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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2017

Sehr viele Informationen, über das Denken/Verhalten der Tiere, anschaulich und verständlich verpackt.

Das Mysterium der Tiere
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Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er arbeitete als Delfinforscher und wurde so zum Delfinschützer. Daraufhin war er zehn Jahre lang als wissenschaftlicher Leiter im Deutschlandbüro ...

Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er arbeitete als Delfinforscher und wurde so zum Delfinschützer. Daraufhin war er zehn Jahre lang als wissenschaftlicher Leiter im Deutschlandbüro der größten internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDC tätig.
In seinem Buch schreibt Brensing über, wie der Titel schon sagt, das Mysterium der Tiere. Er untersucht die Tierwelt unter verschiedenen Aspekten. Den Anfang macht Sex. Danach folgen Kapitel über Kultur, Gemeinschaftssinn, Denken und die Gefühle der Tiere. Das letzte Kapitel soll aufzeigen, was uns Menschen nun eigentlich noch von Tieren unterscheidet.
Das Buch enthält sehr viele Informationen. Ich finde es sind viel zu viele, um sie alle auf Anhieb zu behalten. Dieses Sachbuch ist nicht für Biologen zu empfehlen, sondern auch für den interessierten Laien. Denn alle Fremd- und Fachwörter sind leicht verständlich und anschaulich erklärt. Die Sprache ist sehr angenehm und auch unterhaltend. Im ersten Kapitel ist sie etwas zu locker, aber danach wird es sachlicher. Hervorragend an diesem Buch ist, dass eigentlich sämtliche Informationen mittels Beispielen dem Leser nähergebracht werden. Einiges hat der ein oder andere sicherlich schon gehört. Aber es wartet bestimmt auf jeden noch etwas Neues. Sehr gefallen hat mir, dass die Originallektüre angegeben ist. So hat man selbst die Möglichkeit den entsprechenden Artikel zu lesen, um das Ganze zu vertiefen. Häufig wird auch auf entsprechende youtube-Videos verwiesen.
Ebenfalls positiv ist, dass dieses Sachbuch einige Farbabbildungen enthält. Diese verdeutlichen teilweise das Geschriebene oder ergänzen es. Gut war hier auch, dass jedes Bild eine Bildunterschrift hatte, so konnte man es besser einordnen. Denn manchmal kam das Bild doch erst einige Zeilen oder eine Seite nach dem Text.
Sinn dieses Buch ist es den Leser auf die Faszination der Tierwelt aufmerksam zu machen und so dem Menschen nahe zu legen, sich nicht für den Alleinherrscher und Klügsten der Klügsten zu halten. Sondern den Tieren dennoch mit Respekt zu begegnen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da sehr viele Informationen vorhanden waren und diese anschaulich durch Beispiele vermittelt wurden. Die Sprache war sehr angenehm und einfach zu verstehen. Dennoch kann ich keine volle Sternenzahl vergeben, da es einfach viel zu viele Informationen waren. Deshalb werden es nun vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Informativer und unterhaltsamer Erlebnisbericht

Schildkröten haben keinen Außenspiegel
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Jutta Hammer machte sich für drei Jahre auf nach Madagaskar. Dort sammelte sie Forschungsergebnisse für ihre Doktorarbeit über die Brutbiologie der madagassischen Strahlenschildkröte. Nebenbei blieb ihr ...

Jutta Hammer machte sich für drei Jahre auf nach Madagaskar. Dort sammelte sie Forschungsergebnisse für ihre Doktorarbeit über die Brutbiologie der madagassischen Strahlenschildkröte. Nebenbei blieb ihr noch genügend Zeit um die Insel und ihre Bewohner kennenzulernen. An ihrem Erlebten lässt sie uns mit diesem Buch teilhaben. Den Leser erwartet nicht etwa ein Fachbuch über die madagassischen Schildkröten, sondern eher eine Sammlung von unterhaltsamen, spannenden und teilweise auch gruseligen Anekdoten und Geschichten aus und über Madagaskar und seine Bevölkerung. Nach dem Lesen dieses Buches weiß man nicht nur einiges mehr über Madagaskar, sondern hat auch ein bisschen das Gefühl da gewesen zu sein.
Der Schreibstil von Jutta Hammer ist sehr angenehm und gut zu lesen. Sie schreibt informativ und gleichzeitig unterhaltend und lebendig. So lernt man, verpackt in eine nette oder lustige Geschichte, etwas über das Land, über die Kultur und die Eigenheiten der Madagassen. Ein Beispiel für ihre lustige Art – es geht um zwei Schildkröten: „Ich erwische sie in flagranti! Den Schildkrötenmann kenne ich bestens, er läuft mir häufiger über den Weg.“ S. 103.
Mit Jutta fährt man in einem überfüllten (mit Menschen und Gepäck) Taxi Brousse, einem Kleinbus, der wohl meist keinen TÜV mehr bekommen würde, durch die madagassische Landschaft. Man nimmt an einer traditionellen Beerdigung teil und man lernt, dass man für einen madagassischen Führerschein nur etwas Glück braucht. In Madagaskar braucht man aber nicht nur Glück, sondern auch viel Geduld – dafür gibt es auch einen eigenen Begriff „mora mora“.
Auf Jutta warten in diesen drei Jahren viele Abenteuer. Sei es schon vor dem Abflug die Sache mit dem Übergepäck (ohweh, wird das gut gehen?), das Zusammentreffen mit einer Boa in einem Erdloch oder einem wütenden, vor Muskel strotzenden, betrunkenen Beerdigungsteilnehmer. Wenn sie Lust auf diese „Hammer-Adventures“ haben, dann lesen sie dieses Buch – es lohnt sich!

Aufgrund des Titels hatte ich mir ein paar mehr Schildkrötengeschichten vorgestellt und auch gewünscht. Dennoch hat mich dieses Buch überzeugt und ich habe es mit Begeisterung gelesen. Durch den Schreibstil wirkten die Geschichten sehr lebendig und man befand sich selbst im vollen Taxi Brousse oder im Unterholz auf Schildkrötensuche. Anschaulich sind auch die Fotos im Mittelteil und die Karten zu Anfang des Buches. Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar, in dem die wichtigsten madagassischen Begriffe erläutert werden – auch dies teils sehr unterhaltend.
Da ich mich nach dem Lesen gut unterhalten und auch informiert fühle vergebe ich vier von fünf Sternen. Den fünften Stern hätte es für mehr Schildkrötengeschichten gegeben.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Sehr unterhaltsam, leider nicht sehr spannend

Im Grab schaust du nach oben
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Im idyllischen bayrischen Kurort geht es in diesen Tagen hektisch zu, denn es steht der G7-Gipfel an. Jennerwein und seine Kollegen sind alle voll eingespannt. Im Kurort treiben sich merkwürdige Gestalten ...

Im idyllischen bayrischen Kurort geht es in diesen Tagen hektisch zu, denn es steht der G7-Gipfel an. Jennerwein und seine Kollegen sind alle voll eingespannt. Im Kurort treiben sich merkwürdige Gestalten herum, die scheinbar alle ein Geheimnis mit sich tragen. Dann kommt es auch noch zu einem tragischen Zwischenfall. Kollege Johann Ostler – der Hansi – ist gestorben. Ausgerechnet während des G7-Gipfels. Zum Glück hat er seine Beerdigung schon im Vorfeld minutiös geplant. Doch irgendwas scheint an der Sache faul zu sein.

Dieser Fall für Jennerwein überzeugt weniger durch seine Spannung als durch seinen Unterhaltswert. Die meiste Zeit des Buches gibt es für Jennerwein keinen richtigen Fall. Für den Leser gibt es zwar Leichen, von denen bekommt Jennerwein zunächst aber nichts mit. Als Krimi würde ich diesen Fall nicht bezeichnen. Es war reine Unterhaltung. Allerdings von der guten Sorte. Die Charaktere waren gewohnt sympathisch und teils sehr eigen. Das hat mir sehr gut gefallen. Jennerwein ist mir sehr sympathisch. Er ist ein komischer und unscheinbarer Kauz, aber gerade das macht ihn wohl sympathisch.
Der Schreibstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Teilweise ist es doch eher trockener Humor – aber mir gefällt’s. Erzählt wird die Handlung in verschiedenen Zeitebenen. Zunächst beginnt es im Jetzt, dann geht es zwei Tage zurück, um den Leser die Ereignisse zu erklären, von da an geht es fließend wieder ins Jetzt über. Ich fand diese Zeitsprünge übersichtlich und gut. Zwischendurch gibt es auch viele Nebenhandlungen, die am Ende nicht alle zusammenfließen. Das fand ich etwas merkwürdig.
Ich hatte einen weiteren spannenden Fall für Jennerwein und seine Kollegen erwartet. Diesen habe ich nicht bekommen. Dennoch vergebe ich vier von fünf Sternen, da ich die ganzen 400 Seiten hindurch gut unterhalten wurde! Als Einstieg in die Jennerwein-Reihe kann ich diesen Band nicht empfehlen. Es ist doch was ganz anderes als die vorherigen Fälle (die echte Fälle waren).

Veröffentlicht am 03.11.2017

Informativer Ratgeber, empfehlenswert

Jobsuche in schwierigen Fällen
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Dieser Ratgeber erläutert zunächst um was es sich bei dem sogenannten „verdeckten Stellenmarkt“ handelt. Dieser ist vor allem für Kandidaten, die keinen perfekten Lebenslauf haben, eine Umschulung machen ...

Dieser Ratgeber erläutert zunächst um was es sich bei dem sogenannten „verdeckten Stellenmarkt“ handelt. Dieser ist vor allem für Kandidaten, die keinen perfekten Lebenslauf haben, eine Umschulung machen wollen oder für Berufseinsteiger geeignet. Beim „verdeckten Stellenmarkt“ handelt es sich um Stellen, welche (noch) nicht ausgeschrieben sind. Somit gibt es weniger Bewerber und die Konkurrenz ist geringer. Um diese verdeckten Stellen zu finden ist einiges an Recherchearbeit nötig. Rohleder stellt die These auf, dass der Erfolg (Vorstellunggespräche, Jobangebote) umso höher ist, je mehr Recherchearbeit man geleistet hat. Diese Recherchearbeit wird in diesem Ratgeber sehr gut und detailliert beschrieben. Veranschaulicht wird dies durch sehr viele Beispiele. Letztendlich liegt der Clou in Initiativbewerbungen, die im Voraus angekündigt werden beziehungsweise nur abgeschickt werden, wenn sie erwünscht sind.
Dieser Ratgeber ist in fünf Kapitel eingeteilt. Zunächst die Vorbereitung, denn um eine Stelle zu finden, muss man wissen was man sucht. Das zweite Kapitel kümmert sich um die Recherchemethoden. Wie man Kontakt zu seinem potenziellen neuen Arbeitgeber aufnimmt wird in Kapitel drei beschrieben. In Kapitel vier geht es nun endlich um die Bewerbung an sich. Auch wieder mit sehr vielen Beispielen und Textvorlagen. Im letzten Kapitel wird darauf hingewiesen, dass man seine Recherchearbeit für die Zukunft aufbewahren sollte. Sie könnte einem nochmal nützlich sein.
Dieser Ratgeber ist sehr anschaulich und verständlich geschrieben. Teilweise stieß mir die Art etwas auf. Es wirkte wie ein Selbsthilfebuch, nach dem Motto „du bist super, du schaffst das“. Allerdings kann dies in manchen Fällen auch angebracht sein.
Ich nehme einen positiven Eindruck von diesem Ratgeber mit und werde ihn für meine Jobsuche nutzen. Er ist sehr anschaulich und die Tipps scheinen auf den ersten Blick leicht und gut umsetzbar. Sehr gefällt mir eine Tabelle mit Charaktereigenschaften/ Persönlichkeitsmerkmalen, denn meist kommt man beim Überlegen längst nicht auf alles. Auch sehr gefallen haben mir Textbausteine für Telefonate und E-Mails. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Unterhaltsam – etwas überspitzt, aber gut

Ameisen küssen nicht
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Isa Werner ist erst 32, aber schon Professorin für Myrmekologie, die Lehre der Ameisen. Sie lebt in Hamburg und hat eine leichte Affinität zu Feuer – besser sie entfacht gern mal aus Versehen einen Brand. ...

Isa Werner ist erst 32, aber schon Professorin für Myrmekologie, die Lehre der Ameisen. Sie lebt in Hamburg und hat eine leichte Affinität zu Feuer – besser sie entfacht gern mal aus Versehen einen Brand. Nun ist sie für einen Forschungspreis nominiert und muss nach Norwegen um im Finale gegen den Münchner Affenforscher Ben Breitenbach zu bestehen. Doch die Reise wird zu einem Abenteuer. Dann auch noch zusammen mit dem hübschen Professor Breitenbacher – und Isa weiß nichts davon. Es wird unterhaltsam!

Isa kommt sehr sympathisch rüber. Sie ist chaotisch und zieht das Unglück fast schon an – aber genau das macht sie so liebenswert. Isa liebt ihre Ameisen und ist von ihrer Forschung komplett eingenommen. Zu Menschen hat sie ein eher kaltes Verhältnis. Aber dafür gibt es ja nun den Affenforscher Ben, der Isa schon beibringen wird, dass Ameisen sehr wohl küssen.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Geschichte ist in sich schlüssig und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man sieht sie direkt vor sich. Selbst von Nebencharakteren kann man sich ein Bild machen.
Dieser Roman war sehr unterhaltsam. Die Abenteuertour der beiden war vielleicht etwas übertrieben (auch später noch ein paar Szenen) aber trotzdem wirkte es nicht zu abgehoben. Mir hat es sehr gut gefallen. Ich konnte lachen, schmunzeln, mich freuen und auch mitfiebern. Rundum ein super Unterhaltungsbuch. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.