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Veröffentlicht am 26.06.2021

hallt lange nach

So wie du mich kennst
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" So wie du mich kennst " von Anika Landsteiner, ist ein Buch, das einem lange im Gedächtnis bleibt, nicht nur wegen des Themas, sondern auch wegen seiner Vielschichtigkeit.

Karla und Marie sind Geschwister, ...

" So wie du mich kennst " von Anika Landsteiner, ist ein Buch, das einem lange im Gedächtnis bleibt, nicht nur wegen des Themas, sondern auch wegen seiner Vielschichtigkeit.

Karla und Marie sind Geschwister, die in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen sind. Sie waren immer sehr eng verbunden, auch noch in der Zeit, als Marie, die Jüngere nach Amerika ging, weil ihr Mann Amerikaner ist. Später ist sie nach New York gegangen, wo Karla sie jedes Jahr besucht hat. UNd nun ist Marie tot, beim Joggen an einer Ampel von einem Auto erfasst, weil sie bei Rot auf die Strasse lief.
Karla fliegt nach New York, um die Wohnung aufzulösen und findet sich mit vielen Erinnerungen konfrontiert, merkt aber auch, dass obwohl sie so ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwester hatte, sie längst nicht alles über Marie weiß.

Das Buch wird abwechselt aus der Sicht der beiden Schwestern erzählt und der Leser erfährt viel aus dem Leben der Beiden und wundert sich, so ging es mir jedenfalls, das Marie soviel über sich selbst verborgen hat. Die Scham war anscheinend zu groß. Auch die Unterschiedlichkeit der beiden Leben tritt zu Tage, die Annonymität der Großstadt, im Gegensatz zu dem engen Leben auf dem Land. Das Thema was behandelt wird, ist manchmal schwer zu ertragen und man merkt, wie schwer es den Betroffenen fällt, dies offen zu kommunizieren.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch weil es sich nicht nur auf ein Thema fokkosiert hat, sondern auch viele andere Thema aufgegriffen hat. Die beiden zentralen Figuren Marie und Karla wurden meiner Meinung nach gut getroffen und der Schreibstil war sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

ernüchternd

Das achte Kind
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" Das achte Kind " von Alem Grabovac ist ein Buch , das unter die Haut geht. Erzählt wird es von Alem selbst, der gebürtiger Jugoslave ist, mit seiner Mutter aber schon als Kind in Deutschland lebt, in ...

" Das achte Kind " von Alem Grabovac ist ein Buch , das unter die Haut geht. Erzählt wird es von Alem selbst, der gebürtiger Jugoslave ist, mit seiner Mutter aber schon als Kind in Deutschland lebt, in der Hiffnung auf ein besseres Leben. Leider heiratet Alems Mutter dafür den falschen Mqnn, der zwar ein Charmeur, aber faul und labil ist. Alems Mutter schuftet in einer Fabrik und gibt dafür Alem unter der Woche zu Pflegeeltern, bei denen er ein geregeltes und liebevolle Betreuung erfährt. Am Wochenende holt ihn seine Mutter,doch seine Familie wird auf Dauer die Pfelegefamilie, die ihn auch prägt. Nachdem seine Mutter einen neuen Freund kennenlernt, lernt Alem auch nach und nach Gewalt und Alkohollismus kennen. In den Ferien geht es dann zurück in seine Heimat zu den Großeltern,die natürlich in einem ganz kargen Umfeld leben.

Als dann später der Sohn des Freundes ihrer Mutter nach Deutschland kommt, wird deutlich, wie unterschiedlichn das Leben der Gastarbeiterkinder laufen kann. Doch auch in Alems Pflegefamilie läuft nicht alles rund, sein Pflegevater trauert immer noch der guten alten Zeit nach und Alem schnappt Äußerungen seines Pflegevaters auf, die ihm vor allem im Erwachsenenalter sauer aufstoßen.

Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen und macht schon deutlich, wie schwer es den ersten Gastarberitern gemacht wurde, hier Fuß zu fassen und als Familie glücklich zu leben.Das Alems Mutter ihn in eine Pflegefamilie geben muss, um arbeiten zu gehen,, fällt ihr sehr schwer und entfremdet sie auch ihrem Kind. Alem hat das Glück, eine liebevolle Familie zu finden und nicht wie viele andere Kinder dieser Familien, auf sich allein gestellt zu sein, oder zerissen zwischen der Heimat und Deutschland.

Trotz vieler Probleme, Alkoholismus, Geldnot, Brutalität,hat Alem das Glück in einer intakten Pflegefamilie aufzuwachsen und dadurch Zukunftschancen zu haben. Er macht sein Abitur , studiert und wird Journalist. Sicherlich hatte Alems Mutter sich ihre Zukunft in Deutschland anders vorgestellt, doch für ihr Kind hat es ein gutes Ende genommen.

Das Buch hat mich sehr berührt und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

süchtigmachend

Helle und der falsche Prophet
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" Helle und der falsche Prophet" von Judith Ahrendt ist der dritte Band einer krimireihe rund um die Ermittlerin Helle Jespers und ich habe ihn verschlungen. Auch ohne die Vorgängerbänd zu kennen kann ...

" Helle und der falsche Prophet" von Judith Ahrendt ist der dritte Band einer krimireihe rund um die Ermittlerin Helle Jespers und ich habe ihn verschlungen. Auch ohne die Vorgängerbänd zu kennen kann man diesen Krimi genießen, der in Dänemark spielt und sich mit einer Sekte beschaftigt. Helle Jespers ist gerade mit ihrem Man und ihrem Hund in Südfrankreich, als sie ein Anruf erreicht und sie nach Hause fliegt. Die Tochter von guten Bekannten ist tot am Strand angespült worden und man weiß nicht, ob es sich dabei um Mord oder Selbstmord handelt. Zuletzt wurde das Mädchen mit einem jungen Päarchen zusammen gesehen. Gibt es da einen Zusammenhang?

Ich habe dieses Buch verschlungen. Spannend wird der Fall erzählt, der immer wieder neue Wendungen im Geschehen hat und die persönlichen Belange der Kommisarin beleben das Buch nochmals. Helle ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit, genau wie ich sie liebe. Sie verlässt sich auf ihr Gespür, was sie immer wieder in die richtige Richtung ermitteln lässt. Auch die anderen Protagonisten dieses Buches sind gut beschrieben und die Aufklärung dees Falles ist sehr vielschichtig.
Die beiden ersten Bände dieser Autorin liegen schon auf meinen SuB und ich freue mich jetzt schon darauf sie zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

polarisierendes Thema

Und alle so still
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Mareike Fallwickel spricht in ihrem neuen Buch " Und alles so still" ein wichtiges Thema an das polarisiert und die Männer nicht unbedingt gut wegkommen lässt.

In diesem Buch wird aufgezwigt, was passiert, ...

Mareike Fallwickel spricht in ihrem neuen Buch " Und alles so still" ein wichtiges Thema an das polarisiert und die Männer nicht unbedingt gut wegkommen lässt.

In diesem Buch wird aufgezwigt, was passiert, wenn Frauen, denn es ist vor allem dieses Geschlecht, die sogenannte Carearbeit verweigert.
Das Buch fängt gemächlich damit an, dass diese Menschen sich einfach auf die Straße legen und ihrer Arbeit nicht mehr nachkommen, um aufzuzeigen, dass sie sich nicht mehr vom Patriachat unterdrücken lassen .

3 Personen stehen hier im Fokus anhand derer die Geschichte erzählt wird.
Elin ist Anfang zwanzig, ist Influencerin, Nuri, neunzehn, hat die Schule abgebrochen und versucht sich mit Gelegenheitjobs über Wasser zu halten als Barkeeper, Fahrradkurier und Bettenschubser und zuletzt Ruth. Sie arbeitet als Pflegekraft in einem Krankenhaus und ist mehr als aufopferungsbereit.

Was passiert, wenn all diese Leute, die diese Arbeiten verrichten ausfallen, auch interessant zu sehen im Zusammenhang mit der Asyldebatte, da gerade Pflegekräfte und einfache Arbeiten von diesen menschen verichtet werden.

Das Buch wühlt auf, macht wütend und regt vor allem zum Nachdenken an, weil es dem Leser die Augen öffnet für Dinge, die man als selbstverständlich hinnimmt.
Der Schreibstil ist flüssig und eingängig und lässt sich gut lesen. Einzig die etwas Klischeebehaftete Betrachtungsweise der Männer hat mich gestört, denn man kann nicht alle Männer über einen Kamm scheren und Feminismus sollte auch irgendwo Grenzen haben.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

außergewöhnlich

Die Stimme der Kraken
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" Die Stimme des Kraken" ist kein einfaches Buch das man mal so nebenbei liest. Es erfordert die Konzentration des Lesers und man muss sich auf dieses Buch einlassen und auch Interesse an der Thematik ...

" Die Stimme des Kraken" ist kein einfaches Buch das man mal so nebenbei liest. Es erfordert die Konzentration des Lesers und man muss sich auf dieses Buch einlassen und auch Interesse an der Thematik haben.

Das Buch ist eine Dystopie, zusammengesetzt aus naturwissenschaftlichen, philosophischen, ethischen und technischen Elementen, die den Leser forden, mit sehr vielen klugen Gedankengängen aufwatet und mich vor allem sehr zum Nachdenken angeregt hat, warum wir menschen sehenden Auges in die Katastrophe rennen. Es ist ein Buch das sich mit dem Thema Bewusstsein auseinandersetzt und aufzeigt was KI im negantiven wie im positiven Sinne bewirken kann.
Auch die kommunikatiomn zwischen verschiedneen Spezies und wie diese gelingen kann , war sehr interessant zu lesen. Die Abhandlungen über Bewusstsein fand ich mehr als faszinierend.

Doch nun komme ich zu meinem Kritikpunkt. Leider konnte mich das Buch nicht richtig fesseln, da eigentlich kaum Spannung vorhanden war. Für mich war es eher eine sachliche, wissenschaftliche Abhandlung, als ein spannender Roman, was das Lesen teilweise sehr anstrengend und ermüdend werden ließ.

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