Bunt, lecker, ohne Fleisch
Veggie for FamilyDas Buch unterstützt alle, die weniger Fleisch essen wollen, genauso, wie jene, die vegetarisch oder vegan leben. Es startet mit einer kleinen Lebensmittelkunde und behandelt hier auch Fragen, die etwas ...
Das Buch unterstützt alle, die weniger Fleisch essen wollen, genauso, wie jene, die vegetarisch oder vegan leben. Es startet mit einer kleinen Lebensmittelkunde und behandelt hier auch Fragen, die etwas tiefer gehen, ohne langweilig zu werden. Die Tipps und Erklärungen sind gut verständlich. Nachhaltigkeit wird ebenso erwähnt, wie die Schwierigkeiten von veganer Ernährung bei Kindern.
Die Rezepte sind in die Jahreszeiten unterteilt. Dazu kommt ein Kapitel Das schmeckt immer. Besonders erwähnenswert sind aber die Infos zur Ernährung und auf was man besonders bei Kindern achten muss. Das finde ich super wichtig, denn Mangelerscheinungen bei Kindern sind noch gefährlicher, als bei Erwachsenen. So plädiert das Buch für wirklich gesunde Ernährung. Das geht ohne Fleisch tatsächlich super lecker. Anfang und Ende des Buches sind somit sehr wissenswerte Theorie, gut lesbar und hilfreich.
Es wird vom Frühstück bis zum Dessert alles bedacht und für jeden Geschmack findet sich reichlich fleischloser Genuss. Herrlich finde ich, wie klassische Rezepte neu interpretiert werden und wie z.B. beim Sushi-Sandwich Gerichte einfach mal anders serviert werden. Die Gerichte sind häufig an die internationale Küche angelehnt. Beim Essen mit Freunden kann man die Gäste mit Gerichten begeistern, die sie gar nicht an vegetarische Küche denken lassen. Mit Kohlrabischnitzel hatte ich vor Jahren auch meinen Mann ein bisschen ausgetrickst. Und wenn mal jemand ganz stur sein Schnitzel beim Essen haben muss, kann man ganz viele der Gerichte auch als Beilage servieren. Das ist zwar fast zu schade, aber für den Kompromiss macht man ja gern mal vieles.
Es ist der klassische Rezept-Aufbau mit Zutatenliste und Arbeitsschritten. Zusätzlich gibt es noch Angaben zu Personenzahl, Zubereitungszeit (ich lege gern noch die Hälfte drauf, weil ich in der Küche nicht auch noch hetzen mag und die Zeiten bei mir einfach nie hinhauen) und für alle, die Wert darauf legen, auch noch die Nährwerte. Da es auch Frittiertes gibt, sollte man nicht davon ausgehen, dass alles kalorienarm und fettarm ist. Vegetarisch ist lecker, aber nicht immer auch automatisch super gesund. Natürlich wird gelegentlich auch mit Tofu gearbeitet, was ich persönlich einfach unlecker finde. Doch gibt es auch jede Menge Rezepte, die genau meinen Geschmack treffen und ohne dieses (und andere für mich unangenehme) Lebensmittel auskommen. Ansonsten sind die Zutaten i.d.R. auch absolut einfach beizubekommen. Und ja, der Titel ist Programm, denn es finden sich Rezepte für alle, von klein bis groß, für jeden eben. Vielleicht sollte man das Buch keinem absoluten Kochanfänger schenken. Alle anderen werden mit Leichtigkeit Lebensmittel austauschen und ersetzen können oder wie ich, einfach weglassen. Der Kartoffelsalat mit Radieschen ist lecker, aber ich mag einfach kein Radieschengrün essen, also lasse ich es weg und gebe dafür ein wenig grünes Pesto an den Salat. Die Rezepte sind im wahrsten Sinne des Wortes bunt und farbenfroh und mein Herz schlägt schon deshalb höher, weil es für alle auch ein Foto gibt. So macht das Laune! Gerade weil keine abgehobenen Experimente gemacht wurden und die Gerichte recht bodenständig sind, gefällt mir das Buch. Der Aufwand hält sich immer ganz gut in Grenzen, die Schwierigkeit ebenfalls. Ganz klar fünf Sterne.