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Veröffentlicht am 17.07.2024

Ermittlungen im Wendland

Die Sehenden und die Toten
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Vor zwei Jahren ist die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel von Hamburg aus privaten Gründen ins beschauliche Wendland gezogen und hat eine freie Stelle in Dannenberg erhalten. Es ist für sie ein Neuanfang ...

Vor zwei Jahren ist die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel von Hamburg aus privaten Gründen ins beschauliche Wendland gezogen und hat eine freie Stelle in Dannenberg erhalten. Es ist für sie ein Neuanfang mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana.

Ein Leichenfund bei Hitzacker versetzt Carla in Aufregung und erinnert sie an ihre Hamburger Zeit. Der vermisst gemeldete 18jährige Justus wird in der Nähe der Elbtalauen tot aufgefunden. Anstelle der Augäpfel befinden sich kleine Spiegel in den Augenhöhlen. Die Ermittlungen lassen vermuten, dass Justus ein Doppelleben geführt hat und keiner ihn wirklich kannte. Am Oberschenkel hat der Junge eine tiefe Narbe und Lana entdeckt bei einer Mitschülerin ein Tattoo, das von der Form der Narbe gleicht. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden Jugendlichen?

Es ist der erste Fall der Ermittlerin Carla Seidel. Ich empfand sie sympathisch, aber es störte mich ein wenig, dass sie einen Hintergrund hat, der nicht hätte sein müssen. Sie ist Opfer häuslicher Gewalt, leidet unter Panikattacken und trinkt zu viel Alkohol. Heimlich versucht ihre Tochter Lana mehr über den Todesfall herauszufinden.

Die Autorin Sia Piontek hat einen flüssigen Schreibstil. Durch die bildhaften Beschreibungen vom Wendland fühlt man sich schnell mitten im Geschehen und die Atmosphäre wird überzeugend eingefangen. Von Beginn an wird durch kurze Kapitel Spannung aufgebaut, die oft mit einem Cliffhanger enden, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Mir hat dieser erste Band gut gefallen und nun bin ich neugierig auf die Fortsetzung dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Schicksalhafte Zeit

Eine grenzenlose Welt – Schicksal
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1899 – Maggie arbeitet als Journalistin in San Francisco. Hier wohnt sie gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn Nicky. Maggie vermisst ihre Cousine Rosie und verflucht ihre unbedachte Handlung, die dafür verantwortlich ...

1899 – Maggie arbeitet als Journalistin in San Francisco. Hier wohnt sie gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn Nicky. Maggie vermisst ihre Cousine Rosie und verflucht ihre unbedachte Handlung, die dafür verantwortlich war, dass der Kontakt zwischen ihnen beiden abrupt endete. Nach fast drei Jahren Funkstille erhält Maggie ein Telegramm von Rosie, die sie bittet sofort nach New York zu kommen. Ihr Mann, der Zeitungsverleger Simon, ist Opfer eines Attentats geworden und liegt im Koma. Maggie soll ihre Cousine bei der Leitung der Zeitung unterstützen. Können sie wieder da anknüpfen, wo es damals so plötzlich geendet hat?

Auch mit diesem zweiten Band um die vier jungen Auswanderer konnte mich Sonja Roos wieder überzeugen. Es ist ihr gelungen, mich auf eine wunderbare Reise in die Vergangenheit mitzunehmen, so dass ich mich in eine andere Zeit versetzt fühle. Der angenehme Schreibstil, gab mir das Gefühl wirklich dabei zu sein. Überraschende Wendungen sorgten für eine temporeiche Geschichte, bei der es mir schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Die Protagonisten sind mir im Laufe der Zeit bereits ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gehofft, gebangt und mich gefreut. Mir hat dieser Ausflug nach Amerika gefallen und da noch einige Fragen offen sind, fiebere ich der Fortsetzung schon entgegen.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Familienbande

Ostseefinsternis
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In dem neuen Band von Eva Almstädt hat es Pia mit zwei Verbrechen zu tun, bei denen sie noch nicht sicher ist, ob die beiden Fälle zusammenhängen.

Als Stella Böttcher auf ihren Weg nach Hause eine Abkürzung ...

In dem neuen Band von Eva Almstädt hat es Pia mit zwei Verbrechen zu tun, bei denen sie noch nicht sicher ist, ob die beiden Fälle zusammenhängen.

Als Stella Böttcher auf ihren Weg nach Hause eine Abkürzung nahm, wurde sie überfallen und fast vergewaltigt. Stella hatte ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann und dieser wurde tot am Klippenrand aufgefunden.

Eva Almstädt führt den Leser nach und nach in die Familien Böttcher und Hagendorf ein. Zum besseren Verständnis findet man zu Beginn die Stammbäume der Familien. Es gibt verschiedene Verflechtungen, alles wirkt realistisch und menschlich. Beim Lesen hatte ich den Eindruck dieses Dorf zu kennen und fühlte mich durch die Beschreibungen in die Region an der Ostsee versetzt. Man erlebt gut nachvollziehbare Ermittlungsarbeit. Die Krimihandlung wird umrahmt durch das Privatleben von Pia Korittki, die eigentlich einige schöne Tage mit ihrem Sohn Felix und ihrem Freund Marten an der Ostsee verbringen wollte.

Eva Almstädt hat eine Art mit Worten zu jonglieren, die mich fasziniert. Neben dem angenehmen Erzählstil wird die Spannung stets hoch gehalten. Als Leserin habe ich viel spekuliert, mit gerätselt und es gab überraschende Wendungen. Der Autorin ist es auch mit diesem Band wieder gelungen mich zu fesseln.

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Die Frauen der Familie Fuchs

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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Während ich im ersten Band der Eifelfrauen Johanna Fuchs begleiten durfte, begegnen wir im zweiten Band den beiden Mädchen Klara und Mia Fuchs. Sie wachsen als Schwestern auf dem Bauernhof auf und haben ...

Während ich im ersten Band der Eifelfrauen Johanna Fuchs begleiten durfte, begegnen wir im zweiten Band den beiden Mädchen Klara und Mia Fuchs. Sie wachsen als Schwestern auf dem Bauernhof auf und haben sich inzwischen zu jungen Frauen entwickelt. Beide sind sehr gegensätzlich. Mia kann alle für sich einnehmen und Klara verhält sich dagegen sehr zurückhaltend, nur wenn sie singt, wirkt sie ganz anders, denn das Singen ist ihr größter Traum. Als sich der Tenor Pavel in Altenburg aufhält, gibt er ihr Gesangsunterricht. Mia reagiert etwas eifersüchtig auf Klara, doch auch für sie stehen Veränderungen an.

Ich hatte mich schon lange auf die Fortsetzung der Eifelfrauen gefreut. Durch die Aufstellung der wichtigsten Personen zu Beginn fühlte ich mich schnell in Altenburg wieder zu Hause. Der fesselnde Schreibstil von Brigitte Riebe konnte mich auch in diesem Roman wieder überzeugen. In der Nachkriegszeit 1945 bis 1954 begleite ich die Fuchs-Frauen und konnte ihre Entwicklung verfolgen. Mit ihnen erlebte ich in fein dosierten Dosen historische Ereignisse, die Brigitte Riebe geschickt mit der Handlung verwoben hat und bei den aufgeführten Liedtexten hatte ich sofort die Musik im Ohr.

Zum Schluss hat sich alles gut gefügt, so dass es keine offenen Fragen gab. Zufrieden, aber etwas wehmütig nehme ich Abschied von den Frauen der Familie Fuchs, denn sie haben mir wunderbare Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Neuanfang

Forgotten Garden
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Luisa ist eine talentierte Gartenarchitektin. Sie leidet unter ihrer Chefin von der sie wie eine Handlangerin behandelt wird. Gemeinsam mit ihrem plötzlich verstorbenen Mann hatte sie einen Traum. Sie ...

Luisa ist eine talentierte Gartenarchitektin. Sie leidet unter ihrer Chefin von der sie wie eine Handlangerin behandelt wird. Gemeinsam mit ihrem plötzlich verstorbenen Mann hatte sie einen Traum. Sie wollten ungenutzte Grundstücke in benachteiligten Wohngebieten übernehmen und sie zu Orten machen, an denen Menschen zusammen kommen konnten. An der englischen Küste in der Arbeitersiedlung Collaton, die dem sozialen Verfall ausgeliefert ist, wird Luisa ein verwildertes Grundstück angeboten, um einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Eigentlich hat Luisa kein Interesse mehr an diesem Projekt, doch dann trifft sie auf den Lehrer Cas, der nebenbei einen Boxclub leitet, um Jugendliche von der Straße zu holen und auf Harper, die Sozialstunden ableisten muss. Beide unterstützen Luisa, bis auch die ersten Anwohner Interesse zeigen, doch nicht alle stehen hinter diesem Projekt. Luisa zweifelt, ob dieser Neuanfang eine gute Idee für sie ist.

Einfühlsam und voller Wärme erzählt Sharon Gosling die Geschichte. Der flüssige Schreibstil ließ mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Durch die bildhaften Beschreibungen setzte mein Kopfkino ein und zeigte mir wunderbare Bilder. Die Handlung ist gut aufgebaut und nachvollziehbar, obwohl einiges vorhersehbar war, störte es meinen Lesegenuss nicht. Die Charaktere sind liebenswert gezeichnet und machten im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch. Schnell war ich in der Handlung mitten dabei und wühlte an der Seite von Luisa in der Erde. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Harper, die sich rührend um ihren kleinen Bruder kümmert, da ihr Vater nicht in der Lage dazu war. Das Buch zeigt wie Pflanzen das Leben verändern können.

Mir hat dieser wunderbare Wohlfühlroman sehr gefallen und angenehme Lesestunden bereitet.

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