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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2024

Gefühlvoller Roman vor stimmungsvoller Kulisse

Mitternachtsschwimmer
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"Mitternachtsschwimmer" von Roisin Maguire spielt im kleinen irischen Küstendorf Ballybrady. Hier lebt Grace alleine und zurückgezogen mit ihren Tieren. Sie wirkt stur und schroff, zeigt aber auch liebevolle ...

"Mitternachtsschwimmer" von Roisin Maguire spielt im kleinen irischen Küstendorf Ballybrady. Hier lebt Grace alleine und zurückgezogen mit ihren Tieren. Sie wirkt stur und schroff, zeigt aber auch liebevolle Züge. Um Geld zu verdienen, vermietet sie ein Cottage an Evan, der einen schweren Verlust erlitten hat. Eine Woche am Meer soll ihm helfen, wieder ins Leben zurückzufinden. Doch aufgrund des Corona-Lockdowns wird aus seiner geplanten Auszeit ein längerer Aufenthalt.
Die Geschichte dreht sich um Grace und Evan, beide leiden an ihren seelischen Verletzungen. Bei Evan sind die psychischen Belastungen und die Trauer noch frisch, Grace lebt mit ihren seelischen Narben bereits seit längerer Zeit. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen erfährt man so nach und nach, was Grace in ihrer Jugend erlebt hat. Evan knüpft trotz der Umstände Kontakte zur Dorfgemeinschaft und schöpft langsam neue Hoffnung. Durch den Besuch seines taubstummen Sohnes bekommt die Geschichte eine unerwartete Dynamik.
Die Autorin beschreibt die ernsten Themen sehr einfühlsam, die Schicksalsschläge der beiden Protagonisten sind spürbar und geben dem ganzen Roman eine melancholische Atmosphäre. Dazu passt die schroffe und eindrucksvolle Natur an der irischen Küste. Der Blick auf den einzelnen Menschen und die Beschreibungen der zwischenmenschlichen Begegnungen gelingen Maguire sehr gut, insbesondere die leisen Töne und kleinen Begebenheiten sind bedeutend und machen das Lesen so angenehm.
Der Roman hat mir gut gefallen, es handelt sich um eine kluge und mitfühlende Geschichte mit authentischen Protagonisten und einem stimmungsvollen Handlungsort. Erwähnen muss ich allerdings auch, dass die mit den Lockdowns verbundenen Maßnahmen (z.B. Abstandsregelung, Ausgangssperre) beim Lesen tatsächlich ein Beklemmungsgefühl bei mir ausgelöst haben. Der Mensch verdrängt viel, aber beim Lesen der damaligen Einschränkungen sind die Gefühle der Lockdownzeit bei mir sofort wieder präsent gewesen.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Hörenswerter und unterhaltsamer Thriller

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Die erfolgreiche „Mörderfinder“-Reihe von Arno Strobel mit Teil 4 „Die Stimme der Angst“ erweitert. Wie immer dreht es sich bei dem Thriller um den Fallanalytiker Max Bischoff, der in diesem Band mit dem ...

Die erfolgreiche „Mörderfinder“-Reihe von Arno Strobel mit Teil 4 „Die Stimme der Angst“ erweitert. Wie immer dreht es sich bei dem Thriller um den Fallanalytiker Max Bischoff, der in diesem Band mit dem Trauma der Vergangenheit zu kämpfen hat. Auch ohne die Vorgängerbände gelesen zu haben, ist die Geschichte gut verständlich und ich habe keine Information vermisst - aber wahrscheinlich wäre es der Reihe nach gelesen etwas runder und schlüssiger gewesen.

Ich habe das Hörbuch aus dem @argonverlag gehört, gesprochen wird es von Dietmar Wunder. Bisher hatte ich noch kein Hörbuch mit ihm als Sprecher gehört und musste mich erst etwas an die Stimme und Sprache gewöhnen.

Max Bischoff begegnet auf einer Beerdigung einer Frau, die seiner ermordeten großen Liebe Jennifer Sommer verblüffend ähnlich sieht. Er kommt mit Dominique in Kontakt, aber eine Verbindung zu dem Mordfall fünf Jahre davor kann er nicht herstellen. Doch plötzlich verschwindet eine ihm nahestehende Person und die traumatischen Erinnerungen und die Schuldgefühle holen ihn wieder ein. Er hat sich geschworen, dass nie wieder jemand wegen ihm sterben muss. Aber kann er dieses Versprechen einhalten? Denn als nächstes wird auch sein ehemaliger Partner schwer verletzt aufgefunden…

Das Tempo des Thrillers ist durchwegs flott, ich konnte aber beim Zuhören gut folgen und mir alle beschriebenen Personen bildlich vorstellen. Neben Max sind seine ehemaligen Kollegen sehr sympathisch und mit Dr. Marvin Wagner ist ein besonderer Charakter involviert. Im Laufe der fesselnden Erzählung gab es einige überraschende Wendungen, auch wenn mich die Auflösung am Ende nicht überrascht hat. Die Spannung empfand ich als durchschnittlich, mit Ausnahme von zwei Spannungsspitzen.

Ich habe das Hörbuch sehr gerne gehört und kann den Erfolg der Mörderfinder-Reihe von Arno Strobel nun nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Unterhaltsamer Sommerroman

Geparkt
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Da mein Gehirn aufgrund einer erneuten Corona-Infektion nicht so aufnahmefähig war, habe ich mich für ein leichtes und unterhaltsames Buch entschieden: „Geparkt“ von Susanne Fröhlich, erschienen bei @droemerknaur.
Monika ...

Da mein Gehirn aufgrund einer erneuten Corona-Infektion nicht so aufnahmefähig war, habe ich mich für ein leichtes und unterhaltsames Buch entschieden: „Geparkt“ von Susanne Fröhlich, erschienen bei @droemerknaur.
Monika lernt beim Online-Dating den deutlich älteren Sven kennen, dessen selbstbewusste und entschlossene Art sie beeindruckt. Er hat es als Investment-Banker zu viel Geld gebracht und kann Monika von sich überzeugen. Sie gibt ihre Arbeit als Physiotherapeutin auf und zieht zuerst in seine Luxus-Wohnung nach Frankfurt, bevor sie in seiner Finca auf Mallorca lebt. Monika genießt das luxuriöse Leben und bemerkt dabei nicht, dass die Besuche von Sven seltener werden und er sich bereits umorientiert. Als sie die Nachricht von Sven erhält, die Finca bald verlassen zu müssen, wird Monika aktiv, denn still und leise will sie nicht gehen.
Nach einem gemächlichen Einstieg wird es bald interessanter und die Figuren gewinnen an Charakter. Monika ist durchaus sympathisch, die ein oder andere fragwürdige Entscheidung ist ihrer Naivität geschuldet. Der Verlauf der Geschichte ist unterhaltsam, die umgesetzten Ideen der Frauen sind kreativ und werden humorvoll beschrieben. Mit viel Feingefühl werden die zwischenmenschlichen Begegnung gezeichnet. Hie und da hatte die Story Längen, dennoch war ich immer am Weitergang der Geschichte interessiert. Gut gefallen hat mir die Solidarität unter den Frauen und, trotz der humorvollen Schreibweise, die tiefgründigen Gedanken zwischendurch.
„Geparkt“ hat genau meine Erwartungen erfüllt, es ist leichte und humorvolle Unterhaltung und bestens als Urlaubslektüre geeignet.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Auf den Punkt gebracht

Geile Zeit
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Niclas Seydacks Buch „Geile Zeit - Autobiographie einer Generation“ bietet einen nostalgischen und humorvollen Rückblick in die Jugend der Millennials. Der Autor, geboren 1990, beschreibt die Unbeschwertheit ...

Niclas Seydacks Buch „Geile Zeit - Autobiographie einer Generation“ bietet einen nostalgischen und humorvollen Rückblick in die Jugend der Millennials. Der Autor, geboren 1990, beschreibt die Unbeschwertheit der 90er Jahre ein, als Talkshows und Serien wie den Alltag prägten und das Leben noch voller Möglichkeiten erschien. Seydack beschreibt eindrucksvoll die Anfänge dieser Generation mit der digitalen Welt, man erinnert sich fast wehmütig an Zeiten von ICQ und Studi-VZ.
Seine Erzählungen sind locker und humorvoll, was mich immer wieder schmunzeln lies. Mit viel Selbstironie frischt er Vergangenes auf, manches wirkt aus heutiger Sicht fast etwas peinlich oder zumindest erstaunlich. Seydack führt uns zurück in ein Welt, die gefühlt einfacher und übersichtlicher war als jetzt. Dennoch waren diese Jahre auf von vielen Krisen geprägt. Die Zeit verfliegt beim Lesen, immer wieder habe ich mir gedacht: Stimmt, das ist ja auch passiert. Es werden nicht nur die heiteren Momente der Millennials beschrieben, die vielen schlimmen Ereignisse und Katastrophen werden ebenfalls erwähnt.
Das Buch präsentiert einen Rückblick in eine vergangene Zeit, allerdings ohne Bewertung oder psychologischer Einordnung. Für mein Empfinden wurde die damalige Grundstimmung gut erfasst und wiedergegeben. Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten, mich an viele Sachen wieder zurückerinnert und kann das Buch daher weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Humorvoller Blick auf die heutige Arbeitswelt

Warum Chefs immer recht haben und Mitarbeiter nicht mitdenken sollten
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Das Buch "Warum Chefs immer recht haben und Mitarbeiter nicht mitdenken sollten: oder warum Chefs nicht immer recht haben und Mitarbeiter immer mitdenken sollten" von Oliver Tissot begeistert durch seinen ...

Das Buch "Warum Chefs immer recht haben und Mitarbeiter nicht mitdenken sollten: oder warum Chefs nicht immer recht haben und Mitarbeiter immer mitdenken sollten" von Oliver Tissot begeistert durch seinen genialen Wortwitz. Tissot beschreibt Situationen aus dem Arbeitsleben, die (fast) jeder kennt und die einen oftmals kopfschüttelnd zurücklassen. Diese klugen Beobachtungen bringt Tissot mit viel Humor genau auf den Punkt. Das Buch ist locker geschrieben und man fliegt förmlich von einer spitzen Bemerkung zum nächsten Wortspiel. Bei diesem Werk handelt es sich um eine unterhaltsame Lektüre der besonderen Art, die einem zum Schmunzeln einlädt und einige angenehme Lesestunden beschert.

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