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Veröffentlicht am 19.07.2024

Packend, aber zu wenig Tiefgang

Clean
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Lexi Volkov hat alles: Geld, Freunde und ein Leben in reinem Luxus.
Doch eins prägt sie besonders: ihre Heroinabhängigkeit.
Als ihr Bruder sie schließlich mit einer Überdosis in eine Entzugsklinik bringt, ...

Lexi Volkov hat alles: Geld, Freunde und ein Leben in reinem Luxus.
Doch eins prägt sie besonders: ihre Heroinabhängigkeit.
Als ihr Bruder sie schließlich mit einer Überdosis in eine Entzugsklinik bringt, beginnt das It-Girl über ihr ausschweifendes Leben nachzudenken, schließt neue Freundschaften und kommt dem schönen Brady näher.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist mal etwas anderes, ausgefallen und modern. Es eignet sich allerdings weniger für Fotos, da es schnell vor den Augen verschwimmt.

Es ist kein großes Geheimnis, dass mich das Thema Abhängigkeit und Drogen seit dem Schicksal von Christiane F. interessieren – da musste ich dieses Buch natürlich lesen.
Und ehrlicherweise konnte ich es auch schwer wieder aus der Hand legen.
Ich war oft hin und hergerissen, wusste nicht immer, was ich fühlen sollte.
Einerseits mochte ich alle Charaktere, weil sie alle so zerbrechlich gewirkt haben, als müsste man sie einfach bei der Hand nehmen und ihnen den richtigen Weg zeigen.
Andererseits war ich oft wütend. Wütend über die Ignoranz, wütend über die Willensschwäche und Wütend über die Uneinsichtigkeit.
Ich weiß, dass Wut vielleicht nicht die Richtige Emotion hierfür ist, weil es sich bei Abhängigkeit um eine Krankheit handelt und trotzdem konnte ich diese Wut nicht unterdrücken.
Die Charaktere waren gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie liebenswert.
Brady gefällt mir am besten. Er ist ruhig und besonnen und hat trotzdem irgendwo seine Bad Boy Seiten.
Auch der Verlauf der Geschichte gefällt mir gut – genau die richtige Mischung aus Ups und Downs. Das Ende ist mir ein wenig zu sehr Happy End im Vergleich zum Rest.
Allerdings gebe ich hier vielen Rezensionen, die ich bisher gelesen habe, recht: die Geschichte ist für dieses düstere und schwere Thema viel zu oberflächlich. Dinge werden einfach abgehakt, ohne das eigentliche Problem dahinter zu hinterfragen.
Ein so delikates und schwieriges Thema braucht aber mehr Tiefgang, um besser zu wirken.
Leider hat mir der Schreibstil weniger gefallen. Ich finde es ganz schlimm, wenn ein Autor zwanghaft versucht Jugendsprache einzubauen und es dann einfach damit endet, dass jedes zweite Wort „Fotze“ ist – kaum jemand redet so, schon gar nicht die breite Masse.

Fazit: Ein interessantes Buch über Abhängigkeit und Willensstärke mit gelungenen Charakteren und einer packenden Story. Leider fehlt hierbei der Tiefgang, der bei dieser Thematik so dringend nötig ist.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Trotz einigen Schwachstellen ein gutes Buch

Dreckiger Schnee
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Aiden ist Polizist - bis er Drogen aus der Aservatenkammer klaut und vom Dienst suspendiert wird. Privat soll er etwas über das Verschwinden einer berühmten Poltikertochter herausfinden und gerät immer ...

Aiden ist Polizist - bis er Drogen aus der Aservatenkammer klaut und vom Dienst suspendiert wird. Privat soll er etwas über das Verschwinden einer berühmten Poltikertochter herausfinden und gerät immer tiefer in eine Spirale aus Drogen, Sex und Gewalt.

Ich finde das Cover super. Es passt wie die Faust aufs Auge zum Inhalt des Buchs und würde so wahrscheinlich auch meine Aufmerksamkeit in der Buchhandlung erwecken.

Grundsätzlich gehe ich ja immer ohne Erwartungen an ein Buch ran, weil ich dann auch nicht so schnell enttäuscht werden kann.
Hier hatte ich mir aber dann doch ein ziemlich gutes Buch vorgestellt, alleine schon, weil mich der Klappentext auch direkt neugierig gemacht hat.
Ich möchte jetzt nicht sagen, dass meine Erwartungen völlig enttäuscht wurden, denn im Großen und Ganzen war das Buch tatsächlich gut, sie wurden nur relativ schnell gedämpft.
Aiden, den Protagonisten, fand ich fürchterlich klischeehaft.
Seien wir mal ehrlich: Ein müder (Ex-) Polizist, der sich ab und zu mal ein Näschen gönnt und eindeutig zu viel trinkt - das ist doch nichts Neues mehr, beinahe schon Alltag.
Ich gebe zu, er hat mich auch oft ziemlich aufgeregt, weil seine Aktionen teilweise so dumm waren, dass ich gerne einfach aufgehört hätte zu lesen.
Die restlichen Charaktere haben mir aber ganz gut gefallen.
Ein bunter Mix aus ziemlich kaputten Existenzen mit harten Vergangenheiten. Aber gerade das macht sie so interessant.
Auch die Geschichte hat mir gut gefallen.
Zwar nimmt sie erst gegen Ende so richtig an Fahrt auf, aber bis dahin ist es trotzdem nie langweilig geworden.
Leider hab ich aber auch hier was zu bemängeln: Die Zusammenhänge und Verstrickungen, die Verhältnisse der Personen untereinander...das alles wird viel zu kompliziert dargestellt. Ich hatte so oft einfach ein dickes Fragezeichen beim Lesen im Kopf, dass ich mich wirklich geärgert hab, dass ich keine Marker an die Stellen gemacht habe, an denen was wichtiges passiert ist, um es später besser nachvollziehen zu können.
Hier hätte ich mir auf jeden Fall mehr Durchsicht gewünscht.
Ansonsten fehlt es dem Buch weder an Spannung, noch an Drama oder Tragik.
Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen. Vielen ist er vielleicht zu vulgär gewesen, ich fand ihn genau richtig für diese Art von Buch.
Dem Stil ist es zu verdanken, dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe.

Fazit: Ein guter Thriller, des leider zu viele Schwachstellen hat, um ein sehr guter Thriller zu sein, Trotzdem auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Bisher leider der schwächste Teil

Das wunderbare Wollparadies
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Susan führt eigentlich ein durch und durch erfülltes Leben. Sie hat einen wunderbaren kleinen Laden in Oxfords romantischster Straße, der Valerie Lane, ihren süßen kleinen Vierbeiner Terry, und einen Haufen ...

Susan führt eigentlich ein durch und durch erfülltes Leben. Sie hat einen wunderbaren kleinen Laden in Oxfords romantischster Straße, der Valerie Lane, ihren süßen kleinen Vierbeiner Terry, und einen Haufen wunderbarer Freundinnen.
Den Männern hat Susan wegen ihrer Vergangenheit abgeschworen - bis sie den attraktiven Bruder ihrer Mitarbeiterin kennenlernt und die Magie der Weihnachtszeit ihr Übriges tut.

Auch dieses Cover finde ich wieder zuckersüß. Die Farben harmonieren wunderbar, das Bild des Ladens lädt zum Träumen ein und entführt den Leser ein weiteres Mal in die wunderbare Valerie Lane.

Leider muss ich schon vorab sagen: Dieser Teil ist für mich der bislang schwächste.
Ich fand der Anfang hat sich ein wenig gezogen, ich hatte diesmal sogar ein wenig Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden.
Das Setting fand ich, wie bei den Vorgängern auch, richtig schön.
Manuela Inusa hat es auch in diesem Band wieder geschafft mich auf eine Reise nach Oxford zu nehmen, so bildlich hatte ich die wunderschöne Valerie Lane vor Augen.
Die Charaktere waren diesmal mein größtes Problem - bzw. der Charakter.
Ich hatte in diesem Band nämlich im Vergleich zu den anderen das Gefühl, dass der Fokus NUR auf Susan liegt. Die anderen Ladenbesitzerinnen habe ich eigentlich nur marginal wahrgenommen. Ich freue mich aber dennoch, dass ich auch in ihrem Leben mehr oder weniger detailreich auf dem Laufenden gehalten wurde.
Susan dagegen fand ich...nun sagen wir: anstrengend.
Diese Dickköpfigkeit hat meine Neugier nicht geweckt, sondern mich eigentlich nur genervt.
Auch diese Abwehrhaltung gegenüber Männern konnte ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen.
Klar ist es schlimm, was ihr in ihrer Vergangenheit passiert ist, aber deswegen gleich ein Leben in Einsamkeit führen zu wollen...na ich weiß nicht, ob das noch so zeitgemäß ist.
Ansonsten ist Susan aber ein ganz wunderbarer Mensch: hilfsbereit, gütig und eine Frohnatur.
Am besten hat mir die Szene auf Lauries Party gefallen. Hier war alles ungezwungen und idyllisch, aber trotzdem voller Funken und Spannung.
Das Ende hat mir dann aber doch noch sehr gut gefallen und ich habe mich richtig für Susan gefreut!
Auch der Schreibstil war, wie immer einfach toll. Romantisch und mitreißend, einfühlsam und doch nicht langweilig.

Fazit: Wie oben bereits erwähnt, ist dies für mich der schwächste Teil. Nichtsdestotrotz ein schönes Buch mit einem gelungenen Ende. Ich freue mich schon auf Orchids Geschichte im Frühjahr!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Leider nicht so spannend wie erwartet

Gangsterblues
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Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und ...

Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und so erfährt Bausch von der Geschichte krimineller Brüder und Schicksalsschlägen, bis hin zur Planung eines fast perfekten Mordes.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist so natürlich, ohne viel Schnickschnack und auf das wesentliche beschränkt. Das gibt dem Leser auf jeden Fall schonmal einen ersten Eindruck, was ihn auf den nachfolgenden Seiten erwartet.

Da ich mich lange Zeit selbst durch mein früheres Studium mit Straftätern und deren Geschichten beschäftigt habe, wusste ich wohl ungefähr, was auf mich zukommt.
Dennoch war ein wenig enttäuscht...oder sagen wir lieber: meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.
Vor vielen Jahren habe ich das Lexikon der Serienmörder gelesen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, vor blutigen Geschichten und bewegenden Schicksalen.
So etwas in der Art habe ich mir wohl auch bei diesem Buch hier gewünscht.
Leider kommen die Geschichten in diesem Buch nicht einmal ansatzweise an den amerikanischen Vorreiter heran.
Das klingt jetzt wohl negativer, als es eigentlich gemeint ist. Mir ist natürlich klar, dass zwischen den zwei Ländern Welten liegen, auch was ihre Kriminellen betrifft und so habe ich vielleicht auf gewisse Parallelen gehofft, sie aber nicht erwartet.
Joe Bausch ist mir sympathisch. Er ist bodenständig, objektiv und menschlich. Gerade das erlebt man ja leider im Umgang mit Straftätern immer seltener.
Die Geschichten an sich fand ich authentisch und teilweise auch bewegend, nicht selten aber euch eher langweilig.
Was mich am meisten daran fasziniert hat ist aber, dass Menschen das Erzählte tatsächlich auch durchgemacht haben und sich das nicht irgendein Krimi-Autor mal eben aus den Fingern gesaugt hat.
Ich könnte mir die Schicksale ehrlicherweise auch ganz gut in einer Vorabend-Doku vorstellen.
Der Schreibstil hat mich dieses Mal leider nicht gepackt.
Oft musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich es als anstrengend empfunden habe weiterzulesen - leider hat mich dann auch nichts wirklich motivieren können, es wieder für längere Zeit in die Hand zu nehmen.

Fazit: Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider ein wenig enttäuscht. Es ist aber sicherlich lesenswert, für jemanden, der sich mit diesem Thema beschäftigt, oder erstmals damit auseinandersetzen möchte!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Verwirrend, verstörend und faszinierend zugleich

Wenn Prinzen fallen
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Rooney wollte eigentlich kein glamouröses Leben. Er wollte nur ein Künstlerdasein voller Kreativität.
Schlussendlich wurde aus ihm ein Banker mit mehr Geld, als gut für ihn war. Luxus, Frauen, Männer und ...

Rooney wollte eigentlich kein glamouröses Leben. Er wollte nur ein Künstlerdasein voller Kreativität.
Schlussendlich wurde aus ihm ein Banker mit mehr Geld, als gut für ihn war. Luxus, Frauen, Männer und ein ausschweifendes Leben haben schon manch anderem den Tod gebracht.
Doch was passiert, wenn die schillernde Fassade einbricht? Wenn das Leben das du kanntest nie wieder zurückkehrt?

Ein fantastisches Cover! Ich bin ja ein großer New York- Fan und die Skyline dieser wunderbaren Stadt zu sehen, aus so einem tollen Winkel fotografiert, dass man auch noch einen Teil der Brücke sieht lässt mein Herz höher schlagen und löst bei mir auf jeden Fall Fernweh aus!

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Ich schnappe mir ja grundsätzlich alles was in New York spielt und sich nicht zu kitschig anhört, aber dieses Buch hat mich besonders angezogen.
Das mag vielleicht auch an dem wunderschönen Titel liegen.
Ich musste auch erstmal eine Nacht drüber schlafen, ehe ich meine Meinung dazu niederschreiben konnte.
Das Buch hat mich gleich zu Beginn gefesselt, das steht außer Frage.
Ich weiß nicht, ob das an dem Schreibstil lag oder der Hauptperson, auf jeden Fall konnte ich die Augen kaum von den Seiten lösen.
Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass es nicht an der Geschichte selbst lag, denn diese wurde erst gegen Ende des Buches richtig gut.
Bis dahin jedoch war ich gleichermaßen verwirrt, verstört, wie auch fasziniert.
„Wenn Prinzen fallen“ umgibt eine Aura der Traurigkeit und der Negativität. Wer den Titel und den Klappentext liest, der stellt sich natürlich schonmal drauf ein, dass es hier nicht um bunte Blumenwiesen und schillernde Liebesgeschichten geht, aber dass es gleich so deprimierend sein könnte, habe ich nicht geahnt.
Rooney, der Protagonist ist eine einnehmende Persönlichkeit. Würde er die Geschichte live, face to face erzählen, würden ihm die Leute vermutlich an den Lippen hängen. Er ist einfach wahnsinnig authentisch.
Und im Lauf der Geschichte hat er mir auch irgendwo leidgetan. Ein Mann der alles erreicht hat und alles hatte, was man sich nur wünschen konnte, stürzt noch vor seinem 35. Geburtstag in den Ruin.
Auf der anderen Seite habe ich ihn aber auch gehasst. Ich habe das gehasst, was das Geld aus ihm gemacht hat: Einen Gefühllosen Roboter, gesteuert von Alkohol und Kokain, für den Menschen nur Spielfiguren in seinem Spiel des Lebens sind.
Am sympathischsten war er mir am Ende, als er als Buchhändler seine Brötchen verdient und anfängt bescheiden zu leben.
Was mich auch immer wieder verwirrt hat, waren die vielen Zeitsprünge in der Geschichte.
Klar trägt das dazu bei die Geschichte als Ganzes Unterhaltsamer zu machen, aber in einem Moment erzählt Rooney von seinem Leben in der Gosse, im nächsten zieht er wieder ein Gramm Koks und bestellt sich teure Frauen aufs Zimmer.
Da musste ich schon öfter mal überlegen, wo der Zusammenhang ist.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist zwar sehr nüchtern und distanziert, bringt die Dinge aber dennoch auf den Punkt und fesselt den Leser auf eine ganz besondere Weise.

Fazit:
Ein Buch, das mich verwirrt, verstört und trotzdem unglaublich fasziniert hat. Es ist nichts für zartbesaitete, denn es ist durchaus deprimierend, aber auch wahnsinnig gut zu lesen!

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