Profilbild von sommerlese

sommerlese

Lesejury Star
offline

sommerlese ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sommerlese über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Fesselnder Winterkrimi

Schneemann
0

Im Norden Europas zwischen Eis und Schnee spielt dieser 7. Teil der Krimireihe um Harry Hole.

Ein Serienmörder tötet junge Frauen und hinterlässt als Ankündigung für seine Morde einen Schneemann. Ermittler ...

Im Norden Europas zwischen Eis und Schnee spielt dieser 7. Teil der Krimireihe um Harry Hole.

Ein Serienmörder tötet junge Frauen und hinterlässt als Ankündigung für seine Morde einen Schneemann. Ermittler ist der alkoholkranke Harry Hole, der mal wieder in lässiger Weise ein kompliziertes und recht verschachteltes Rätsel zu lösen hat. Der Plot ist mitreißend spannend und der Täter sehr geschickt versteckt.
Als Leser wird man gnadenlos hineingezogen in einen Strudel von Spannung, Verzweiflung, Angst und auch Hoffnung. Letzendlich ist auch das spannende Rätsel um den Schneemann aufgelöst.

Ein fesselnder Krimi, der für Harry Hole Fans ein unbedingtes Muss darstellt. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Eine Geschichte über einen begnadeten Künstler mit allen Höhen und Tiefen seines Lebens

Michelangelo
0

Nun habe ich dieses Buch schon zum zweiten Mal gelesen und bin wieder absolut begeistert. Nicht nur der gewaltige Erzählstil von Irving Stone als auch die mitreißende Geschichte eines Künstlers der italienischen ...

Nun habe ich dieses Buch schon zum zweiten Mal gelesen und bin wieder absolut begeistert. Nicht nur der gewaltige Erzählstil von Irving Stone als auch die mitreißende Geschichte eines Künstlers der italienischen Renaissence hat mich gepackt.
Man wächst mit Michelangelo zusammen auf und erfährt alle Stationen seines bewegten Lebens. Außerdem erlebt man die unheimliche Vielfalt dieses Genies, indem Kunstwerke und ihre Erstellung gut beschrieben sind.
Besonders die Ausflüge in die Steinbrüche von Carrara und die Auswahl der Marmorblöcke sind mir in bleibender Erinnerung geblieben. Die extrem anstrengende Arbeit als Bildhauer wird dem Leser bewußt, wie auch die in schwindelnder Höhe ausgeführten Wand- und Deckenmalereien am Petersdom werden gut beschrieben.
Die körperlichen sowie geistigen Durchhaltekräfte dieses Künstlers kann man nur immer wieder bewundern.

Dieser Roman ist ein eindringlicher Beweis für die große Schaffenskraft Michelangelos. Für Kunstfans ein ausgesprochenes Muss!

Veröffentlicht am 02.11.2017

Eindrucksvolle Beschreibung der Zeit vor 200 Jahren am Rhein

Die Festung am Rhein
0

"Plötzlich war sie wieder da, die alte Feindschaft, die unterschiedlichen Welten, die sie weiter voneinander trennten als der Rhein das eine Ufer vom anderen." Zitat

Dieser Roman hat mich gut unterhalten ...

"Plötzlich war sie wieder da, die alte Feindschaft, die unterschiedlichen Welten, die sie weiter voneinander trennten als der Rhein das eine Ufer vom anderen." Zitat

Dieser Roman hat mich gut unterhalten und mitgenommen auf eine spannende Suche nach einem Verräter. Dabei wurde ich auch geschichtlich gut informiert und anschaulich in eine Zeit zurückversetzt, als Verbindungen zwischen Preußen und Franzosen nicht geduldet wurden.
Ich konnte wunderbar in die Handlung eintauchen und wurde einfach mitgerissen von den spannenden Wendungen und der zarten, aber unsäglichen Liebesgeschichte zwischen Franziska und Rudolph.
Diese Verbindung zwischen einem Protestanten und einer Katholikin wurde damals nicht geduldet.

Der Autorin ist es dank ausführlicher Recherche wieder bestens gelungen, die historischen Grundlagen verständlich und authentisch in den Roman einzubinden.
Die traumatischen Erlebnisse der napoleonischen Kriege zeigen sich durch die Person Rudolphs beängstigend nah. Auch die wenigen ärztlichen Möglichkeiten werden aufgezeigt.
Man kann sich ein deutliches Bild davon machen, wie die religiösen und standesmäßigen Unterschiede damals das Leben eines Menschen bestimmten. Aber auch die Lebensumstände der Bewohner am Rhein und ihre finanzielle Situation werden sehr deutlich geschildert. Das Rheinland war tief im Katholizismus verwurzelt und durch die französische Herrschaft eher dem Geist der Revolution verpflichtet, sie standen den konservativen protestantischen Preußen eher feindlich gesonnen gegenüber. Doch die Preußen brachten einige positive Änderungen in diesen Landstrich, die dank Schulreform, neu eingeführte Verwaltung und technische und medizinische Fortschritte der Bevölkerung zugute kam.

Mir hat es gefallen wie sich die Charaktere Franziska und Rudolph im Handlungsverlauf gedanklich mit den religiösen Schwierigkeiten ihrer Verbindung auseinandergesetzt haben. Auch die Unterschiede ihrer Herkunft machten einen großen Teil des Interesses für die Gegend und die Menschen dort aus. Wie sich hier am Rhein alle möglichen Landsleute aus Berlin, Oberschlesien und anderswo verdingen mussten, zeigt Maria W. Peter durch die vielen eingebauten Dialekte. Das bringt eine anschauliche Szenerie mit sich, die sehr lebensnah wirkt.

Meine Vermutung nach dem eigentlichen Verräter hat sich im Roman bestätigt, es war nicht schwer, ihm auf die Schliche zu kommen. Jedoch hat sein spezielles Motiv mich dann doch überrascht.

Dieser Roman hat mit seinem facettenreichen Bild der vielfältig geprägten Bevölkerung und der Darstellung von entgegengesetzten politischen und gesellschaftlichen Strömungen ein eindrucksvolles Sichtfenster dieser Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezeichnet.

In einem ausführlichen Nachwort gibt die Autorin noch einen historisch erklärenden Überblick über das Rheinland. Hier kann man versäumtes Geschichtswissen schnell nachholen.


Die Geschichte um Franziska und Rudolph ist spannend zu verfolgen. Wie die Menschen damals am Rhein gelebt haben, kann man im Roman verstehen lernen. Große Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 14.12.2024

Fachlich versierter Begleitkatalog zur Ausstellung in Leipzig

Impuls Rembrandt
0

Dieses Buch ist der Begleitkatalog zur Ausstellung "Impuls Rembrandt", der im Auftrag der Stadt Leipzig herausgegeben wurde und im Hirmer Verlag erscheint. Die Ausstellung läuft vom 3.10.2024 bis zum 26.1.2025 ...

Dieses Buch ist der Begleitkatalog zur Ausstellung "Impuls Rembrandt", der im Auftrag der Stadt Leipzig herausgegeben wurde und im Hirmer Verlag erscheint. Die Ausstellung läuft vom 3.10.2024 bis zum 26.1.2025 und präsentiert um die sechzig Original-Rembrandt-Werke und etliche Schülerarbeiten.

Farbe und Gefühl – Rembrandt als Inspiration in der holländischen Malerei 1620–1670

Rembrandt van Rijn (1606-1669) war einer der berühmtesten Künstler des Goldenen Zeitalters der Niederlande und in der Barockmalerei. Sein Gesamtkunstwerk umfasst neben der Ölmalerei auch Zeichnungen und Radierungen. Rembrandts Werkstatt war eine Ausbildungsstätte für junge Künstler und es zeichnete Rembrandt aus, die Individualität dieser Künstler zu fördern. Dazu gehörten Talente wie Aert de Gelder, Ferdinand Bol, Samuel van Hoogstraten u.a., die die Marke Rembrandt und die Holländische Schule mit ihren Werken ruhmreich weiter trugen.


Im vorliegenden Buch geben renommierte Kunsthistoriker:innen in vier Essays Auskunft über Rembrandts Schaffen. So widmet sich Jan Nicolaisen Rembrandts Unterricht mit seiner "Schule des Sehens". Dagmar Hirschfelder informiert über die Tronien im Atelierbetrieb Rembrandts und über das Frühwerk seiner Schüler. Stefan Weppelmann behandelt das Thema "Rembrandt als Inszenierung" und Sven Pabstmann stellt in "Rembrandt sammeln" einen Überblick über die Werke des Meisters in sächsischen Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts vor.

Im anschließenden Katalogteil werden die in der Ausstellung gezeigten Werke abgebildet, die jeweils mit hintergründigen Informationen versehen sind. Dazu gehören Selbstbildnisse, Landschaften und Auftragsarbeiten.


Die Texte und Inhalte im Buch machen Rembrandts Arbeits- und Sichtweisen deutlich und sie zeigen, dass er Wert darauf legte, in seinen Werken wahres Aussehen, sowie Emotionen und Gefühle im Alltagsleben abzubilden. Damit wurden seine Figuren nahbar und menschlich, was mich als Betrachterin absolut berührt. Das ist sicher ein Grund für die Beliebtheit von Rembrandts Werken.

Dieses Buch enthält viele spezifische Informationen rund um Rembrandts Werke, die besonders das Fachpublikum ansprechen und vielleicht manchen Laien doch inhaltlich überfordern. Doch es können sich alle Kunstfreunde auf jeden Fall an den vielseitigen Gemälden, Skizzen und Abbildungen erfreuen, die die Schaffenskraft, den künstlerischen Ausdruck und das Talent dieses Ausnahmekünstlers sichtbar machen.

Ein umfassender Begleitkatalog mit informativen Aspekten und reichlich Bildmaterial zum Bewundern, Staunen und Genießen. Fachlich versierte Informationen zum vielfachen Bildmaterial von Rembrandts Hand und aus seiner Werkstatt!

Veröffentlicht am 06.12.2024

Fesselnder Blick hinter die glitzernde Fassade der Schmuckdynastie!

Cartier. Der Traum von Diamanten
0

Im Penguin Verlag erscheint Sophie Villards Roman Der Traum der Diamanten, der erste Band der Cartier-Dilogie.

Paris, 1910: Jeanne Toussaint arbeitet als Näherin im Montmartre und lernt in einem Nachtclub ...

Im Penguin Verlag erscheint Sophie Villards Roman Der Traum der Diamanten, der erste Band der Cartier-Dilogie.

Paris, 1910: Jeanne Toussaint arbeitet als Näherin im Montmartre und lernt in einem Nachtclub den Juwelier Louis Cartier kennen. Louis führt ein Juweliergeschäft in Paris, sein Bruder Jacques in London und Pierre in New York. Die Welt steht kurz vor dem ersten Weltkrieg und die Geschäfte der Brüder hängen maßgeblich von der Marktwirtschaft und ihrer illustren Kundschaft ab.

Sophie Villard taucht mit ihrem Roman in die Welt der Reichen ein und lässt die politischen Verhältnisse sichtbar werden. Mit der Figur der Jeanne, deren Verlobung mit einem Adligen aufgelöst wurde, erleben wir eine willensstarke Frau, die aus der ihr verordneten Rolle als Hausfrau und Mutter ausbricht und ihre Kreativität auslebt, um Geld zu verdienen. Als sich Louis Cartier in sie verliebt, muss er gegen den Widerstand seiner Brüder ankämpfen.

Dort wo die Cartiers verkehren, ist die High Society mit den berühmtesten Menschen der damaligen Zeit zu finden. Denn die prunkvollen Schmuckstücke der Cartiers sind sündhaft teuer und sie zählen auf ihre reiche Kundschaft. So treffen wir in dem Roman auf Marlene Dietrich, auf Ernest Hemingway, die Fitzgeralds und Wallis Simpson und erhaschen einen Eindruck von diesen Menschen.

Interessant finde ich die gezeigten Geschäftseinblicke und die Entstehung der Schmuckstücke, die den Namen Cartier wesentlich prägten wie die Santos-Uhr oder die ausgefallene exklusive Panthere-Reihe, die noch heute als weiter geführte Kollektion bei Cartier zu finden ist.

Durch die kurzen Kapitel und häufigen Perspektivwechsel aus der Sicht der Hauptfiguren kommt man den Figuren sehr nahe und die Eindrücke der gezeigten Schauplätzen wie New York oder London wirken sehr authentisch. Ich habe diesen Auftaktband schon allein vom eingängigen und bildhaften Erzählstil her gerne gelesen und konnte mich gut in die vielseitig skizzierten Charaktere einfühlen. Am meisten war ich von Jeanne eingenommen, die für ihre Zeit recht emanzipiert zu sein schien und erst als Näherin ihr Brot verdiente und dann mit ihrer Kreativität sehr speziellen Schmuck entwarf. Die Tatsache, dass sie mit Coco Chanel befreundet war, hat der Geschichte auch ein besonderes Flair verliehen, das ich interessiert verfolgt habe. Sophie Villard hat auch die Stimmung vor dem drohenden ersten Weltkrieg gut eingefangen. Am Ende des Romans hätte ich am liebsten sofort mit dem Folgeband angefangen, darauf warte ich nun sehnsüchtig.
Für mich 4,5 Sterne, die ich gerne aufrunde!


Ein fesselnder Roman, der hinter die glitzernde Fassade der Schmuckdynastie blicken lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere