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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2024

Cui bono?

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„Views“, das Thrillerdebüt von Marc-Uwe Kling, ist mein erstes Buch des Autors und hat mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Im Mittelpunkt steht Yasira Saad, Hauptkommissarin beim BKA in Berlin, ...


„Views“, das Thrillerdebüt von Marc-Uwe Kling, ist mein erstes Buch des Autors und hat mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Im Mittelpunkt steht Yasira Saad, Hauptkommissarin beim BKA in Berlin, die während eines Dates auf ein Video im Netz stößt, das zeigt, wie drei schwarze Männer die sechzehnjährige Lena Palmer vergewaltigen. Lena war vor drei Tagen spurlos verschwunden.
In deutschen Städten kommt es zu gewalttätigen Demonstrationen. Die Situation eskaliert, Rechtsextreme schlagen aus der Sache Profit. Yasira und ihr Team ermitteln, doch die Ermittlungen drehen sich im Kreis, bis Yasira eine entscheidende Entdeckung macht…
Es ist schwer, das Buch zu besprechen, ohne zu spoilern. Es geht um Gesellschaftskritik, Social Media, Künstliche Intelligenz (KI) und um die Ohnmacht des Rechtsstaats. Aber es geht auch um Aufmerksamkeit und Geld, viel Geld.
„Views“ ist hart und brutal, düster und verstörend. Dennoch spannend und unterhaltsam. Dazu bestens recherchiert: Deepfakes und Glitches. Was für eine surreale Welt. Wer profitiert, wenn das System nach rechts kippt?
Marc-Uwe Kling präsentiert den Lesenden immer neue Fakten, Cliffhanger und Wendungen. Unerbittlich dreht er an der Spannungsschraube. Ein Ende, das überrascht und schockiert.

Fazit: Einer der besten Thriller, die ich dieses Jahr gelesen habe. Grandios!

Veröffentlicht am 22.07.2024

Schnell. Schneller. Am Schnellsten.

Lieferdienst
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Tom Hillenbrand aka Tom König stalke ich seit „Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus“. Seine Xavier-Kieffer-Krimis und die Thriller aus der Welt der Hologrammatica habe ich geliebt und auch „Lieferdienst“ ...


Tom Hillenbrand aka Tom König stalke ich seit „Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus“. Seine Xavier-Kieffer-Krimis und die Thriller aus der Welt der Hologrammatica habe ich geliebt und auch „Lieferdienst“ überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Neu-Berlin, irgendwann in der Zukunft: Der Liefergigant aus Seattle war gestern. Heute werden Artikel per 3D-Drucker, den Makern, hergestellt und von sogenannten Bringern auf Hoverboards sofort zugestellt. Nur der schnellste gewinnt. Wer zu spät kommt, dessen Paket geht automatisch zurück.
Arkadi ist Boxrunner, ein Level 4-Bringer, bei Rio, einem der größten Lieferdienste. Er findet heraus, dass Retouren nicht recycelt werden, sondern unterirdisch entsorgt.
Eines Tages bittet ihn Grand Expeditor Airbox, ein Level 8-Bringer, eine Legende, einen Auftrag für ihn zu übernehmen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege stirbt. Eine rasante Katz- und Mausjagd beginnt…
„Lieferdienst“ ist Sci-Fi, die ein bisschen an Star Trek erinnert, voller beeindruckender Wendungen und spannender Entwicklungen. Eine sprachlich kreativ und gut durchdachte Geschichte. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Bekannte Bestandteile sorgen dafür, dass die Welt in „Lieferdienst“ bei allen technischen Erfindungen vertraut erscheint. Und so ist es nur folgerichtig, dass Lieferdienste bald Geschichte sein werden. Denn es muss schneller gehen…

Fazit: Kreative, intelligente und spannende Science-Fiction!

Veröffentlicht am 17.07.2024

Kein Bullerbü

Den Tod belauscht man nicht
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Um es vorwegzunehmen, Ninni Schulman kannte ich bisher nicht. Aber „Den Tod belauscht man nicht“, eine spannende Zeitreise zurück in die 80er Jahre, hat mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Schweden ...


Um es vorwegzunehmen, Ninni Schulman kannte ich bisher nicht. Aber „Den Tod belauscht man nicht“, eine spannende Zeitreise zurück in die 80er Jahre, hat mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Schweden im Sommer 1983. Die ehemalige Polizistin Ingrid Wolt war im Gefängnis, weil sie auf ihren Mann geschossen hatte. Ihre kleine Tochter Anna kam in eine Pflegefamilie. In der Kleinstadt Våmhus, weit weg von Stockholm versucht sie einen Neuanfang als Privatermittlern.
Die Idylle trügt. Nichts ist wie es scheint. Alle haben ihre Geheimnisse. Vor einem Jahr war der 12-jährige Mattias verschwunden. Angeblich ist er ertrunken. Zusammen mit ihrem Ex-Kollegen und Freund Benny rollt Ingrid den Fall neu auf…
„Den Tod belauscht man nicht“ ist der Auftakt einer neuen Reihe. Schauplatz ist die schwedische Provinz Dalarna. Der Krimi ist spannend und unterhaltsam. Wer unblutige, fesselnde, psychologisch raffiniertere Krimis mag, ist hier genau richtig.
Immer wieder sind Kapitel aus dem Juni 1982 eingestreut, ein Jahr bevor Mattias verschwand. Sie erzählen von Mattias und Kaj, beste Freunde auf ewig. Sie haben gerne Radioreporter gespielt, alle möglichen Sachen aufgenommen und Leute ausspioniert.
Ingrid ist eine außergewöhnliche Heldin. Als sie an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus. Zum Schluss ist der Cold Case gelöst. Aber das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Und so bin ich sehr gespannt, wie es mit Ingrid weitergeht.

Fazit: Düstere Abgründe und eine starke Heldin.

Veröffentlicht am 17.07.2024

Spannung gepaart mit Lokalkolorit

Der goldene Tod
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„Der goldene Tod“ von Florian Wacker ist nach „Die Spur der Aale“ der zweite Fall für Staatsanwältin Greta Vogelsang vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, der in Frankfurt/M. und Umgebung ...


„Der goldene Tod“ von Florian Wacker ist nach „Die Spur der Aale“ der zweite Fall für Staatsanwältin Greta Vogelsang vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, der in Frankfurt/M. und Umgebung verortet ist. Der Krimi überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Greta wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, als eines Tages ihr Ex Robert Altmann vor der Tür steht und ihr einen Umschlag in die Hand drückt. Er fühlt sich verfolgt. Kurz darauf wird seine Leiche gefunden. Er wurde brutal ermordet.
Altmann war investigativer Journalist und einer Agentur auf der Spur, die mit sogenanntem Bushmeat handelt, illegal importiertes Fleisch von Wildtieren, vorwiegend aus Afrika. Ein Fall, in den auch ein Oberstaatsanwalt verstrickt zu sein scheint.
Florian Wacker hat seinen Kriminalroman packend inszeniert. Neben dem eigentlichen Kriminalfall und markanten Schauplätzen, vermittelt der Autor interessante Einblicke in die Arbeitsweise eines internationalen Schmuggelnetzwerks.
Da ich selbst im Rhein-Main-Gebiet lebe, sind Krimis mit diesem Schauplatz immer etwas Besonderes für mich. Gerne werde ich auch die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird.

Fazit: Fall Nr. 2 für Greta Vogelsang. Noch besser, spannender als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 14.07.2024

Whodunit?

Letzte Lügen
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Nach „Die letzte Nacht“ nun „Letzte Lügen“. Will Trent mag ich eher nicht, aber Sara Linton stalke ich seit „Belladonna“. Und so freue ich mich, dass die Georgia-Reihe mit ihr weitergeht. Bei Karin Slaughter ...


Nach „Die letzte Nacht“ nun „Letzte Lügen“. Will Trent mag ich eher nicht, aber Sara Linton stalke ich seit „Belladonna“. Und so freue ich mich, dass die Georgia-Reihe mit ihr weitergeht. Bei Karin Slaughter kann man eigentlich nichts falsch machen. Doch worum geht es?
„Letzte Lügen“ ist ein Locked-Room-Mystery: Eine einsame Lodge mit luxuriösen Hütten irgendwo im Nirgendwo. Will und Sara sind dort auf Hochzeitsreise. Gleich in der ersten Nacht hören sie einen schrecklichen Schrei und finden die Managerin der Lodge, auf die wiederholt eingestochen wurde.
Wer hat Mercy McAlpine ermordet? Und warum? Viele falsche Fährten, zahlreiche Verdächtige: ihr Ex, ihr Sohn, ihr Vater, ihre Mutter, ihr Bruder oder einer der Gäste? Als Wills Kolleginnen vom GBI, dem Georgia Bureau of Investigation auftauchen, steigt die Zahl der Leichen.
Die Autorin hat ihren neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind nicht abgeschickte Briefe von Mercy an ihren Sohn Jon eingestreut. Durch diese persönliche Hintergrundgeschichte hinterlässt sie einen nachhaltigen Eindruck.
Über das Wiedersehen mit Sara und Will habe ich mich sehr gefreut. Denn sie sind mir über die Jahre ans Herz gewachsen. Sympathische Charaktere, die sich perfekt ergänzen.
Geheimnisse und Lügen, häusliche Gewalt und eine toxische Familie, das sind die Zutaten für diesen Thriller. Ganz großes Drama. Spannend, keine Frage. Das Ende überrascht und schockiert.

Fazit: Georgia zum 12ten. Düster!