Ein schönes Sommerbuch für zwischendurch mit ein paar kleinen Schwächen.
Das Buch „Chiemseesommer“ von Franziska Blum ist der Auftakt der Trilogie rund um den Chiemsee. Nach dem Tod ihrer Mutter soll die Berlinerin Nelly endlich ihren Vater kennenlernen. Sie fährt an den Chiemsee, ...
Das Buch „Chiemseesommer“ von Franziska Blum ist der Auftakt der Trilogie rund um den Chiemsee. Nach dem Tod ihrer Mutter soll die Berlinerin Nelly endlich ihren Vater kennenlernen. Sie fährt an den Chiemsee, wo ihr Vater eine kleine Lakritzmanufaktur betreibt. Dort führt eine Verwechslung dazu, dass Nelly fälschlicherweise für die neue Aushilfe gehalten wird. Dadurch hat sie die Möglichkeit ihren Vater kennenzulernen, ohne dass sie ihm sofort ihr Geheimnis offenbart.
Das Buch ist eine tolle, leichte Sommerlektüre zum Schmökern. Nelly als Hauptprotagonistin war mir von Anfang an sympathisch. Sie hat eine herzliche Art und nähert sich ihrem Vater langsam an. Trotz der einen oder anderen Widrigkeit mit ihrer Halbschwester Christina und deren eher schroffe Art bleibt sie ruhig. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch die etwas zögerliche Herangehensweise von ihr im Umgang mit ihrem Vater konnte ich gut nachvollziehen. Ihre beiden Schwestern Christina und Katharina sind sehr unterschiedlich. Christina scheint mir etwas verbittert zu sein bzw. sie vermutet hinter Nelly ein ausspionieren der Konkurrenz. Aber auch gegenüber ihrer Schwester Katharina ist Christina eher schroff. Mit ihr wurde ich deshalb nicht so warm. Katharina hat sich, zumindest war das mein Eindruck, von der Familie etwas zurückgezogen. Was mich allerdings bei der Schwester auch nicht wirklich wundert. Anton Rieger und seine Frau waren mir wiederum sehr sympathisch. Auch den attraktive Segellehrer Quirin fand ich total nett. Die Autorin beschreibt das Setting rund um den Chiemsee wunderschön. Ich konnte alles sehr gut nachvollziehen und wäre sehr gerne mit Quirin und Nelly zu Ottos Ruh gegangen. Dieser faszinierende Aussichtspunkt mit seinem herrlichen Blick auf den Chiemsee kann ich jedem nur empfehlen. Ganz besonders gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der Herreninsel. Die Autorin macht den Leser auf die ruhige Seite der Insel fernab des Massentourismus aufmerksam. Da bekommt man richtig Lust die Insel genauer zu entdecken, was sich definitv lohnt! Der Schreibstil von Franziska Blum ist flüssig und leicht zu lesen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich das Buch gelesen. An ein paar Stellen hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Da ging mir die Handlung dann doch etwas zu schnell bzw. hat mir einfach etwas gefehlt. Nichts desto trotz hat mir das Buch gefallen.
Fazit: Das Buch ist eine tolle, leichte Sommerlektüre zum Träumen. Es lässt sich gut und zügig lesen. An manchen Stellen hätte ich mir zwar etwas mehr Tiefe gewünscht, doch insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ich werde auf alle Fälle die Folgebände noch lesen.