Platzhalter für Profilbild

Leseigel

Lesejury Star
offline

Leseigel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseigel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2024

Oma Käthe auf den Spuren von Miss Marple

Der tote Kurschatten von Sylt
0

Ich mag die Reihe um die Familie Backes, die im Saarland schon einige Fälle mit Bravour, vielen Turbolenzen, häuslichen Verwicklungen und viel Spaß gelöst hat. Um so größer nun die Neugierde, wie sich ...

Ich mag die Reihe um die Familie Backes, die im Saarland schon einige Fälle mit Bravour, vielen Turbolenzen, häuslichen Verwicklungen und viel Spaß gelöst hat. Um so größer nun die Neugierde, wie sich Oma Käthe wohl alleine schlägt. Hut ab, sie braucht sich vor Miss Marple nicht zu verstecken, denn sie ist mutig , hartnäckig und hat eine gute Spürnase.

Der Kuraufenthalt auf Sylt steht unter keinem guten Stern. Gleich bei ihrer Ankunft stolpert Käthe über eine Leiche. Selbstmord, so lautet das Urteil der Klinikleitung. Aber Käthe wäre nicht die Schwiegermutter eines Polizisten, würde sie nicht erhebliche Zweifel hegen. Und so ermittelt sie auf eigene Faust. Die Palette der möglichen Motive und damit die Liste der Verdächtigen ist groß. Der Tote zählte nicht zu den sympathischsten Mitmenschen. Unterstützung erhält Käthe von Hinnerk , einem im Ruhestand befindlicher Kriminalbeamter, der auf Sylt zuhause ist. Je weiter die Ermittlungen der beiden voran schreiten, um so mehr Verdächtige werden aussortiert. Die Person des Täters und die Hintergründe für die Tat waren für mich eine echte Überraschung und ein Knaller.

Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass es einige humorvolle Momente gab und ich mich prächtig amüsiert habe, aber es zu meiner Freude weniger Klamauk war. Für mich war Hinnerk der kongeniale Partner für Käthe. Er, der ruhige, bedächtige und Käthe, die quirlige und immer vorne weg. Die Ermittlungen haben richtig Spaß gemacht, was auch daran lag, dass die Verdächtigen einige Klischees bedient haben. Ich würde jederzeit wieder mit den beiden einen Fall lösen. Ob ich aber zur Reha in die Küstenklinik reisen würde, habe ich erhebliche Bedenken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein altes Tagebuch als Schlüssel zum Glück

Ein Rucksack voller Liebe (Herz über Kopf durch Irland)
0

Mara hat nur einen Wunsch : nichts wie weg und egal wohin. Seit ewigen Zeiten liegt sie im Streit mit ihrer Mutter. Nichts kann Mara ihr recht machen und sie gibt Mara das Gefühl , die Totalversagerin ...

Mara hat nur einen Wunsch : nichts wie weg und egal wohin. Seit ewigen Zeiten liegt sie im Streit mit ihrer Mutter. Nichts kann Mara ihr recht machen und sie gibt Mara das Gefühl , die Totalversagerin zu sein. Deshalb hat Mara versucht , sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Und ist gescheitert und wurde zudem von ihrem vermeintlichen Freund und Liebe betrogen. Am Münchener Flughafen setzt sie sich in den nächstbesten Flieger und landet in Irland. Als sie im Koffer nach ihrem Pass sucht, findet sie ein altes Tagebuch, geschrieben von einer Queenie. Angeregt vom Tagebuch macht sie sich auf den Weg nach Bantry . Dort trifft sie auf Marc, dessen grüne Augen ihr nicht mehr auf dem Kopf gehen und viele liebenswerte Menschen. Zu ihrer Überraschung stellt sie fest, dass ihre Mutter das Tagebuch geschrieben hat. Mara stellt fest, dass sie ihre Mutter nicht wirklich kennt und das führt sie zu der Frage, wer sie selber ist und was sie vom Leben erwartet. Und ob Marcs grüne Augen vielleicht darin eine Rolle spielen.

Ich mag die Bücher der Autorin sehr. Sie schreibt bezaubernde Liebesgeschichte, die zugleich den Charme der Länder näher bringen, in denen sie spielen. So hatte ich traumhafte Lesestunden in Italien und Schottland und nun in Irland..

Zu Beginn war mir Mara unsympathisch. Ich fand sie lebensuntüchtig und gab im stillen ihrer Mutter recht. Gezwungen durch die Umstände lernt Mara sich und ihre Stärken kennen und gewinnt an Selbstvertrauen . Sie muss erkennen, dass man Dinge von verschiedenen Seiten betrachten kann und man sich nicht auf den ersten Eindruck verlassen sollte. So hätte sie beinahe ihr Glück verpasst. Mit der tatkräftigen Unterstützung der ehemaligen Freunde ihrer Mutter findet sie den Weg ins Glück und ihren Platz im Leben.

Zugegeben, es klingt eher unwahrscheinlich, dass Mara ausgerechnet in der ehemaligen Heimat ihrer Mutter landet, deren Vergangenheit kennenlernt und so die große Liebe findet. Aber die Personen sind so herzerwärmend und das Lesen vermittelt ein so gutes Gefühl, dass ich gerne in diese märchenhafte Geschichte eintauche.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2024

Wie werde ich eine Leiche los ?

Signum
0

Ich kenne den 1. Band nicht und dies war somit meine erste Begegnung mit dem Universum des Autors. Der Einstieg gelang mir mühelos, denn wichtige Informationen werden in die Handlung eingestreut.
Kim Ribbing ...

Ich kenne den 1. Band nicht und dies war somit meine erste Begegnung mit dem Universum des Autors. Der Einstieg gelang mir mühelos, denn wichtige Informationen werden in die Handlung eingestreut.
Kim Ribbing ist als Person, sagen wie mal speziell. Für mich hat er leicht autistische Züge. Gefühle und zwischenmenschliche Aktionen sind nicht seine Hauptbegabung. Darunter leidet vor allen seine Freundin Julia Malmros, die er mit seinem Verhalten immer wieder vor den Kopf stößt und sie damit in Trauer und Selbstzweifel stürzt. Und dann ist da noch die 14jährige Astrid, die beide Eltern verloren und Kim als ihren Mentor und Beschützer erkoren hat. Für mich war Astrid die einzige Person, bei der ich den Eindruck hatte, der 1. Band würde möglicherweise zum besseren Verständnis beitragen.
Kim entführt den Schockdoktor Rudbeck, den er abgrundtief hasst, weil er Kim als Jugendlichen unbeschreibliche Qualen bereitet hat. Der Plan ist Entführung, die perfekt geplant und genauso ausgeführt wird. Dann soll Rudbeck leiden. Auch das gelingt und sollte dann freigelassen werden. Hier kommt Astrid ins Spiel, die durch ein Versehen, Rudbecks Tod verursacht. Nun stehen Kim und Astrid vor der Herausforderung, die Leiche spurlos verschwinden zu lassen. Und wie wird Julia sich verhalten, die Ex-Kriminalbeamtin, die nun Krimis schreibt. Die hat gerade das Problem, dass sie für ein neues Buch, die Umtriebe der rechtsnationalen Wahren Schweden recherchiert und sich damit deren Zorn zuzieht.
Auf der anderen Seite steht der Kriminalbeamte Jonny Munther, Ex-Mann von Julia, der überzeugt ist, dass Kim etwas zu verbregen hat und dies unbedingt beweisen will.
Von Beginn an hat mir der Erzählstil sehr gut gefallen. Die Kapitel sind mit Datum und Zeitangabe versehen und schildern abwechselnd , wer was zu welchem Zeitpunktgetan hat. Zusammen ergeben sie ein präzises Bild der Abläufe . Das bringt Struktur und man behält trotz der vielen Personen einen guten Überblick.
Am Anfang tat ich mich schwer, eine Person sympathisch zu finden. Kim war mir zu gefühlskalt. Julia war sehr mit sich selbst beschäftigt und tat sich in meinen Augen selber leid. Astrid war für mich vorlaut, übergriffig und ging mir schlicht auf die Nerven. Jonny war so fixiert darauf, Kim etwas anzuhängen, dass er die notwendige Distanz verlor. Am Ende des Buches stellte ich zu meiner eigenen Überraschung fest, dass ich sie alle mochte und ich deshalb mit dem Ende mehr als zufrieden war.
Das Buch ist meiner Ansicht nach nicht unbedingt ein Krimi, aber allemal spannend, sehr gut geschrieben mit einer ordentlichen Portion Suchtgefahr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.07.2024

Einige werden das Buch lieben, andere hassen

Ich liebe Schlager
0

Thomas - Thommi - Andras war es von Anfang an vorbestimmt, ein Schlagerfan zu werden, wurde er doch bereits im vorgeburtlichen Stadium mit der Schlagerwelt vertraut gemacht. So erfüllt das Thema Schlager, ...

Thomas - Thommi - Andras war es von Anfang an vorbestimmt, ein Schlagerfan zu werden, wurde er doch bereits im vorgeburtlichen Stadium mit der Schlagerwelt vertraut gemacht. So erfüllt das Thema Schlager, neben seinem Beruf als Statistiker, sein gesamtes Leben. Daher ist seine Mitgliedschaft im Verein "Schlager ist geil" e.V. keine Überraschung. Als das Vereinsjubiläum ansteht, plant Thommi eine besondere Überraschung - einen Exclusiv -Bericht mit und über Roli, den Kaiser in der Vereinszeitung. Dass sein Plan, Roli bei seinem Konzert in Dresden zu treffen, völlig aus dem Ruder läuft, war beileibe nicht Thommis Schuld sondern die Verkettung unglücklicher und nicht vorhersehbarer Umstände. Die daraus entstandenen Folgen führen zu Thommis Schlager-Burnout und den Beuch in der psychosomatischen Klinik Johann Strauss und des weiteren zu einem neuen Blickwinkel auf die Schlagerwelt.

Wenn man für die Schlagerwelt brennt und möglicherweise voller Freude und Begeisterung zu dein Konzerte seines Stars, gerne auch mehrfach, reist, sollte man das Buch besser nicht lesen. Entgegen des Buchtitels neigt der Autor eher zu einer distanzierten und zynischen Betrachtungsweise des Themas. Mir persönlich hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich manchen Schlager mitsingen kann und Erinnerungen damit verbinde.

Thommi ist für mich der Typ Looser. Sein Lebensinhalt ist der Schlager, er trinkt gerne Alkohol und manchmal auch zu viel, ist bindungsunfähig und lässt nichts anbrennen. Dabei glänzt er mit profunden Wissen aus dem Schlageruniversum, das mich wirklich beeindruckt hat. Für mich war das Unternehmen "Interview mit Roli, dem Kaiser " ein absolutes Highlight. Witzig, voller absurder Wendungen und dabei ein entlarvender Blick auf das Schlagerbusness. In Thommis Klinikaufenthalt waren interessante Informationen über die Arbeitsweise von Liedtextern eingebaut. Auch das war witzig und unterhaltsam. Das Ende der Geschichte war für mich überraschend, aber treffend und passte perfekt zur Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.07.2024

Auf der Jagd nach dem Kandinsky

Die Farbe der Sterne
0

Vorneweg, wer einen klassischen Krimi erwartet mit Verbrechen, Ermittlungen und dem Sieg der Gerechtigkeit , sollte überlegen , ob er das Buch lesen will. Es ist eher die Geschichte eines verhinderten ...

Vorneweg, wer einen klassischen Krimi erwartet mit Verbrechen, Ermittlungen und dem Sieg der Gerechtigkeit , sollte überlegen , ob er das Buch lesen will. Es ist eher die Geschichte eines verhinderten Verbrechens mit vielen unerwarteten Wendungen, einer wilden Verfolgungsjagd und dem Marder Giacomo in einer tragenden Rolle.

Leo Sailer erbt das heruntergekommene Familienhotel am Kochelsee von seinem Vater Johannes, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat.. Der Vater wollte das Hotel verkaufen, um dem Sohn diese Bürde zu nehmen und er hatte Julia angestellt, die dafür die Finanzen ordnen sollte. Dann gibt es noch Margarete, Leos Tante, die mangels Alternativen sich mit Gin vergnügt. Hinzu kommt das Faktotum Marco und sein Haustier Giacomo, besagter Marder.

Auf der anderen Seite befindet sich der zwielichtige Farkas, der das Hotel unbedingt haben will, wenn es sein muss auch mit unlauteren Mitteln. Das Pärchen Zäk und Toto, Kunstdiebe, die hier ihre große Chance wittern.

Über dem Empfangstresen hängt seit ewigen Zeiten das Bild "Sternennacht über dem Kochelsee", die Kopie eines verschollenen Gemäldes von Kandinsky. Per Zufall findet Leo in einem Geheimversteck den echten Kandinsky, das der Künstler seinem Urgroßvater geschenkt hatte. Um das Original , das im Ausland verkaufen werden soll, was aber wegen gesetzlicher Bestimmungen nicht geht, soll nun die Kopie ins Spiel kommen. Leider für die Beteiligten, aber zu meiner großen Freude werden die Bilder vertauscht. Jetzt versucht jeder in den Besitz des Originals zu kommen. denn meist hat er nur die Kopie in Händen, das nun wieder loszuwerden und gegen das echte Bild zu tauschen gilt. Die Geschichte gipfelt in einer wilden Verfolgungsjagd und endet in meinen Augen absolut passend und wie das ganze Buch mit Augenzwinkern und Humor.

Der Roman war für mich sehr unterhaltsam und witzig. Manchmal wurde auch die Grenze des guten Geschmacks überschritten. Das sollte man aushalten können. So bekomme ich Einblicke in das Seelenleben des Marders, der der Handlung immer wider eine neue , turbulente Richtung gibt. Oder ich werde Zeuge wie Margarte mit allen Mitteln versucht, den unwilligen Farkas in ihr Bett zu bekommen. Mich hat es amüsiert, wie aus Kleinigkeiten sich unaufhaltsam neue Katastrophen entwickelt haben. Ein wenig hat mich das Buch an alte Louis de Funes Filme erinnert. Mir hat das Buch viel Spaß gemacht und ich war sehr gespannt, was als nächstes passieren wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere