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Veröffentlicht am 11.08.2024

Das Leben ist keine Sackgasse

Das Lied der Biene
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Schon lange vor Erscheinen war ich extrem neugierig, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Jetzt weiß ich, in welchem Zusammenhang die Biene zu der Geschichte steht. Dieses kleine und äußerst nützliche ...

Schon lange vor Erscheinen war ich extrem neugierig, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Jetzt weiß ich, in welchem Zusammenhang die Biene zu der Geschichte steht. Dieses kleine und äußerst nützliche Insekt hat den Star-Auftritt schlechthin. Denn sie ist sozusagen der Auslöser für den Wandel in Margas Leben.

Margas Leben ist farblos und eingefahren, nach einer gescheiterten Ehe hat sie sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen. Dies führt immer wieder zu Reibereien mit ihrer Tochter Conny, die dem Leben offen und voller Energie begegnet. Die Kündigung des jahrelangen Jobs als Haushälterin bei dem Hotelier Paul Alprecht soll der erste Schritt sein. Denn seine zukünftige Frau Sybille mit ihrer arroganten und abfälligen Art ist nicht mehr tragbar. Doch ausgerechnet dann kommt es zu einem tragischen Unglück, der Sybilles Tod zur Folge hat. Paul ist überfordert mit seiner Trauer und Marga wird ein eigener Verlust wieder präsent. Mit einer anonymen Email spendet sie Paul Trost. Neugierig und berührt antwortet dieser und es entsteht durch den Wortwechsel ein vertrautes Verhältnis. Bevor sich Marga ihm gegenüber offenbaren kann, hilft ihm jedoch der Zufall auf die Sprünge.

Marga war mir von Anfang an sympathisch. Ich mochte ihre liebenswerte Art und ihre Hilfsbereitschaft. Das zurückgezogene Leben gab ihr Sicherheit. Bereits als junge Frau hat sie einen schweren Verlust hinnehmen müssen, deren Trauer immer wieder zu Tage kommt. Der anonyme Austausch mit Paul half auch ihr bei der Trauerbewältigung und gab ihr die Kraft zu einem Neuanfang. Was für eine Freude, wie sie über sich hinauswächst und ja zum Leben sagt.
Paul ist ein erfolgreicher Unternehmer. Obwohl seine Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, hat er immer ein offenes und freundliches Wort für seine Haushälterin und begegnet ihr in Augenhöhe. Liebevoll kümmert er sich um seine Stieftochter Inga aus der ersten Ehe. Die ein oder andere Situation hat ihn ein wenig überfordert, hier musste er sich Rat bei seinem Freund holen. Manche Reaktionen von ihm fand ich zu gefühllos, was leider auf Margas Kosten ging. Zum Glück ist ihm sein Fehler am Ende noch aufgefallen.
Die Nebencharaktere fand ich sehr vielschichtig. Wobei mich Margas Freundinnen Eva und Kirsten schon manchmal etwas nervten. Mal wollte jede immer das letzte Wort haben, um zu bestimmen, wie Marga zu reagieren habe und dann wieder waren sie die liebevollsten Freundinnen, die man sich vorstellen kann.
An dem Schreibstil der Autorin mag ich das einfließen von kleinen Lebensweisheiten, die sie ihren LeserInnen mit auf den Weg gibt. Die Biene empfand ich als interessanten Nebencharakter, deren Wert für die Umwelt hier noch einmal in den Vordergrund gestellt wurde. Das Ende des Buches hat mir ein wunderschönes Glücksgefühl bereitet. Jeder, der Wohlfühlbücher und große Gefühle liebt, sollte bei diesem Buch unbedingt zugreifen.

Mein Fazit:
Gabriela Groß ist eine Meisterin der gefühlvollen Worte. Auch in diesem Buch erzählt sie mit viel Empathie über den Umgang mit dem Tod, die Bewältigung von Trauer und den Mut für einen Neuanfang. Margas Geschichte hat einfach mein Herz erwärmt.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Ein Leuchtturm für die Seele

Lighthouse Bookshop
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Der Leuchtturm im Nordosten Schottlands ist nicht nur ein Antiquariat für Bücher, er ist auch der Treffpunkt einer kleinen Zahl von Stammgästen. Bei Kaffee und Shortbread gibt es hier interessante Unterhaltungen, ...

Der Leuchtturm im Nordosten Schottlands ist nicht nur ein Antiquariat für Bücher, er ist auch der Treffpunkt einer kleinen Zahl von Stammgästen. Bei Kaffee und Shortbread gibt es hier interessante Unterhaltungen, Streitgespräche und eine ordentliche Partie Schach. Eine eingeschworene Gemeinschaft, zu der sich die junge Ausreißerin Gilly und der ehemalige Kriegsreporter Toby gesellen. Bei dem Wort LEUCHTTURM denkt bestimmt jeder jetzt an einen idyllischen Küstenort, aber weit gefehlt, die Küste ist ein ordentliches Stück entfernt. Der Turm gibt dem Örtchen Newton Dunbar einen ganz besonderen Flair. Dank der liebenswerten Charaktere fühlte auch ich mich gleich heimisch dort.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Rachel, die vor 5 Jahren in Newton Dunbar ein neues Leben begonnen hat und seitdem die Buchhandlung des alten Cullen MacDonald führt. Über ihre Vergangenheit schweigt sie sich aus. Cullen genießt seinen Ruhestand gerne bei einem Plausch mit den Dorfbewohnern sowie dem alltäglichen Schachspiel mit Freund Ron Forrester. Ergänzt wird die warmherzige Gemeinschaft durch die Künstlerin Edie Strang und Ezra Jones, der früher auf einer Bohrinsel gearbeitet hat, welche untereinander immer wieder in Streit geraten. Trotz ihrer Streitlust haben die beiden jedoch ihr Herz am rechten Fleck und sind stets hilfsbereit.

Auch die Neuankömmlinge Gilly, ihres Zeichens vorlaut und immer auf Konfrontation aus, sowie Toby, der ein Buch über seine Erlebnisse als Kriegsreporter schreiben möchte, tragen schwer an ihrer Vergangenheit. Jeder von Sharon Gosling ausgearbeitete Charakter ist besonders und vielseitig, weshalb mir die Mitglieder der Gemeinschaft auch sehr schnell ans Herz gewachsen sind. Der verbale Schlagabtausch von Edie und Ezra war einfach nur herrlich und ja auch Gillys loses Mundwerk brachte mich häufig zum Schmunzeln. LIGHTHOUSE BOOKSHOP bietet jedoch auch sehr emotionale Momente, die mir hier und da Tränen in die Augen trieben, sei es aus Freude oder Trauer.

Die Autorin schafft es immer wieder mehrere interessante Erzählstränge zu einem großen Ganzen zu vereinen und stellt die Werte Freundschaft, Liebe und Gemeinschaft in den Vordergrund. Trotz aller widrigen Umstände gibt es Raum für Hoffnung, Lösungen und Neuanfänge. Das Ende des Buches ließ mir als Leserin Spielraum für eigene Fantasien, die mich absolut positiv denken ließen.
Vielen Dank Sharon Gosling, auch mit Deinem dritten Roman hast Du mein Herz tief berührt. Ich hoffe ganz bald auf eine neue Geschichte aus Deiner Feder.

Mein Fazit:

Sharon Goslings Romane berühren Herz und Seele. Auch mit LIGHTHOUSE BOOKSHOP hat sie mir wundervolle Wohlfühlstunden beschert. Angesprochene Themen werden mit Respekt und Tiefe behandelt, die liebevollen Charaktere sind authentische Personen, die man schon lange zu kennen glaubt. Bitte mehr davon.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Turbulente Liebesgeschichte

Rückkehr nach St. Elwine
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Schon vor geraumer Zeit fragte mich die Autorin Britta Orlowski, ob ich Lust hätte, die Neuauflage ihrer bereits vor Jahren erschienenen Buchreihe über die Bewohner und Teilnehmerinnen eines Patchwork-Clubs ...

Schon vor geraumer Zeit fragte mich die Autorin Britta Orlowski, ob ich Lust hätte, die Neuauflage ihrer bereits vor Jahren erschienenen Buchreihe über die Bewohner und Teilnehmerinnen eines Patchwork-Clubs im Küstenstädtchen St. Elwine zu lesen. Gerne habe ich zugesagt. Am 01.07.2024 war es dann so weit, Band 1 ist als Ebook bei dotbooks erschienen. Wer lieber einen Print in Händen hält, kann diesen seit dem 15.07.2024 exklusiv bei Weltbild beziehen.

Das hübsche Küstenstädchen St. Elwine hat mich mit offenen Armen empfangen. Dies lag nicht nur an dem locker leichten Schreibstil der Autorin, sondern auch an den liebevoll gestalteten Charakteren.

Die junge Liz Crane hat vor gut 15 Jahren ihrer Heimat St. Elwine und dem bis dato beschwerlichen Leben als Tochter eines Trinkers den Rücken gekehrt. Nun kehrt sie als erfolgreiche Chirurgin zurück, um im örtlichen Krankenhaus eine Oberarztstelle zu übernehmen. Sie zieht vorerst bei ihrer Freundin Rachel ein und fühlt sich gleich wieder zu Hause. Dank Rachel und dem Patchwork-Club greift sie auch ihr Hobby, das Quilten wieder auf. Als sie ihrer alte Jugendliebe Joshua Tanner wieder begegnet, sind die alten Gefühle wieder da. Doch kann es noch eine Chance geben?

Ich musste ganz schön schmunzeln über die Art und Weise, wie sich Liz und Josh nach den Jahren wiedersehen. Josh hatte auf jeden Fall mein volles Mitleid. Nur gut, dass auch Liz schnell klar wurde, dass er nicht simuliert und sie einen etwas gefühlvolleren Ton anschlug. Die beiden bieten sich auch in der Folge herrliche Wortgefechte, verband sie doch schon in der Jugend eine Art von Hassliebe.

Durch die eingeschobenen Rückblenden hatte ich viel Gelegenheit, Liz und Josh näher kennenzulernen. Ich machte mir eine eigene Meinung über das Bild, welches sich Liz über ihren Jugendfreund permanent einredete. Anfangs konnte ich ihr auch zustimmen. Ich musste mir wieder vor Augen führen, wie wichtig es ist, wirklich offen und ehrlich miteinander zu reden.

RÜCKKEHR NACH ST. ELWINE ist ein turbulenter und gefühlvoller Wohlfühlroman voller Liebe und Missverständnissen. Beide Hauptcharaktere hatten mein Verständnis für ihr Denken und Handeln, das aus unterschiedlichen Gründen resultierte. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen.

Die verschiedenen Nebencharaktere machten das Buch zu einer runden und authentischen Geschichte. Gemeinschaft wird in St. Elwine großgeschrieben, Hilfsbereitschaft und Unterstützung sind selbstverständlich.

Neben einer wunderschönen emotionalen Liebensgeschichte gab es auch noch ein kriminalistisches Randelement, welches Josh und seinem Freund und Partner Marc Sorge bereitet. Ich hätte nie damit gerechnet, wer dahintersteckt.

Vielen Dank Britta Orlowski, dass Du mich nach St. Elwine eingeladen hast. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch dort. Von mir eine klar Leseempfehlung für alle, die Liebesromane mögen.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit allem, was dazu gehört. Liebevolle Charaktere, ein tolles Setting, eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen. Probleme werden in der Gemeinschaft gelöst und es gibt immer ein offenes Ohr. St. Elwine könnte ich mir auch als mein Zuhause vorstellen.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Mit vereinten Kräften zum gewünschten Ziel

Forgotten Garden
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Forgotten Garden ist bereits der dritte Roman aus der Feder der Britin Sharon Gosling, jedoch der erste den ich gelesen habe. Schon nach wenigen Seiten konnte ich mich in den warmen und gefühlvollen Schreibstil ...

Forgotten Garden ist bereits der dritte Roman aus der Feder der Britin Sharon Gosling, jedoch der erste den ich gelesen habe. Schon nach wenigen Seiten konnte ich mich in den warmen und gefühlvollen Schreibstil der Autorin fallen lassen.

Die 36-jährige Luisa MacGregor hat sich seit dem Unfalltod ihres Mannes Reuben vor einigen Jahren aus dem aktiven Leben zurückgezogen. Auch jetzt hat sie den Schmerz noch nicht überwunden. Ihre Chefin behandelt sie als Handlangerin und nutzt ihre Fähigkeiten aus. Als ihr der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ein verwildertes Grundstück im Nordwesten Englands anbietet, ergreift Luisa die Gelegenheit, in dem heruntergekommenen Örtchen Collaton einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Nicht nur das karge Abbruchgrundstück, sondern auch die Bewohner des Ortes machen es Luisa nicht leicht, an ihrem Projekt festzuhalten. Doch mit Hilfe von Cas, einem örtlichen Lehrer, der nebenher in seinem Boxclub sozial benachteiligte Jugendliche betreut sowie der 17-jährigen Harper, schafft sie das Unmögliche. Mit ihrer energischen, aber liebevollen Art kann Luisa immer mehr Personen für das Projekt gewinnen. Der Garten wächst und gedeiht, bis zu einem katastrophalen Ereignis, das schreckliche Erinnerungen in Luisa weckt. Sie zweifelt an ihrer Entscheidung und stellt ihre Zukunft in Frage, auch im Hinblick darauf, sich auf eine neue Liebe einzulassen.

Die Autorin hat mit den Hauptcharakteren Luisa, Cas und Harper sehr unterschiedliche Charaktere mit einer enormen Entwicklung geschaffen. Jede der drei Personen ist auf der Suche, ihren zukünftigen Lebensweg zu finden. Gerade die etwas aufmüpfige, jedoch überdurchschnittlich intelligente Harper tut sich sehr schwer damit auf eine positive Zukunft zu hoffen. Anstelle des trunksüchtigen Vaters kümmert sie sich um ihren 9-jährigen Bruder Max, der kurz davor ist, ihr zu entgleiten. Um ihn zu schützen, lässt sie sich von ihrem kriminellen Cousin Darren für seine Dienste einspannen. Mir hat es sehr gefallen, wie sehr sich Cas für Harper ins Zeug gelegt hat. Der genau wusste, welche Talente in dem jungen Mädchen schlummern. Dies hat auch Luisa schnell erkannt und ihre Kontakte spielen lassen, um Harpers geniale Idee einer Wassergewinnungsanlage wichtigen Größen in der Umwelttechnik vorzustellen und Sponsoren zu gewinnen.

Sharon Gosling macht deutlich, wie wichtig es ist an sich zu Glauben und dass man als Gemeinschaft viel bewegen und erreichen kann. Aufgeben ist nicht immer die richtige Entscheidung, eine zweite Chance kann einen jeden beflügeln und den Weg in eine lebenswerte Zukunft bereiten.

Im Laufe der Geschichte sind mir nicht nur die Hauptpersonen, sondern auch die Nebencharaktere ans Herz gewachsen. Die Entstehung des Gemeinschaftsgartens hat versteinerte Menschen weich werden lassen, sie waren nicht mehr nutzlos, machten sich unentbehrlich durch ihre Fähigkeiten und Talente. Den Bewohnern von Collaton wurde klar, dass nur sie selbst die Kraft haben, die Farben des Ortes wieder zum Strahlen zu bringen.

Vielen Dank Sharon Gosling für diese besondere, zu Herzen gehende Geschichte, die mir tief unter die Haut gegangen ist. Erfreulicherweise stehen die ersten beiden Romane FISHERGIRLS LUCK und LIGHTHOUSE BOOKSHOP bereits in meinem Bücherregel, so dass ich diese kurzfristig ebenfalls lesen werde.

Mein Fazit:
FORGOTTEN GARDEN ist eine besondere und sehr bewegende Geschichte. Weit mehr als ein Wohlfühlroman mit integrierter Liebesgeschichte. Gemeinschaftsarbeit kann nicht nur Menschen wieder zusammenführen, sondern auch Herz und Seele wieder in Einklang bringen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Eine bildgewaltige und emotionale Reise zu den familiären Wurzeln

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Hinter dem Pseudonym Tessa Collins versteckt sich die Autorin Silke Ziegler, deren Werk DIE BLUMENTÖCHTER der Auftakt einer 5-teiligen Familiensaga über 5 junge Frauen und deren Herkunft ist. Neben dem ...

Hinter dem Pseudonym Tessa Collins versteckt sich die Autorin Silke Ziegler, deren Werk DIE BLUMENTÖCHTER der Auftakt einer 5-teiligen Familiensaga über 5 junge Frauen und deren Herkunft ist. Neben dem ansprechenden Klappentext war ich gleich verliebt in das wunderschöne Cover und den blumigen Farbschnitt. Blieb nur noch festzustellen, ob der Inhalt mit dem ansprechenden Äußeren mithalten kann. Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.

Im ländlichen Cornwall steht das Herrenhaus Blooming Hall nebst Gärtnerei, betrieben von der Familie Carter. Einige Monate nach dem Tod der Großmutter, Rose Carter, kommen deren Enkelin Dalia sowie die vier Cousinen anlässlich der Beerdigung zusammen. Für Dalia bricht eine Welt zusammen. Nachdem ihre Mutter bei der Geburt starb, war Dalia von den Großeltern aufgezogen worden, nun empfindet sie eine große Leere. Auch beruflich als Web-Designerin fühlt sie sich nicht mehr herausgefordert, so dass auch diesbezüglich die Zukunft ungewiss ist. Als in den Papieren der Großmutter ein Brief ihres angeblich unbekannten Vaters auftaucht, reist sie Hals über Kopf nach Mexico. Einzig mit dessen Vornamen sowie dem Hinweis auf eine Forschungsstipendium der Mutter über Maya-Stätten macht sie sich auf die Suche nach ihm.

Zu Anfang prasselten sehr viele Namen auf mich ein, so dass ich für den im Buch vorangestellten Stammbaum der Familie Carter dankbar war. Nach kurzer Zeit drehte es sich jedoch nur noch um wenige Charaktere, und ich konnte mich ganz dem flüssigen und einfühlsamen Schreibstil der Autorin hingeben.

Dalia, die anfangs wie das naive Landei wirkt, mausert sich zu einer starken und willensstarken Frau. Ich konnte ihre innere Verzweiflung spüren, plötzlich allein da zu stehen. Deshalb setzt sie alles in den kleinen Hoffnungsschimmer, ihren Vater zu finden. Ein sehr nervenaufreibendes Unterfangen, dass sie bis an ihre Grenzen führt. Was für ein Glück, dass die mexikanische Bevölkerung so offenherzig und hilfsbereit ist. So gibt es einige interessante Begegnungen auf ihrer Reise. Allen voran Pablo, der an der Universität in Mexiko-Stadt Anglistik unterrichtet und über viele Kontakte verfügt.

Ich fand es hochinteressant, einiges über die Kultur in Mexiko sowie deren Ureinwohner, die Maya zu erfahren. Durch die bildhaften Beschreibungen hatte ich sehr wohl ein Bild der berühmten Ausgrabungsstätten Uxmal, Chichén Itzá und Tulum vor Augen. Besonders Tulum mit seiner traumhaften Küste am karibischen Meer hatte es mir angetan. Ein Ort, wie im Paradies. Sehr berührend empfand ich die Begegnung mit der alten Fernanda, in deren Atelier sich Dalia ganz ihrer wiederentdeckten Malerei hingeben konnte.

Durch Rückblenden in die Zeit der Studienreise von Camellia, Dalias Mutter, konnte ich einige Dinge besser verstehen und nachvollziehen. Solch eine große Liebe, die bedauerlicherweise ein trauriges Ende nahm. Wie dankbar bin ich, dass Dalia nicht den gleichen Fehler gemacht hat, wie ihre Mutter.

Nach dem ersten Hinweis ab Ende des Buches freue ich mich nun auf Band 2 DIE WILDBLÜTENTOCHTER, welcher am 31.10.2024 erscheint und bei der uns Cousine Soley nach Island führt. Herzlichen Dank liebe TESSA COLLINS für wundervolle Lesestunden.

Mein Fazit:
Eine spannende und emotionale Reise einer jungen Frau zu den Wurzeln ihrer Herkunft. Mit sehr viel Empathie und Leidenschaft erzählt Tessa Collins die Geschichte einer großen Liebe und ermöglicht tiefe Einblick in eine fremde Kultur. Die Blumentöchter verspricht eine Reihe mit Suchtpotential zu werden.

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