Friedrich Karmann ist ein begnadeter Uhrensammler und Lebemann. Auf der Jagd nach der ältesten Schwarzwälder Uhr, muss er feststellen, dass er für Geld nicht alles kaufen kann. Der Besitzer des begehrten ...
Friedrich Karmann ist ein begnadeter Uhrensammler und Lebemann. Auf der Jagd nach der ältesten Schwarzwälder Uhr, muss er feststellen, dass er für Geld nicht alles kaufen kann. Der Besitzer des begehrten Guts stellt Karmann drei Aufgaben, welche zu erfüllen sind.
Ähnlich einem Märchen der Gebrüder Grimm nimmt sich dieser nachdenklich stimmende Roman aus. Es geht um Gleichnisse und Prioritäten. In ruhigem Stil beschreibt Autor Thomas Erle die Einsamkeit Karmanns, die dessen Leben ebenso prägt wie seine extreme Sammelleidenschaft. Wem begegnen wir in unserem Leben, wofür bemessen wir unsere Zeit? Setzen wir diese bestmöglich ein? Viele Fragen tauchen auf, schmerzlich wird Karmann bewusst, dass um Geld nicht alles zu kaufen ist und die Zeit nur vorwärts läuft.
Ein sehr schönes Buch um die Vergänglichkeit und den Wert des Augenblicks. Ich empfehle es gerne weiter.
Glückliche Großmutter ist Dorothea inzwischen, nach all den Jahren, welche die geborene Deutsche nun in Costa Rica verbracht hat. Wie es ihr von 1877 bis 1892 ergeht, lest ihr in diesem dritten Band der ...
Glückliche Großmutter ist Dorothea inzwischen, nach all den Jahren, welche die geborene Deutsche nun in Costa Rica verbracht hat. Wie es ihr von 1877 bis 1892 ergeht, lest ihr in diesem dritten Band der farbenfrohen Reihe rund um die Auswanderin.
Diesmal geht es etwas ruhiger zu, aufregende Szenen gibt es seltener als in den Vorgängerbänden, und wenn, dann werden sie (fast zu) schnell entschärft. Einen breiten Raum hingegen nimmt die Kunst ein, ist ja Olivia eine begnadete Schauspielerin und Margarita eine talentierte Malerin, ähnlich ihrer Großmutter Dorothea. Ausstellungen impressionistischer Künstler inspirieren die junge Dame sogar, eine fundierte Ausbildung in New York zu ergreifen, was weiterführt zum Thema Frauenrechte. Wie nebenbei schillert dazu die prachtvolle Naturkulisse Costa Ricas mit farbenfrohen Pflanzen und bunten Tieren.
Da viele Informationen aus den beiden früheren Teilen wiederholt werden, um auch neue Leser abzuholen, entstehen da und dort kurze Leerläufe, welche diese Folge mitunter etwas ausbremsen. Im Vergleich will hier keine rechte Spannung aufkommen, die man von früher gewohnt ist. Dennoch habe ich Dorothea in den aktuellen fünfzehn Jahren nach dem Tod ihres Ehemannes Antonio auch wieder gerne begleitet und bin nun sehr neugierig, was uns noch erwartet, nachdem die Geschichte zwar einen Abschluss, aber noch kein Ende gefunden hat (kindle, Pos. 6888).
Nicht ganz so spektakulär und lebendig wie Band 1 und 2, dennoch lesenswerte Zeilen. Ich bleibe dran, was Anna Paredes uns noch erzählen mag.
Vera Bergström, freischaffende Journalistin und Begleitlehrerin, soll für ihren ehemaligen Zeitungschef die Hintergründe an einem aktuellen Mordfall recherchieren. In den weiten Wäldern Järpens hat man ...
Vera Bergström, freischaffende Journalistin und Begleitlehrerin, soll für ihren ehemaligen Zeitungschef die Hintergründe an einem aktuellen Mordfall recherchieren. In den weiten Wäldern Järpens hat man die Leiche einer übel zugerichteten Frau aufgefunden. Während die Polizei im Dunklen tappt, erfährt Vera immer mehr über die komplizierten Verstrickungen in den kleinen Dörfern, wo jeder jeden kennt, aber niemand so recht reden will.
Extrem ruhig verläuft dieser bemerkenswerte Kriminalroman, der sich wohltuend aus der Masse abhebt. Vera Bergström ist keine schillernde Figur, die man um irgendetwas beneidet, ihr Alter erfährt man aufgrund einer Schmierblutung, welche schon ausbleiben könnte, ihre triste Stimmung passt irgendwie zur mystischen Landschaft und den verschlossenen Dörfern, aus deren Bewohnern man nur schwer Antworten herausbekommt. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, entpuppt sich dieses Buch als spannende Darstellung von Land und Leuten. Spannend weniger im Sinne von aufregend, als vielmehr im Sinne von detaillierter und überzeugender Abbildung realer Gegebenheiten, welche das Geschehen so interessant werden lassen. Während die Polizei nur am Rande vorkommt, liegt das Nachforschen und Recherchieren bei der Journalistin, deren eigene Vergangenheit nach und nach aufgerollt wird, gleichzeitig aber niemanden zu nahe heranlässt. Scheinbar unnötige Details fügen sich perfekt ins Ganze, legen unter Umständen eine Grundlage für weitere Bände rund um Vera Bergström.
Sara Strömbergs Schreibstil ist nichts, um schnell darüber hinwegzulesen, gerade ihre sorgfältige Betrachtungsweise sticht positiv heraus. Eingebettet in den Handlungsverlauf ist eine zweite Geschichte, welche anfangs eher nichtssagend ist, im Laufe der Kapitel allerdings zur Aufklärung von Ursachen und Auslösern beiträgt. Die Kriminalhandlung steht zwar nicht permanent im Vordergrund, das Zusammenspiel aller Puzzlestücke ist jedoch sehr gut gelungen.
Ich bin recht positiv überrascht von diesem Krimi, der wohltuend „anders“ ist und freue mich auf die Übersetzung weiterer Bücher dieser Serie.
Nach dem Unfalltod ihrer Eltern erbt Klara das bekannte Weingut „Adam“ in der schönen Wachau. Ein Jahr lang lebt die 37jährige sehr zurückgezogen, bis sie zufällig bei einer Kunstausstellung Jonas trifft ...
Nach dem Unfalltod ihrer Eltern erbt Klara das bekannte Weingut „Adam“ in der schönen Wachau. Ein Jahr lang lebt die 37jährige sehr zurückgezogen, bis sie zufällig bei einer Kunstausstellung Jonas trifft und sich auf den ersten Blick in den feschen jungen Mann verliebt. Kurz darauf kommt Klaras Halbschwester aus London zu Besuch. Aber ihr Leben nimmt keine glückliche Wendung, nach der überraschend schnellen Hochzeit hört sie Stimmen auf ihrem Anwesen, sieht Bilder ihrer Mutter und riecht sonderbare Düfte, die es hier gar nicht (mehr) geben dürfte. Phantasiert sie, wird sie wahnsinnig oder spielt ihr einfach jemand einen Streich?
Zwischen Meer und Donau bewegt sich diese wunderbare, spannende Geschichte und hält nicht nur Klara, sondern auch den Leser auf Trab. Nach dem Prolog vor den Kanarischen Inseln geht es in die beschauliche Wachau, einem malerischen Fleckchen an der österreichischen Donau. Klara steht – wie auch im Rest der Handlung – im Vordergrund, bewältigt den schweren Verlust ihrer Eltern und heiratet Jonas. Ab diesem Moment steigt die Spannung, sonderbare Vorkommnisse überschatten den Alltag der jungen Weingutbesitzerin, alsbald fragt sie sich, ob die eigenartigen Briefe, die sie schon länger bekommt, mit der dunklen Gestalt am abendlichen Grundstück und der toten Katze im Pool zusammenhängen. Ist das alles real oder fällt sie auf das Trugbild ihrer Phantasie herein? Hinzu kommt, dass es Klara von Tag zu Tag schlechter geht, ohne dass ein medizinischer Grund ersichtlich wäre.
In bunten Bildern beschreibt Andrea A. Walter die Kulisse der Wachau und nimmt den Leser mit auf ein einladendes Weingut. Die Anzahl der Figuren ist wohl bewusst klein gehalten, dennoch hält man etliche, wenn nicht sogar alle von ihnen, irgendwann für verdächtig. Oder ist es doch Klara selbst, die an einer psychischen Erkrankung leidet? Spannend fliegen die Kapitel dahin, Walters Schreibstil ist flüssig und kommt ohne unnötige Schnörkel und Ausschweifungen aus. Gut platzierte kurze Informationen, die nicht zu viel verraten, sorgen schließlich für ein logisch aufgebautes und plausibles Ende des Ganzen. Bei mir kommt zwar kein Gänsehautgefühl auf, fesselnde Unterhaltung birgt die interessante Handlung an der Donau aber auf jeden Fall.
Schöne Landschaftsbilder, ein skurriler Fall und allerlei Rätsel, wer oder was Klara in den Wahnsinn treibt. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ich empfehle es gerne weiter.
Hannah entschließt sich im Sommer 2018, mit ihrem dreijährigen Sohn Max ein Sabbatical auf Island zu verbringen, weit weg von Lüneburg, das sie nur noch mit einer gescheiterten Ehe verbindet und mit einem ...
Hannah entschließt sich im Sommer 2018, mit ihrem dreijährigen Sohn Max ein Sabbatical auf Island zu verbringen, weit weg von Lüneburg, das sie nur noch mit einer gescheiterten Ehe verbindet und mit einem schmerzlichen Karriereende.
Vierzig Jahre zuvor, im Sommer 1978, reist Monika mit ihren Eltern zu einer befreundeten isländischen Familie, während ihr Verlobter in Deutschland bleibt, um seine Karriere voranzutreiben. Auf der Insel lernt sie einen sympathischen Fabrikarbeiter kennen, der aber ohne Frage weit unter ihrem Stand ist.
Abwechselnd erzählt Karin Lindberg auf zwei Zeitebenen diese beiden schönen Geschichten, weckt Neugierde darauf, zu erfahren, was tatsächlich bei Monikas Islandaufenthalt geschehen ist und welchen Zusammenhang es womöglich mit der Jetztzeit geben könnte. Fein charakterisierte Figuren begegnen dem Leser, allerdings fällt es besonders Hannah schwer, ihre Gefühle zuzulassen. Sie muss noch lernen, weniger auf ihren Kopf und mehr auf ihren Bauch zu hören. Ob sie das schaffen kann, verrät der Lauf der Handlung, welche anfangs ein wenig vor sich hinplätschert, aber dann von Kapitel zu Kapitel besser und emotionaler wird. Gut gefällt mir der isländische, sehr freundschaftliche Lebensstil, die raue Landschaft des Nordens kommt allerdings für Kenner von Karin Lindberg diesmal ein wenig zu kurz.
Ein sehr angenehm dahinfließender Schreibstil begleitet den Leser auf zwei Reisen nach Island. Die Geschichten rund um Hannah und Monika sind diesmal eher einfach, aber durchaus unterhaltsam und lesenswert.