Cover-Bild Der Vertraute
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: historisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 02.05.2024
  • ISBN: 9783426284780
Leigh Bardugo

Der Vertraute

Roman | Historische Fantasy mit einer magischen Liebesgeschichte
Alexandra Jordan (Übersetzer), Sara Riffel (Übersetzer)

Magie, Alchemie und ein unsterblicher Vertrauter mit einem tödlichen Geheimnis: Packende historische Fantasy voller Romantik von der Königin der Phantastik Leigh Bardugo
Spanien zu Beginn des Goldenen Zeitalters: In einem heruntergekommenen Haus in Madrid nutzt die junge Luzia Cotado einen Hauch von Magie, um die endlose Schufterei als Küchenmädchen zu überstehen. Doch als ihre intrigante Herrin entdeckt, dass ihre Dienerin ein Talent für kleine Wunder besitzt, verlangt sie, dass Luzia diese Gabe einsetzt, um die gesellschaftliche Stellung der Familie zu verbessern. Dieses Unterfangen nimmt eine gefährliche Wendung, als Antonio Pérez, der in Ungnade gefallene Sekretär des Königs, auf Luzia aufmerksam wird. Pérez schreckt vor nichts zurück, um die Gunst des Hofes zurückzuerlangen. Und der spanische Herrscher ist noch immer von der Niederlage seiner Armada erschüttert und sucht verzweifelt nach einem Vorteil im Krieg gegen Englands ketzerische Königin. 
Luzia ist fest entschlossen, diese eine Chance auf ein besseres Leben zu ergreifen, und taucht ein in die Welt von Sehern, Alchemisten, Heiligen und Gaunern, in der die Grenzen zwischen Magie, Wissenschaft und Betrug schon bald verschwimmen. Um zu überleben, muss sie alles wagen – auch wenn das bedeutet, dass sie die Hilfe von Guillén Santangel in Anspruch nehmen muss, ihrem unsterblichen Vertrauten, dessen eigene Geheimnisse sich für beide als tödlich erweisen könnten.
Der neue Fantasy-Bestseller von Leigh Bardugo: Eine magische Liebesgeschichte im Goldenen Zeitalter Spaniens zur Zeit der Inquisition
Tauche tiefer ein in die magische Welt der Bestseller-Autorin Leigh Bardugo:

- »Das neunte Haus« (Alex-Stern-Reihe 1)
- »Wer die Hölle kennt« (Alex-Stern-Reihe 2)
- »Goldene Flammen« (Grisha-Trilogie 1)
- »Eisige Wellen« (Grisha-Trilogie 2)
- »Lodernde Schwingen« (Grisha-Trilogie 3)
- »Das Lied der Krähen« (Krähen-Dilogie 1)
- »Das Gold der Krähen« (Krähen-Dilogie 2)
- »King of Scars« (»King of Scars« 1)
- »Rule of Wolves« (»King of Scars« 2)
- »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha)
- »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha)
- »Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit« (Graphic Novel zur Vorgeschichte des Dunklen)

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Magie, Alchemie und ein unsterblicher Vertrauter mit einem tödlichen Geheimnis...

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Kurzbeschreibung



Spanien zu Beginn des Goldenen Zeitalters: In einem heruntergekommenen Haus in Madrid nutzt die junge Luzia Cotado einen Hauch von Magie, um die endlose Schufterei als Küchenmädchen ...

Kurzbeschreibung



Spanien zu Beginn des Goldenen Zeitalters: In einem heruntergekommenen Haus in Madrid nutzt die junge Luzia Cotado einen Hauch von Magie, um die endlose Schufterei als Küchenmädchen zu überstehen. Doch als ihre intrigante Herrin entdeckt, dass ihre Dienerin ein Talent für kleine Wunder besitzt, verlangt sie, dass Luzia diese Gabe einsetzt, um die gesellschaftliche Stellung der Familie zu verbessern. Dieses Unterfangen nimmt eine gefährliche Wendung, als Antonio Pérez, der in Ungnade gefallene Sekretär des Königs, auf Luzia aufmerksam wird. Pérez schreckt vor nichts zurück, um die Gunst des Hofes zurückzuerlangen. Und der spanische Herrscher ist noch immer von der Niederlage seiner Armada erschüttert und sucht verzweifelt nach einem Vorteil im Krieg gegen Englands ketzerische Königin. Luzia ist fest entschlossen, diese eine Chance auf ein besseres Leben zu ergreifen, und taucht ein in die Welt von Sehern, Alchemisten, Heiligen und Gaunern, in der die Grenzen zwischen Magie, Wissenschaft und Betrug schon bald verschwimmen. Um zu überleben, muss sie alles wagen – auch wenn das bedeutet, dass sie die Hilfe von Guillén Santangel in Anspruch nehmen muss, ihrem unsterblichen Vertrauten, dessen eigene Geheimnisse sich für beide als tödlich erweisen könnten.





Meinung





"Der Vertraute" ist eine neue Geschichte von Leigh Bardugo. Das Buch ist am 2. Mai 2024 im Knaur Verlag erschienen, umfasst 448 Seiten und ist als Hartcover oder als ebook erhältlich. Die Autorin hat bereits einige Bücher veröffentlicht und ich wurde mehrfach gut von ihr unterhalten. Ich mag historische Erzählungen mit fantastischen Elementen. Gerne habe ich zu diesem neuen Werk von Leigh Bardugo gegriffen und neugierig zu lesen begonnen. Das Goldene Zeitalter war in der spanischen Geschichte eine Zeit des Wohlstandes und weltweiter politischer Macht des Landes. Es führte in Europa zu einer Blüte der Kunst sowie der Kultur und stellte in Spanien den Übergang von der Renaissance zum Barock dar. Der König war sehr gläubig. Als streng katholischer Regent sah er seine Aufgabe darin, seine ererbten Besitzungen zu sichern, falls möglich zu vergrößern und vor allem den katholischen Glauben zu stärken.



In dieser Zeit lebt Luzia. Angestellt in einem abgewirtschaftetem Adelshaushalt, versieht die reizlose junge Frau ihre Arbeit unauffällig und verschlossen, bis die Hausherrin ihre Magie erkennt und die Dinge ihren Lauf nehmen. Obwohl Luzia gewarnt wird, begibt sie sich in Gefahr. Sie will nicht mehr auf dem Boden schlafen, verschlissene Kleidung tragen und sich von morgens bis abends als Küchenmädchen abrackern. Kleine Wunder zu vollbringen ist riskant. All zu schnell können sie mit dem Teufel in Verbindung gebracht werden. Außerdem ist Luzia jüdischer Abstammung, was im katholischen Spanien die Inquisition auf den Plan rufen könnte. Luzia träumt von einem besseren Leben und verhält sich dabei immer wieder egoistisch und naiv. Sie zeigt aber auch Mut und Solidarismus. An ihrer Seite finden sich verschiedene interessante Charaktere. Ihre Tante, die sich als Geliebte eines einflussreichen Mannes ein Leben aufgebaut hat. Ihr Gönner, der trotz hoher Stellung immer weiter nach Macht und Geld giert. Der Vertraute, der mit seiner unheimlichen und dunklen Aura Angst aber auch Interesse weckt.



Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht. Es fühlte sich für mich etwas zäh an und es dauerte bis ich mit der Hauptprotagonistin zurecht kam. Dann allerdings hat mir die Erzählung gut gefallen. Luzia befindet sich auf einer Gratwanderung. Dem Streben nach einem besseren Leben, welches nur einen Hauch von einem unendlich tiefen Fall entfernt ist. Sie lernt romantische Gefühle und Freundschaft kennen, doch sie kann sich nie sicher sein, den überall könnte Verrat oder Täuschung lauern. Das Setting, die historischen Gegebenheiten und die damit verbundenen Themen fand ich interessant. Es geht um Politik, Krieg, Macht, Manipulation und Religion. Der Einbau von realen Personen der damaligen Zeit vervollständigen den anregenden Eindruck. Mit dem Verlauf der Geschichte lässt sich die Entwicklung der Protagonisten gut verfolgen. Man erhält eine Mischung aus historischem Roman mit magischen Elementen und einer, nicht im Vordergrund stehenden, Liebesgeschichte.



Zumeist erlebt man das Geschehen aus Luzias Sicht. Zwischendurch findet man immer wieder andere Perspektiven. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Von der Historie beeinflusst, bildhaft und flüssig geht es durch die Seiten. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend. Das Erzähltempo war zeitweise etwas zäh.



Fazit: "Der Vertraute" ist ein neues Buch von Leigh Bardugo. Es ist eine Mischung aus historischem Roman, fantastischer Erzählung und romantischer Geschichte, wobei die beiden Letzteren eine eher kleinere Rolle spielen. Mich hat das Buch, nach einem etwas schwierig Einstieg, gut unterhalten. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat



"Sie werden dich fragen, ob du im Bund mit dem Teufel bist."

"So mächtige Freunde hätte ich gerne."

Teodas Lachen war hell und klar. "Wusste ich doch, dass ich dich mag."

(Zitat aus "Der Vertraute", Pos.: 4534)

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Geheimnisse zur Zeit der Inquisition

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Luzia, ein unscheinbares Küchenmädchen, kann kleine Wunder wirken. Doch damit muss sie vorsichtig sein, da sie ansonsten der Ketzerei beschuldigt werden könnte. Doch ihre Fähigkeit rückt immer weiter in ...

Luzia, ein unscheinbares Küchenmädchen, kann kleine Wunder wirken. Doch damit muss sie vorsichtig sein, da sie ansonsten der Ketzerei beschuldigt werden könnte. Doch ihre Fähigkeit rückt immer weiter in den Vordergrund und sie muss entscheiden, wem sie vertrauen kann.

Das Setting hat mein Interesse geweckt, Madrid während der Zeit der Inquisition. Die Welt wird interessant aufgebaut und die Problematik der Magie sowie des Judentums während dieser Epoche wird deutlich.
Bei Luzia war ich am Anfang etwas unentschlossen, doch je mehr ich gelesen habe, desto mehr mochte ich sie. Sie ist eine mutige Frau, die für die Chance ihr Leben zu verbessern, einiges wagt. Sie wächst über sich hinaus und geht ihren eigenen Weg.
Die Handlung hat mir gut gefallen. Man verfolgt mit, wie Luzia sich auf dem schmalen Grad zwischen erlaubtem und unerlaubten bewegt und nach einem besseren Leben und Chancen strebt. Auch die Personen auf die sie trifft finde ich spannend. Denn nicht jeder ist ein Freund und im Endeffekt verfolgt jeder seine eigenen Ziele. Das Buch behandelt Themen wie Politik, Intrigen, Macht und Religion, was gut zu dem Setting passt. Die Geschichte hat den ein oder anderen spannenden Aspekt, jedoch hatte es auch einige Längen, vor allem am Anfang hat es etwas gedauert, bis wirklich etwas passiert ist.
Den Schreibstil finde ich toll. Das Buch lässt sich leicht lesen und bewirkt, dass man an der Geschichte dranbleiben möchte.
Das Cover finde ich sehr passend. Es spiegelt gut die Grundstimmung wider und auch der Schauplatz wird dadurch deutlich.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der einen interessanten historischen Roman lesen möchte, der einige Fantasy Aspekte beinhaltet und das ein spannendes Setting hat. Auch die Charaktere und behandelten Themen tragen zum Worldbuilding bei und machen den gut ausgearbeiteten Roman aus.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Leigh Bardugo mal anders

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Leigh Bardugo mal anders.

Man nehme:
Italienisches Setting. Historisch geprägte Elemente, besonders über Religion und speziell das Judentum. Und das gewürzt mit einer Prise Magie.

Anfangs brauchte ich ...

Leigh Bardugo mal anders.

Man nehme:
Italienisches Setting. Historisch geprägte Elemente, besonders über Religion und speziell das Judentum. Und das gewürzt mit einer Prise Magie.

Anfangs brauchte ich etwas um in die Handlung richtig reinzukommen. Doch Luzia, die Hauptprotagonistin, machte es mir da direkt leicht. Als gewöhnliches Hausmädchen mit jedoch ganz ungewöhnlichen magischen Fähigkeiten gesegnet, rutscht sie aufgrund ihres ungewöhnlichen Verhaltens schnell ins Auge ihrer Hausherrin. Um die gesellschaftliche Stellung ihrer Hausherrin zu retten, wird Luzia dazu gezwungen beim „Heiligen – Kontest“ seiner spanischen Majestät teilzunehmen. Über ihren geldgebenden Unterstützer lernt sie den rätselhaften Santangel kennen, einen unsterblichen Lakaien gebunden an seinen Meister.

Eine Geschichte zu Zeiten der spanischen Inquisition.
Eine Geschichte über Liebe, über Verlangen und eigene Wünsche.
Eine Geschichte über die Identität eines Jeden.
Eine Geschichte über Heilige, über Wunder und über Betrüger.
Eine Geschichte so magisch und doch so schmerzhaft.
Denn Andersartigkeit wird auch in der heutigen Zeit noch bestraft.

Diese Geschichte hat sich direkt in mein Herz gebohrt.
Und wird lange Zeit noch etwas nachbluten.

Doch vielleicht gibt es ja Hoffnung auf ein Happy End…

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Leise Töne im historischen Madrid

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Dieser Einzelband von Leigh Bardugo ist ihr erster Ausflug in die historische Phantastik. Es ist ein Buch gespickt mit Geheimnissen und Intrigen, dem Willen, ein besseres Leben zu führen und der Suche ...

Dieser Einzelband von Leigh Bardugo ist ihr erster Ausflug in die historische Phantastik. Es ist ein Buch gespickt mit Geheimnissen und Intrigen, dem Willen, ein besseres Leben zu führen und der Suche nach ein bisschen Glück - was für jede der Figuren eine andere Gestalt hat.

Madrid im ausgehenden 16. Jahrhundert: Die junge Luzia Cotado nutzt eine Prise Magie um ihr Dasein als Küchenmädchen in einem Haus, in dem die Arbeit niemals endet, leichter zu machen. Als ihre Herrin, Valentina, dies entdeckt, nutzt sie die Gabe des Mädchens um die gesellschaftliche Stellung der Familie zu verbessern. Dies nimmt eine brisante Wendung, als Antonio Peréz, der in Ungnade gefallene Sekretär des Königs auf sie aufmerksam wird, und ihr einen besonderen Lehrer zur Seite stellt: Guillén Santangel - um sich vor dem König zu profilieren.

Das Buch lebt von der Atmosphäre und den Figuren. So viel war mir schon nach dem ersten paar Dutzend Seiten klar. Wenn ich mit Luzia in der Küche stand und leise, beinahe unhörbar sang, webte diese Vorsicht ihr Netz nicht nur um das verbrannte Brot sondern auch um mich. Geheimnisschwanger, gefährlich, verboten. Luzia ist eine Figur, die ich respektiert habe. Sie hatte einen starken Willen und wusste immer, was sie wollte. Das schätze ich sehr.

„Wonach sehnst du dich? (…) Ich sehnte mich nach Schönheit und Macht und Räumen voller Menschen, lebhaften Unterhaltungen, Reisen in geheimnisvolle Länder. Ich wollte gesehen und bewundert werden.“ (S. 312)

Auch der männliche Gegenpart Santangel hat einfach gepasst. Schicht für Schicht wie von einer Zwiebel schält Luzia seinen Charakter und bringt dabei erstaunliche Seiten zum Vorschein. Ich mochte ihn beinahe noch mehr als Luzia. Auch Valentina macht eine beeindruckende Entwicklung durch, die dennoch glaubwürdig ist.

Sprachlich entführt uns Leigh Bardugo - fesselnd und gewandt - in die düstere Geschichte zwischen Verlangen und Liebe, zwischen Identität und Kultur. In diese Buch steckt so viel hintergründiges.

Generell hat Bardugo viel jüdische Kultur und Sprache mit in das Buch gelegt. Die Magie basiert auf Refranes, Sprichwörtern, die essenziell zum Erhalt der Sprache beitragen. Allein diese Sprachbetrachtung und das tiefe Eintauchen in die Sprache finde ich sehr spannend.

Das Buch lebt nicht von seiner Action, sondern eher von der hintergründigen Spannung, die immer vorhanden ist. Trotzdem ist es kein Buch, das ich einfach durchgesuchtet habe. Dafür hatte es ein paar Längen zu viel. Dafür hatte es den Fokus auf Aspekte der Geschichte gerichtet, die mich nicht gänzlich erreichen konnten.

Unter dem Strich ein wirklich empfehlenswertes historisches Werk mit starken Charakterfokus und einer unaufdringlichen Liebesgeschichte, gewürzt mit einer Prise Magie.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Über Verzweiflung, Intrigen, Aufstieg, Macht, Liebe, Träume und Wunder!

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Mittlerweile bin ich ein großer Fan von Leigh Bardugo und habe alles gelesen, was sie auf den Markt gebracht hat. "Der Vertraute" ist ihr neuer Standalone-Roman, der inspiriert von ihrer Familiengeschichte ...

Mittlerweile bin ich ein großer Fan von Leigh Bardugo und habe alles gelesen, was sie auf den Markt gebracht hat. "Der Vertraute" ist ihr neuer Standalone-Roman, der inspiriert von ihrer Familiengeschichte von einer jungen Magierin während des goldenen Zeitalter Spaniens zur Zeit der Inquisition erzählt. Der Klapptext und die Themen rund um Magie, Verrat und Ketzerei haben mich schon sehr neugierig gemacht, sodass ich wahnsinnig gespannt auf die Geschichte war, auch wenn ich mir nicht sicher war, was mich erwarten würde. 480 Seiten später kann ich nun bestätigen, dass ich definitiv nicht habe kommen sehen, wohin Leigh Bardugo mit dieser Geschichte über Verzweiflung, Intrigen, Aufstieg, Macht, Liebe, Träume und Wunder geführt hat. Eine bezaubernd düstere, spannende und magische Geschichte!!!

"Es gibt unterschiedliche Arten des Leidens, dachte Valentina. Die Art, die einen überraschte, und die Art, mit der man so lange lebte, dass man sie gar nicht mehr bemerkte.“


Die Covergestaltung ist recht schlicht, aber durchaus eindrucksvoll. Vor einem pechschwarzen Hintergrund ist eine beringte Hand zu sehen, die eine goldene Gebetskette hält, während aus dem pompösen Ärmelaufschlag ein schwarzer Skorpion kriecht. Damit sind die Hauptmotive der Handlung - Reichtum, Kirche und Santangels Wappentier der Skorpion - vertreten. Zum schwarz-goldenen Look des Buches passt auch der schwarze Farbschnitt ganz wunderbar, mit dem die erste Auflage ausgestaltet ist. Vielen Dank an der Stelle an den Verlag für das Rezensionsexemplar, was aber natürlich wie immer meine Meinung nicht beeinflusst hat.

Erster Satz: "Wäre das Brot nicht verbrannt, so wäre dies eine ganz andere Geschichte. Wäre der Sohn der Köchin in der Nacht zuvor nicht zu spät heimgekommen, hätte die Köchin nicht gewusst, dass er sich mit dieser Theaterdichterin herumtrieb.“

Mit diesem ersten Satz steigen wir in das Leben der Dienerin Luzia Cotado ein, die zwischen harter Arbeit und Angst vor der Inquisition heimlich von einem besseren Leben träumt. Als ihre Herrin Doña Valentina entdeckt, dass sie magische Fähigkeiten hat und kleine Wunder vollbringen kann, ist das ihre Eintrittkarte in eine Welt voller Reichtum und Schönheit aber auch Intrigen und Bigotterie und so schwebt sie bald in Lebensgefahr. Bis wir allerdings an dem Punkt ankommen, an dem sich Luzia der Gier der Adligen stellen muss, gehen einige Seiten ins Land. Gerade in den ersten 100 Seiten benötigt die Geschichte einige Zeit, um ins Rollen zu kommen und uns die Figuren und ihre Lebensumstände vorzustellen. Dabei fokussiert sich die Autorin weniger auf die Vergangenheit oder die Rahmenbedingungen von Luzias Magie, sondern mehr auf deren Wünsche oder Ängste und stellt sie mehr als junge Frau am Boden der Gesellschaft als als Magierin vor. Wie gerade Luzia zu ihren Milagritos gekommen ist und wie die Refranes aus der Mischsprache Ladino zu Zauberformeln werden, bleibt dabei geheimnisvoll und unbeantwortet, was zur vielschichtigen Atmosphäre des Romans beiträgt.

"Du bringst das Blut in meinen Adern aufs Neue zum Fließen. Du erinnerst mein Herz daran zu schlagen."
"Ein Herz kann nicht vergessen zu schlagen", schnaubte sie. Seine Miene wurde ausdruckslos.
"Alles kann in Vergessenheit geraten, wenn nur genug Zeit vergeht.“


Auch im weiteren Verlauf hätte die eigentliche Rahmenhandlung mit der Bedrohung durch die Inquisition, Antonio Pérez´ Plan und dem magischen Turnier für meinen Geschmack noch etwas stärker ausgeprägt sein können. Anders als bei Leigh Bardugos anderen Fantasy-Reihen stehen Magie und Abenteuer allerdings nicht im Vordergrund, sondern vielmehr die Figuren und die generelle Atmosphäre der Geschichte. So ist der Hauptspannungsgeber der Geschichte die Frage, wem Luzia vertrauen kann und wem nicht, sowie die Frage, worauf die Geschichte überhaupt hinauslaufen wird. Diese Unsicherheit erzeugt eine großartige Atmosphäre voll unterschwelliger Spannung, die sich bis zur letzten Seite langsam aufbaut und immer wieder mit einer unerwarteten Wendung überrascht.

"Don Marius, Don Victor Pérez, vielleicht der König selbst... eigentlich sind sie alle gleich.", sagte sie schließlich, als sie fertig war. "Sie kreisen in ihrer Umlaufbahn, und wir dürfen ihre Bewegungen bewundern. Sei vorsichtig... mit Santángel." Scheinbar wollte sie heute jeder warnen.
"Weil ich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe?" Valentina zuckte zusammen.
Sie schüttelte den Kopf. "Weil er ein Mann ist, Luzia.“


Dazu passend ist auch das historische Setting zur Zeit der spanischen Inquisition ausgewählt. Als politisch brisante und künstlerisch spannende Epoche, die als goldenes Zeitalter Spaniens in die Geschichte einging, hält das Setting gesellschaftlichen Reichtum und künstlerische Blüte, aber auch Brutalität und Schrecken bereit. Vor allem der mitschwingende Antisemitismus, den Luzia aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln erfährt, trifft dabei empfindlich den aktuellen Zeitgeist. Dabei ist die Geschichte grob von Leigh Bardugos eigenen Vorfahren inspiriert, die aufgrund ihrer jüdischen Konfession 1492 aus Spanien fliehen mussten. Folter, Verfolgung, Mord, Gefangenschaft - die Autorin schreckt nicht davor zurück, die brutalen Vergehen der Kirche an Andersgläubigen darzustellen, weshalb es sich ausdrücklich nicht um ein Jugendbuch handelt.

"Fürchte die Menschen, Luzia", sagte er. "Fürchte ihren Ehrgeiz und die Verbrechen, die sie dafür begehren. Vor Magie hingegen oder dem, was du damit tun kannst, muss du doch nicht fürchten."

Auch hinsichtlich der Figuren ist die Geschichte deutlich erwachsener und reifer als ihre letzten YA und NA Reihen. Denn auch wenn ich die Figuren alle großartig fand, kommt keine einzige davon einem klassischen Helden auch nur nahe. Auch wenn Luzia als Hauptfigur im Vordergrund steht, wechselt Leigh Bardugo zwischen personalen Erzählperspektiven einer Vielzahl von handelnden Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Was sie alle verbindet: Sie haben alle geheime Motive, Wünsche, Bedürfnisse, Träume oder Visionen, die sie ohne Zurückhaltung und Rücksicht auf Verluste verfolgen. Während Luzia keinen Hehl aus ihrer Gier und ihren Ambitionen für einen gesellschaftlichen Aufstieg macht, der ihr ein leichteres Leben ermöglicht, tendiert ihre Herrin Valentina in ihrer Machtlosigkeit und Unzufriedenheit zur Grausamkeit gegenüber Unterstellten, Santángel würde sich für seine Freiheit bis nach Italien durchmorden und auch Nebenfiguren wie Teoda, Hualit, Fortún Donadei oder Victor de Paredes verlieren sich in dieser grausamen Zeit. Dennoch gelingt es der Autorin erstaunlicherweise, dass einem die Figuren mit der Zeit unweigerlich ans Herz wachsen und gerade aufgrund ihrer unverschleierten Rücksichtslosigkeit nahbar werden.

"Wenn sie ehrlich war, spürte sie den Sog dieser größeren Magie. Ihr gieriges Herz sehnte sich danach. Nicht nur nach der Hoffnung, aus dieser Stadt, aus diesem Leben entkommen zu können. In Wahrheit hatte sie es genossen, furchterregend zu sein."


Besonders überzeugen konnten mich dabei die dargestellten Beziehungen zwischen Luzia und Valentina, die sich von gehorsamer Dienerin und kleinlicher Herrin zu Leidensgenossinnen wandeln und die romantische Beziehung zwischen Luzia und Guillén Santángel. Zwar bekommt die Liebesgeschichte in der Geschichte nur begrenzten Raum, diesen nutzen die beiden Figuren aber ganz wunderbar aus, um sich einen eigenen kleinen Kosmos ganz für sich alleine zu gestalten, in dem nichts als ihre Nähe eine Rolle spielt. Ob die Liebe der beiden das magische Turnier, die menschlichen Abgründe und die brutale Inquisition überlebt... lest selbst!

"Du bist also fertig mit mir?", fragte sie, als er zur Tür ging.
Ich habe noch nicht einmal angefangen...“



Fazit:


"Der Vertraute" ist eine historische Fantasy-Geschichte, die mit düsterer Atmosphäre, geheimnisvoller Magie, moralisch grauen Figuren und einem lebendigen Historien-Setting überzeugt. Leigh Bardugo erzählt eine düstere, spannende und magische Geschichte über Verzweiflung, Intrigen, Aufstieg, Macht, Liebe, Träume und Wunder!

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