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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2020

Inspirierend und voller Gefühl

Goodbye, Bukarest
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Nach dem Tod ihrer Mutter will Astrid ein Familiengeheimnis lüften. Wohin ist ihr Onkel nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden, denn er ist nie aus Stalingrad heimgekehrt. Auf ihrer Reise begegnet sie ...

Nach dem Tod ihrer Mutter will Astrid ein Familiengeheimnis lüften. Wohin ist ihr Onkel nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden, denn er ist nie aus Stalingrad heimgekehrt. Auf ihrer Reise begegnet sie vielen Menschen mit noch mehr Geschichten und Erinnerungen. Sie führen sie von einem Straflager in Sibirien, über Bukarest bis zurück nach Deutschland, wo sie endlich die Antworten findet, nach denen sie so lange gesucht hat.

Ich liebe das Cover. Es ist so wunderbar melancholisch, dass es die Atmosphäre im Buch perfekt wiederspiegelt. Ich kenne das Gebäude darauf gut, es sieht zwar mittlerweile ein wenig anders aus, hat jedoch nichts von seiner Pracht verloren.

Ich bin Geschichten, die sich um den zweiten Weltkrieg drehen grundsätzlich eher skeptisch gesinnt. Oft langweilen sie mich, oder sie sind einfach zu düster, um ein Lesevergnügen darzustellen. Nicht aber dieses Buch. Ich habe gleich zu Beginn problemlos in das Buch hineingefunden, das mich bis zur letzten Seite auch nicht mehr loslassen wollte.

Die Charaktere sind alle fantastisch gelungen, Dinu, der einsame Musiker, der ein Leben lang verstecken muss wer er ist, Naja der malende Freigeist und Bruno, von dem niemand so wirklich weiß, wer er ist und was in diesem Leben seine Aufgabe ist. Aber nicht nur die Hauptpersonen haben mir gefallen, sondern auch Astrid selbst und die vielen interessanten Menschen, die sie auf ihrer Suche nach Bruno trifft. Alle haben bewegende Geschichten zu erzählen, die einen schöne, die anderen traurige, aber alle sind sie fesselnd.

Hannes Grünhoffs Geschichte hat mir zunächst am besten Gefallen. Sie war so gefühlvoll und echt, dass ich alle Szenen wirklich bildlich vor Augen gesehen habe.

Auf den letzten Seiten aber wurde Jakobs Geschichte zu meinem Favoriten. Sie erzählt so sentimental von einem Land und seinen Bürgern, die sich nur nach Freiheit sehnen und diese bis in die frühen 90er aber nicht bekommen sollte. Der Einblick in das kommunistische Rumänien erzählt eine Geschichte, die viele hierzulande vermutlich gar nicht kennen.

Besonders gut hat mir die Beschreibung von Bukarest gefallen. Meine Familie kommt selbst von dort, deshalb bin ich den "Drillingen" auf jedem Schritt gefolgt und habe die Stadt vor mir gesehen.

Der Schreibstil hat mich wirklich überrascht, die Autorin hat es wirklich geschafft ein unliebsames Thema schön zu verpacken und so, dass sich meine Augen nicht von den Seiten lösen konnten.

Fazit:

Ein fantastisches Buch über Kultur, Liebe, Sehnsucht und der Suche nach Antworten. Kurzweilig und doch hallt es noch lange nach. Absolute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Viel besser als erwartet

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Bei den Schwestern Serina und Nomi sind die Rollen klar aufgeteilt: Serina wird zu einer Grace ausgebildet, Nomi zu ihrer Dienerin.
Doch der Thronfolger hat andere Pläne und so kämpft die eine Schwester ...

Bei den Schwestern Serina und Nomi sind die Rollen klar aufgeteilt: Serina wird zu einer Grace ausgebildet, Nomi zu ihrer Dienerin.
Doch der Thronfolger hat andere Pläne und so kämpft die eine Schwester auf dem Berg des Verderbens, die andere im Palast um ihr Leben.

Ein absolut gelungenes, wunderschönes Cover! Die goldenen Details und das satte grün sind auf jeden Fall ein Eyecatcher!

Das erste woran ich gedacht habe, nachdem ich ungefähr ein Drittel durch hatte: Es ist eine ziemlich gelungene Mischung aus der Panem- Trilogie und der Selection- Reihe.
Gelungen deshalb, weil es hier nicht nur ums Kämpfen, oder nur um die Liebe ging, sondern beides ziemlich ausgewogen hier vertreten war.
Zunächst zum Schreibstil: Er ist einfach wundervoll. Ich hatte das Buch innerhalb eines Tages durch, nicht zuletzt, weil mich Tracy Banghart's Schreibstil so gefesselt hat, dass ich meine Augen nicht mehr vom Buch losreißen konnte!
Die Charaktere fand ich auch super. Anfangs habe ich mich noch ein wenig über Nomi geärgert, über ihre Naivität und Ihre Leichtsinnigkeit.
Zwar hat mich das auch gegen Ende noch ein wenig gestört, im Verlauf der Geschichte wurde es aber von Seite zu Seite Besser.
Serina hat, meiner Meinung nach, die größte Verwandlung durchgemacht.
Von der kleinen, gehorchenden grauen Maus wurde sie zur Kämpferin - sehr schön!
Natürlich hat dieses Buch einen riesigen feministischen Aspekt. Damit habe ich normalerweise ein Problem, weil das schnell in eine Art Hetze ausarten kann, hier wurden die Dinge allerdings dann doch sehr elegant gelöst.
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, doch am besten hat mir das Spiel zwischen Gut und Böse der beiden Thronfolger des Regenten gefallen. Bis zur letzten Minute habe ich mitgefiebert, welcher der Brüder denn nun lügt - Asa oder Malachi.
Auch die Geschichte an sich hat mir super gefallen. Die ständig wechselnden Perspektiven zwischen Serina und Nomi, so ist man immer auf dem Laufenden geblieben.
Und was mir besonders gut gefallen hat: Es ist keine dieser klassischen "Ende gut, alles gut" - Geschichten.
Ich warte jetzt schon ungeduldig auf Teil 2, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit den beiden Schwestern weitergeht!

Fazit:
Toller Auftakt einer neuen Dystopie- Reihe, der meine Erwartungen mehr als übertroffen hat!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Nicht so stark wie der Vorgänger, dennoch brilliant!

Die Party
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Eine Einladung. Eine Party. Ein Mörder. Als die zehn ehemaligen Schulfreunde auf eine 80's revival Halloween Party bei ihrem Freund Brandon eingeladen werden, ahnt noch keiner, dass am Ende nur einer das ...

Eine Einladung. Eine Party. Ein Mörder. Als die zehn ehemaligen Schulfreunde auf eine 80's revival Halloween Party bei ihrem Freund Brandon eingeladen werden, ahnt noch keiner, dass am Ende nur einer das Haus lebend verlassen soll.
Der Kampf gegen die Zeit beginnt.

Ein schönes Cover. Es ist relativ unspektakulär, verspricht aber in jedem Fall einen spannenden Thriller voller Nervenkitzel.

Die Bücher von Jonas Winner und ich - das ist eine never ending Lovestory.
Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.
Die Protagonisten fand ich super, einfach, weil sie alle durch die frühere gemeinsame Schulzeit verbunden, aber letztendlich doch so unterschiedlich waren.
Am besten hat mir Donna gefallen. Vielleicht weil sie eine so starke Persönlichkeit ist, vielleicht weil sie kein Blatt vor den Mund nimmt.
Bei Henry dagegen hat es mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken gejagt, ich fand ihn von Anfang an eher gruselig.
Die Geschichte ist auch wieder wunderbar aufgezogen.
Winner lässt seine Leser miträtseln, der Lösung so nahe kommen, um sie dann doch wieder auf eine falsche Spur zu locken!
Oft war ich so kurz davor mit Sicherheit sagen zu können, wer der Mörder ist, und jedes Mal wurde ich von neuen Geschehnissen überrascht.
Ich muss ehrlich gestehen, ich bin bei diesem Buch nicht so schnell durch die Seiten geflogen, wie bei den anderen, weil ich oft das Gefühl hatte mich ein wenig im Kreis zu drehen, nichtsdestotrotz hat mich jede Seite aufs Neue gefesselt.
Zwar ist dieses Buch auch nicht ganz so gruselig und Gänsehaut-Material wie die anderen Winner-Thriller, aber trotzdem brilliant und ein absolutes must-read!
Winner schafft es jedes Mal auf Neue den Leser in eine Welt zu entführen, die ihm bisher verborgen geblieben ist. Er lässt den Leser in dem Glauben Dinge zu wissen, Strukturen durchschaut zu haben und die Lösung in greifbarer Nähe zu haben, nur um dann alles bisher geschehende noch einmal umzuschmeißen und das Spiel von vorne beginnen zu lassen.
Auch der Schreibstil war gewohnt packend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte gar nicht erwarten zu erfahren, wie es weitergeht.

Fazit: Wieder mal ein fantastischer Thriller von einem meiner liebsten Gänsehaut-Autoren - unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Perfekte Winterlektüre

Wolkenschloss
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Fanny Funke ist Jahrespraktikantin im berühmten Wolkenschloss. Als der große Silvesterball ansteht und eine Vielzahl hochkarätiger Gäste eincheckt, überschlagen sich die Ereignisse. Wer ist Tristan Brown, ...

Fanny Funke ist Jahrespraktikantin im berühmten Wolkenschloss. Als der große Silvesterball ansteht und eine Vielzahl hochkarätiger Gäste eincheckt, überschlagen sich die Ereignisse. Wer ist Tristan Brown, der Fassadenkletterer? Und sind die Smirnows wirklich die, für die sie sich ausgeben?
Schließlich taucht auch noch Ben auf der Bildfläche auf und Fannys Welt steht vollkommen Kopf!

Ich LIEBE das Cover. Obwohl es ziemlich vollgepackt ist, finde ich es nicht überladen. Und jedes Mal, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe, habe ich ein neues wundervolles Detail darauf erkannt.

Lange stand dieses Buch in meinem Regal, einfach weil ich es unbedingt erst im Winter lesen wollte.
Ich hatte, zugegebenermaßen, doch einige Erwartungen an das Buch: winterliche Weihnachtsstimmung, Schneegestöber, Unmengen an Tee und Action!
Bis auf das Schneegestöber wurden meine Erwartungen ziemlich gut erfüllt.
Die winterliche Kulisse in den Schweizer Alpen hat mich voll und ganz abgeholt. Wenn ich die Augen geschlossen habe, konnte ich die schneebedeckten Berge vor mir sehen und den Winter geradezu riechen.
Auch die Atmosphäre im Hotel hat mir sehr gut gefallen. Dieses wohlige, gepaart mit der knisternden Spannung, die schon von Anfang an in der Luft lag, ergeben eine wirklich tolle Mischung!
Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Wenn ich mich entscheiden müsste, könnte ich mich wahrscheinlich gar nicht für meinen Lieblingscharakter entscheiden.
Fanny als Hauptcharakter fand ich überraschend locker und entspannt. Normalerweise bin ich ja von weiblichen Hauptpersonen schnell genervt, grade wenn sie im Teenager Alter sind, und auch bei Fanny gab es den ein oder anderen Moment wo ich die Augen kurz verdrehen musste, aber im Großen und Ganzen war sie mir dann doch sympathisch.
Ich muss ehrlich sagen, ich war schon ein wenig überrascht über den Verlauf der Geschichte. Nie im Leben hätte ich zu Beginn des Buches geahnt, dass es so ausgehen würde.
Besonders gut hat mir hier gefallen, dass der Leser bis zum Schluss miträtseln konnte, wer nun welche Rolle in dem ganzen Chaos innehat und wer auf welcher Seite steht.
Zwar ging mir das am Ende, im Vergleich zum Rest des Buches, ein wenig zu schnell, sodass der Mittelteil fast schon ein wenig langgezogen wird, das hat die tolle Stimmung aber nur minimal getrübt.
Der Schreibstil hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen. Kerstin Gier versteht es, ihre Leser zu fesseln und erst nach dem letzten Punkt wieder loszulassen.

Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch, ideal um ein wenig Pepp in die besinnliche Vorweihnachtszeit zu bringen!

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein besonderes Highlight

Die Unsterblichen
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Simon, Klara, Daniel und Varya sind noch klein, als eine Wahrsagerin in die Hester Street, New York, kommt.
Neugierig gehen sie zu ihr, um sich ihren Todestag voraussagen zu lassen.
Für die einen wurde ...

Simon, Klara, Daniel und Varya sind noch klein, als eine Wahrsagerin in die Hester Street, New York, kommt.
Neugierig gehen sie zu ihr, um sich ihren Todestag voraussagen zu lassen.
Für die einen wurde das zum Schock, für die anderen zur Erleichterung. Alle führen dennoch ein vermeintlich glückliches und erfülltes Leben, doch zu welchem Preis?

Das Cover gefällt mir sehr gut! Ich weiß zwar nicht, ob das so gemeint ist, aber für mich stellt es den Baum des Lebens dar. Und ich finde, das passt perfekt zur Geschichte. Dennoch ist es schlicht gehalten und nicht aufdringlich. Sehr gelungen.

Wie immer hatte ich überhaupt keine Vorstellung davon was mich in diesem Buch erwartet. Mich hat einfach der Klappentext gleich angesprochen, also musste ich es natürlich lesen.
Ich habe gleich in die Geschichte reingefunden und wurde auch gleich von dem tollen Schreibstil mitgerissen.
Normalerweise bin ich ja kein Fan von Geschichten die zwischen den 30ern und den 80ern spielen, aber hier habe ich das vergangene New York bildlich vor Augen gehabt. Die Straßen mit den Backsteinbauten, die Feuertreppen, die Stadt die immer weiter wächst und immer einfacher wird.
In eben dieser Stadt waren die vier Geschwister in den 60ern ein Lichtblick. Ein Punkt der Halt gegeben hat und gezeigt hat, dass trotz Wandel Kinder eben immernoch Kinder sind.
Mir persönlich war Simon am sympathischsten. Er war derjenige, der sein Leben am meisten gelebt hat, wenn auch der Preis dafür ein hoher war.
Mir hat auch gefallen, dass das Buch in vier Teile aufgeteilt war und nicht ein großes Mischmasch an Geschichten.
So war das ganze viel übersichtlicher und strukturierter.
Ein großes Highlight des Buches war für mich der Schreibstil. Mal war er lustig, mal ernst, mal wahnsinnig berührend.
Wäre das Buch nicht so schön geschrieben, wäre ich wahrscheinlich auch nur halb so begeistert davon!
Auch die Moral die einem hier mitgegeben wird hat mich sehr berührt. Nicht selten saß ich da und habe mich ein wenig erdrückt gefühlt von all den Eindrücken und Konsequenzen, die unser Handeln mit sich bringt.
Und auch nicht selten lag ich abends im Bett noch lange wach und habe über das nachgedacht, was ich vorher gelesen habe.
Zeitweilig wurde es ein wenig zäh, grade in Daniels und am Anfang von Varyas Kapitel, das Ende hat aber alles wieder rausgerissen.

Fazit:
Für mich ganz klar eines der Highlights dieses Jahr. Und wer noch kein Weihnachtsgeschenk für Die Mama oder die Freundin hat, sollte noch schnell in den Buchladen laufen und dieses Buch holen!

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