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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2024

Kein Bullerbü

Den Tod belauscht man nicht
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Um es vorwegzunehmen, Ninni Schulman kannte ich bisher nicht. Aber „Den Tod belauscht man nicht“, eine spannende Zeitreise zurück in die 80er Jahre, hat mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Schweden ...


Um es vorwegzunehmen, Ninni Schulman kannte ich bisher nicht. Aber „Den Tod belauscht man nicht“, eine spannende Zeitreise zurück in die 80er Jahre, hat mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Schweden im Sommer 1983. Die ehemalige Polizistin Ingrid Wolt war im Gefängnis, weil sie auf ihren Mann geschossen hatte. Ihre kleine Tochter Anna kam in eine Pflegefamilie. In der Kleinstadt Våmhus, weit weg von Stockholm versucht sie einen Neuanfang als Privatermittlern.
Die Idylle trügt. Nichts ist wie es scheint. Alle haben ihre Geheimnisse. Vor einem Jahr war der 12-jährige Mattias verschwunden. Angeblich ist er ertrunken. Zusammen mit ihrem Ex-Kollegen und Freund Benny rollt Ingrid den Fall neu auf…
„Den Tod belauscht man nicht“ ist der Auftakt einer neuen Reihe. Schauplatz ist die schwedische Provinz Dalarna. Der Krimi ist spannend und unterhaltsam. Wer unblutige, fesselnde, psychologisch raffiniertere Krimis mag, ist hier genau richtig.
Immer wieder sind Kapitel aus dem Juni 1982 eingestreut, ein Jahr bevor Mattias verschwand. Sie erzählen von Mattias und Kaj, beste Freunde auf ewig. Sie haben gerne Radioreporter gespielt, alle möglichen Sachen aufgenommen und Leute ausspioniert.
Ingrid ist eine außergewöhnliche Heldin. Als sie an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus. Zum Schluss ist der Cold Case gelöst. Aber das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Und so bin ich sehr gespannt, wie es mit Ingrid weitergeht.

Fazit: Düstere Abgründe und eine starke Heldin.

Veröffentlicht am 17.07.2024

Spannung gepaart mit Lokalkolorit

Der goldene Tod
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„Der goldene Tod“ von Florian Wacker ist nach „Die Spur der Aale“ der zweite Fall für Staatsanwältin Greta Vogelsang vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, der in Frankfurt/M. und Umgebung ...


„Der goldene Tod“ von Florian Wacker ist nach „Die Spur der Aale“ der zweite Fall für Staatsanwältin Greta Vogelsang vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, der in Frankfurt/M. und Umgebung verortet ist. Der Krimi überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Greta wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, als eines Tages ihr Ex Robert Altmann vor der Tür steht und ihr einen Umschlag in die Hand drückt. Er fühlt sich verfolgt. Kurz darauf wird seine Leiche gefunden. Er wurde brutal ermordet.
Altmann war investigativer Journalist und einer Agentur auf der Spur, die mit sogenanntem Bushmeat handelt, illegal importiertes Fleisch von Wildtieren, vorwiegend aus Afrika. Ein Fall, in den auch ein Oberstaatsanwalt verstrickt zu sein scheint.
Florian Wacker hat seinen Kriminalroman packend inszeniert. Neben dem eigentlichen Kriminalfall und markanten Schauplätzen, vermittelt der Autor interessante Einblicke in die Arbeitsweise eines internationalen Schmuggelnetzwerks.
Da ich selbst im Rhein-Main-Gebiet lebe, sind Krimis mit diesem Schauplatz immer etwas Besonderes für mich. Gerne werde ich auch die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird.

Fazit: Fall Nr. 2 für Greta Vogelsang. Noch besser, spannender als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 14.07.2024

Whodunit?

Letzte Lügen
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Nach „Die letzte Nacht“ nun „Letzte Lügen“. Will Trent mag ich eher nicht, aber Sara Linton stalke ich seit „Belladonna“. Und so freue ich mich, dass die Georgia-Reihe mit ihr weitergeht. Bei Karin Slaughter ...


Nach „Die letzte Nacht“ nun „Letzte Lügen“. Will Trent mag ich eher nicht, aber Sara Linton stalke ich seit „Belladonna“. Und so freue ich mich, dass die Georgia-Reihe mit ihr weitergeht. Bei Karin Slaughter kann man eigentlich nichts falsch machen. Doch worum geht es?
„Letzte Lügen“ ist ein Locked-Room-Mystery: Eine einsame Lodge mit luxuriösen Hütten irgendwo im Nirgendwo. Will und Sara sind dort auf Hochzeitsreise. Gleich in der ersten Nacht hören sie einen schrecklichen Schrei und finden die Managerin der Lodge, auf die wiederholt eingestochen wurde.
Wer hat Mercy McAlpine ermordet? Und warum? Viele falsche Fährten, zahlreiche Verdächtige: ihr Ex, ihr Sohn, ihr Vater, ihre Mutter, ihr Bruder oder einer der Gäste? Als Wills Kolleginnen vom GBI, dem Georgia Bureau of Investigation auftauchen, steigt die Zahl der Leichen.
Die Autorin hat ihren neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind nicht abgeschickte Briefe von Mercy an ihren Sohn Jon eingestreut. Durch diese persönliche Hintergrundgeschichte hinterlässt sie einen nachhaltigen Eindruck.
Über das Wiedersehen mit Sara und Will habe ich mich sehr gefreut. Denn sie sind mir über die Jahre ans Herz gewachsen. Sympathische Charaktere, die sich perfekt ergänzen.
Geheimnisse und Lügen, häusliche Gewalt und eine toxische Familie, das sind die Zutaten für diesen Thriller. Ganz großes Drama. Spannend, keine Frage. Das Ende überrascht und schockiert.

Fazit: Georgia zum 12ten. Düster!

Veröffentlicht am 09.07.2024

100 Prozent

Teufelsgabe (Ewert Grens ermittelt 4)
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„100 Procent“ lautet der Titel der schwedischen Originalausgabe. 100% muss Kriminalkommissar Ewert Grens bringen, um seinen Job zu behalten. Denn auch der Killer erlaubt sich keine Schludrigkeit. Mit ...


„100 Procent“ lautet der Titel der schwedischen Originalausgabe. 100% muss Kriminalkommissar Ewert Grens bringen, um seinen Job zu behalten. Denn auch der Killer erlaubt sich keine Schludrigkeit. Mit hundertprozentiger Sicherheit !?
Ewert Grens hatte sich elf Monate zuvor in den Kopf geschossen - und überlebt. Nach einiger Zeit in der Psychiatrie ist er bei seinem alten Freund Piet Hoffmann untergekommen. Als eine aschfahle Männerleiche ohne einen einzigen Tropfen Blut gefunden wird, ertrotzt er sich sieben Tage als Bewährungsprobe, um den Fall zu lösen.
Weitere Morde mit einem Modus Operandi, der diverse Übereinstimmungen mit dem ersten Mordfall aufweist, werden entdeckt. Begangen vom selben Täter?
„Teufelsgabe“ ist ein düsterer Krimi. Aus unterschiedlichen Perspektiven rollt Anders Roslund die Handlung auf. Atemlos verfolgt man Ewert Grens und Kriminalinspektorin Mariana Hermansson bei der Ermittlungsarbeit bis eine DNA-Spur den entscheidenden Hinweis auf den Mörder gibt. Doch wie verlässlich ist ein DNA-Beweis wirklich?
Eine komplexe Story und immer wieder neue Wendungen sowie konstante Spannung machen den Krimi zu einem echten Pageturner. Die haben es einfach drauf, die Schweden. Und so bin ich schon gespannt, wie es mit Grens & Co weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 4 für Ewert Grens. Schwedisch. Schnell. Spånnend.

Veröffentlicht am 03.07.2024

Der Engländer

Feuerjagd
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„Feuerjagd“ ist die Fortsetzung von „Der Sucher“, das ich vor etwa drei Jahren mit großer Freude gelesen hatte. Und auch Tana Frenchs neues Werk überzeugt. Worum geht es?
Es geht um Rache und Vergeltung, ...


„Feuerjagd“ ist die Fortsetzung von „Der Sucher“, das ich vor etwa drei Jahren mit großer Freude gelesen hatte. Und auch Tana Frenchs neues Werk überzeugt. Worum geht es?
Es geht um Rache und Vergeltung, Intrigen und Geheimnisse. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago. Wie schon im Vorgänger kümmert er sich rührend um die inzwischen 15-jährige Theresa „Trey“ Reddy, die Schreinerin werden will. Auch Cals Freundin Lena ist wieder mit von der Partie.
Es ist ungewöhnlich heiß in Ardnakelty, im Westen von Irland, als Treys Vater Johnny völlig unerwartet nach vier Jahren Abwesenheit aus London zurückkehrt. Gefolgt von einem Fremden, der sich Cillian Rushborough nennt. Sie wollen nach Gold suchen, das hier angeblich liegen soll.
Ein Mord passiert und es gibt auch einen Ermittler. Nichtsdestotrotz ist „Feuerjagd“ kein klassischer Kriminalroman. Die Geschichte ist vielschichtig und komplex, herausfordernd und anspruchsvoll. Dazu ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Die Spannung wird langsam aufgebaut und steigert sich bis zum dramatischen Ende.
Wie so oft hätte der Originaltitel »The Hunter« (Der Jäger) m.E. besser gepasst. Ich empfehle dringend, „Der Sucher“ gelesen zu haben. Denn ab und zu finden sich Verknüpfungen zum Vorgänger.

Fazit: Band 2 der Cal Hooper-Reihe. Atmosphärisch!