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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2024

Eine berührende „Reise“

Solito
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Javier begab sich mit neun Jahren allein auf eine Reise, eine Reise, die kein Kind machen sollte, aber Unzählige machen mussten. Javier gibt allen eine Stimme.

Der Autor berichtet zum einen über die Flucht ...

Javier begab sich mit neun Jahren allein auf eine Reise, eine Reise, die kein Kind machen sollte, aber Unzählige machen mussten. Javier gibt allen eine Stimme.

Der Autor berichtet zum einen über die Flucht in die USA und zum anderen erzählt er aus seinem Leben und über seine Familie, auch wenn es Passagen gibt, die manche Familien wahrscheinlich lieber unter den Teppich gekehrt hätten, was sich schlussendlich gewinnbringend auf die Authentizität auswirkt.

Die LeserInnen können sich spürbar einfach und schnell in die Tiefen seiner Sorgen und Ängste hineinversetzen. Es ist häufig ein auf und ab der Gefühle und ich habe höchsten Respekt vor Javier und wie er sich „der langen Reise“ stellte, dass er ganz allein (damit meine ich ohne Menschen, die er kennt) einer Ausnahmesituation stellen musste, auf die er nicht vorbereitet gewesen sein konnte. Es scheint, alles hätten Hoffnung und Unschuld ihn über Wasser gehalten.

Es braucht nicht viel, um dieses Buch, sowie den Autor zu mögen und wertzuschätzen. Das Buch punktet auf allen Ebenen! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Endlich ein weiteres Buch von Nguyễn Phan Quế Mai

Wo die Asche blüht
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Um das Fazit vorweg zu nehmen, die Autorin hat mich erneut auf ganzer Linie überzeugt.

Und nicht obwohl, sondern gerade weil die Autorin nicht großartig von ihrem Stil und Konstrukt, verglichen mit ihrem ...

Um das Fazit vorweg zu nehmen, die Autorin hat mich erneut auf ganzer Linie überzeugt.

Und nicht obwohl, sondern gerade weil die Autorin nicht großartig von ihrem Stil und Konstrukt, verglichen mit ihrem Buch „Der Gesang der Berge“, abgewichen ist. Es gibt wieder verschiedene Erzählstränge, dessen Figuren und Geschichten miteinander verwoben sind, Stück für Stück setzt sich das Gesamtbild für den Leser zusammen. Besonders spannend fand ich dabei die Zeitlinien. Man erfährt dadurch viel Persönliches über die Figuren und kann ihre Entwicklungen exakt nachvollziehen, natürlich auch vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges, aber auch zu einer Zeit, die noch gar nicht soweit von der jetzigen Zeit entfernt ist: 2016.
Diese enorm große Zeitspanne ermöglichte es der Autorin verschiedene Umstände, Probleme und Schwierigkeiten darzustellen, mitsamt aller weitreichenden Folgen. Nguyễn Phan Quế Mai arbeitet die jeweilige Vergangenheit der Figuren auf subtile Weise auf.
So kommt es, dass die Charaktere tiefgründig und facettenreich ausgearbeitet worden sind, was sich natürlich auf allen Ebenen gewinnbringend auswirkt.

Cover und Titel passen wieder hervorragend in das Gesamtbild Vietnam und unterstützen den Inhalt des Buches auf ganzer Linie. Selbstverständlich vergebe ich wieder fünf Sterne! Ein Highlight!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Jetzt schon eines meiner Highlights 2024

Issa
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Wir begleiten Issa, eine junge, starke Frau, die den Spagat zwischen den Kulturen meistert und versucht, sich selbst zu finden, ohne es bewusst zu wissen.

Um mit dem Fazit zu beginnen: Ich kann euch das ...

Wir begleiten Issa, eine junge, starke Frau, die den Spagat zwischen den Kulturen meistert und versucht, sich selbst zu finden, ohne es bewusst zu wissen.

Um mit dem Fazit zu beginnen: Ich kann euch das Buch wärmstens empfehlen. Ich war begeistert, vom ersten Satz bis zur letzten Seite. Es hat für mich alles gepasst und ich liebte es, Issa zu begleiten.

Issa fliegt, aufgrund ihrer ungeplanten Schwangerschaft, nach Kamerun, ihrem Geburtsland- vorrangig, um ihrer Mutter einen Gefallen zu erweisen. Denn Issa wird in Kamerun eine Reihe von Ritualen durchführen lassen. Für ihr Glück, ihren Segen und sicherlich auch aus Tradition. Es war spannend, diese Rituale und die große Familie kennenzulernen. Insbesondere die Details der Rituale waren unglaublich interessant, aber es war nicht nur die Beschreibung der Durchführung die vermittelt wurde, vielmehr hat Mahn gezeigt, was das Erlebte mit der Protagonistin macht. Vieles war ihr unangenehm, hat manches jedoch aus Respekt über sich ergehen lassen. Und wie sehr es zu ihrer Charakterentwicklung beigetragen hat, wurde durch Mahn subtil dargestellt.

Mirrianne Mahn ist für mich eine talentierte Schriftstellerin und ich hoffe, zukünftig mehr von ihr zu lesen. Sie führt uns gekonnt, humorvoll und dennoch mit viel Feingefühl, pointiert, charmant, klug und voller Esprit durch die Geschichte, und vor allem verliert sie nie das Wesentliche aus den Augen.

Die Figuren schließt man sofort ins Herz, es gibt Charakterentwicklungen und durch die beiden Erzählstränge zweier Familienmitglieder, eine davon ist unsere Ich-Erzählerin Issa, kann man vollends nachvollziehen, weshalb die Figuren so sind wie sie eben sind und wodurch die Figuren geprägt wurden.

Hier funkelt wertvolle Lektüre!

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Nuancierter Roman, der berührt, ohne gefühlsduselig zu sein.

Leuchtfeuer
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Das wunderschöne Cover und der Klappentext haben mich sofort angesprochen.

In Leuchtfeuer lernen wir zwei Familien kennen, dessen einzelne Familienmitglieder ihr jeweiliges Päckchen zu tragen haben. In ...

Das wunderschöne Cover und der Klappentext haben mich sofort angesprochen.

In Leuchtfeuer lernen wir zwei Familien kennen, dessen einzelne Familienmitglieder ihr jeweiliges Päckchen zu tragen haben. In diesem Buch geht es um Fehler und geschehene Unglücke und es zeigt auf, wie wichtig Kommunikation innerhalb der Familie ist, bevor „alles“ durch Schweigen zusammenbricht oder sich ändert. Und es stellt dar, wie lange jeder einzelne durch einen Unfall, der nicht aufgearbeitet worden ist, bis ins Erwachsenenalter in seinem Handeln und seiner Charakterentwicklung beeinflusst und gehemmt ist.

Der Schreibstil ist fesselnd, der Aufbau ist wunderbar strukturiert. Durch diverse (deutlich durch Kapitel gegliederte und benannte) Zeitsprünge und Perspektivenwechsel der Figuren taucht man einerseits kurzweilig andererseits dennoch recht intim in die Geschehnisse ein. Die unterschiedlichen Blickwinkel tragen zudem gewinnbringend zur Authentizität bei.

Ich denke, dass Shapiro nichts dem Zufall überlassen hat. Es wirkt alles, bis ins kleinste Detail, strukturiert und durchdacht, und doch erscheint es nicht konstruiert. Beim Lesen hat man das Gefühl, dass es nicht authentischer hätte sein können. Viele die dieses Buch lesen werden, dürften Parallelen zu ihrem eigenen Leben ziehen können, was nicht zuletzt auch an den Themen Demenz und Trauerfällen liegt.

Shapiro schreibt sehr bildhaft und stellenweise sehr subtil. Jeder Satz, der in diesem Buch steht, ist für mich berechtigt dort platziert worden. Auch die Verbindungen untereinander werden teils auf (leicht) „magische Weise“ zusammengehalten, da sie vom Leser wahrgenommen werden, nicht aber von den Figuren, die zeitgleich ganz andere Sorgen und Gedanken haben.

Klare fünf Sterne und gerne mehr aus ihrer Feder!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wichtige Lektüre

Die Postkarte
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Anne Berest stellt deutlich dar, dass die Grausamkeiten, die die Opfer des Dritten Reiches erleiden mussten, bis heute nachwirken. Die Identität einer Familie ist über Generationen hinweg gezeichnet.
Eine ...

Anne Berest stellt deutlich dar, dass die Grausamkeiten, die die Opfer des Dritten Reiches erleiden mussten, bis heute nachwirken. Die Identität einer Familie ist über Generationen hinweg gezeichnet.
Eine klare Leseempfehlung von mir.

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