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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2024

Eine Ork-Kriegerin zwischen Büchern und Kämpfen

Bücher und Barbaren
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Ork-Kriegerin Viv wird bei einem Kampf verletzt und muss zwangsläufig einen Gang zurückschalten. Das soll sie in der Küstenstadt Murk machen. Was aber macht eine Kriegerin, die nicht kämpfen darf? Viv ...

Ork-Kriegerin Viv wird bei einem Kampf verletzt und muss zwangsläufig einen Gang zurückschalten. Das soll sie in der Küstenstadt Murk machen. Was aber macht eine Kriegerin, die nicht kämpfen darf? Viv entdeckt die örtliche Buchhandlung und darin die Rättin Fern, der es gelingt, sie in die Welt der Bücher zu entführen. Und so findet Viv neben den Büchern noch ein anderes Projekt: die Erneuerung des heruntergekommenen Bücherladens. Außerdem ist da noch die schnuckelige Bäckerin Maylee. Doch da gibt es auch die Gnomin Gallina, die durch Viv als Söldnerin bei Rackam landen will. Und vor allem gibt es noch die untergründige Gefahr, die Viv als Kriegerin begleitet…

Eine Ork-Kriegerin, die das Lesen entdeckt und somit in einer gänzlich unkriegerischen Welt landet – das ist eine Geschichte, die ich mir zunächst gar nicht vorstellen konnte. Schon das Coverbild vereint Gegensätze, die kaum vorstellbar sind. Die Geschichte nimmt sich Zeit, um sich zu entwickeln. Dafür bleibt mehr Raum für die verschiedenen, äußerst originellen Figuren, die zu entdecken eine Menge Spaß macht. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn letztendlich ist Viv immer noch Kriegerin, und die Gefahr ist auch in ihrer Auszeit nicht allzu weit weg von ihr. Ich habe entdeckt, dass es um Viv bereits einen Roman gibt, der über sie in späterer Lebenszeit erzählt. Obwohl „Magie & Milchschaum“ zuerst erschienen ist und das vorliegende Buch als Prequel dazu dient, kann man diesen Band der Viv-Chroniken gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen.

Mir hat diese unübliche Fantasy-Geschichte einige überraschende Lesestunden geschenkt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Besondere Mischung aus Roman und Manga-Comic

CAT GIRLS 1
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Minous Familie ist umgezogen: neue Stadt, neue Schule. Während es ihren Geschwistern ohne Probleme gelingt, sich in das neue Umfeld einzufügen, tut Minou sich eher schwer. Ihr erster Schultag wird zu einer ...

Minous Familie ist umgezogen: neue Stadt, neue Schule. Während es ihren Geschwistern ohne Probleme gelingt, sich in das neue Umfeld einzufügen, tut Minou sich eher schwer. Ihr erster Schultag wird zu einer Herausforderung. Und dann erfährt sie noch Unglaubliches: Sie ist ein Cat Girl. Denn sie hat katzenartige Fähigkeiten: Sie kann höher springen, feiner hören und besser sehen als andere. Doch auf den Cat Girls lastet ein uralter Fluch.

Das Buch ist eine Mischung aus Erzählung und Manga-Comic. Mit letzterem bin ich nicht ganz so bewandert, und ich fand die Übergänge zwischen der Erzählung und dem Manga nicht immer einfach. Nun bin ich als Elternteil nicht ganz die Zielgruppe für diese Geschichte, meine Kinder (Teenies im Alter von 13 und 17) sind mächtig auf dieses Buch abgefahren. Schon allein das Cover ist ansprechend, und auch die Illustrationen im Buch sind gut gelungen, lediglich die verschiedenen Personen finde ich zu gleich gezeichnet (und tat mich manchmal schwer darin, sie zu unterscheiden). Die angesprochenen Themen des Romans – Freundschaft, Familie, Schule, Liebe – entsprechen der Lebenswelt junger Leserinnen (ab ca. 11 Jahren), Minou bietet sich gut als Identifikationsfigur an: Das Leben als 13jähriger Teenie ist nun mal nicht ganz einfach. Die versprochene Fortsetzung macht junge Leserinnen sicherlich neugierig auf die weiteren Abenteuer mit Minou.

Das Buch mit seiner besonderen Mischung habe ich in kürzester Zeit durchgelesen. Es ist ein Eye-Catcher für junge Leserinnen und sicherlich eine gute Empfehlung an alle, die gerne Mangas lesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Leichter Sommerroman

Emmas Herzdilemma
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Emma steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Doch immer wieder produziert sie kleine oder größere Patzer. Als der Hund des Großvaters beim Gassi-Gehen vor ein Auto gerät, weil sie ihn trotz anderweitiger ...

Emma steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Doch immer wieder produziert sie kleine oder größere Patzer. Als der Hund des Großvaters beim Gassi-Gehen vor ein Auto gerät, weil sie ihn trotz anderweitiger Absprache abgeleint hat, platzt ihren Eltern der Kragen: Sie streichen Emmas Teilnahme am Urlaub in der Bretagne und schicken sie sechs Wochen nach Rom zur Tante, wo sie in deren Pension das Geld für den Tierarzt erarbeiten soll. Emma will das auf keinen Fall! Doch dann

… verpasst sie den Flug, bleibt in Köln und hängt mit dem coolen Skater Oscar ab, ist sie doch ganz heimlich in ihn verliebt.

… ist sie zunächst von Rom abgeschreckt, trifft jedoch auf Leo, der scheinbar überall ist, wo sie sich aufhält. Mit ihm entdeckt sie ein ganz anderes Rom und ein ganz besonderes Gefühl, das nur mit Leo verbunden ist und das sie Oscar vergessen lässt.

Die Geschichte wird in zwei parallelen Versionen erzählt: Mal bleibt Emma in Köln (wie soll sie dann aber Leo kennenlernen?), mal ist sie in Rom unterwegs und entdeckt dort neue Seiten an sich (und lernt umgehend Leo kennen). Da kann man sich als Leserin aussuchen, welche Variante man lieber mag. Emma ist mit ihren knapp 16 Jahren ein typischer Teenie, dem halt leider immer wieder ein Missgeschick passiert. Weil sie zu wenig aufpasst, sagen ihre Eltern. Die Charaktere sind zwar gut nachvollziehbar angelegt, dennoch fehlte mir als Erwachsene ein bisschen die Tiefe. Nicht immer fand ich Emmas Verhalten nachvollziehbar, und auch die Eltern hätten durchaus andere Verhaltensmöglichkeiten gehabt. Das sind aber für einen leichten Sommerroman eher nachrangige Kritikpunkte.

Diese witzig-spritzige Teenie-Liebesgeschichte erzählt eine leichte Sommergeschichte mit zwei möglichen Varianten. Mir selbst hat die Rom-Variante besser gefallen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter an alle jungen und junggebliebenen Leserinnen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Völlig überraschend

Die Stimme der Kraken
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Die Insel Con Dao gehört dem Großkonzern DIANIMA. Dafür wurden die dort Ansässigen umgesiedelt, inzwischen wohnt dort niemand mehr. Nun soll ein Team von Wissenschaftlern dort forschen, unterstützt vom ...

Die Insel Con Dao gehört dem Großkonzern DIANIMA. Dafür wurden die dort Ansässigen umgesiedelt, inzwischen wohnt dort niemand mehr. Nun soll ein Team von Wissenschaftlern dort forschen, unterstützt vom weltweit ersten Androiden. Denn vor der Insel leben außergewöhnliche Lebewesen. Doch so ganz klar ist nicht, wohin die Forschungen führen sollen…

Das Buch erinnert zunächst ein bisschen an einen Thriller, doch dafür war mir die Handlung zu langsam. Denn die Geschichte nimmt sich die Zeit, um sich zu entfalten. Dafür wird hier noch ein bisschen Science Fiction eingestreut, vermischt mit naturwissenschaftlichen, ethischen und philosophischen Elementen. Die rätselhaften Kraken vor der Insel Con Dao lassen sich nur nach und nach entdecken. Das Buch bietet einige überraschende Wendungen, bis sich zum Schluss dann sämtliche Handlungsfäden vereinen in einer völlig unerwarteten Auflösung. Nichts an dieser Geschichte war für mich vorhersehbar, ich blieb von Anfang bis Ende gespannt, in welche Richtung die Erzählung gehen möchte. Manche Abschnitte waren ein bisschen langatmig, hier hätte m.E. die Geschichte durchaus etwas gekürzt werden können.

Diese Dystopie über eine mögliche Zukunft war nicht wie erwartet ein Ökothriller, dennoch hat mich die Geschichte recht schnell überzeugen können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Eine bewundernswerte Frau

Gussie
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Gussie Zinser ist 24 Jahre alt, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet. Sie wird zur Mutter für die drei Stiefkinder und ihre eigenen vier überlebenden Kinder. Als Frau des Oberbürgermeisters ...

Gussie Zinser ist 24 Jahre alt, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet. Sie wird zur Mutter für die drei Stiefkinder und ihre eigenen vier überlebenden Kinder. Als Frau des Oberbürgermeisters kann sie gut damit umgehen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Doch mit Hitlers Machtübernahme ändert sich alles, denn Adenauer zeigt sich nicht einverstanden mit dessen Politik. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis er und auch Gussie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. 1948 ist Gussie im Krankenhaus, sie weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Ihr Leben zieht in Erinnerungen an ihr vorbei.

Der Autor Christoph Wortberg erzählt in kleinen Szenen aus dem Leben von Gussie Adenauer, in mehreren Zeitsprüngen. Das ist nicht unbedingt chronologisch, was mich immer wieder etwas irritiert hat, weil ich nicht auf Anhieb wusste, auf welcher Zeitebene die Geschichte gerade spielt. Nicht alles, was hier erzählt wird, ist auch belegt, doch die Geschehnisse fügen sich gut in die historischen Gegebenheiten ein. Gussie selbst ist eine beeindruckende Frau, auch wenn ich nach der Lektüre immer noch ein bisschen das Gefühl hatte, dass sie nicht so richtig greifbar für mich war. Das hatte wohl was damit zu tun, dass es keine streng chronologische Erzählung ist. Bewundernswert ist Gussies Umgang mit ihrem Ehemann, der sich immer wieder eher unzugänglich zeigt, obwohl er sie unbedingt liebt, und wie sie sich die Liebe ihrer Stiefkinder zu erringen weiß. Die Schicksalsschläge, die das Leben für sie bereit hält, sind eingänglich erzählt. Leider finde ich, dass der Klappentext zuviel verrät.

Trotz einiger Schwierigkeiten, die ich mit der Erzählung der Geschichte hatte, hat mich Gussies Schicksal sehr berühren können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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