Die Idee klang witzig und ich war grad so in Schwung und hatte Liebe ist was für Idioten wie mich abgeschlossen (was mich so positiv überraschte), dass ich einfach in diesem Genre weiterlesen wollte. Leider konnte mich das Buch nicht ganz so überzeugen…
Für dich soll’s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer
Verlag cbj
Genre Kinder-/Jugendbuch
Erscheinungstermin 12.09.2016
Seitenanzahl 320
ISBN 978-3-570-17155-4
Mehrteiler nein
Preis 14,99 €
Altersfreigabe ab 12 Jahren
Skuril, anders aber trotzdem nur eins von vielen
Inhalt
Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen … (Quelle: randomhouse.de)
Meine Meinung
Das Cover sprach mich relativ schnell an. Es ist witzig, aufwendig und passt sehr gut zum Klappentext. Zum Gesamtinhalt des Buches naja, irgendwie schon, aber nicht zwingend.
Doch kommen wir zum Inhalt. Emi ist ein wenig speziell, wenig angepasst, negativ und hält vom Umzug in die neue Stadt rein gar nichts. So weit kann ich das ja noch nachvollziehen. Sie ist halt ein Teenager in voller „Blüte“. Ich habe selber einen zuhause und kann da, denke ich, gut mitsprechen, wenn es um Gemütsschwankungen und -wallungen geht. Emi ist aber nicht nur pubertär, sie denkt sich Todesarten für ihre Mitmenschen aus, bevorzugt für jene, die sie nicht leiden kann. Zudem führt sie eine Art Todesbuch mit sich, in dem sie Zeitungsartikel über seltsame Todesarten sammelt. Ein wenig skuril sicher, aber ich vermute, diese Faszination am morbiden bzw. am Tod liegt im frühen Tod ihrer Mutter.
Als ihr Vater nun nicht nur nach Hamburg zieht, also weit weg von ihrer einzigen Freundin, sondern auch noch eine neue Frau ins Leben der Familie bringt und ihr Bruder, den man durchweg als positiven Menschen beschreiben könnte, ihr nicht mal zur Seite steht, bricht Emis halbwegs heile Welt endgültig zusammen.
Sie legt sich daraufhin mit Erik, den Mitschüler, den alle respektieren oder verehren, an und beide treiben ihre Machtspiele so weit, dass es fast zu einem Schulverweis kommt. So müssen sie gemeinsam Strafarbeit ausrichten. Natürlich bleibt es nicht dabei und so artet es ihr Machtkampf in einen Wettstreit aus, der sie einander überraschender Weise näher bringt, als sie dachten.
Zwar ist das Buch ansich recht flüssig geschrieben, aber was am Anfang noch witzig und originell erschien – die Todesarten, die sich Emi vorstellte in Klammern geschrieben – das artete schnell in etwas aus, dass ich überlesen habe, damit ich im allgemeinen Lesefluss nicht gestört wurde. Ab einem gewissen Punkt war es eher störend als witzig, was ich sehr schade finde. Hier hätte man vielleicht eine andere Lösung für die Darstellung und Einbringung in die Geschichte suchen sollen.
Desweiteren muss ich gestehen, dass ich jetzt kurz nach dem Lesen nicht mal mehr weiß, worum es im Einzelnen ging. Die Geschichte war im Grunde so belanglos, dass sie nur teilweise hängen geblieben ist. Schade eigentlich. Für mich eindeutig verschenktes Potential.
Fazit
Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss. Leichte Lektüre für zwischendrin, auch wenn es nicht so wirkt. Leider nicht sehr nachhaltig. Daher gibt es von mir nur 3,5 Sterne.