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Veröffentlicht am 26.03.2020

Harte Schale - Weicher Kern?

Die Gärten von Monte Spina
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Das Cover des Buches hat mich gleich angesprochen, die grüne Vulkaninsel erinnert mich an die Azoren oder eben die grüneren der kanarischen Inseln und ich hatte große Lust, beim Lesen in Gedanken dorthin ...

Das Cover des Buches hat mich gleich angesprochen, die grüne Vulkaninsel erinnert mich an die Azoren oder eben die grüneren der kanarischen Inseln und ich hatte große Lust, beim Lesen in Gedanken dorthin zu reisen.

Was mich etwas abgeschreckt hat, ist, dass die Protagonistin Toni, eine etwa 30-jährige Landschaftsgärtnerin, um ihren viel zu früh verstorbenen Mann trauert. Deshalb befürchtete ich, dass mir die Stimmung des Buches zu depressiv sein könnte. Dies war dann aber weitgehend nicht der Fall, auch wenn Toni natürlich erst einmal zurück ins Leben finden und alles verarbeiten muss. Das versucht sie, indem sie sich auf der kleinen Privatinsel vor Lanzarote in die Arbeit stürzt. Den Besitzer der Insel, Bror, kennt sie zunächst nur aus eher furchteinflößenden Erzählungen der anderen Bediensteten, macht bei der ersten Begegnung dann aber auch gleich unangenehme Erfahrungen mit ihm. Dennoch fasziniert er sie irgendwie und sie kann sich nicht komplett von ihm fernhalten.

Im Verlauf der Handlung kommt es immer wieder zu recht extremen Situationen, nicht alle Verhaltensweisen der Protagonisten kann ich als Leserin nachvollziehen. Andererseits weiß man so auch nie, wie sich alles weiterentwickeln wird und wie am Ende alles ausgeht. Dadurch habt sich der Roman auch von vielen anderen "Frauenbüchern" ab.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Spannender Abschluss der Trilogie

Glanz der Ferne
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Im Mittelpunkt des dritten und finalen Bandes von Iny Lorenz Trilogie um eine Berliner Stoff-Fabrikanten-Familie steht Vicky von Gentzsch, die Nichte des Fabrikbesitzers Theo, Tochter seiner bei deren ...

Im Mittelpunkt des dritten und finalen Bandes von Iny Lorenz Trilogie um eine Berliner Stoff-Fabrikanten-Familie steht Vicky von Gentzsch, die Nichte des Fabrikbesitzers Theo, Tochter seiner bei deren Geburt verstorbenen Schwester.
Diese zeichnet mit großem Talent und zieht Ende des 19. Jahrhunderts mit Vater, (böser) Stiefmutter, zwei älteren Brüdern und zwei Halbbrüdern nach Berlin, weil ihr Vater Gustav als Beamter dorthin versetzt wurde. In ihrer Familie gilt sie als schwarze Schaf und wird für den Tod ihrer Mutter verantwortlich gemacht.
In Berlin findet sie dann aber Zuflucht bei der Fabrikantenfamilie mit ihrer Großmutter Theresa, ihrer Tante Friederike und ihren Cousinen und Cousins, die sich liebevoll um sie bemühen. Leider gerät sie so aber auch ins Visier deren Widersachers von Tiedern, der unter anderem Vicky für seine Rache an der Fabrikantenfamilie nutzen will, denen er ihren Erfolg nicht gönnt.
Zudem gibt es noch einige Nebenhandlungen und damit verbunden weitere Personen, die es mir anfangs etwas erschwert haben, in die Geschichte hinein zu kommen, da es schon etwas her ist, dass ich den Vorgänger gelesen habe. Aber mit der Zeit ging es, es kommt im Roman auch immer wieder zu kurzen Erläuterungen zur Vorgeschichte und am Ende gibt es ein Personenregister. Dadurch ist das Buch wohl auch gut lesbar, wenn man die vorherigen Bände nicht kennt.
Die Handlungen werden meist sehr anschaulich beschrieben, oft kann man sich beim Lesen richtig vorstellen, wie das Ganze auf einer Theaterbühne dargestellt werden würde.
Dinge, die für diese Zeit neu oder typisch waren, spielen immer wieder eine Rolle, wie das Automobil oder die Badekarren am Strand und so erfährt man auch mehr über das Leben in dieser Zeit, insbesondere das der Frauen. Diese hatten viel weniger Rechte als Männer, wobei der Roman auch einige Frauen vorstellt, die sich damit nicht abgefunden haben und sehr wohl etwas zu sagen haben. Dies gilt besonders für die Frauen in der Fabrikantenfamilie, aber besonders für Bettina von Baruschke. Vom Leben der einfacheren Menschen und allgemein der Stadt Berlin um die Jahrhundertwende bekommt man allerdings recht wenig mit, da so gut wie alle Handlungsstränge sich um Menschen aus höheren Schichten drehen.
Meine liebsten Charaktere waren die Protagonistin Vicky, die sich ihre Leidenschaft für's Zeichnen nie nehmen lässt und auch den Mut in schwierigen Situationen nicht verliert und ihre Großmutter Theresa, die die Familie zusammenhält und auf die immer Verlass ist.
Gerne empfehle ich das Buch allen, die historische Romane mit starken Frauenfiguren mögen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Altlasten

Unlock My Heart. Golden-Heights-Reihe, Band 1 (humorvolle New-Adult-Romance für alle Fans von Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Young Adulds Reihe, bei der Lexie im Mittelpunkt steht. Sie ist Anfang 20 und musste mit ihrem etwas älteren Bruder schon im Teenageralter untertauchen, da ...

Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Young Adulds Reihe, bei der Lexie im Mittelpunkt steht. Sie ist Anfang 20 und musste mit ihrem etwas älteren Bruder schon im Teenageralter untertauchen, da ihr Vater viele Menschen um ihr Geld gebracht hat, bevor er ins Gefängnis kam. Doch auch sie muss kriminelle Dinge tun, um sich ihr Studium und ihre Wohnung finanzieren zu können und so verkauft sie an der Golden Heights University gefälschte Ausweise und geklaute Prüfungsantworten an verwöhnte Sprösslinge reicher Eltern. Dadurch wird
Milliardenerbe Logan Maxx auf sie aufmerksam, der einen ganz speziellen Auftrag für sie hat und noch dazu sehr attraktiv ist. Aber, auch er spielt nicht mit offenen Karten.

Die Geschichte ist wie so viele Young Aduld Romane im Collegeumfeld aufgebaut, nur, dass es hier ein "Bad Girl" gibt. Lexie ist trotzdem recht sympathisch und man nimmt ihr ab, dass sie nicht freiwillig illegale Dinge tut, sondern die Umstände sie dazu zwingen. Logan wirkt mir teilweise etwas zu pathetisch, wenn er sich selbst für die (eigentlich sehr guten) Umstände, in denen er aufgewachsen ist, bemitleidet und damit hadert. Auch sprachlich kommt mir dabei etwas zu häufig das Wort "Shit" vor, was mich persönlich mehr nervt, anstatt für Authentizität zu sorgen. Insgesamt aber eine recht kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch, ohne allzu überraschende Wendungen.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Verschwundene Frauen

Die Verlierer
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Rita Voss bekommt es mit dem Fall einer von einem Campingplatz verschwundenen Frau zu tun, deren Partner sie erst Tage später vermisst meldet, weil er zunächst annimmt, sie hätte sich zum wiederholten ...

Rita Voss bekommt es mit dem Fall einer von einem Campingplatz verschwundenen Frau zu tun, deren Partner sie erst Tage später vermisst meldet, weil er zunächst annimmt, sie hätte sich zum wiederholten Male eine Auszeit mit einem anderen Mann genommen. Fast zeitgleich kehrt eine weitere Frau nicht von ihrer Arbeit zurück und es gibt noch mehr, ähnlich gelagerte Vermisstenfälle, was Rita Voss aber erst viel später erfährt. Und so begibt sie sich zunächst auf die vergebliche Suche nach Spuren und auch der jugendliche Sohn der Frau ist nicht auffindbar.

Die Geschichte bot immer wieder Wendungen auf, mit denen man zu Beginn nicht gerechnet hatte und die Auflösung bot dann auch so einige Überraschungen. Zwischendurch, insbesondere am Anfang, hätte alles aber auch etwas kompakter erzählt werden dürfen. Die Perspektivwechsel, zwischendurch wird auch immer wieder aus der Sicht einer unbekannten Person erzählt, sorgte aber für zusätzliche Spannung. Der Schreibstil war flüssig lesbar.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Der Mann hinter der Stimme

Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)
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Klara arbeitet seit kurzem bei einer Frankfurter Werbeagentur und ist wieder bei ihren gehörlosen Eltern eingezogen, nachdem sie zuvor in Marburg unschöne WG-Erfahrungen gesammelt hat. Sie ist fasziniert ...

Klara arbeitet seit kurzem bei einer Frankfurter Werbeagentur und ist wieder bei ihren gehörlosen Eltern eingezogen, nachdem sie zuvor in Marburg unschöne WG-Erfahrungen gesammelt hat. Sie ist fasziniert von einer Hörbuch-Reihe und insbesondere vom Sprecher, dessen Stimme sie komplett in ihren Bann zieht. Als für ihr erstes eigenes Projekt für die Werbeagentur Texte eingesprochen werden sollen, begegnet sie der Stimme plötzlich im echten Leben, im Tonstudio. Sie gehört Noel, der eigentlich als Theaterschauspieler Fuß fassen will und die Sprecherjobs nur widerwillig annimmt, um seinem Vater nicht länger auf der Tasche zu liegen. Von Klaras erotisch angehauchten Texten ist er dann auch wenig begeistert. Sie selbst fasziniert ihn aber irgendwie.

Mir hat gut gefallen, dass die Geschichte in Frankfurt spielt und nicht, wie viele Romane dieses Genres, in den USA. Dadurch wird die Handlung irgendwie realistischer und nahbarer. Klara und Noel sind mir grundsätzlich sympathisch, neigen für meinen Geschmack aber manchmal etwas zu sehr zum Drama, bzw. machen es sich selbst unnötig schwer. Etwas gestört hat mich auch, dass doch recht oft das F-Wort vorkommt, ich denke, Noah, so wie ich ihn mir vorstelle, kann sich anders ausdrücken. Ansonsten gibt es, genretypisch, ein paar recht explizite Sexszenen, wo manchmal auch ruhig mehr der Phantasie überlassen hätte werden dürfen. Der Schreibstil der Autorin war ansonsten aber gut lesbar und auch die Einblicke in die Arbeit der Werbeagentur fand ich interessant.

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