Hochrasanter Jugendthriller mit packenden Charakteren und viel Spannung
Blind WalkKlappentext:
Sieben Jugendliche, ausgesetzt im Nirgendwo, in einem Spiel, aus dem es kein Entkommen gibt.
Als die 17-jährige Lida Donelly zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten „Blind Walk“, ...
Klappentext:
Sieben Jugendliche, ausgesetzt im Nirgendwo, in einem Spiel, aus dem es kein Entkommen gibt.
Als die 17-jährige Lida Donelly zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten „Blind Walk“, einem Event aus dem Internet, teilnimmt, erwartet sie nicht mehr als ein bisschen Nervenkitzel. Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden Lida und Jesper mit verbundenen Augen in der Wildnis ausgesetzt, ausgestattet mit einem Kompass und ein paar wenigen Gegenständen. Doch von Anfang an ist die Stimmung in der Gruppe hochexplosiv. Die Situation droht zu eskalieren, als die Jugendlichen nach kurzer Zeit die Leiche einer der Männer finden, die sie in den Wald gebracht haben. Lida wird das unheimliche Gefühl nicht los, dass sie belauert werden. Schon bald verwandelt sich dieser erste Verdacht in böse Gewissheit: Irgendjemand da draußen macht Jagd auf sie. Und der Jäger scheint es dabei vor allem auf sie, Lida, abgesehen zu haben.
Gestaltung:
Das ist mal ein Cover, das auffällt! Gelb mit schwarzen Dornen und ganz schlichter Schrift für den Titel. Das weckt schon beim Betrachten ein gewisses Grusel-Thriller-Feeling. Auch die Gestaltung unter dem Schutzumschlag ist super und passt perfekt zum Cover!
Meine Meinung:
Der Roman wirft gleich zu Beginn mehrere Fragen beim Leser auf. Man wird einfach so in eine kurze Erzählung eines Ich-Erzählers geworfen und fragt sich: Wer redet da? Und mit wem redet die Person? Mit mir? Mit jemand anderem? Was für ein Event war ein riesengroßer Fehler? Und vor allem: Woraus wird niemand lebend herauskommen? Und wieso würde der Ich Erzähler alles wieder genauso machen? (Ist der/diejenige verrückt? Wenn niemand überleben kann, versucht man doch etwas zu ändern!). So ist man schon nach nur diesem ersten, kurzen Absatz von dem Buch "Blind Walk" gepackt und man möchte wissen, wie es weiter geht, wer da spricht und was es mit allem auf sich hat.
Genauso spannend und voller Fragen geht der Roman weiter. Der Leser wird in der Zeit weiter geworfen und lernt Lida und Jesper kennen. Jesper hat einen "Blind Walk" gebucht und mit einiger Überzeugung darf Lida ihn begleiten, sodass die beiden gemeinsam aufbrechen. Die beiden lernen im weiteren Verlauf die anderen Teilnehmer des „Blind Walks“ kennen und die Spannung beginnt!
Der Schreibstil der Autorin liest sich den gesamten Roman über äußerst angenehm und flüssig, sodass die Seiten nur so dahinzufliegen scheinen. Man ist gefesselt von der Geschichte und vor allem der Spannung. Jedoch sollte man hier nicht einen reinen Thriller erwarten, da es auch Elemente aus der Fantasie und Mystik vorzufinden gibt, was mir persönlich besonders gut gefallen hat, da es einfach mal was anderes ist.
Die Figuren sind super ausgearbeitet, man rätselt in welchen Beziehungen sie zueinander stehen und schließt sie einfach sofort ins Herz. Jeder Charakter für sich genommen ist einzigartig, individuell und interessant gestaltet.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass man als Leser immer miträtseln und Vermutungen aufstellen konnte. Zwischen den Protagonisten herrschte untereinander Misstrauen, sodass auch der Leser seiner Vermutungen nie sicher sein konnte und die eine oder andere Überraschung erlebte. Vorhersehbarkeit, wie es sie bei so vielen anderen Jugendromanen gibt, traf man hier nicht ein einziges Mal an – und das obwohl beim Lesen eigentlich die ganze Zeit klar ist, worauf es hinauslaufen wird! So wurde auch konsequent die Spannung aufrechterhalten.
Irgendwie kam ich jedoch nicht umhin manchmal an Isola von Isabel Abedi zu denken, was aber wahrscheinlich daran lag, dass es dort auch um Jugendliche geht, die sich gerade erst auf einer „Reise“ kennengelernt haben und alleine auf einer Urwald-Insel überleben müssen. Wahrscheinlich haben sich bei mir diese beiden Settings immer aneinander erinnert.
Fazit:
Ein packender, tiefgründiger Jugendthriller voller Spannung und Emotionen. Der Leser kann Vermutungen aufstellen, jedoch stellt er schnell fest, dass nichts so ist, wie gedacht. Zudem war die Geschichte meiner Meinung nach nicht vorherzusehen, was (neben dem angenehm zu lesenden Schreibstil) ein großer Pluspunkt ist. Individuell gestaltete Charaktere und mystische Elemente runden die Geschichte ab.
5 von 5 Sternen