes Kindersklett gefunden wird. Vera Buck erzeugt eine ziemlich düstere Atmosphäre und schürt auch zwischen Henrik und Nora eine Atmosphäre des Misstrauens. Vor allem Henrik, der Fantasybücher für Kinder schreibt und schon als Kind für seine blühende Fantasie bekannt war, erinnert sich ein Fetzen aus seiner Vergangenheit und an ein Mädchen namens Marla, was in einem Baumhaus gelebt hat. Nora glaubt ihrem Mann nicht, was ich relativ nervig fand. In meinen Augen hat sie sich das verleiten lassen von ihrem Schwiegervater, Henriks Vater, der auch immer wieder propagiert, dass Henrik ein notirischer Lügner ist. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Ereignisse um Henrik, die den Eindruck erwecken könnten, dass ganz vieles nur seiner Fantasie entspringen könnte und ein typischer unzuverlässiger Erzähler ist. Beim Lesen kam mir auch manchmal der Gedanke, dass einiges nicht wahr sein könnte.
Marla bekommt auch eine eigene Erzählstimme und ihr Geschichte ist ziemlich düster, denn relativ schnell wird klar, dass sie entführt worden ist und nun in dem Baumhaus lebt. Zeitlich lässt es sich erst mit Henriks Erinnerungen einordnen. Natürlich fragt man sich, was passiert ist. Marla nennt den Entführer immer nur "Der Mann". Es natürliche eine Person, auf die der Verdacht gelenkt wird. Am Ende war ich dann aber doch ziemlich schockiert. Meine Lieblingsperson war Rosa. Rosa beschäftigt sich gerne mit dem Tod bzw. mit der Veränderung in den Wäldern durch das Sterben von Organismen. Sie wird von der örtlichen Polizei um Hilfe gebeten und eingestellt, um bei dem Auffinden von möglichen weiteren Skletten/ Leichen zu helfen. Sie kehrt in ihre Heimat Schweden zurück, um ihren Vater bei der Pflege ihres Bruders zu helfen, der nach einem Unfall komplett gelähmt ist. Es wird nicht explizit genannt, aber Rosa scheint ein paar autistische Züge zu haben und kann nicht so gut mit sozialen Situationen umgehen, was zu teilweise sehr skurrilen Alltagssituationen führt, worüber ich sehr oft lachen musste. 

FAZIT:
Das Baumhaus ist für ein echtes Highlight. Ich würde es vielleicht nicht als Thriller bezeichnen, aber als Spannungsroman, der Tief in menschliche Abgründe schauen lässt in der vermeintlichen schwedischen Idylle. Ich werde mir die Autorin definitiv merken und weitere Bücher von der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Freundschaften im Wandel

Weltalltage
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MEINUNG:
Besonders gut hat mir der Stil gefallen, denn Paula Fürstenberg erzählt nicht wirklich stringent, sondern vermittelt Inhalt auch mal in Listen und Gedanken der namenlosen Ich-Erzählerin. Deren ...

MEINUNG:
Besonders gut hat mir der Stil gefallen, denn Paula Fürstenberg erzählt nicht wirklich stringent, sondern vermittelt Inhalt auch mal in Listen und Gedanken der namenlosen Ich-Erzählerin. Deren Welt ein bisschen auseinander bricht als ihr bester Freund Max und Mitbewohner plötzlich in Dunkelheit verschwindet und von heute auf morgen ins Krankenhaus geht. Mir war relativ schnell klar, dass Max wohl an einer Depression leidet und sich Hilfe sucht. Als Auslöser dafür wird der Tod seines Onkels gesehen, der sich das Leben nahm. Max ist nun der letzte Mann in der Familie, laut seiner Oma. Diese Ereignis löst in Max unwiderruflich eine Veränderung hervor und es beschäftigt ihn der Gedanke, ob es ihn auch treffen könnte.
Mit Max' Krankenhaus Aufenthalt geht auch ein großer Ruck durch die Ich-Erzählerin, da Max ihr verbietet Kontakt zu ihr aufzunehmen. Es setzt ein Prozess bei ihr ein, denn plötzlich ist ihre derzeitige Lebenssituation umgekehrt. Er ist der Kranke und sie die Gesundere. Normalerweise ist sie die chronisch Kranke und er ihre jahrelange Stütze. Beide sind in Ostdeutschland bei alleinerziehenden Müttern aufgewachsen und sind dann nach Westdeutschland zum Studieren gekommen. Ich habe mich stellenweise schon mal dabei erwischt, dass ich sie schon ziemlich egoistisch manchmal empfand, da sie viel zu sehr auf sich und ihren Status als Krank fokussiert war, so dass sie Max und seine Bedürfnisse nicht so große Beachtung geschenkt hat. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sie nicht darauf kommt, was bei ihm los ist. Sie arbeitet sich langsam voran und muss verstehen, dass sich ihre Freundschaft auch verändern kann und wird. Die Autorin beschäftigt sich hier auf viel mit der Thematik, wie es bei uns in der Gesellschaft ist, wenn man chronisch krank ist. Ich finde, dass das Thema grundsätzlich viel zu wenig behandelt wird.

FAZIT:
Weltalltage ist ein Buch über Freundschaft, aber auch wie es ist unserer Gesellschaft chronisch krank zu sein. Die Ich-Erzählerin muss sich damit auseinandersetzen, wie sich die Freundschaft verändert als ihr bester Freund freiwillig in eine psychiatrische Klinik geht und was das mit der Freundschaft macht. Mir hat der besonders Erzählstil der Autorin sehr zugesagt. :)

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