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Veröffentlicht am 17.07.2024

Eine emotionale Geschichte, die genau so hätte passieren können...

Das Mädchen im Nordwind
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Ein tolles Buch! Die junge Frau Sofie reist nach Island um sich, nach einigen persönlichen Wendungen in ihrem Leben, wieder selbst zu finden und renoviert während ihres Aufenthaltes ein älteres Haus. Dort ...

Ein tolles Buch! Die junge Frau Sofie reist nach Island um sich, nach einigen persönlichen Wendungen in ihrem Leben, wieder selbst zu finden und renoviert während ihres Aufenthaltes ein älteres Haus. Dort wohnt auch der Neffe der Besitzerin. Es bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die nicht besonders einfach scheint. Während der Renovierungsarbeiten findet Sofie ein Notizbuch und damit ein dramatisches Familiengeheimnis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs von dem nicht mal die Familie etwas zu wissen scheint.

Es sind zwei Geschichten die sehr Emotional sind, aus zwei verschiedenen Generationen und aus zwei verschiedenen Ländern und doch gehören sie irgendwie zusammen. Jedes Mal, wenn man die kleinen Dinge entdeckt die diese beiden Geschichten verbindet, entsteht ein kleiner "Oh-Wow" Effekt. Was ich besonders schön fand war, dass die Geschehnisse nicht so extrem ausgeschmückt waren, sondern alles sehr nah an der Wirklichkeit gehalten wurde. Es war keine typische märchenartige Liebesgeschichte, sondern so wie sie auch im wahren Leben hätte passieren können.

Die Personen im Buch sind mir von Anfang an sehr sympathisch gewesen. Es fiel mir leicht, mich in die Personen hineinzuversetzen. Ich hatte Passagen, an denen ich laut lachen wollte und Momente an denen ich mir eine Träne von der Wange wischen musste. Manchmal lagen Freud und Leid sehr nah beieinander. Erschreckend wurden die Situationen der späten 30er Jahre beschrieben, grade deswegen erschreckend, weil soviel Wahrheit darin steckt. Soviel Trauer, Angst und Verzweiflung. Aber auch die schönen Dinge, wenn auch nur Kleinigkeiten an denen man sich noch erfreuen konnte wurden hervorgehoben.

Der Vergleich zwischen zwei völlig verschiedenen Ländern und ihren Menschen hat mich an einigen Stellen wirklich zum Schmunzeln gebracht. Es wurden natürlich einige deutsche Klischees aufgegriffen und mit den Verhaltensmustern der Isländer verglichen (z.B. Die deutsche Pünktlichkeit).

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und einfach. Die Sätze sind gut verständlich und nicht zu lang. Die Kapitel haben eine schöne Länge und sind gut unterteilt.

Dieses Buch, diese Geschichte ist im ganzen so schön geschrieben, dass ich eine absolute Empfehlung geben kann. Grade an alle die gerne Romane mit historischem Hintergrund lesen.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Eine Echte schwarzwälder Geschichte, nur nicht ganz so süß wie die Kirschtorte.

Die Apfelrose
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Der Schwarzwald war mir immer recht unbekannt. Was ich aus dem Schwarzwald kenne, sind die Schwarzwälder Kuckucksuhren und die Schwarzwälder Kirschtorte. Letzteres hat allerdings nichts mit dem Buch zu ...

Der Schwarzwald war mir immer recht unbekannt. Was ich aus dem Schwarzwald kenne, sind die Schwarzwälder Kuckucksuhren und die Schwarzwälder Kirschtorte. Letzteres hat allerdings nichts mit dem Buch zu tun. Die Uhren wiederum schon, sehr schön auf dem Cover zu sehen eine gemalte Blüte wie sie auf den klassischen Schwarzwalduhren zu sehen waren und sind.
Was ich definitiv positiv hervorheben muss, ist das dieser Roman historisch wahnsinnig gut recherchiert ist und die Geschichte an sich wirklich schön ist. Die Ereignisse sind um 1800 tatsächlich so geschehen, von Plünderungen, Kriegszüge und Seuchen, alles ist so passiert. Selbst Personen die existiert haben kommen leicht verändert vor.
Stellenweise ist die Geschichte leider auch arg grausam und traurig, was aber auch der Sitten und Gebräuche der Zeit geschuldet ist. Um so Interessanter ist es in die Zeit einzutauchen und sich an den schönen Geschehnissen zu erfreuen, z.B. der Hilfsbereitschaft der einzelnen Familien selbst dann, wenn sie selbst nicht mehr viel hatten. Dieses Buch umfasst einfach viele Facetten.
Was es mir am Anfang des Buches persönlich etwas schwer gemacht hat, war das mehrere Perspektiven der Geschichte gezeigt wurden. Sowohl die Sicht der Tochter Helena, als auch ihrer Liebe Antonius, Ihrer Mutter Leopoldine und der Kräuterfrau Josepha. Es waren noch mehr, und da war es grade am Anfang nicht einfach den Überblick zu behalten, um wen es denn grade geht.
Wenn man dann aber eine Art Beziehung zu den einzelnen Personen aufgebaut hat, macht es Spaß und Freude diese zu begleiten und zu sehen was aus ihnen wird und wie sie alle miteinander verbunden sind.
Am Schluss gab es noch den ein oder anderen Plot den ich wirklich so nicht erwartet habe.
Wer sich für Geschichten mit historischen Begebenheiten interessiert, ist bei diesem Roman auf jeden Fall richtig.

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