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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2024

Sternzeichen Esel

Sternzeichen Esel
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Sternzeichen Esel - was für ein ein genialer Titel, dieser passt in der Tat ganz wunderbar zu den Gegebenheiten des Buches.

Astrologin Lilith ist entsetzt, als sie Briefe ihrer Großmutter findet, obwohl ...

Sternzeichen Esel - was für ein ein genialer Titel, dieser passt in der Tat ganz wunderbar zu den Gegebenheiten des Buches.

Astrologin Lilith ist entsetzt, als sie Briefe ihrer Großmutter findet, obwohl ihr ihre exzentrische und egoistische Mutter Magdalena jahrelang Glauben ließ, sie wäre tot. Sie verlässt ihre Heimat Spanien direkt zu ihrer deutschen Großmutter Vera ins beschauliche Sauerland. Vera kürzlich selbst erst aus der Ferne zurück, muss zunächst ins Krankenhaus und das, obwohl ihr 90. Geburtstag bevorsteht und ihr Haus noch auf Vordermann gebracht werden muss. Dieses ist in einem desolaten Zustand und selbst mit Hilfe der Nachbarschaft und Freunden, ist es Chaos pur. Nebenbei muss sich Lilith noch mit den Astrophysiker Silas arrangieren, der so gegensätzlich ist, wie man nur sein kann. Trotzdem ist es diese magische Verbindung zwischen den beiden, die eigentlich nicht sein kann und beide zunächst ignorieren. Außerdem gibt es für ihn eine ganz andere Besonderheit in Veras vier Wänden, die ihn zur Höchstform auflaufen lassen.

Der Schreibstil ist locker leicht zu lesen, bildgewaltig und voller Humor. Das desolate Haus von Vera ist in allen Einzelheiten beschrieben, dass mir Lilith richtig leid tat, dieses vorzeigbar herzurichten. Aber man muss Lilith zu Gute halten, sie stellt sich jeder Herausforderung, obwohl diese sich aufzutürmen scheinen. Nach dem Motto, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, gibt sie nicht auf, auch wenn der empathielose, pragmatische Silas ständig das Gegenteil behauptet. Wie das Ganze endet, Vera ihren Geburtstag feiern kann und ob sich vor allem Liliths Familie noch einmal zusammenfindet, das lest am besten selbst.

Die Figuren sind wunderbar ausgearbeitet, Silas ist mein Held, ich hab jeden einzelnen Dialog von ihm geliebt. Lilith ist zu gut für diese Welt, sie gibt einfach nicht auf, egal wie prekär die Lage ist.
Es gibt noch einige weitere Nebenfiguren und den ein oder anderen Vierbeiner, die jede/r für sich ein absolutes Unikat sind.

Insgesamt ist es ein wunderbarer Roman mit einem überaus hohen Unterhaltungswert und dennoch voller Gefühl, warmherzig und tiefgründig. Erkundet unbedingt Liliths Familiengeschichte, ihr werdet sie lieben. Ich gebe ein uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Das Haus hinter Midnight

Das Haus hinter Midnight - Eine merkwürdige Begebenheit
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Das Haus hinter Midnight ist das neueste Werk von Izabelle Jardin. Ich kenne alle Bücher von ihr, die mich immer begeistern konnten. Bisher sind ihre Romane im historischen Genre angesiedelt, diesmal begibt ...

Das Haus hinter Midnight ist das neueste Werk von Izabelle Jardin. Ich kenne alle Bücher von ihr, die mich immer begeistern konnten. Bisher sind ihre Romane im historischen Genre angesiedelt, diesmal begibt sie sich ins Genre Mystery Novel. Die Buchbeschreibung und ein umwerfendes Cover hat mich sofort in den Bann gezogen, so dass ich auch diesmal unbedingt in ihren Lesestoff eintauchen wollte.

Inhalt: Hope steht kurz vor den Abschlussprüfungen und wird zusätzlich von wirren Träumen geplagt. Immer wieder ist sie auf der Suche nach einem bestimmten Haus, dass sie ein einziges Mal im Traum sah. Sie weiß, dort bahnt sich eine Tragödie an und nur sie kann diese verhindern. Als im Hier und Jetzt ebenfalls merkwürdige Dinge passieren weiß sie, sie muss ihrem Instinkt folgen. Alles führt nach Midnight 7, ein altes Herrenhaus, dass es seit 100 Jahren nicht mehr gibt. Wo hört die Wirklichkeit auf und fängt der Traum an?

Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas skeptisch war, aber schon nach den ersten Seiten ließ mich die Geschichte nicht mehr los. Der Schreibstil ist fesselnd, bildgewaltig und einfach mystisch. Manches Mal stellt sie eine richtig schaurige Atmosphäre ein.

Die Figuren sind absolut gelungen, sowohl in der „Vergangenheit“, als auch in der Gegenwart. Hope ist ein toller Charakter, sie geht den Dingen trotz jeglicher Gefahr auf den Grund und man fiebert mit ihr bis zum Schluss mit. Alle Nebenfiguren fügen sich perfekt im Handlungsverlauf ein.

Insgesamt ist es eine mitreißende Geschichte und ich wusste teils selbst nicht, befinde ich mich im Traum oder in der reellen Welt. Aber alle haben eins gemeinsam: es macht große Freude, ein Geheimnis aus vergangenen „Tagen“ zu erkunden. Die Auflösung ist super gelungen und nach dem Lesen, hängt man dieser Geschichte noch ein wenig nach, blättert zurück und kommt immer wieder auf den „Aha“ Effekt. Und ein kleines bisschen Historie steckt trotz allem drin, es geht schließlich um ein altes Herrenhaus…. Klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Einfach hinreißend

Der Geschichtenbäcker
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Der Geschichtenbäcker habe ich als Hörbuch gehört und bin sehr beeindruckt, wie gekonnt Sprecher Reinhard Kuhnert den Lesestoff rüberbringt, egal ob aus Sicht der grazilen Sofie, dem feinfühligen Giacomo, ...

Der Geschichtenbäcker habe ich als Hörbuch gehört und bin sehr beeindruckt, wie gekonnt Sprecher Reinhard Kuhnert den Lesestoff rüberbringt, egal ob aus Sicht der grazilen Sofie, dem feinfühligen Giacomo, der kessen Anouk oder der griesgrämigen Ella. Er beherrscht jede Stimmlage und vermittelt die entsprechende Atmosphäre und Gefühlslage.

Es geht um die Tänzerin Sofie, die ihre Karriere an den Nagel hängen muss. Was nun, sie kann schließlich nichts anderes. Sie fängt in der örtlichen Bäckerei bei Giacomo an. Dieser vermittelt ihr das Brotbacken auf ganz ungewöhnliche Weise und mit unzähligen Lebensweisheiten. Schließlich ist backen wie ein Tanz. Und das Leben wie ein Brot, sagt Giacomo... Alles, was ab dem Zeitpunkt passiert, als Sofie das erste Mal in die kleine Bäckerei eintritt, ist so unglaublich warmherzig, feinfühlig und humorvoll, das einem das Herz aufgeht.

Der Schreibstil ist wirklich toll, sehr lebendig, humorvoll und bildhaft. Es gibt mehrere Perspektiven, u. a. Sofie, Giacomo oder Ella.

Die Figuren sind toll gezeichnet, Sofie fand ich anfangs so weltfremd in der Backstube, sie macht wirklich eine unglaubliche Entwicklung durch.

Giacomo trägt seine eigene Geschichte im Gepäck, die wir Stück für Stück erfahren. Er hat wirklich für jede Lebenslage eine Weisheit bereit.

Die kleine Anouk ist meine Heldin, so ein kleiner origineller Charakter macht einfach nur Freude. Sie hat sogar den ganz besonderen Draht zu Ella.

Insgesamt ist es eine so schöne Geschichte, in die man kopfüber eintauchen kann. Sehr empfehlenswert und volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Lüttes Glück

Lüttes Glück - Ein Traum am Nordseestrand
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Ein Traum vom Nordseestrand ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Lüttes Glück“ von Marie Schönbeck, er umfasst drei Einzelbände. Schon von ihrer „Schokoladen-Reihe“ war ich total begeistert, sodass ...

Ein Traum vom Nordseestrand ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Lüttes Glück“ von Marie Schönbeck, er umfasst drei Einzelbände. Schon von ihrer „Schokoladen-Reihe“ war ich total begeistert, sodass ich hier unbedingt einsteigen musste.

Zum Inhalt: Großstadtpflanze Anja ist Marketingexpertin und betreibt gemeinsam mit ihrem Freund eine Werbeagentur, die immer erfolgreicher wird. Dabei bleibt allerdings alles andere auf der Strecke. Freizeit, geschweige noch Urlaub sind kaum möglich. Es kommt zur Trennung, Anja zieht die Reißleine und kauft kurz entschlossen eine kleine Pension auf der Insel Föhr, sie möchte ganz von vorn anfangen und Föhr war immer ihr Sehnsuchtsort. Sie kommt schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, als sie vor der Pension „Lüttes Glück“ steht. Sie ist in einem fragwürdigen Zustand und es werden größere Aufwendungen nötig sein, als sie dachte. Die größte Herausforderung ist jedoch Hilde, ehemalige Besitzerin, die sich weigert auszuziehen. Als sie Hildes Neffen Joris kennenlernt und die beiden sich ineinander verlieben, macht es die Situation nicht einfacher, außerdem fordert der traditionsbewusste Joris von Anja, dass Hilde in der Pension wohnen bleiben darf. Wie sie es schafft, irgendwie allem gerecht zu werden, lest am besten selbst.

Der Schreibstil ist wieder wunderbar leicht und flüssig zu lesen. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Anja und Joris, so dass man beider Sichtweisen kennenlernt, die nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Marie Schönbeck beschreibt wieder ganz wunderbar das Setting, hier die Insel Föhr bzw. das Marschland. Es gibt mehrere Erzählstränge, zum einen die Liebesgeschichte um Anja und Joris und zum anderen die Aufdeckung eines lang gehüteten Familiengeheimnis um Hilde. Und im Hintergrund noch ein sich anbahnendes unheilvolles Ereignis, dass mit Joris Mutter Ilse zusammenhängt und in diesem Band noch nicht gelöst wird. Dahingehend gibt es zum Ende einen kleinen Cliffhanger.

Die Figuren sind der Autorin richtig gut gelungen. Ich konnte mich mit jedem identifizieren. Marie empfand ich zunächst etwas naiv, diese Pension zu kaufen, ohne diese vorher zu sehen. Andererseits befand sie sich in eine Situation, die dafür spricht. Was ich Marie zu Gute halten muss, sie ist wirklich unerschütterlich und lässt sich auch nicht von einer starrköpfigen Hilde aufhalten, vielmehr schaut sie hinter Hildes aufbrausendes Wesen und sieht in ihr die Person, die sie einmal gewesen sein muss.
Hilde ist wirklich ein Unikat! Man muss sie erst mögen lernen. Sie macht es ihrer Umwelt nicht leicht und versucht zunächst Anja zu vergraulen, wo es nur geht. Dass diese genauso stur sein kann, nur auf einer liebenswürdigen Art, damit hat Hilde wohl nicht gerechnet.
Joris gehört zu einer alteingesessenen Familie auf Föhr, er hat noch zwei Brüder Tjorben und Arian, die vom Charakter her völlig verschieden sind, aber auch viel Sympathie versprühen. Und die drei Brüder sind füreinander da, was mir sehr gefallen hat.
Wie man sieht, lernt man hier einige Protagonisten kennen, neben den oben genannten gibt es noch weitere Inselbewohner, inwieweit Anja es schafft ihr Vertrauen zu erlangen und nicht nur die ZUGEZOGENE bleibt, sollte auch jeder selbst herausfinden.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt, mit sympathischen Figuren, mit denen man schnell warm wird und alles in einer traumhaften Kulisse. Es wird an einigen Stellen richtig spannend und das Buch ist in kürzester Zeit ausgelesen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und freue mich auf den nächsten Band. Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 10.07.2024

Beste Unterhaltung

Die Sünden der Anderen
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„Die Sünden der Anderen“ hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Man ist ziemlich schnell mitten im Geschehen, so dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, ins Buch einzusteigen.

Es geht um Rechtsanwältin ...

„Die Sünden der Anderen“ hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Man ist ziemlich schnell mitten im Geschehen, so dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, ins Buch einzusteigen.

Es geht um Rechtsanwältin Tessa, die durch Zufall erfährt, dass sie nicht die leibliche Tochter ihres Vaters ist. Antworten hofft sie von ihrer exzentrischen Tante Anna zu bekommen. Anna ist in den 1970‘er Jahren mit dem berühmten Schlagersänger Bruno Berg nach Ibiza durchgebrannt. Kann Anna, einst beste Freundin ihrer Mutter, Tessa Antworten über ihre Herkunft geben? In Ibiza angekommen, ist sie beeindruckt von Annas traumhaften Finca, doch auf ihre Fragen, weicht Anna immer wieder aus. Es gibt zwei „Gegenpole“ auf Ibiza, die sich seit Jahren feindlich gegenüberstehen. Inmitten von Liebe, Freiheit und althergebrachten Traditionen versucht Tessa Licht ins Dunkle zu bringen und gerät in einen Strudel aus Rache und Verrat. Dabei begibt sich sich unweigerlich selbst in größte Gefahr…

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Außerdem gelingt Luna von Eisenhart Rothe durch eine wunderbare bildhafte Sprache, uns die Insel und Figuren überaus lebendig rüberzubringen. Es gibt zwei Zeitebenen, die Vergangenheit in den 1970er Jahren und die Gegenwart. Und das Ganze aus mehreren Perspektiven. Somit erfährt man Stück für Stück ein tragisches Familiengeheimnis, das weitreichende Folgen bis im Hier und Jetzt hat. Die Auflösung war mehr als genial und es wird im letzten Drittel richtig spannend. Man merkt kaum, wie schnell die 500 Seiten ausgelesen sind. Des Weiteren knüpft die Autorin alte Traditionen in ihren Handlungsstränge ein, die ich sehr interessant fand, man glaubt kaum, dass dies in den 70ern noch möglich war.

Die Figuren sind sehr gut gelungen. Tessa war mir anfangs gar nicht so sympathisch, ich fand sie eher naiv und konnte über ihre „Beziehung“ zu Antonio manches Mal einfach nur den Kopf schütteln. Am Ende schließt sich jedoch der Kreis und man sieht einzelne Aktionen aus einem anderen Blickwinkel und ich konnte ihre Handlungsweisen besser verstehen. Daniel hingegen fand ich einfach Klasse. Und natürlich Anna nebst sämtlichen Nebenfiguren.
Luna von Eisenhart Rothe hat ein absolut authentisches Bild sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart präsentiert, lässt ihre Figuren agieren bis zum Countdown in der Gegenwart - die ganze Ausmaß kann man kaum fassen.

Mit diesem Roman ist der Autorin ein hervorragendes Romandebüt in der Rubrik „Unterhaltung“ gelungen. Hier treffen sich Historie, Krimi, Thriller, Romance und jede Menge Urlaubsflair, dafür meine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl. Gerne mehr davon, liebe Luna und Dankeschön für das Leseexemplar.

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