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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2024

Düster, aber auch humorvoll

Todesboten - Seelenweiß (Band 1)
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Shiro ist ein Todesbote, das heißt, dass er die Seelen Verstorbener auf ihren letzten Weg schickt. Sein Leben ist ein einsames, doch auf einen anderen Todesboten ist er bereits ein paar Mal getroffen, ...

Shiro ist ein Todesbote, das heißt, dass er die Seelen Verstorbener auf ihren letzten Weg schickt. Sein Leben ist ein einsames, doch auf einen anderen Todesboten ist er bereits ein paar Mal getroffen, und immer ging es zu Shiros Nachteil aus. Nun treffen sie erneut aufeinander, doch dieses Mal wohl für länger, denn sie hören, dass in ihrer Nähe ein ganzes Dorf ausgelöscht wurde. Da sie davon unerklärlicherweise nichts mitbekommen haben, wollen sie der Sache auf den Grund gehen. Dieses Mal müssen sie sich zusammenraufen, ähnlich wie die beiden, die sich ihnen anschließen, der weibliche Engel Amariel und ihr Begleiter Vio, der dämonisches Blut in sich hat.

Der Klappentext machte mich neugierig, doch nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, war ich mir nicht mehr sicher, ob der Roman wirklich etwas für mich ist. Kurz danach packte er mich doch, und am Ende fühlte ich mich gut unterhalten.

Dieses Ende ist übrigens noch nicht das Ende der Geschichte, insgesamt gibt es vier Bände. Natürlich bin ich neugierig auf die nächsten, zumal dieser Band mit einem Cliffhanger endet.

Die, zunächst zwei, schließlich vier Protagonist:innen fand ich alle sehr interessant, jeder hat so seine Eigenheiten, und eigentlich sind sie eine Gruppe, die gar nicht so recht zueinanderpasst, es letztlich aber doch tut, tun muss, denn die Gegner sind gefährlich und es ist noch lange nicht klar, was wirklich hinter allem steckt. Ich mochte alle vier, doch die beiden „Bad Boys“, Veit und Vio, sogar ein bisschen mehr.

Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist eine phantastische, und auch Himmel und Hölle spielen eine Rolle. Tief ausgearbeitet ist sie aber, zumindest bisher, nicht. Auch Magie gibt es, und andere Wesen, zumindest Engel und Dämonen.

Das Ganze liest sich leicht und ist, obwohl sonst recht düster, mit Humor garniert.

Der erste Band der Reihe hat mich gut unterhalten, ich mochte die Charaktere und den Humor, der die düstere Geschichte begleitet.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2024

Hollywoodstar und Erfinderin

Die Verwegene
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Hedwig Kiesler wird 1914 in Wien geboren, dreht einige Filme, tritt am Theater an der Wien auf und heiratet jung. Leider ist die Ehe toxisch, und so entflieht Hedy ihr 1937, landet in den USA, wird von ...

Hedwig Kiesler wird 1914 in Wien geboren, dreht einige Filme, tritt am Theater an der Wien auf und heiratet jung. Leider ist die Ehe toxisch, und so entflieht Hedy ihr 1937, landet in den USA, wird von MGM eingestellt und als Hedy Lamarr berühmt. Die Schauspielerei ist allerdings nicht ihre einzige Leidenschaft, sie interessiert sich auch sehr für Technik.

Ich bin Fan alter Hollywoodfilme, und kannte natürlich den Namen Hedy Lamarr, wusste aber bisher nichts über ihr Leben. Die Autorin nimmt sich der Jahre 1933 bis 1942 an. Zunächst trifft man Hedy noch in Wien, später in ihrer unglücklichen Ehe, dann erlebt man mit, wie sie versucht, sich in Hollywood durchzusetzen und vor allem gute Rollen zu bekommen. Auch ihr Privatleben spielt eine Rolle, sie geht Beziehungen und weitere Ehen ein, auch das nicht immer glücklich. Außerdem muss sie miterleben, dass ihre Heimat von den Nationalsozialisten besetzt wird, die schließlich einen Krieg entfesselt, in den letztlich auch Hedys Wahlheimat hineingezogen wird. Mit ihrem technischen Verständnis und ihrem Erfindungsreichtum kann sie schließlich eine womöglich bahnbrechende Erfindung machen, von der sie hofft, ihre neue Heimat im Krieg unterstützen zu können. Sie wird aber zunächst nicht so anerkannt, wie erhofft. Heute ist ihre Erfindung allerdings nicht mehr wegzudenken, auch wenn sie in einem ganz anderen Bereich Anwendung findet, als zunächst gedacht.

Der Roman lässt sich gut lesen, und da ich bis dahin wenig über Hedys Leben wusste, war ich während des Lesens gespannt, wie es ihr ergeht. Es hat Spaß gemacht, mitzuerleben, welche Filme sie gedreht hat, welche Hollywoodgrößen ihren Lebensweg begleitet haben, manche kurz, manche länger. Ein bisschen oft wird das Thema Erfindungen erwähnt. Hedy erfindet gern, hat ein Erfinderzimmer, aber was sie dort alles erfindet, bleibt größtenteils unklar. Trotzdem, ich habe mich nicht gelangweilt und auch Neues erfahren und zwischendurch natürlich wieder viel gegoogelt.

Im Anhang reißt die Autorin Hedys weiteren Lebensweg kurz an, gibt Informationen darüber, wo sie von den Fakten abwich sowie Literaturhinweise.

Wer sich für das Leben von Hollywoodstars interessiert, und sie zumindest einen Teil ihres Lebensweges begleiten möchte, könnte Freude an diesem Roman haben, und auch Lust bekommen, den ein oder anderen Film noch einmal anzusehen.

Veröffentlicht am 11.07.2024

Verwirrend, aber dennoch fesselnd

The Umbrella Academy 3: Hotel Oblivion
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Der dritte Band der Comicreihe hat mich ziemlich verwirrt, und dennoch auf gewisse Weise auch gefesselt, was wohl auch an den ausdrucksstarken Zeichnungen liegt. Eine Zusammenfassung der Handlung fällt ...

Der dritte Band der Comicreihe hat mich ziemlich verwirrt, und dennoch auf gewisse Weise auch gefesselt, was wohl auch an den ausdrucksstarken Zeichnungen liegt. Eine Zusammenfassung der Handlung fällt mir aber tatsächlich schwer. Während man in der dritten Staffel der Serie auch im Hotel Oblivion ist, gibt es dort eine Handlung, die man nachvollziehen kann. Im Comicband war ich zunächst einfach nur verwirrt, z. B. konnte ich nicht nachvollziehen, was es mit dem Hotel auf sich hat, Schließlich habe ich mich ein bisschen ins Umbrella Wiki eingelesen habe. Später im Comicband wird dann allerdings klarer, worum es sich bei dem Hotel handelt, und auch andere Unklarheiten klären sich.

Am Ende gibt es einen Cliffhanger, der allerdings in der Serie schon früher aufgelöst wurde. Dennoch bin ich gespannt, wie es im nächsten Comicband weitergeht, denn dass die Serie ganz anders abläuft als die Comicreihe, hat man spätestens im zweiten Band erkennen können. Serie und Reihe stehen also jeweils für sich, ich bin froh, beide zu kennen.

Auch hier gibt es wieder einige Skizzen zu bestaunen, leider aber weder Bonusgeschichten noch Interviews.

Band 3 der Comicreihe ist verwirrend, klärt sich aber nach und nach, und punktet wieder mit ausdrucksstarken Zeichnungen.

Veröffentlicht am 05.07.2024

Nummer Fünf und John F. Kennedy

The Umbrella Academy 2: Dallas
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Im zweiten Band der Reihe erfährt man einiges über Nummer 5 sowie über die Hintergründe des Attentates auf John F. Kennedy.

Der erste Band hatte mich sehr gefesselt und ich hatte mich auf den zweiten ...

Im zweiten Band der Reihe erfährt man einiges über Nummer 5 sowie über die Hintergründe des Attentates auf John F. Kennedy.

Der erste Band hatte mich sehr gefesselt und ich hatte mich auf den zweiten Band gefreut. Vielleicht hatte ich zu viele Erwartungen, jedenfalls konnte dieser mich nicht ganz so überzeugen. Ja, er ist ähnlich abgehoben wie Band 1, aber mir fehlt hier etwas die Spannung. Und das, obwohl dieser Band deutlich weniger mit der Verfilmung zu tun hatte, als der erste, ich also im Grunde nicht wusste, was passieren würde. Skurril und sehr blutig ist er natürlich trotzdem wieder.

Ich bin aber nun auf den dritten Band gespannt, dessen Titel zwar wieder an die Verfilmung erinnert, aber wahrscheinlich ebenso wenig mit ihr zu tun hat, da sich die Geschichten nun ja auch ganz unterschiedlich entwickelt haben.

Auch Band 2 bringt wieder Bonusinhalte mit, eine Zusatzgeschichte, in der Vanya, die in der Hauptgeschichte kaum vorkommt, eine größere Rolle spielt, einige Skizzen und ein Interview mit Gabriel Bá, dem Zeichner. Seine Zeichnungen gefallen mir wieder gut, sie passen perfekt zur Geschichte.

Leider kann der zweite Band in meinen Augen nicht ganz mit dem ersten mithalten, gerne gelesen habe ich ihn aber trotzdem und bin nun gespannt darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Schöne Geschichte, nicht nur für Kinder

Kurt, Einhorn wider Willen 1. Wer möchte schon ein Einhorn sein?
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Kurt ist ein Einhorn, und das ist er gar nicht gern. Alle mit dem Einhornsein zusammenhängenden Klischées stimmen und sind ihm sehr peinlich, ich sage nur, Pupse, die nach Rosen riechen. Eines Tages trifft ...

Kurt ist ein Einhorn, und das ist er gar nicht gern. Alle mit dem Einhornsein zusammenhängenden Klischées stimmen und sind ihm sehr peinlich, ich sage nur, Pupse, die nach Rosen riechen. Eines Tages trifft er den Vogel Trill, der ihn bittet, einer Prinzessin in Not zu helfen. Kurt will das eigentlich nicht, aber als Einhorn hat er gewisse Pflichten, denen er nicht entkommen kann. So macht er sich mit Trill auf den Weg.

Kurt ist zwar sehr mürrisch, aber er kann nicht über seinen Schatten, sprich sein Einhornsein, das ihn zum Beispiel schon fast dazu zwingt, Mitgefühl zu haben. Doch dahinter steckt nicht nur Zwang, und Kurt lernt auch sich selbst nach und nach besser kennen, und als Leser:in muss man ihn einfach mögen. Gut gefallen hat mir auch Trill, der viel redet, aber zunächst nicht alles sagt, so dass nicht nur Kurt, sondern auch man selbst als Leser:in die eine oder andere Überraschung erlebt, auch bei der zu rettenden Prinzessin, die sicher den Kindern gut gefallen wird.

Chantal Schreibers Text wird ergänzt durch bunte Zeichnungen von Stephan Pricken, beides zusammen ergibt eine Geschichte, bei der sich nicht nur das Lesen, sondern auch das Anschauen lohnt. Besonders Kurts Gesichtsausdrücke haben mir gut gefallen.

Mir hat die Geschichte um Kurt, das Einhorn, das eigentlich kein Einhorn sein möchte, gut gefallen, sowohl der Text als auch die begleitenden Zeichnungen machen Spaß, nicht nur Kindern, auch Erwachsenen. Schön auch, dass dieser Band erst der Auftakt ist, es gibt weitere Geschichten um das Einhorn wider Willen.

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