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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2024

Herzerwärmend

Pi mal Daumen
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Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: Moni Kosinsky ist bereits Großmutter, hat mehrere Aushilfsjobs und ist alles andere als dezent gekleidet. Oscar hingegen ist erst 16 Jahre alt, kommt aus wohlhabenden ...

Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: Moni Kosinsky ist bereits Großmutter, hat mehrere Aushilfsjobs und ist alles andere als dezent gekleidet. Oscar hingegen ist erst 16 Jahre alt, kommt aus wohlhabenden Verhältnissen und ist ein hochbegabter Eigenbrödler. Trotz aller Unterschiede haben sie eine Gemeinsamkeit: Beide studieren Mathematik im ersten Semester in Berlin. Während Oscar keine Probleme hat, sich mathematische Theoreme einzuprägen, besitzt Moni von Beginn an einige Wissenslücken. Oscar sieht es als seine Pflicht, Moni zu unterstützen, doch schon bald zeigt sich, dass mehr auf dem Kasten hat als man ihr – und sie selbst sich - zutrauen würde.

„Pi mal Daumen“ ist ein anrührender Roman rund um die sich entwickelnde Freundschaft der beiden Hauptfiguren Moni und Oscar, die aus verschiedenen Welten kommen und sich dennoch eine gemeinsame schaffen. Monis herzliche, warme Art, mit der sie sich um ihre Mitmenschen kümmert, hat mich wirklich bewegt. Um mit Oscar warm zu werden, habe ich etwas länger gebraucht, allerdings habe ich von Beginn an seine trockene, weltfremde Art als sehr unterhaltsam empfunden. Ich hatte insgesamt mehr Tiefgang erwartet, insbesondere bezüglich der Handlung, die zunächst vor sich hinplätscherte, wohingegen das Ende dann für meinen Geschmack sehr schnell abgehandelt wurde. Nichtsdestotrotz vermittelt der Roman eine grundsätzlich positive Atmosphäre und bietet ein kurzweiliges, besonderes Buch über zwei interessante Figuren und ihre außergewöhnliche Freundschaft.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Erschreckend realitätsnah

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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Inhalt: Als April ein Video von einer mysteriösen Skulptur auf YouTube hochlädt, steht sie schlagartig im Zentrum der globalen Aufmerksamkeit. Denn weltweit sind identische Statuen aufgetaucht und sie ...

Inhalt: Als April ein Video von einer mysteriösen Skulptur auf YouTube hochlädt, steht sie schlagartig im Zentrum der globalen Aufmerksamkeit. Denn weltweit sind identische Statuen aufgetaucht und sie scheinen nicht von der Erde zu stammen. April verschreibt sich dem Ziel, das Geheimnis um jeden Preis zu lösen. Sie teilt all ihre Erlebnisse auf Social Media, wird Dauergast in Talkshows und sogar die Regierung nimmt Kontakt mit ihr auf. Schon bald ist April kein Mensch mehr, sondern eine Marke, ein Symbol – und sie wird im kompromisslosen Kampf um Berühmtheit Opfer und Täterin zugleich. Denn als sie merkt, wie sehr die mediale Aufmerksamkeit sie verändert hat, ist es zu spät, um einen Rückzieher zu machen. Währenddessen entwickelt sich die Lösung des Rätsels zu einem Wettlauf gegen radikale Verschwörungstheoretiker – und deren Angriffe beschränken sich nicht nur auf die virtuelle Welt.

Ich war sehr neugierig auf diesen Roman, da ich vom Bruder des Autors John Green viele Bücher gelesen habe und wissen wollte, wie Hank Green schreibt. Inhaltlich war der Roman ganz anders als ich es erwartet hatte, denn es handelt sich einerseits um einen Sci-Fi Thriller und andererseits um eine Sektion der Gesellschaft. Im Prinzip geht es darum, wie die Menschheit auf einen Erstkontakt mit Außerirdischen reagieren könnte. Die Reaktionen der Bevölkerungsgruppen bzw. individuellen Menschen sind dabei erschreckend realitätsnah dargestellt. Die Hauptfigur April steht als "Auserwählte/Botschafterin" im Vordergrund und weiß oft selbst nicht, was ihre Motive beim Verteidigen der Außerirdischen sind, die ihrer Meinung nach den Menschen wohl gesonnen sind. Der gesellschaftskritische Blick auf unsere Lebensweise und speziell auf den gegenwärtigen Umgang mit den sozialen Medien hat mir sehr gut gefallen. Das Thema wurde futuristisch und spannend umgesetzt, das Ende ist ziemlich drastisch und unerwartet. Ich war mir lange nicht sicher, ob ich den Roman mochte oder nicht, da die Atmosphäre bisweilen seltsam-anstrengend und die Protagonistin mir nicht durchweg sympathisch war. Er hat mich aber noch lange beschäftigt und die futuristischen, sowie gesellschaftskritischen Aspekte als auch die naturwissenschaftliche Art des Autors haben mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Zurück ins Leben

Wolke Sieben ganz nah
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Als Delphie Boohkam verstirbt, ist sie 27 Jahre alt und hat sich bisher vor dem Leben nur versteckt. Im Jenseits angekommen trifft sie auf den schönsten Mann überhaupt und ist entsetzt als dieser wieder ...

Als Delphie Boohkam verstirbt, ist sie 27 Jahre alt und hat sich bisher vor dem Leben nur versteckt. Im Jenseits angekommen trifft sie auf den schönsten Mann überhaupt und ist entsetzt als dieser wieder ins Leben geschickt wird, denn seine Zeit war noch gar nicht abgelaufen. Dank der RomCom-liebenden Empfangsdame im Jenseits, die sie mit ihrem Seelenverwandten zusammenbringen möchte, erhält Delphie jedoch 10 Tage, um ihn zu finden und sich von ihm küssen zu lassen. Gar nicht so leicht, wenn man nur den Vornamen des anderen kennt…

„Wolke sieben ganz nah“ ist eine unterhaltsame RomCom mit leichten Fantasy-Elementen, die aus der Sicht von Delphie wiedergegeben wird. Zu Beginn ist Dekphie sehr mürrisch gegenüber ihren Mitmenschen und flüchtet vor dem Leben an sich. Mir war sie daher teilweise schon zu unverschämt, weshalb ich mit ihr zunächst warm werden musste. Dank einer wunderbaren Wandlung, die Delphie durchmacht, hat sie sich aber schnell in mein Herz gespielt und ich war begeistert von ihrer lustigen und kurzweiligen Suche nach ihrem Seelenverwandten zu lesen. Auf diesem Weg wächst sie über sich hinaus und trifft ganz zauberhafte Nebenfiguren sowie den zweiten Love Interest und Nachbar Cooper, mit dem sie im Enemies-to-Lovers-Stil unfassbar süße Momente erlebt. Ich war wirklich sehr begeistert und konnte den Roman kaum noch zur Seite legen. Das Finale hat mich dann jedoch leider enttäuscht. Es wirkte auf mich übereilt, als müsste nun schnell ein Ende gefunden werden, und viel zu flach. Hier mangelte es deutlich an Tiefgang und einer spritzigen Idee. Emotional wurde mein Höhenflug dadurch abrupt beendet - sehr schade! Insgesamt hat mich der Roman aber gut unterhalten und ich bin sehr neugierig, wie sich die Autorin weiterentwickeln wird, und bin daher auf ihr nächstes Werk schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Cozy Lovestory mit Schwächen

Taking Chances
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Lila arbeitet in der Tierauffangstation ihrer Familie auf Maui. Als ein verletztes Wallaby vor die Türen der Station abgelegt wird, macht sie es sich zu Aufgabe, herauszufinden, wer hinter dessen Misshandlung ...

Lila arbeitet in der Tierauffangstation ihrer Familie auf Maui. Als ein verletztes Wallaby vor die Türen der Station abgelegt wird, macht sie es sich zu Aufgabe, herauszufinden, wer hinter dessen Misshandlung steckt. Dieser Suche schließt sich auch Ace an, der für 3 Monate auf der Station arbeiten soll und währenddessen herausfinden möchte, was er vom Leben will und wie seine Zukunft aussehen soll. Auf der gemeinsamen Suche nach den Hintermännern kommen sie sich immer näher, doch eigentlich hat Lila nach einem betrügerischen Exfreund kein Interesse an romantischen Verwicklungen…

„Taking Chances“ von Kira Licht ist ein kurzweiliger Roman, der viel Sommerflair versprüht. Das Setting auf Maui ist großartig und es hat mich gefreut, von der Autorin auch mal etwas ohne Fantasy-Hintergrund zu lesen. Dank ihres lockeren Schreibstils las sich die Geschichte schnell weg und hat mich gut unterhalten. Insgesamt wirkte die Geschichte jedoch nicht ganz ausgereift und blieb eher oberflächlich, obwohl die Grundkonstellationen und Themen viel Potential für mehr Tiefe gehabt hätten. Besonders zum Ende hin wirkte es, als ob der Roman jetzt schnell zu einem Ende finden müsste und die einzelnen Handlungsstränge daher schnell abgehandelt werden müssen. Zudem konnte ich die beiden Hauptfiguren und ihre Reaktionen sowie Handlungen nicht immer vollends nachvollziehen. Sie verhalten sich ihrem Alter entsprechend doch öfter unreif. Die Tiermisshandlungen und die Tierauffangstation haben mir als Thema sehr gut gefallen, wenn ich auch die verletzten Tiere und deren Leid oftmals kaum aushalten konnte. Das war mal eine Abwechslung zum Standard und hat mir gut gefallen!

Fazit: „Taking Chances“ ist eine unterhaltsame, eher oberflächlich gehaltene Lovestory mit Schwächen, die Dank des lockeren Schreibstils und des wunderschönen Settings auf Maui angenehme Lesestunden bietet.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Urlaubsfeeling

Sylt im Getriebe
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Als Marina von ihrer Cousine gebeten wird, sie 3 Monate lang in ihrem eBike-Verleih auf Sylt zu vertreten, will sie dies am liebsten sofort ablehnen. Denn Marina leidet unter Panikattacken und es fällt ...

Als Marina von ihrer Cousine gebeten wird, sie 3 Monate lang in ihrem eBike-Verleih auf Sylt zu vertreten, will sie dies am liebsten sofort ablehnen. Denn Marina leidet unter Panikattacken und es fällt ihr schwer, ihr Haus zu verlassen. Auf Anraten ihres Psychiaters wagt sie aber den Sprung nach vorne in eine Konfrontationstherapie – sehr zum Unmut ihres Ehemanns, der sich fragt, wie denn dann der Haushalt erledigt werden soll. Doch Marina lässt sich nicht beirren und macht sich auf den Weg nach Sylt…

Der neue Roman „Sylt im getriebe“ von Claudia Thesenfitz hat mich wieder sehr gut unterhalten. Insgesamt locker und leicht versprüht die Geschichte Urlaubsflair und Sommerstimmung. Die Protagonistin Marina macht zudem eine schöne Entwicklung durch und löst sich von schlechten „Gewohnheiten“ wie ihren narzistischen Ehemann. Einzig die Tatsache, dass die Psychotherapie in dem Roman sehr unreflektiert dargestellt wurde, empfand ich als sehr kritisch. So kann eine Konfrontationstherapie z.B. auch richtig in die Hose gehen und viele Aussagen des Psychiaters haben mich die Haare raufen lassen. Davon abgesehen habe ich den Ausflug mit Marina nach Sylt aber gut genießen können – seichte Lektüre für Zwischendurch!

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