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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

Amüsant aber klischeehaft

Pi mal Daumen
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Hier prallen sehr verschiedene Welten aufeinander: Oscar ist 16, hochbegabt und gücklich, endlich sein Mathestudium aufnehmen zu können. Moni ist Mitte fünfzig und eine scheinbar ungebildete Frau mit schillernder ...

Hier prallen sehr verschiedene Welten aufeinander: Oscar ist 16, hochbegabt und gücklich, endlich sein Mathestudium aufnehmen zu können. Moni ist Mitte fünfzig und eine scheinbar ungebildete Frau mit schillernder Kleidung, proletenhaftem Umfeld und mehreren Enkelkindern, um die sie sich kümmert. So klischeehaft, wie das klingt, wird es im Roman auch.
Die Personen zeigen nicht allzuviel Charakter. Dass Moni ernsthaft Mathematik studiert und darin nicht schlechter ist als andere Studierende, ist nicht überraschend. Denn warum sollte sie sich nicht für Mathematik interessieren? Im letzten Drittel erfahren wir mehr über ihren Hintergrund. Dieser wirkt konstruiert und teilweise unglaubhaft.
Stil und Sprache sind humorvoll und amüsant zu lesen. Die Einblicke in die Mathematik sind für die, die das selbst studieren oder mal studiert haben, sicherlich angenehm. Die Auflösung am Ende wirft ein schlechtes Licht auf den Wissenschaftsbetrieb, macht die Geschichte insgesamt aber auch nicht runder.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Lehrreich

Der blaue Bien
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Janna ist Restauratorin und lebt mit ihrem Freund Tim zusammen. Sie trifft zufällig auf einen Bienenschwarm, der gerade ausgeflogen ist. Sie fängt ihn ein und gibt den Tieren in ihrem Garten ein Zuhause. ...

Janna ist Restauratorin und lebt mit ihrem Freund Tim zusammen. Sie trifft zufällig auf einen Bienenschwarm, der gerade ausgeflogen ist. Sie fängt ihn ein und gibt den Tieren in ihrem Garten ein Zuhause. Doch der Schwarm, unter Fachleuten auch Bien genannt, zeigt überraschende Eigenschaften. Handelt es sich um eine neue Art?
Die Geschichte um Janna und Tim ist ein wenig vorhersehbar. Sprache und Stil weisen holprige Stellen auf. Doch Janna ist eine sympathische, offene Person, die sich im Laufe dieser Zeit durchaus glaubwürdig weiter entwickelt. Die Bienen sind quasi eingebettet in diese Beziehungsgeschichte. Sie sind der eigentliche Star des Buches.
Gemeinsam mit der Protagonistin lernen wir eine Menge über Bienen. Die Tiere und ihre Lebensweise im Schwarm sind faszinierend und mit nichts zu vergleichen, was man so aus dem Alltag kennt. Wer lieber einen Roman liest anstelle eines Lehrbuchs, ist hier recht gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Sterben

Der Bademeister ohne Himmel
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Linda ist mit ihren fünfzehn Jahren eigentlich zu jung, um einen dementen alten Mann zu betreuen. Aber Bademeister Hubert ist einer von zwei Gründen, warum sie ihren geplanten Suizid noch aufschiebt. Der ...

Linda ist mit ihren fünfzehn Jahren eigentlich zu jung, um einen dementen alten Mann zu betreuen. Aber Bademeister Hubert ist einer von zwei Gründen, warum sie ihren geplanten Suizid noch aufschiebt. Der andere ist ein Computernerd aus ihrer Schulklasse.
Gemeinsam mit der Pflegerin Ewa begleitet sie Hubert durch die Nachmittage. Einfühlsam hilft sie ihm dabei, Erinnerungen festzuhalten, die durch seine Krankheit nach und nach verloren gehen. Damit ist sie immer wieder erfolgreich.
Die Autorin war lange Zeiin der Pflege demenzkranker Menschen tätig. Hier geht sie bis zum Ende mit dem Sterbenden mit.
Bei aller Herzenswärme: Die Thematik ist doch sehr nah am Tod. Eine junge Selbstmörderin, die einen Sterbenden betreut? Da rutscht man leicht in düstere Gedanken ab. Wer das nicht gut haben kann, liest besser etwas anderes.

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Eine zweite Chance

Wolke Sieben ganz nah
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Delphie erstickt an einem Burger und findet sich im Leben nach dem Tode wieder. Hier trifft sie auf Jonas. Es funkt sofort, doch Jonas muss zurück, weil er nur aus Versehen da ist. Und Delpie bekommt eine ...

Delphie erstickt an einem Burger und findet sich im Leben nach dem Tode wieder. Hier trifft sie auf Jonas. Es funkt sofort, doch Jonas muss zurück, weil er nur aus Versehen da ist. Und Delpie bekommt eine zweite Chance: Wenn sie Jonas im Leben findet und er sie küsst, darf sie mit ihm zusammen weiterleben. Sie hat zehn Tage Zeit. Aber so einfach ist das nicht.
Delphie ist eine biestige junge Frau, die sich nach einigen Verletzungen ganz zurückgezogen hat. Sie arbeitet in einer Apotheke gegenüber ihrer Wohnung und geht niemals aus. Der einzige Mensch, für den sie sich interessiert, ist ihr 80jähriger Nachbar Mr Yoon, ein ehemaliger Geiger, und ihre Mutter, doch die lebt in den USA. Nun weckt die Chance, mit Jonas weiterzuleben, neue Kräfte, und alles wird anders.
Dies ist die Geschichte einer Suche mit allerlei Ablenkungen und einem unerwarteten Ende. Ganz nebenbei verliert Delphie ihre Biestigkeit und wird zu einem liebeswerten, freundlichen Geschöpf, das sich durchaus auch mal wehren kann. Die Entwicklung ist begreiflich, denn es geht für Delphie immer wieder an Grenzen.
Für meinen Geschmack wurde das Genre Liebesroman stark überstrapaziert. Man bekommt auch noch erklärt, welcher Trope hier abgedeckt werden soll. Die Geschichte hätte den Charakter Delphies ernster nehmen sollen – stattdessen wird auf Chicklit referiert. Das macht keine Freude. Hier wäre mehr möglich gewesen.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Schlaftipps aus der Forschung

Einfach gesund schlafen
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Der Autor ist Schlafpsychologe und seit vierzig Jahren als Schlafforscher tätig. Hier stellt er sein ganzheitliches Konzept für bioenergetischen Schlaf, SAMINA, vor.
Guter Schlaf lässt sich nicht erzwingen. ...

Der Autor ist Schlafpsychologe und seit vierzig Jahren als Schlafforscher tätig. Hier stellt er sein ganzheitliches Konzept für bioenergetischen Schlaf, SAMINA, vor.
Guter Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Es gibt viele Aspekte, die dabei eine Rolle spielen. Das können körperliche Voraussetzungen sein, eine psychologische Disposition, aber auch die Bedingungen in der Umgebung des Schlafenden. Klar ist nur, dass genügend Schlaf für ein gesundes Leben zwingend notwendig ist.
Schwerpunkt des Buches ist die Schilderung wissenschaftlicher Zusammenhänge. Die sind interessant, aber nicht immer leicht zu verstehen. Das vorgestellte ganzheitliche Schlafkonzept ist eine kostspielige Angelegenheit: Wer einen fünfstelligen Betrag auszugeben bereit ist, um besser zu schlafen, findet hier die Gründe, warum etwa ein schräg stehendes Bett sinnvoll ist, eine Erdungsmatte und viel Schafwolle. Um das Bett, das man hat, schräg genug zu stellen, müsste man das Kopfende um 17 cm erhöhen.
Konkrete Tipps und Anregungen, die man wirklich leicht umsetzen könnte, gibt es nur wenige.