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Veröffentlicht am 16.07.2024

Ein düsteres, atmosphärisches und emotional bewegendes Finale!

Dark Ivy – Halt mich fest
0

Seit der Blakely-Brüder-Reihe und spätestens seit der Paper-Love-Dulogie bin ich ein großer Fan von Nikola Hotel und hatte deshalb große Hoffnungen auf ihre neue Dark Academia Reihe gesetzt, die 2022 mit ...

Seit der Blakely-Brüder-Reihe und spätestens seit der Paper-Love-Dulogie bin ich ein großer Fan von Nikola Hotel und hatte deshalb große Hoffnungen auf ihre neue Dark Academia Reihe gesetzt, die 2022 mit "Dark Ivy - Wenn ich falle" gestartet ist. Nach dem miesen Cliffhanger von Band 1 habe ich sofort Band 2 beim Verlag angefragt. Leider hat sich der Erscheinungstermin aber immer wieder verzögert. Statt im April 2023 erscheint das Buch nun heute, am 16. Juli 2024. Um nach der langen Zeit wieder ganz auf Ivy Island anzukommen, habe ich deshalb spontan einen Reread von Band 1 eingelegt und bin umso gespannter in "Dark Ivy - Halt mich fest" gestartet.

"Paratus ad omnia. Ich bin bereit für alles. Mit dir."


Genau wie schon "It was always you", "It was always love", "Ever" und "Blue" ist auch die "Dark Ivy" Dilogie mal wieder einfach hinreißend und hochwertig gestaltet. Passend zum Reihennamen ist das Hauptmotiv Efeuranken, die sich über den in schlichter Leinenoptik gestalteten Hintergrund des Covers, an den Kapitelanfängen und als Farbschnitt über die Buchseiten ziehen. In Kombination mit dem goldenen Titel wirkt das Cover zwar schlicht, aber sehr edel und ist damit eindeutig nach dem Notizbuch gestaltet, das in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Während Band 1 ganz in dunkelblau gehalten war, ist Band 2 nun in Bordeaux-Rot gestaltet. Auch die Innenlaschen der broschierten Ausgabe sind stimmungsvoll verziert und wer schon ein Blick in das Buch selbst geworfen hat, der weiß, dass man das Beste an der Gestaltung von außen gar nicht sieht. Denn wie alle Bücher von Nikola Hotel im Kyss Verlag hat auch die Dark Ivy Reihe ein gestalterisches Extra im Innenleben: Blackout Poetry. Viel vorwegnehmen möchte ich nicht, aber ich LIEBE einfach die Umsetzung dieser Idee!

Erster Satz: "Auf dem Foto leuchten Kerzen zwischen den Felsen.“

Bereits mit dem ersten Satz wird die Frage beantwortet, die wir uns seit dem Cliffhanger von Band 1 stellen: Devin hat es nicht lebendig zurück an Land geschafft und ist im Nordatlantik ertrunken. Während es in Band 1 darum ging, dass Eden nach dem traumatischen Verlust ihres besten Freundes einen Neustart an der Woodford Academy wagt und sich in William verliebt, erschüttert nun also schon wieder ein tragischer Todesfall ihr Leben, aber vor allem das von William, der daraufhin in eine Tablettensucht stürzt. Als sich William und Eden sowie der Rest der beteiligten Freundesgruppe wenige Wochen nach dem Vorfall in Woodford wiedersehen, sind die Wunden tief und die Mauern hoch. Ist dies also bereits das Ende ihrer Liebesgeschichte? Kann sich William selbst verzeihen, dass er Eden und nicht Devin gerettet hat? Oder wird die Geschichte einen noch dunkleren Ausgang nehmen...

"Bitte", flüstere ich, und damit meine ich alles. Bitte hör nicht auf. Bitte lass mich nicht los. Bitte stoß mich nicht von dir weg. Und das tut er nicht.“

Die 448 Seiten drehen sich also um Trauer, Vergebung, Abgründe, Schuld, Panik und Sucht, aber auch um Liebe, Freundschaft und Unterstützung. Damit geht die Geschichte in eine deutlich düsterere Richtung, als ich es erwartet hatte. Rückblickend kann ich gar nicht genau sagen, was ich denn erwartet hätte -denn immerhin hat das Ende von Band 1 schon eine recht eindeutige Richtung vorgegeben-, aber definitiv nicht dieses dramatische Schlammassel, in das sich die Figuren hier hineinmanövriert haben. Denn hier geht es leider weniger um die tatsächliche Bewältigung des gemeinsamen Traumas und von Devlins Verlust sondern mehr um gegenseitige Schuldzuweisungen und Selbstzerstörung. Auch wenn die Autorin die inneren Konflikte und Qualen der Figuren sehr nachvollziehbar und schmerzhaft aufbaut, liest sich die Handlung an manchen Stellen ein wenig uninspiriert. Denn das Drama rund um William, Ende und Kendra hätte man mit einem klärenden Gespräch nach zwei Kapiteln auflösen können. Angesichts der sehr realen Schwierigkeiten, denen sich die Geschichte hätte widmen können, hinterlässt es einen etwas schalen Beigeschmack, dass der gesamte Konflikt auf Missverständnissen und fehlender Kommunikation ruht.

"Willfragry. Das Wort habe ich für Williams süchtig machenden Geruch erfunden beziehungsweise für das Gefühl, das er in mir auslöst, diesen Hunger nach mehr.“

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, ist der Umgang der Autorin mit dem Sucht-Thema. Schon in Band 1 hat sie sich mit Selbstmord und Depression sehr ernste Themen ausgesucht, ging diese aber so emotional, sensibel und zart romantisch an, dass einem beim Lesen das Herz aufging. Auch hier stellt sie Williams Schwierigkeiten mit großem Fingerspitzengefühl und Verständnis vor und nutzt dafür auch zum ersten Mal seine Erzählperspektive. Auch wenn dadurch der Fokus etwas von Eden weggelenkt wird, profitiert die Geschichte definitiv davon, dass wir hier zusätzlich zu Eden nun auch in Williams Gedankenwelt eintauchen. Zu Beginn war es ein Schock und ich hatte Schwierigkeiten, den William aus Band 1 in seiner Erzählperspektive wiederzufinden. Zu sehen, wie er und Eden trotz ihrer Belastungen und Wunden dennoch verständnisvoll und untoxisch bleiben, sich trotz aller Versuche Abstand zu gewinnen immer wieder gegenseitig wiederfinden und zusammen heilen, ist aber wundervoll.

"Gott, Eden", keucht William auf. Und das zieht mir den Boden unter den Füßen weg, weil ich dafür sterben könnte, wie er das sagt. Gott-Eden. Als wäre es ein Wort. Als würde er mir gleichzeitig verfluchen und vergöttern. Hassen und lieben. Gott-Eden.“


Passend zur düsteren Atmosphäre und den schwierigen Themen, dreht Nikola Hotel hier auch nochmal ihr verwunschenes Dark Academia Setting auf. Mit Efeu überwachsene Backsteingebäude mit Erkern und Kaminen, alte Bibliotheken mit Marmorstatuen und verstaubten Kunstwerken, kalte Winde vor altehrwürdigen Hallen und ein winterlicher Weihnachtsball - die lebendige Stimmung und Nikola Hotels poetischer, nachdenklicher Schreibstil tragen ebenfalls dazu bei, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. So ist auch "Dark Ivy - Halt mich fest" ist eines der Bücher, die man in einem Rutsch wegliest und danach kaum glauben kann, dass das wirklich über 400 Seiten waren, da es sich wie maximal die Hälfte angefühlt hat. So kommt das Ende des Romans wieder überraschend schnell, las sich nach dem vorherigen Drama allerdings ein wenig knapp abgekanzelt. Dies unterstrich für mich die Wahrnehmung, dass "Dark Ivy - Halt mich fest" trotz einiger wirklich starken Szenen, des wichtigen Themas und der tollen Charakterentwicklung insgesamt für mich trotzdem nicht ganz die Fortsetzung war, die ich mir für die Geschichte gewünscht hatte.


Fazit


"Dark Ivy - Halt mich fest" ist ein düsteres, atmosphärisches und emotional bewegendes Finale, das mit tollem Dark-Academia-Setting, lebendigen Figuren, Fingerspitzengefühl bei ernsten Themen und einer edlen Gestaltung überzeugt. Allerdings las sich die Handlung an einigen Stellen etwas uninspiriert und auch das Ende war mir deutlich zu knapp.

Veröffentlicht am 16.07.2024

Ein düsteres, atmosphärisches und emotional bewegendes Finale!

Dark Ivy – Halt mich fest
0

Seit der Blakely-Brüder-Reihe und spätestens seit der Paper-Love-Dulogie bin ich ein großer Fan von Nikola Hotel und hatte deshalb große Hoffnungen auf ihre neue Dark Academia Reihe gesetzt, die 2022 mit ...

Seit der Blakely-Brüder-Reihe und spätestens seit der Paper-Love-Dulogie bin ich ein großer Fan von Nikola Hotel und hatte deshalb große Hoffnungen auf ihre neue Dark Academia Reihe gesetzt, die 2022 mit "Dark Ivy - Wenn ich falle" gestartet ist. Nach dem miesen Cliffhanger von Band 1 habe ich sofort Band 2 beim Verlag angefragt. Leider hat sich der Erscheinungstermin aber immer wieder verzögert. Statt im April 2023 erscheint das Buch nun heute, am 16. Juli 2024. Um nach der langen Zeit wieder ganz auf Ivy Island anzukommen, habe ich deshalb spontan einen Reread von Band 1 eingelegt und bin umso gespannter in "Dark Ivy - Halt mich fest" gestartet.

"Paratus ad omnia. Ich bin bereit für alles. Mit dir."


Genau wie schon "It was always you", "It was always love", "Ever" und "Blue" ist auch die "Dark Ivy" Dilogie mal wieder einfach hinreißend und hochwertig gestaltet. Passend zum Reihennamen ist das Hauptmotiv Efeuranken, die sich über den in schlichter Leinenoptik gestalteten Hintergrund des Covers, an den Kapitelanfängen und als Farbschnitt über die Buchseiten ziehen. In Kombination mit dem goldenen Titel wirkt das Cover zwar schlicht, aber sehr edel und ist damit eindeutig nach dem Notizbuch gestaltet, das in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Während Band 1 ganz in dunkelblau gehalten war, ist Band 2 nun in Bordeaux-Rot gestaltet. Auch die Innenlaschen der broschierten Ausgabe sind stimmungsvoll verziert und wer schon ein Blick in das Buch selbst geworfen hat, der weiß, dass man das Beste an der Gestaltung von außen gar nicht sieht. Denn wie alle Bücher von Nikola Hotel im Kyss Verlag hat auch die Dark Ivy Reihe ein gestalterisches Extra im Innenleben: Blackout Poetry. Viel vorwegnehmen möchte ich nicht, aber ich LIEBE einfach die Umsetzung dieser Idee!

Erster Satz: "Auf dem Foto leuchten Kerzen zwischen den Felsen.“

Bereits mit dem ersten Satz wird die Frage beantwortet, die wir uns seit dem Cliffhanger von Band 1 stellen: Devin hat es nicht lebendig zurück an Land geschafft und ist im Nordatlantik ertrunken. Während es in Band 1 darum ging, dass Eden nach dem traumatischen Verlust ihres besten Freundes einen Neustart an der Woodford Academy wagt und sich in William verliebt, erschüttert nun also schon wieder ein tragischer Todesfall ihr Leben, aber vor allem das von William, der daraufhin in eine Tablettensucht stürzt. Als sich William und Eden sowie der Rest der beteiligten Freundesgruppe wenige Wochen nach dem Vorfall in Woodford wiedersehen, sind die Wunden tief und die Mauern hoch. Ist dies also bereits das Ende ihrer Liebesgeschichte? Kann sich William selbst verzeihen, dass er Eden und nicht Devin gerettet hat? Oder wird die Geschichte einen noch dunkleren Ausgang nehmen...

"Bitte", flüstere ich, und damit meine ich alles. Bitte hör nicht auf. Bitte lass mich nicht los. Bitte stoß mich nicht von dir weg. Und das tut er nicht.“

Die 448 Seiten drehen sich also um Trauer, Vergebung, Abgründe, Schuld, Panik und Sucht, aber auch um Liebe, Freundschaft und Unterstützung. Damit geht die Geschichte in eine deutlich düsterere Richtung, als ich es erwartet hatte. Rückblickend kann ich gar nicht genau sagen, was ich denn erwartet hätte -denn immerhin hat das Ende von Band 1 schon eine recht eindeutige Richtung vorgegeben-, aber definitiv nicht dieses dramatische Schlammassel, in das sich die Figuren hier hineinmanövriert haben. Denn hier geht es leider weniger um die tatsächliche Bewältigung des gemeinsamen Traumas und von Devlins Verlust sondern mehr um gegenseitige Schuldzuweisungen und Selbstzerstörung. Auch wenn die Autorin die inneren Konflikte und Qualen der Figuren sehr nachvollziehbar und schmerzhaft aufbaut, liest sich die Handlung an manchen Stellen ein wenig uninspiriert. Denn das Drama rund um William, Ende und Kendra hätte man mit einem klärenden Gespräch nach zwei Kapiteln auflösen können. Angesichts der sehr realen Schwierigkeiten, denen sich die Geschichte hätte widmen können, hinterlässt es einen etwas schalen Beigeschmack, dass der gesamte Konflikt auf Missverständnissen und fehlender Kommunikation ruht.

"Willfragry. Das Wort habe ich für Williams süchtig machenden Geruch erfunden beziehungsweise für das Gefühl, das er in mir auslöst, diesen Hunger nach mehr.“

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, ist der Umgang der Autorin mit dem Sucht-Thema. Schon in Band 1 hat sie sich mit Selbstmord und Depression sehr ernste Themen ausgesucht, ging diese aber so emotional, sensibel und zart romantisch an, dass einem beim Lesen das Herz aufging. Auch hier stellt sie Williams Schwierigkeiten mit großem Fingerspitzengefühl und Verständnis vor und nutzt dafür auch zum ersten Mal seine Erzählperspektive. Auch wenn dadurch der Fokus etwas von Eden weggelenkt wird, profitiert die Geschichte definitiv davon, dass wir hier zusätzlich zu Eden nun auch in Williams Gedankenwelt eintauchen. Zu Beginn war es ein Schock und ich hatte Schwierigkeiten, den William aus Band 1 in seiner Erzählperspektive wiederzufinden. Zu sehen, wie er und Eden trotz ihrer Belastungen und Wunden dennoch verständnisvoll und untoxisch bleiben, sich trotz aller Versuche Abstand zu gewinnen immer wieder gegenseitig wiederfinden und zusammen heilen, ist aber wundervoll.

"Gott, Eden", keucht William auf. Und das zieht mir den Boden unter den Füßen weg, weil ich dafür sterben könnte, wie er das sagt. Gott-Eden. Als wäre es ein Wort. Als würde er mir gleichzeitig verfluchen und vergöttern. Hassen und lieben. Gott-Eden.“


Passend zur düsteren Atmosphäre und den schwierigen Themen, dreht Nikola Hotel hier auch nochmal ihr verwunschenes Dark Academia Setting auf. Mit Efeu überwachsene Backsteingebäude mit Erkern und Kaminen, alte Bibliotheken mit Marmorstatuen und verstaubten Kunstwerken, kalte Winde vor altehrwürdigen Hallen und ein winterlicher Weihnachtsball - die lebendige Stimmung und Nikola Hotels poetischer, nachdenklicher Schreibstil tragen ebenfalls dazu bei, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. So ist auch "Dark Ivy - Halt mich fest" ist eines der Bücher, die man in einem Rutsch wegliest und danach kaum glauben kann, dass das wirklich über 400 Seiten waren, da es sich wie maximal die Hälfte angefühlt hat. So kommt das Ende des Romans wieder überraschend schnell, las sich nach dem vorherigen Drama allerdings ein wenig knapp abgekanzelt. Dies unterstrich für mich die Wahrnehmung, dass "Dark Ivy - Halt mich fest" trotz einiger wirklich starken Szenen, des wichtigen Themas und der tollen Charakterentwicklung insgesamt für mich trotzdem nicht ganz die Fortsetzung war, die ich mir für die Geschichte gewünscht hatte.


Fazit


"Dark Ivy - Halt mich fest" ist ein düsteres, atmosphärisches und emotional bewegendes Finale, das mit tollem Dark-Academia-Setting, lebendigen Figuren, Fingerspitzengefühl bei ernsten Themen und einer edlen Gestaltung überzeugt. Allerdings las sich die Handlung an einigen Stellen etwas uninspiriert und auch das Ende war mir deutlich zu knapp.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2024

Eine faszinierende und abenteuerliche Fantasy-Geschichte

Princess of Souls
0

Handlung: In "Princess of Souls" erzählt Alexandra Christo ein packendes düsteres Fantasy-Abenteuer, das lose auf dem Märchen "Rapunzel" basiert. Da ich Märchen-Retellings liebe und außerdem von dem Debüt ...

Handlung: In "Princess of Souls" erzählt Alexandra Christo ein packendes düsteres Fantasy-Abenteuer, das lose auf dem Märchen "Rapunzel" basiert. Da ich Märchen-Retellings liebe und außerdem von dem Debüt der Autorin, "Elian und Lira - Das wilde Herz der See" begeistert war, musste ich unbedingt in die Geschichte hineinhören. Beim Lesen wird schnell klar, dass es bis auf die langen Haare der Hauptfigur und die Tatsache, dass sie in einem Turm aufgewachsen ist, aus dem sie gemeinsam mit einem Jungen flieht, wenig Überschneidungen mit der Märchenvorlage gibt. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte erschöpfen sich die Parallelen sehr schnell und die Geschichte geht einen eigenen Weg. Nach der Flucht aus dem Turm folgt eine rasante Abfolge von Abenteuern: ein Flug in einem Heißluftballon, eine Schlacht auf einem Piratenschiff, eine Insel voller verschollener Krieger und magische Prüfungen, bei denen Selestra und Nox dem Tod ein Schnippchen schlagen und entgegen aller Prophezeiungen überleben müssen, um den Seelenhandel zu gewinnen. Die etwa 400 Seiten lange Geschichte quillt geradezu über von Handlung und Dynamik. Andere Autoren hätten aus dem reichhaltigen, abenteuerlichen Plot sicher mindestens eine Dilogie gemacht, aber Alexandra Christo schafft es, die Geschichte in einem Band stimmig zu Ende zu erzählen.

Schreibstil:
Dabei hilft ihr der dynamische Schreibstil, der ähnlich magisch und abenteuerlich ist wie in "To Kill A Kingdom". Die bildhafte Sprache der Autorin zieht uns LeserInnen in den Bann und schafft eine düstere, spannungsgeladene Atmosphäre. Jede Szene hat eine klare Funktion und trägt zur rasanten Handlung bei, was die Spannung konstant hoch hält. Allerdings kann in der Kürze der Zeit natürlich keine ausgearbeitete Herr-der-Ringe-Welt mit zig Handlungssträngen und Hintergrundgeschichten aufgezogen werden. Die Geschichte spielt in derselben Welt wie die von Elian und Lira, jedoch viele Jahre zuvor, so erfahren wir einiges über die Historie der 100 Königreiche und besonders über die sechs Inseln, die Selestra und Nox ihre Heimat nennen. Beim Lesen wird klar, dass wir noch lange nicht alle Geheimnisse dieser magischen Welt kennen und so hoffe ich sehr, dass die Autorin nochmals zu diesem Setting zurückkehrt.

Figuren:
Auch die Figuren kamen für mich in der Handlungsdichte leider etwas zu kurz. Sie sind zwar sympathisch gezeichnet und man bekommt einen guten Eindruck von beiden, sodass deren Entwicklungen und Gefühle nachvollziehbar sind. Allerdings fehlten mir etwas Nuanciertheit und Tiefe bei den Haupt- aber vor allem auch bei den Nebenfiguren, was die Verteilung von Gut und Böse etwas märchenhaft-klischeehaft erscheinen lässt. Hier hätte eine detailliertere Ausarbeitung der Charaktere die Geschichte noch bereichert. Trotz dieser Schwäche bin ich wirklich davon beeindruckt von der Menge an Handlung, Entwicklung und Emotionen, die Alexandra Christo in diesen kurzen 400 Seiten unterbekommt.


Die Zitate


"Nox blinks. "Are you flirting with me?" I roll my eyes. "I'm threatening to kill you." A lazy smile spreads across his lips. "Sometimes it's hard to tell the difference with you.”

"No matter where you are, the sun always has to rise... Not even the darkest of days are permanent."

"She's made of dark magic and I can't ever forget it - if she let's it, it'll burn through the world."

"The king doesn't just kill people," Nox says, taking in my words. "He destroys them too. Takes everything they are and keeps it for himself."




Das Urteil


"Princess of Souls" ist eine faszinierende und abenteuerliche Fantasy-Geschichte, die durch ihren magischen Schreibstil und die spannende Handlung überzeugt. Trotz kleinerer Schwächen in der Charaktertiefe und im Setting bleibt das Buch eine fesselnde Lektüre, die Fans von abenteuerlicher Fantasy begeistern wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2024

Eine faszinierende und abenteuerliche Fantasy-Geschichte

Princess of Souls
0

Handlung: In "Princess of Souls" erzählt Alexandra Christo ein packendes düsteres Fantasy-Abenteuer, das lose auf dem Märchen "Rapunzel" basiert. Da ich Märchen-Retellings liebe und außerdem von dem Debüt ...

Handlung: In "Princess of Souls" erzählt Alexandra Christo ein packendes düsteres Fantasy-Abenteuer, das lose auf dem Märchen "Rapunzel" basiert. Da ich Märchen-Retellings liebe und außerdem von dem Debüt der Autorin, "Elian und Lira - Das wilde Herz der See" begeistert war, musste ich unbedingt in die Geschichte hineinhören. Beim Lesen wird schnell klar, dass es bis auf die langen Haare der Hauptfigur und die Tatsache, dass sie in einem Turm aufgewachsen ist, aus dem sie gemeinsam mit einem Jungen flieht, wenig Überschneidungen mit der Märchenvorlage gibt. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte erschöpfen sich die Parallelen sehr schnell und die Geschichte geht einen eigenen Weg. Nach der Flucht aus dem Turm folgt eine rasante Abfolge von Abenteuern: ein Flug in einem Heißluftballon, eine Schlacht auf einem Piratenschiff, eine Insel voller verschollener Krieger und magische Prüfungen, bei denen Selestra und Nox dem Tod ein Schnippchen schlagen und entgegen aller Prophezeiungen überleben müssen, um den Seelenhandel zu gewinnen. Die etwa 400 Seiten lange Geschichte quillt geradezu über von Handlung und Dynamik. Andere Autoren hätten aus dem reichhaltigen, abenteuerlichen Plot sicher mindestens eine Dilogie gemacht, aber Alexandra Christo schafft es, die Geschichte in einem Band stimmig zu Ende zu erzählen.

Schreibstil:
Dabei hilft ihr der dynamische Schreibstil, der ähnlich magisch und abenteuerlich ist wie in "To Kill A Kingdom". Die bildhafte Sprache der Autorin zieht uns LeserInnen in den Bann und schafft eine düstere, spannungsgeladene Atmosphäre. Jede Szene hat eine klare Funktion und trägt zur rasanten Handlung bei, was die Spannung konstant hoch hält. Allerdings kann in der Kürze der Zeit natürlich keine ausgearbeitete Herr-der-Ringe-Welt mit zig Handlungssträngen und Hintergrundgeschichten aufgezogen werden. Die Geschichte spielt in derselben Welt wie die von Elian und Lira, jedoch viele Jahre zuvor, so erfahren wir einiges über die Historie der 100 Königreiche und besonders über die sechs Inseln, die Selestra und Nox ihre Heimat nennen. Beim Lesen wird klar, dass wir noch lange nicht alle Geheimnisse dieser magischen Welt kennen und so hoffe ich sehr, dass die Autorin nochmals zu diesem Setting zurückkehrt.

Figuren:
Auch die Figuren kamen für mich in der Handlungsdichte leider etwas zu kurz. Sie sind zwar sympathisch gezeichnet und man bekommt einen guten Eindruck von beiden, sodass deren Entwicklungen und Gefühle nachvollziehbar sind. Allerdings fehlten mir etwas Nuanciertheit und Tiefe bei den Haupt- aber vor allem auch bei den Nebenfiguren, was die Verteilung von Gut und Böse etwas märchenhaft-klischeehaft erscheinen lässt. Hier hätte eine detailliertere Ausarbeitung der Charaktere die Geschichte noch bereichert. Trotz dieser Schwäche bin ich wirklich davon beeindruckt von der Menge an Handlung, Entwicklung und Emotionen, die Alexandra Christo in diesen kurzen 400 Seiten unterbekommt.


Die Zitate


"Nox blinks. "Are you flirting with me?" I roll my eyes. "I'm threatening to kill you." A lazy smile spreads across his lips. "Sometimes it's hard to tell the difference with you.”

"No matter where you are, the sun always has to rise... Not even the darkest of days are permanent."

"She's made of dark magic and I can't ever forget it - if she let's it, it'll burn through the world."

"The king doesn't just kill people," Nox says, taking in my words. "He destroys them too. Takes everything they are and keeps it for himself."




Das Urteil


"Princess of Souls" ist eine faszinierende und abenteuerliche Fantasy-Geschichte, die durch ihren magischen Schreibstil und die spannende Handlung überzeugt. Trotz kleinerer Schwächen in der Charaktertiefe und im Setting bleibt das Buch eine fesselnde Lektüre, die Fans von abenteuerlicher Fantasy begeistern wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2024

Eine faszinierende und abenteuerliche Fantasy-Geschichte

Princess of Souls
0

Handlung: In "Princess of Souls" erzählt Alexandra Christo ein packendes düsteres Fantasy-Abenteuer, das lose auf dem Märchen "Rapunzel" basiert. Da ich Märchen-Retellings liebe und außerdem von dem Debüt ...

Handlung: In "Princess of Souls" erzählt Alexandra Christo ein packendes düsteres Fantasy-Abenteuer, das lose auf dem Märchen "Rapunzel" basiert. Da ich Märchen-Retellings liebe und außerdem von dem Debüt der Autorin, "Elian und Lira - Das wilde Herz der See" begeistert war, musste ich unbedingt in die Geschichte hineinhören. Beim Lesen wird schnell klar, dass es bis auf die langen Haare der Hauptfigur und die Tatsache, dass sie in einem Turm aufgewachsen ist, aus dem sie gemeinsam mit einem Jungen flieht, wenig Überschneidungen mit der Märchenvorlage gibt. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte erschöpfen sich die Parallelen sehr schnell und die Geschichte geht einen eigenen Weg. Nach der Flucht aus dem Turm folgt eine rasante Abfolge von Abenteuern: ein Flug in einem Heißluftballon, eine Schlacht auf einem Piratenschiff, eine Insel voller verschollener Krieger und magische Prüfungen, bei denen Selestra und Nox dem Tod ein Schnippchen schlagen und entgegen aller Prophezeiungen überleben müssen, um den Seelenhandel zu gewinnen. Die etwa 400 Seiten lange Geschichte quillt geradezu über von Handlung und Dynamik. Andere Autoren hätten aus dem reichhaltigen, abenteuerlichen Plot sicher mindestens eine Dilogie gemacht, aber Alexandra Christo schafft es, die Geschichte in einem Band stimmig zu Ende zu erzählen.

Schreibstil:
Dabei hilft ihr der dynamische Schreibstil, der ähnlich magisch und abenteuerlich ist wie in "To Kill A Kingdom". Die bildhafte Sprache der Autorin zieht uns LeserInnen in den Bann und schafft eine düstere, spannungsgeladene Atmosphäre. Jede Szene hat eine klare Funktion und trägt zur rasanten Handlung bei, was die Spannung konstant hoch hält. Allerdings kann in der Kürze der Zeit natürlich keine ausgearbeitete Herr-der-Ringe-Welt mit zig Handlungssträngen und Hintergrundgeschichten aufgezogen werden. Die Geschichte spielt in derselben Welt wie die von Elian und Lira, jedoch viele Jahre zuvor, so erfahren wir einiges über die Historie der 100 Königreiche und besonders über die sechs Inseln, die Selestra und Nox ihre Heimat nennen. Beim Lesen wird klar, dass wir noch lange nicht alle Geheimnisse dieser magischen Welt kennen und so hoffe ich sehr, dass die Autorin nochmals zu diesem Setting zurückkehrt.

Figuren:
Auch die Figuren kamen für mich in der Handlungsdichte leider etwas zu kurz. Sie sind zwar sympathisch gezeichnet und man bekommt einen guten Eindruck von beiden, sodass deren Entwicklungen und Gefühle nachvollziehbar sind. Allerdings fehlten mir etwas Nuanciertheit und Tiefe bei den Haupt- aber vor allem auch bei den Nebenfiguren, was die Verteilung von Gut und Böse etwas märchenhaft-klischeehaft erscheinen lässt. Hier hätte eine detailliertere Ausarbeitung der Charaktere die Geschichte noch bereichert. Trotz dieser Schwäche bin ich wirklich davon beeindruckt von der Menge an Handlung, Entwicklung und Emotionen, die Alexandra Christo in diesen kurzen 400 Seiten unterbekommt.


Die Zitate


"Nox blinks. "Are you flirting with me?" I roll my eyes. "I'm threatening to kill you." A lazy smile spreads across his lips. "Sometimes it's hard to tell the difference with you.”

"No matter where you are, the sun always has to rise... Not even the darkest of days are permanent."

"She's made of dark magic and I can't ever forget it - if she let's it, it'll burn through the world."

"The king doesn't just kill people," Nox says, taking in my words. "He destroys them too. Takes everything they are and keeps it for himself."




Das Urteil


"Princess of Souls" ist eine faszinierende und abenteuerliche Fantasy-Geschichte, die durch ihren magischen Schreibstil und die spannende Handlung überzeugt. Trotz kleinerer Schwächen in der Charaktertiefe und im Setting bleibt das Buch eine fesselnde Lektüre, die Fans von abenteuerlicher Fantasy begeistern wird.

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