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Veröffentlicht am 25.07.2024

Einfach nur toll

Himbeereis am Fluss
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Maria Parr berichtet in diesem Buch in elf Kapiteln über Alltagssituationen einer Familie mit zwei Kindern. Sie wohnen in einem etwas heruntergekommenen Haus auf dem Hügel. Und so wie das Haus nicht perfekt ...

Maria Parr berichtet in diesem Buch in elf Kapiteln über Alltagssituationen einer Familie mit zwei Kindern. Sie wohnen in einem etwas heruntergekommenen Haus auf dem Hügel. Und so wie das Haus nicht perfekt ist, so ist auch die Familie nicht perfekt und gerade das macht sie so liebenswert.

Erzählt wird in der Ich-Form aus Sicht der siebenjährigen Ida. Ihre innere Zerrissenheit zwischen Liebe und Verantwortungsgefühl gegenüber ihrem oft verpeilten fünfjährigen Bruder Oskar und dem Ärger bzw. der Wut, weil ihre Wünsche öfters hintenanstehen müssen, ist sehr gut dargestellt und war für mich gut spürbar. Aber Ida erlebt auch viele schöne Momente mit ihrem Bruder und die beiden Kinder haben oft sehr viel Spaß bei ihren gemeinsamen Abenteuern.

Als der geliebte Onkel stirbt, machen sie Bekanntschaft mit dem Tod und müssen lernen mit Verlust umzugehen. Dieses Kapitel ist sehr emotional, aber mit großem Einfühlungsvermögen geschrieben. Und die Erkenntnis, dass da nun jemand fehlt, kommt immer mal wieder hoch, auch plötzlich und zur Unzeit, da ist es schön, wenn z. B. der kleine Bruder versucht, die große Schwester zu trösten.

Ich fand es so schön, Idas Entwicklung zu verfolgen, zu lesen wie sie Verantwortung übernimmt, ihr Verhalten reflektiert und daraus Erkenntnisse zieht. Bei ganz vielen Episoden ist mir richtig warm ums Herz geworden. Aber auch Oskar, der immer wieder für Aufregung sorgte und für Lacher meinerseits, habe ich in mein Herz geschlossen. Er konnte aber auch zeigen, dass man sich auf ihn verlassen kann, wenn es darauf ankommt.

Der Schreibstil von Maria Parr ist kindgerecht. Sie schreibt spannend, bildhaft und mit einer guten Prise Humor. Unterstützt wird der Text super von den vielen farbigen und wunderschönen Illustrationen von Ashild Irgens.

Ein ganz tolles Buch, welches einige Ansatzpunkte für weitergehende Gespräche mit den Kindern bietet. Ich habe selten ein Kinderbuch gelesen, das so einfühlsam und empathisch auf Themen des ganz normalen Alltags/Lebens eingegangen ist. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für Kinder ab ca. 7 Jahre und natürlich fünf glänzende Sterne.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Die Oma muss an die frische Luft

Der tote Kurschatten von Sylt
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Jedenfalls ist Jupp Backes, der Schwiegersohn von Oma Käthe dieser Meinung und vertritt sie sehr vehement gegenüber dem Mitarbeiter der Krankenkasse. Und nach einem dezenten Hinweis des Polizisten Backes ...

Jedenfalls ist Jupp Backes, der Schwiegersohn von Oma Käthe dieser Meinung und vertritt sie sehr vehement gegenüber dem Mitarbeiter der Krankenkasse. Und nach einem dezenten Hinweis des Polizisten Backes findet sich doch tatsächlich ein freier Kurplatz auf Sylt. Oma Käthe ist begeistert, aber ihre Euphorie erhält den ersten Dämpfer aufgrund der unverhofft beschwerlichen Anreise und als sie im wahrsten Sinn des Wortes dann noch über eine Leiche stolpert, braucht sie wirklich Erholung. Doch diese ist ihr nicht vergönnt, denn sie muss die Ermittlungen selbst in die Hand nehmen, da die Polizei von Suizid ausgeht.

Obwohl es schon diverse Bücher mit und von der Familie Backes gibt, war dies meine erste Begegnung mit ihnen. An den rauen Ton und den etwas sehr speziellen Humor von Jupp musste ich mich erstmal gewöhnen, auch wenn dieser bei mir schon auf den ersten Seiten zu einigen Lachern geführt hat.

Die für ihre 81 Jahre springlebendige und unternehmungslustige Käthe fand ich sofort sympathisch. Sie hat ihren eigenen Kopf und wenn sie sich erstmal etwas in Selbigen gesetzt hat, gibt es kein halten mehr. Jeder Kommissar würde über ihre Ermittlungsmethoden nur den Kopf schütteln, aber letztendlich führen sie zum Erfolg. Tatkräftige Unterstützung erhält sie von dem sich langweilenden Kriminalkommissar a. D. Hinnerk Rasmussen.

Der Schreibstil ist einfach, flüssig und mit viel Humor gewürzt. Es fehlt auch nicht an Spannung und der Twist zum Ende war echt gelungen.

Mir hat das Rentner-Duo einige unterhaltsame und amüsante Stunden beschert, daher wünsche ich mir weitere Fälle für Oma Käthe und ihren Hinnerk auf Sylt.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Mit Freunden durch die Jahreszeiten

Die kleine Schnecke Monika Häuschen 5: Was machen die Tiere zu welcher Jahreszeit?
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Die kleine Schnirkelschnecke Monika erwacht im Frühling aus ihrem Winterschlaf, genau wie ihr Freund der Regenwurm Schorsch. Gemeinsam warten sie nun auf den dritten im Bunde, den Graugänserich Günter, ...

Die kleine Schnirkelschnecke Monika erwacht im Frühling aus ihrem Winterschlaf, genau wie ihr Freund der Regenwurm Schorsch. Gemeinsam warten sie nun auf den dritten im Bunde, den Graugänserich Günter, der den Winter im warmen Süden verbracht hat.

Nun verbringen die drei so unterschiedlichen Freunde die nächsten Jahreszeiten miteinander. In jedem Kapitel treffen sie auf andere Tiere, mit denen sie interagieren. Dabei lernen nicht nur die Freunde etwas über die Angewohnheiten dieser Tiere, sondern auch die Kinder und hin und wieder kann auch der Vorleser sein Wissen noch erweitern.

Der Schreibstil ist kindgerecht und die vier Kapitel der Jahreszeiten sind in kürzere Abschnitte eingeteilt, so dass immer wieder Pausen eingelegt werden können. Zusätzlich gibt es kleine Kästchen mit weiteren Informationen oder auch Zeichnungen, die z. B. die Entwicklung einer Kröte oder die Unterschiede von Getreidearten aufzeigen.

Ein tolles Buch, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch aufzeigt, was wahre Freundschaft ist. Auch wenn es mal nicht so rund läuft, im Ernstfall stehen sich gute Freunde bei. So ganz heimlich hat sich die kleine Schnecke Monika dabei in mein Herz geschlichen. Ein lesenswertes Kinderbuch mit sympathischen Protagonisten, welches ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Mysteriös und pure Spannung

Der Betrachter: Thriller
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Dies ist bereits der neunte Fall mit Laura Kern aus der Feder von Catherine Shepherd. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann er auch separat gelesen werden. Ich kann jedem, der auf unvergleichliche ...

Dies ist bereits der neunte Fall mit Laura Kern aus der Feder von Catherine Shepherd. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann er auch separat gelesen werden. Ich kann jedem, der auf unvergleichliche Thriller steht aber nur die komplette Reihe ans Herz legen.

Obwohl Laura Kern eine sehr erfahrene und erfolgreiche Ermittlerin ist, fehlen ihr bei diesen Taten jedwede Anhaltspunkte, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Noch mysteriöser wird es aber, als eine Bewohnerin aus der geschlossenen psychiatrischen Abteilung genau die Auffindesituation der Opfer zeichnet, und das bevor die Kommissare überhaupt von dem Mord erfahren. Führt die Spur in diese Klinik? Woher oder von wem hat Lilie diese Informationen? Natürlich werde ich das hier nicht verraten.

Egal um welche Reihe es sich handelt, ich liebe alle Thriller der Autorin und bin es daher schon gewohnt, dass ich auf falsche Fährten geführt werde und am Ende oft überrascht werde. Bei diesem Fall hatte ich wieder eine leise Ahnung, aber ich konnte sie nicht begründen, vielleicht war es also doch jemand anders? Aber egal wen ich verdächtigte, immer blieb dieses Rätsel um Lillys Zeichnungen. Am Ende taten sich Abgründe auf und mir fehlten die Worte für diesen skrupellosen Serienmörder.

Catherine Shepherd hat bei ihren Büchern keine lange Einführung. Als Leser ist man sofort mitten im Geschehen und der Spannungsbogen wird direkt gespannt und bis zum Ende hochgehalten. So blieb es nicht aus, dass ich auch bei ihrem neuesten Werk in Nullkommanichts am Ende angelangt war.

Die Bücher von Catherine Shepherd sind einfach ein MUSS für alle Thriller-Fans.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Brillant erzählt

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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Ich war schon von dem ersten Band der Eifelfrauen begeistert und habe mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut, die mich ebenfalls begeistert zurückließ.

Wir erfahren wie das Leben im Nachkriegsdeutschland ...

Ich war schon von dem ersten Band der Eifelfrauen begeistert und habe mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut, die mich ebenfalls begeistert zurückließ.

Wir erfahren wie das Leben im Nachkriegsdeutschland für die einzelnen Familienmitglieder verlief. Der Fokus liegt in diesem Band bei Johannas Töchtern Klara und Mia, aber auch über die übrigen Charaktere aus dem Vorgängerband haben ihren Anteil an dieser Geschichte. Mir gefielen die Perspektivwechsel auf die beiden Töchter, die nun ihren Weg machen und ihren Platz in der Welt suchten.

Alle Protagonisten sind mit viel Empathie und Herzblut beschrieben. Sie kamen mir so realistisch vor, ich konnte mit ihnen fühlen und es war als würde ich nicht nur über sie lesen, sondern sei stets an ihrer Seite. Überhaupt hat Brigitte Riebe einen fantastischen Schreibstil, der nicht nur fesselt, mich als Leser quasi in die Geschichte reinzieht, sondern auch genial Informationen des Zeitgeschehens en passant einbringt. Hungerjahre, Wiederaufbau, aber auch den Willen der Menschen, sich nicht unterkriegen zu lassen und ihre Lust auf Unterhaltung, Kunst und Kultur sind anschaulich dargestellt. So macht Geschichte wirklich Spaß und die Informationen bleiben im Gedächtnis.

Die Geschehnisse aus dem Vorgängerband sind durch das Personenverzeichnis zu Beginn und einige geschickt eingeflochtene kurze Rückblicke schnell wieder präsent. Und genau wie dort spielen auch dieses Mal Lieder der Zeit eine Rolle, genauso wie Opern, denn auf deren Bühnen hat Klara ihren Platz gefunden.

Mit einem Seufzer habe ich dieses wundervolle Buch geschlossen. Zufrieden, weil die Mitglieder der Familie ihren Weg gemacht haben und ich sie begleiten durfte und traurig, weil ich nun sie und die Eifel verlassen muss.

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