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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2024

Inhaltlich nicht so lehrreich wie erhofft

Faktencheck Psyche
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Bachims Zweitwerk widmet sich einem Thema, dessen gesellschaftliche und psychische Bedeutung sich dem Leser erst bei der Lektüre nach und nach entfaltet: Glaubenssätze, die reine Mythen sind. Dabei wird ...

Bachims Zweitwerk widmet sich einem Thema, dessen gesellschaftliche und psychische Bedeutung sich dem Leser erst bei der Lektüre nach und nach entfaltet: Glaubenssätze, die reine Mythen sind. Dabei wird der Leser humorvoll unterhalten, locker informiert und am Ende jedes Kapitels per hilfreiche Übung zum Tun inspiriert. Besonders diese Übungen sind der verborgene Schatz für alle, die präventiv etwas für ihre psychische Gesundheit tun wollen und achtsam mit sich selbst sein wollen. Allerdings trifft dies besonders auf die ersten drei Mythen-Blöcke zu. Die letzten beiden Mythen-Blöcke sind enttäuschend, da sie wenig Neues bieten, nicht in die Tiefe oder auf Nuancen eingehen und mancher Mythos und manche Übung sehr konstruiert wirken. Themen wie Trauer sind zu komplex, um sie in knapp 5 Seiten abgehandelt zu werden. Auch fand ich hier den flapsigen Schreibstil zwar unterhaltsam, doch an dieser Stelle unpassend.

Während mich das Buch zu Beginn faszinierte, verlor es mein Interesse als Leser zum Schluss hin leider aufgrund der Tatsache, dass Vieles Allgemeinplätze sind und der gesunde Menschenverstand reicht, um bspw. zu wissen, was im Streit oder in der Erziehung sinnvoll ist und was nicht. Schade, dieses Buch hätte eindeutig um Mythen gekürzt werden können, um einzelnen Mythen mehr Raum zur Nuancierung und therapeutischen Erklärung zu geben.

Bemerkung an den Verlag: Am meisten gestört hat mich das Gendern mit Stern*, das das Lesen vor allem sehr anstrengend bei langen Aufzählungen in diesem Sachbuch gemacht hat. Lieber Verlag, gendert doch bitte mit generischen Maskulinum und Femininum, das ist so viel besser zu lesen!
Von mir leider nur 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Konnte mich nicht fesseln

Written in Blood
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Written in Blood ist ein Buch über dunkle Familiengeschichten, unorthodoxe Freundschaften und Liebe, die sich an keine Regeln hält. Im Zentrum steht die 17-jährige Magierin Alka, die sich den Rebellen ...

Written in Blood ist ein Buch über dunkle Familiengeschichten, unorthodoxe Freundschaften und Liebe, die sich an keine Regeln hält. Im Zentrum steht die 17-jährige Magierin Alka, die sich den Rebellen angeschlossen hat, um die Magier an der Macht zu stürzen. Dafür schleicht sie sich an der Darkwater Academy unter falschem Pseudonym ein, um das korrumpierte System von innen zu sprengen. Doch in den 2 Jahren an der Academy wird Alka erwachsen und muss lernen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Dabei ist die Heldin Alka für mich ein schwieriger Charakter. Konnte sie mich zu Beginn neugierig machen, fiel es mir zunehmend schwerer, sie zu verstehen oder mich mit ihr zu identifizieren. Sie hat Ideale, beugt allerdings ihre Werte soweit, dass sie in ihre Pläne passen. Zeitweise ist sie mir zu impulsiv, naiv, egoistisch und rechthaberisch in ihrer Art zu Handeln. Nach all dem, was sie erlebt hat, müsste sie eigentlich wissen, dass nicht alles schwarz und weiß ist.
Shvarts schreibt flüssig und überrascht mit einer magisch schönen Fantasywelt. Die Charaktere haben Tiefe, sind in ihrer Erscheinung fein ausgearbeitet und rund. Das Setting ist wunderschön detailliert beschrieben und die Republik mit all ihren gesellschaftliche Schichten samt Historie und Musik gut ausgefeilt.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die häufige Verwendung von grammatikalisch falschen Worten und kleinen Rechtschreibfehlern. Auch das geschlechtsneutrale Pronomen xies/xier musste gegoogelt werden, weil es in der Leserunde allgemein nicht bekannt war. Warum muss man ein Buch kompliziert schreiben, so dass der Leser im Lesen gestört wird? Ist für mich völlig unverständlich. Auch manche romantische Szene wirkte aufgesetzt, hölzern und machte für den Verlauf der Geschichte und der Charakterentwicklung keinen Sinn, sollte wohl einfach modern wirken. Das Ende nach dem letzten Kampf war für mich zu schnell, da manches ungeklärt blieb.
Eine woke Fantasy-Geschichte, die mich leider nicht bis zum Ende fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Gut geplottet, weniger gut umgesetzt

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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Die Faen-Kriegerin Kailey ist Aiden, dem Drachenprinz, nach Dublin aufs Trinity College gefolgt, um ihn für ihre Königin auszuspionieren. Ein möglicher Krieg nach jahrhundertelangem Frieden zwischen Feen ...

Die Faen-Kriegerin Kailey ist Aiden, dem Drachenprinz, nach Dublin aufs Trinity College gefolgt, um ihn für ihre Königin auszuspionieren. Ein möglicher Krieg nach jahrhundertelangem Frieden zwischen Feen und Drachen droht und Aiden und Kailey stehen auf verfeindetem Posten. Doch können sie dem drohenden Unheil entgegentreten? Und was, wenn sich Feinde ineinander verlieben? Haben sie und ihre Liebe überhaupt eine Chance?

Arrow und Flame ist gut geplottet durch die angelegte Dramatik von Hass und Liebe zwischen den Protagonisten und dem kreativen Weltenaufbau der magischen Feen- und Drachenwelt. Was gut angelegt ist und auf dem Klappentext versprochen wird, wird jedoch leider schriftstellerisch nicht umgesetzt. So konnte mich die Figurenzeichnung der Autorin in Bezug auf die Heldin nicht überzeugen. Kailey ist bis S. 371 eine naive Kriegerin, die brav den Befehlen folgt und aufkommende Zweifel nicht reflektiert. Ich mag Protagonisten nicht, die erst sehr spät reifen, wenn überhaupt und dann meist auf den letzten Seiten eines Buches. Auch von aufkommenden Liebesgefühlen ist auf den ersten 300 Seiten zwischen Aiden und Kailey wenig zu spüren, dabei hätte gerade der Plot “aus Hass wird Liebe" echt Potential gehabt. Fetzige Wortgefechte, emotionsgeladene Blicke, ein Spiel aus Nähe und Distanz – sucht man hier leider vergebens. Dennoch muss das Cover in seiner Schönheit extra betont werden, ist es in seiner farbig bunten Abstufung auf Drachenschuppen doch etwas ganz besonderes im Bücherregal.

Schade, schriftstellerisch wurde hier das kreative Potential der magischen Welt, der möglichen Figurentiefe und der angelegten Emotionalität nicht genutzt.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Wenn der Bad boy keiner ist, sie aber das Bad girl

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Linas kleine Schwester Nina ist in die Bad-Boy Falle geraten, da ist sich Lina sicher. Um anderen Mädels zu helfen, ihr Herz zu schützen und Bad boys zu entlarven, entwickelt Lina ein Prinzip mit 7 Stufen. ...

Linas kleine Schwester Nina ist in die Bad-Boy Falle geraten, da ist sich Lina sicher. Um anderen Mädels zu helfen, ihr Herz zu schützen und Bad boys zu entlarven, entwickelt Lina ein Prinzip mit 7 Stufen. Doch da keiner ihrer Theorie glaubt, muss sie nun in einer von ihrem Freundinnen gestellten Challenge in der Praxis beweisen, dass es dieses Prinzip wirklich gibt. Und so trifft sie Ben, der als Herzensbrecher entlarvt werden muss, ohne dass Lina ihr Herz an ihn verliert. Doch seit wann halten sich Gefühle an Vorsätze? Und wer sagt, dass nur Frauenherzen brechen können?
Lina muss lernen, dass sie Gefühle nicht kontrollieren kann und die Liebe sie zwar verletzlich macht, doch eben ein wunderbares Abenteuer ist. Doch kann sie das?

Michelle Schrenk schreibt flüssig, lebendig und schafft es, Humor in eine verworrene Geschichte zu bringen. Es geht in "Wen immer wir lieben" um den Umgang mit Verlustangst, der der Protagonistin leider nicht gut gelingt. Sie lernt sehr spät, weil sie starr ihrem Interpretationsmuster verhaftet bleibt (erst auf S. 328 von 406 eine erste Selbsterkenntnis) und die Realität völlig verkennt – Ben, der sie wirklich mag und den sie nicht wirklich sieht. So wartet der Leser auf den Punkt, an dem Ben, der die Geduld eines Heiligen hat, genug von Linas unehrlichen Art hat. Doch Ben überrascht und wird immer sympathischer. Lina hingegen wird im Laufe der Geschichte immer unsympathischer, da ihr Verhalten kindisch und kaum nachvollziehbar ist. Leider konnte das thematische Potential nicht ausgeschöpft werden. Schade, denn die Autorin schreibt gut, aber mich hat dieses Werk leider nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Ohne viel Schnörkel

Inselkinder
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Franzi hat ihr ganz persönliches Glück mit Tamme auf der Insel Spiekeroog gefunden. Doch ihren Freunden und Verwandten stehen aufregende Zeiten bevor: Trennungen, Auswanderung, Umzüge und vieles mehr verändern ...

Franzi hat ihr ganz persönliches Glück mit Tamme auf der Insel Spiekeroog gefunden. Doch ihren Freunden und Verwandten stehen aufregende Zeiten bevor: Trennungen, Auswanderung, Umzüge und vieles mehr verändern das gemeinsame Leben auf der Insel und lassen Raum für Neues. Mittendrin Franzi, die sich um alle sorgt und versucht, die Dinge in die richtige Bahnen zu lenken.

Jette Hansens Inselkinder plätschert ohne viel Schnörkel und atmosphärische Beschreibungen vor sich hin und unterhält den Leser. Ein nettes Buch für zwischendurch, das durch kurze Szenen und schnelle Personenwechsel geprägt ist. Überraschungen gibt es weniger als Charaktere in der Geschichte, die durchwegs sympathisch und urig sind. Einen Überblick über diese zu bekommen, ist besonders für den Neuling der Insel-Serie (Spiekeroog Bd. 4) zu Beginn der Lektüre eine Herausforderung. Für mich kommt leider das umwerfende Setting der Insel Spiekeroogs zu kurz und ich hätte mir gewünscht, die frische Brise auf der Haut spüren und den salzigen Duft des Meeres riechen zu können. Schade, es hätte Potential zu mehr gehabt.

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