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Veröffentlicht am 20.07.2024

Wie weit gehst du?

Der Killer in dir
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Expolizist Alex könnte glücklicher nicht sein, gemeinsam mit seiner Ehefrau und großen Liebe Martha hat er eine kleine Tochter, Sonja, und ist nur noch Hausmann. Doch dann wird eines Morgens in einem Café ...

Expolizist Alex könnte glücklicher nicht sein, gemeinsam mit seiner Ehefrau und großen Liebe Martha hat er eine kleine Tochter, Sonja, und ist nur noch Hausmann. Doch dann wird eines Morgens in einem Café von einem seltsamen Mann angesprochen. Dieser behauptet Alex zu kennen, denn dieser sei ein bezahlter Serienkiller und würde der Ausputzer genannt. Alex ist fassungslos, der Mann, der sich Wonnegast nennt, ist selbst ein Krimineller und möchte Alex für einen Mord engagieren, da er herausgefunden habe, dass Alex der berüchtigte Ausputzer sei. Zunächst nimmt Alex das nicht ernst, doch dann droht Wonnegast Alex, seiner Familie etwas anzutun. Was wäre Alex bereit zu tun, wenn man ihn unter Druck setzt?
Mit Der Killer in dir erschien nun bereits der zweite Thriller aus der Feder von Autor Max Reiter. Schon bei Erinnere Dich konnte er bei mir mit seinem unaufgeregten und leicht lesbarem Schreibstil punkten und auch hier wird man schnell in die Geschichte gezogen.
Der Thriller wird in einer Art Tagebuchform aus der Sicht des Protagonisten Max erzählt. Mit diesem ist man gemeinsam verwirrt, als er von diesem Kleinkriminellen Wonnegast angesprochen wird, denn durch die Ich-Perspektive ist man ganz nah an Alex Gefühls- und Gedankenwelt. Man gerät auch ins Grübeln, warum Wonnegast den Expolizisten für den Auftragsmörder hält und kann hier so einiges an Theorien aufstellen. Das Buch hat durch all die Grübeleien zwar die ein oder andere Länge und doch auch eine Menge Spannung durch kurze Kapitel und Plottwists, von denen ich vor allem beim Ende echt verblüfft wurde.
Inhaltlich ist dieser Thriller einfach mal was anderes und Max Reiter hat hier wirklich eine interessante Idee gehabt und diese auch gut umgesetzt. Denn wie würde man wirklich reagieren, wenn man vor die Wahl gesetzt wird, entweder geschieht der Familie was oder du tötest? Mich hat das auf jeden Fall nachdenken lassen und ich denke, dass Menschen unter solchem Druck zu einigem imstande sind.
Die Charaktere bleiben hier insgesamt etwas oberflächlich, zwar konnte ich Alex Handlungen nachvollziehen und auch seine Gedanken fand ich glaubwürdig, doch die weiteren Charaktere bleiben hier natürlich weit zurück. Das wiederum fand ich gar nicht so schlimm, denn auch wenn man hier in erster Linie Alex kennenlernt, sieht man, genau wie er, die Oberfläche der anderen Charaktere.
Mein Fazit: Der Fall klang abstrus, die Auflösung irgendwie auch und doch ist es genau das, was dieses Buch einfach etwas heraushebt aus der breiten Masse des Mainstreams. Die Frage ist, wie realistisch muss ein Thriller sein und ist nicht gerade das unrealistische wahr? Das, was Max Reiter hier mit seinem Protagonisten macht, ihn nämlich vor einer schier unlösbaren Aufgabe zu stellen, fand ich durchaus interessant. Einfach mal reinlesen, denn das Buch polarisiert durchaus, mir hat es allerdings gut gefallen.Expolizist Alex könnte glücklicher nicht sein, gemeinsam mit seiner Ehefrau und großen Liebe Martha hat er eine kleine Tochter, Sonja, und ist nur noch Hausmann. Doch dann wird eines Morgens in einem Café von einem seltsamen Mann angesprochen. Dieser behauptet Alex zu kennen, denn dieser sei ein bezahlter Serienkiller und würde der Ausputzer genannt. Alex ist fassungslos, der Mann, der sich Wonnegast nennt, ist selbst ein Krimineller und möchte Alex für einen Mord engagieren, da er herausgefunden habe, dass Alex der berüchtigte Ausputzer sei. Zunächst nimmt Alex das nicht ernst, doch dann droht Wonnegast Alex, seiner Familie etwas anzutun. Was wäre Alex bereit zu tun, wenn man ihn unter Druck setzt?
Mit Der Killer in dir erschien nun bereits der zweite Thriller aus der Feder von Autor Max Reiter. Schon bei Erinnere Dich konnte er bei mir mit seinem unaufgeregten und leicht lesbarem Schreibstil punkten und auch hier wird man schnell in die Geschichte gezogen.
Der Thriller wird in einer Art Tagebuchform aus der Sicht des Protagonisten Max erzählt. Mit diesem ist man gemeinsam verwirrt, als er von diesem Kleinkriminellen Wonnegast angesprochen wird, denn durch die Ich-Perspektive ist man ganz nah an Alex Gefühls- und Gedankenwelt. Man gerät auch ins Grübeln, warum Wonnegast den Expolizisten für den Auftragsmörder hält und kann hier so einiges an Theorien aufstellen. Das Buch hat durch all die Grübeleien zwar die ein oder andere Länge und doch auch eine Menge Spannung durch kurze Kapitel und Plottwists, von denen ich vor allem beim Ende echt verblüfft wurde.
Inhaltlich ist dieser Thriller einfach mal was anderes und Max Reiter hat hier wirklich eine interessante Idee gehabt und diese auch gut umgesetzt. Denn wie würde man wirklich reagieren, wenn man vor die Wahl gesetzt wird, entweder geschieht der Familie was oder du tötest? Mich hat das auf jeden Fall nachdenken lassen und ich denke, dass Menschen unter solchem Druck zu einigem imstande sind.
Die Charaktere bleiben hier insgesamt etwas oberflächlich, zwar konnte ich Alex Handlungen nachvollziehen und auch seine Gedanken fand ich glaubwürdig, doch die weiteren Charaktere bleiben hier natürlich weit zurück. Das wiederum fand ich gar nicht so schlimm, denn auch wenn man hier in erster Linie Alex kennenlernt, sieht man, genau wie er, die Oberfläche der anderen Charaktere.
Mein Fazit: Der Fall klang abstrus, die Auflösung irgendwie auch und doch ist es genau das, was dieses Buch einfach etwas heraushebt aus der breiten Masse des Mainstreams. Die Frage ist, wie realistisch muss ein Thriller sein und ist nicht gerade das unrealistische wahr? Das, was Max Reiter hier mit seinem Protagonisten macht, ihn nämlich vor einer schier unlösbaren Aufgabe zu stellen, fand ich durchaus interessant. Einfach mal reinlesen, denn das Buch polarisiert durchaus, mir hat es allerdings gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.07.2024

Passender könnte ein Titel nicht sein

Ihr raffiniertes Spiel
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Eine Dachterrasse auf einem Hochhaus in London mitten im Dezember – eine Frau stürzt hinab und stirbt, doch war es Selbstmord oder Mord? Doch dann gerät die achtunddreißigjährige Tate in Verdacht, die ...

Eine Dachterrasse auf einem Hochhaus in London mitten im Dezember – eine Frau stürzt hinab und stirbt, doch war es Selbstmord oder Mord? Doch dann gerät die achtunddreißigjährige Tate in Verdacht, die Frau gestoßen zu haben, denn sie war eine der wenigen Personen, die sich zum Tatzeitpunkt im Haus aufgehalten haben. Tate jedoch bestreitet etwas mit dem Geschehen zu tun zu haben, allerdings ist selbst ihre Rechtsanwältin skeptisch und eins ist deutlich, Tate verbirgt etwas.

Ich mag Thriller, die so ein kleines bisschen auch mit der Psyche und der Verwirrung spielen und genau so etwas erhält man mit Ihr raffiniertes Spiel, in dem man als Leser ganz schön hin- und hergeworfen wurde.
Autorin Ruth Mancini konnte mich mit ihrem Thriller bestens unterhalten, was auch mit an dem sehr flüssigen und leichten Schreibstil liest, der den Leser geradezu dazu auffordert, mitzudenken und zu rätseln.
Insgesamt ist das Buch unblutig und legt eher den Schwerpunkt auf unvorhergesehene Wendungen und Tempo durch kurze Kapitel, die oftmals mit Cliffhangern enden, so dass man geradezu verführt wird, noch ein Kapitel lesen zu wollen.
Der Thriller beginnt spannend, viele kurze Kapitel, die aber mit Zeitsprüngen in die Vergangenheit bis zur aktuellen Gegenwart versehen sind, geben nach und nach kleine Puzzleteile wieder, bis sich ein großes Gesamtbild ergibt. Der Titel ist hier definitiv passend, denn was hier wirklich dahinter steckt, ist absolut clever durchdacht und konstruiert und irgendwie könnte man sich das Geschehen im wahren Leben vorstellen.
Erzählt werden die meisten Kapitel durch die Protagonistin Tate in der Ich-Perspektive, wobei man durchaus zwischendurch auch Einblicke in einen weiteren Erzählstrang erhält, der die Familie von Tates Boss durchleuchtet. Warum, weshalb, möchte ich nicht drauf eingehen, denn dafür ist das gesamte Drumherum einfach zu spannend.
Tate ist unheimlich gut ausgearbeitet, ich habe sie in jeder Hinsicht unterschätzt. Als arbeitslose Schauspielerin arbeitet sie als Zeitarbeiterin in einem Londoner Büro. Sie ist Single und lebt allein mit ihrer Katze in einer kleinen Wohnung. Alles schreit regelrecht verschrobener Single. Doch Tate ist absolut gewieft und ich fand sie absolut überzeugend. Dachte ich im ersten Kapitel noch, dass sie eine unschuldige, naive Lady ist, merkte man schnell: hoppla, da steckt mehr dahinter und stille Wasser sind tief.
Auf die Nebencharaktere erhält man den notwendigen Blick, sie bleiben zwar hinter Tates Erscheinung, sind aber durchaus durchdacht gezeichnet und wirken glaubhaft.

Mein Fazit: Mit Ihr raffiniertes Spiel hat mich Autorin Ruth Mancini absolut positiv überrascht, denn mit solch einem clever konstruierten Thriller hatte ich nicht gerechnet. Zwar gab es hin und wieder kleinere Längen, gerade in der Auflösung, doch im Großen und Ganzen konnte mich dieser Thriller völlig überzeugen und vor allem fesseln. Sehr lesenswert und raffieniert.

Veröffentlicht am 14.07.2024

Tolles Worldbuilding

When The Moon Hatched
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Raeve ist Assassinin bei den Fíur du Ath, eine Rebellion gegen König und alle Reichen, die sich alles herausnehmen. Doch als man aus Rache an ihr ausgerechnet ihre beste Freundin tötet, bricht sie Hals ...

Raeve ist Assassinin bei den Fíur du Ath, eine Rebellion gegen König und alle Reichen, die sich alles herausnehmen. Doch als man aus Rache an ihr ausgerechnet ihre beste Freundin tötet, bricht sie Hals über Kopf auf, um sich ebenfalls zu rächen. Doch dabei wird Raeve verhaftet und soll in einer Arena sterben. Überraschend wird sie jedoch von einem geheimnisvollen Mann und seinem Drachen gerettet. Eigentlich ist dieser Mann ihr Feind, doch es scheint, als wüsste er viel mehr über Raeve als sie selber. Plötzlich kehren Erinnerungen zurück und Raeve fragt sich wer sie wirklich ist.
Das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet und hat mich schon in der englischen Ausgabe magisch angezogen.
Der Einstieg fällt sehr leicht, da es gleich spannend wird und man wissen möchte, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist allerdings extrem bildhaft und die ein oder andere Metapher leicht übertrieben wirkend. Ansonsten erschafft die Autorin hier, teilweise, eine neue Sprache, viele Worte ergeben von selbst Sinn, ansonsten hilft ein Glossar am Ende des Buches aber auch weiter. Nur an einer Stelle, als die Protagonistin bei einem fremden Clan ist, versteht man nicht alles, aber auch hier kann man sich durch den Kontext denken, worum es geht.
Das Worldbuilding ist absolut gigantisch, verschiedene Reiche, die sich auch schon durch die dort lebenden Drachen unterscheiden und natürlich auch durch die unterschiedlichen Landschaften. Böse Könige voller Intrigen, die aber erstmal nur in Erzählungen in Erscheinung treten, sorgen für die Spannung und den gesamten Hintergrund.
Erzählt wird das meiste in der Ich-Perspektive durch Raeve, aber auch Kaan, der sie rettet und seine Schwester erzählen ein paar der Kapitel und sorgen dadurch dafür, dass man mehr über Raeve und deren Vergangenheit erfährt.
Dann gibt es auch noch Tagebucheinträge einer Prinzessin, die die Vergangenheit wiedergeben. Auch hier ahnt man früh, wie all das zusammenhängt.
Spannend ist es über weite Teile, wobei mich die Geschichte ab der Mitte etwas verloren hat. Da waren zu viele, eher unwichtige Momente, die das Buch unnötig in die Länge gezogen haben. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Protagonistin Raeve ist knallhart und tough, hat ein loses Mundwerk und brachte mich damit doch häufiger zum Schmunzeln. Kaan ist stark und geduldig und ja, in jeder Hinsicht gut ausgestattet. Er sorgt für den Ausgleich zu Raeve.
Nebencharaktere sind recht überschaubar und bleiben meist im Hintergrund. Lediglich Kaans Schwester, die ebenfalls mit einem losen Mundwerk ausgestattet ist, wird noch weiter ausgeschmückt.
Der Cliffhanger zum Schluss war etwas verwirrend, anstelle von einem WtF blieb ich eher verwirrt zurück. Nichtsdestotrotz bin ich auf die Fortsetzung gespannt.
Mein Fazit: ein wirklich starkes Worldbuilding und eine bad Ass Protagonistin sorgen für spannende Unterhaltung. Auch die Drachen sind in großer Anzahl vorhanden und der starke, tapfere Held ist auch dabei. Viel Berührung mit dem Feind gab es noch nicht, denke aber, da kommt noch was. Nicht ganz das unschlagbare Highlight für mich, aber trotzdem eine tolle Fantasystory, auf deren Fortsetzung ich mich freue.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Solider Krimi

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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Als Rechtsanwälting Fentje Jacobsen mitten in der Nacht einen verstörenden Anruf erhält, ist sie mehr als verwirrt. Ein Mann namens Sascha bittet sie um Hilfe, da er glaubt, einen Mann umgebracht zu haben. ...

Als Rechtsanwälting Fentje Jacobsen mitten in der Nacht einen verstörenden Anruf erhält, ist sie mehr als verwirrt. Ein Mann namens Sascha bittet sie um Hilfe, da er glaubt, einen Mann umgebracht zu haben. Mitten im Gespräch legt er auf und am nächsten Tag wird im Nachbardorf gleich 2 Leichen gefunden wurden, eine davon ausgerechnet dieser ominöse Sascha. Fentje, die ihre Kanzlei auf dem Hof der Großeltern betreibt und eigentlich gar kein Mandat hat, wird neugierig und beginnt nachzuforschen. Dabei erhält sie wieder einmal Unterstützung des Reporters Niklas John. Die Dorfbewohner allerdings sind alles andere als begeistert von den Nachforschungen der Beiden und plötzlich sind sie selbst in Gefahr.

Mit Das schweigende Dorf erschien der bereits dritte Fall der Krimireihe Akte Nordsee. Ich bin hier wieder einmal mitten in der Reihe eingestiegen, allerdings empfand ich das gar nicht als so schlimm, da der Fall an sich abgeschlossen ist. Das düstere Cover passt hier perfekt zu dem Krimi und macht neugierig auf die Geschichte.
Der Einstieg allerdings machte es mir nicht ganz so leicht, denn auch wenn Eva Almstädt einen wirklich guten Schreibstil hat, mit dem man schnell Handlung und Charaktere vor Augen hat, war es für mich etwas zu ruhig gestaltet. Ich wurde in diesem Moment einfach noch nicht so angefixt, dass ich unbedingt mehr von der Geschichte lesen wollte. Das besserte sich dann aber mit dem Fortschreiten der Ereignisse. Die Handlung ist ganz schön verzwickt und gerade auch weil Fentje ohne wirkliches Mandat nachforscht, sind die Ermittlungsansätze zunächst noch schleppend und der rote Faden nur schwer zu erkennen.
Das Setting hat mir gut gefallen, Eva Almstädt schafft es sowohl die Atmosphäre als auch die Landschaft hervorragend mit Worten einzufangen. Man schnuppert hier förmlich die Nordseeluft.
Der Fall in dem der Besitzer dreier Restaurants und dessen Koch ermordet werden, bleibt für mich ein bisschen hinter meinen Erwartungen, dafür stehen hier eher Fentje und auch Niklas im Fordergrund.
Auch wenn sich die beiden Ermittler, bzw. die Rechtsanwältin und der Journalist bereits kennen, fand ich es doch gut und leicht verständlich, die Beziehung der Beiden untereinander zu folgen.
Die Perspektive wechselt zwischen den Beiden, so dass man Gelegenheit hat, beide etwas näher kennenzulernen. Fentje mit all ihren Unsicherheiten, vor allem ihrer Beziehung zu Niklas, kann ich gut nachvollziehen. Auch Niklas mochte ich hier sehr gerne, auch wenn ich persönlich eine bessere Beziehung zu Fentje aufbauen konnte.
Die Bewohner des Dorfes fand ich gut beschrieben und irgendwie konnte ich es mir auch sehr gut vorstellen, wie diese in Schweigen verfallen. Auch Fentjes Großmutter Gretje, die mit ihrem Dialekt bei mir für Schmunzler sorgte, mit aber mit ihrer ständigen Hoffnung Fentje an den Mann zu bringen etwas nervte, ist ein echte Unikat.

Mein Fazit: Insgesamt hätte ich mir für die Handlung etwas mehr Tempo und Spannung erhofft. So blieb es ein eher ruhiger Krimi, der auch immer wieder in den Hintergrund rückte. Dafür punktet dieser Krimi mit lebendigen Charakteren, viel Lokalkolorit und einem gelungenen Schreibstil. Auch wer die Reihe noch nicht kennt, dürfte sich hier trotzdem gut zurechtfinden. Für mich ein grundsolider Krimi.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Cosy Reading

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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Als Krimiautorin Rae Pemberlaine einen Anruf ihrer ehemals besten Freundin Mindy aus ihrer Heimat Edderton erhält, wird sie stutzig. Denn Mindy erzählt ihr, dass ihre Großmutter von heute auf morgen verschwunden ...

Als Krimiautorin Rae Pemberlaine einen Anruf ihrer ehemals besten Freundin Mindy aus ihrer Heimat Edderton erhält, wird sie stutzig. Denn Mindy erzählt ihr, dass ihre Großmutter von heute auf morgen verschwunden sei und ihre besten Freundinnen glauben, sie sei entführt worden. Zwar ist Raes Großmutter Fenella seit dem Tod ihres Großvaters gerne und oft spontan auf Reisen, doch als Mindy ihr vorschlägt, nach Edderton zu reisen, geht Rae darauf ein. Kaum in ihrer alten Heimat angekommen, erzählen Fenellas Freundinnen, warum sie glauben, dass diese verschwunden sei. Als Rae dann ins Haus ihrer Großmutter zieht, wird auch sie nachdenklich, denn hier stimmt tatsächlich einiges nicht. Außerdem grübelt sie über ihre Begegnung mit ihrer Jugendliebe Archer, der nach wie vor noch verdammt gut aussieht.
Ich liebe dieses wunderschöne Cover und da ich auch bereits die Dystopien aus Franzi Kopkas Feder kenne und mag, war ich neugierig, wie Romantic Suspense aus ihrer Feder funktioniert.
Der Einstieg in den Roman fällt das des, wie gewohnt, leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin nicht allzu schwer. Allerdings beschreibt sie auch Gedanken und Handlungen sehr ausführlich, so dass es für mich die ein oder andere Länge gab.
Trotzdem wird die Geschichte spätestens ab Eintreffen Raes in Edderton spannender. Doch auch hier bleibt die Handlung durch zu viele Nebensächlichkeiten recht ruhig. Die Mischung aus Slow Burn Romance und Suspense gefiel mir wiederum ganz gut. Die Geschichte ist halt durch und durch cosy und dementsprechend sollte man hier nicht spannungsgeladene Action erwarten.
Die Lovestory zwischen Rae und Archer war mir irgendwie zu flach, zumindest konnte ich die Emotionen zwischen ihnen nicht immer nachvollziehen. Trotzdem mochte ich beide Charaktere sehr gerne.
Das Setting ist toll beschrieben, ich konnte mir sowohl Landschaften als auch Herrenhäuser sehr gut vorstellen. Als jemand, der Schottland eh mag, passte das
Rae, die als Krimiautorin den Hang zum Ermitteln hat, war mir von Beginn an sehr sympathisch. Aus ihrer Sicht erleben wir die gesamte Geschichte. Auch Archer war ein authentischer Protagonist. Nur zusammen wirkten sie für mich einfach nicht so gut, wie ich es mir in einer Lovestory wünschen würde.
Die Nebencharaktere fand ich auch gut gelungen, vor allem Mindy, aber auch Fenellas Freundinnen wurden für mich schnell lebendig.
Mein Fazit: Insgesamt eine nette Geschichte, die leider einige Längen aufzuweisen hat. Gerade beim Crimepart hätte es für mich mehr Tempo bedurft. Ansonsten aber ist es eine Geschichte zum Abschalten und mitraten. Wer jetzt die Mischung aus Crime und Liebe mag, kommt hier auf seine Kosten.