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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2024

romantisch

Funny Story
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Daphne ist Kinderbibliothekarin mit Leib und Seele. Leider kein Beruf mit dem man finanziell große Sprünge machen kann. So gerät sie in eine echte Krise, als ihr Freund Peter ihre Verlobung genau am Junggesellenabschied ...

Daphne ist Kinderbibliothekarin mit Leib und Seele. Leider kein Beruf mit dem man finanziell große Sprünge machen kann. So gerät sie in eine echte Krise, als ihr Freund Peter ihre Verlobung genau am Junggesellenabschied löst, weil er plötzlich seine Liebe zu einer Kindergartenfreundin entdeckt hat. Schnellste, wenn auch etwas ungewöhnliche Lösung der Wohnungssituation: die beiden Frauen tauschen die Wohnung. Und so befinden sich die beiden verlassenen Partner, im gemeinsamen Liebeskummer vereint, plötzlich in einer funktionierenden Zweck-WG, die sich erstaunlich harmonisch gestaltet. Beide sind sehr sympathisch und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Natürlich gibt es ein Auf und Ab in der behutsam aufkeimenden Romanze, aber hier sind die Beweggründe nicht so an den Haaren herbeigezogen, wie oft in Liebesromanen, denn wir haben es mit ernsthaften, reflektierten Menschen zu tun.
Der Schreibstil ist mitreißend und humorvoll. Man taucht in die fremde Liebschaft ein und möchte nicht aufhören zu lesen, weil man ein gutes Ende für die beiden herbeisehnt.
FUNNY STORY ist alles andere als albern, obwohl es eine leichte, herzerwärmende Lektüre ist. Nach der letzten Seite denkt man gerne an Daphne und Miles zurück.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Leo in Nöten

Totholz
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Wenn man ein Fan von Clemens Wallner und seinem Team ist, dann ist jeder neue Föhr-Roman wie Nachhausekommen und ein fröhliches Aufeinandertreffen mit alten Bekannten.
TOTHOLZ hat den besten Buchanfang ...

Wenn man ein Fan von Clemens Wallner und seinem Team ist, dann ist jeder neue Föhr-Roman wie Nachhausekommen und ein fröhliches Aufeinandertreffen mit alten Bekannten.
TOTHOLZ hat den besten Buchanfang der ganzen Serie. Sozusagen ein Knalleffekt mit Leo und Manfred als Hauptakteuren. Und diesmal gibt es wirklich wieder einige dieser Szenen, in denen man einfach laut lachen muss, ohne dass der Autor in die billige Slapstick-Kiste greifen musste. Es sind einfach diese hinreißend urigen Typen mit dem seriösen Clemens in der Mitte, der mal wieder einen sehr kniffligen Fall mit Bravour lösen kann.
Andreas Föhr gelingt einfach immer wieder der Balanceakt zwischen spannendem Regionalkrimi und humorvoller Unterhaltung. Ein toller Krimi, nicht nur für Fans, sondern auch für Quereinsteiger.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Erschreckend

VIEWS
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Ein Mädchen verschwindet spurlos. Dann taucht in den sozialen Medien ein Video ihrer Vergewaltigung durch mehrere Männer mit migrantischem Hintergrund auf. Yasira Saad vom BKA wird mit dem Fall betraut, ...

Ein Mädchen verschwindet spurlos. Dann taucht in den sozialen Medien ein Video ihrer Vergewaltigung durch mehrere Männer mit migrantischem Hintergrund auf. Yasira Saad vom BKA wird mit dem Fall betraut, nicht nur, weil sie fähig ist, sondern auch weil sie eine Frau ist und orientalischen Wurzeln hat.
Sie und sogar ihre minderjährige Tochter geraten schnell ins Kreuzfeuer der öffentlichen Meinung, genauer gesagt, der Meinung der ultrarechten Bevölkerung, die nicht vor Selbstjustiz zurückschreckt.
Ja, der Thriller ist hoch spannend, tagesaktuell und sehr brisant. Deswegen gibt es von mir uneingeschränkte Leseempfehlung, obwohl doch einige Fragen am Ende offen bleiben.
Allerdings hat mir die Lektüre Angst gemacht. Sie ist zwar Fiktion, aber nicht unrealistisch. Von ihr kann man Alpträume kriegen. Andererseits wird einem so auch die Kehrseite des medialen Fortschritts vor Augen geführt.
Ich habe das Buch als Hörbuch vorliegen gehabt. Positiv kann ich vermerken, dass es deutlich und mit angenehmen Timbre gesprochen wurde. Es gibt leider nur wenig Autoren, die auch wirklich gute Sprecher ihrer Werke sind. Marc-Uwe Kling zählt bedauerlicherweise nicht dazu.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Der Förster

Waldesdunkel
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Der Autor Christoph Stoll sieht für mich so aus, wie ich mir seine Hauptperson Justus Hauer in dem Krimi Waldesdunkel vorstelle. Stoll ist in einer Försterfamilie groß geworden und ist sozusagen Waldexperte. ...

Der Autor Christoph Stoll sieht für mich so aus, wie ich mir seine Hauptperson Justus Hauer in dem Krimi Waldesdunkel vorstelle. Stoll ist in einer Försterfamilie groß geworden und ist sozusagen Waldexperte. Das merkt man, denn viele Szenen in dem Buch zeugen von einer großen Verbundenheit zur Natur. Und genauso erlebt man den fünfzigjährigen Justus Hauer, seines Zeichens Kunstlehrer an einem Gymnasium. Für sechs lange Wochen Sommerferien kehrt er heim in sein Elternhaus, einem Försterhaus mitten im Wald gelegen. Einige Probleme warten dort auf ihn. Einerseits ist einiges im Forst in Ordnung zu bringen wie unsichere Hochsitze oder neue Beschilderung, andererseits, und um vieles wichtiger und belastender, seine immer dementer werdende alte Mutter, für die eine dauerhafte Betreuung gefunden werden muss.
Als wenn das nicht schon genug wäre, finden zwei sehr präzise Hightech-Morde im Revier statt. Der betuliche Justus sucht immer wieder Zuflucht in der Ruhe des Waldes. Hier kommen dem weltfremden Lehrer doch einige hilfreiche Gedanken, die der attraktiven Kommissarin immer wieder auf die Sprünge helfen.
Ein absolut ruhiger Handlungsverlauf, der trotz zweier Morde relativ unblutig verläuft. Es gibt zarte zwischenmenschliche Töne, aber auch genauso feinen Humor. Der Autor charakterisiert gekonnt auf den Punkt und als Leser fühlt man sich fast schon in Hausers Gedankenwelt heimisch.
Obwohl alles so ruhig ist rund um das Forsthaus, ja, das Waldesrauschen fast schon aus den Seiten klingt, wird es nicht langweilig, denn Stoll sitzt der Schalk im Nacken. Immer wieder bringen einen witzige oder selbstironische Sätze zum Schmunzeln.
Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Es ist so ganz anders, als normale Regionalkrimis. Absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Liebe

Man sieht sich
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Die Leben von Friederika und Robert, zwei Sechzehnjährigen, die sich in der Schule kennengelernt haben, werden von der Autorin bis ins mittlere Alter hinein begleitet. Stichprobenartig wird dabei in wechselseitigen ...

Die Leben von Friederika und Robert, zwei Sechzehnjährigen, die sich in der Schule kennengelernt haben, werden von der Autorin bis ins mittlere Alter hinein begleitet. Stichprobenartig wird dabei in wechselseitigen Erzählperspektiven alle paar Jahre deren Aufeinandertreffen in den jeweiligen Lebenssituationen erzählt.
Die beiden sind wie die zwei Königskinder aus dem Lied: Sie konnten zueinander nicht kommen …
Einer ist verliebt, der andere nicht. Ein ewiges Hin und Her.
Der Leser durchlebt ihren Reifeprozess, versteht ihre Handlungsweisen und möchte oft genug klärend in die Handlung eingreifen. Julia Karnick weiß mitreißend zu erzählen, aber in Situationen mit großen Gefühlen greift sie auf minimale Sprache zurück. Das bleibt beim Leser haften.
Den ganzen Inhalt zu beschreiben, ist leider ohne Spoilern unmöglich.
Es ist auf jeden Fall spannend, den beiden beim Erwachsenwerden und beim Erwachsensein zuzusehen.
Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei interessanterweise auch deren finanzielle Situation.
Das Buch hat nicht nur einen großen Unterhaltungswert, sondern macht auch nachdenklich.
Besonders gut hat mir die Hörbuchversion, gesprochen von Katrin Daliot, gefallen.

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