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Veröffentlicht am 21.07.2024

Eine geteilte Stadt

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Teresia Graw hat ein eindringliches Buch über die Stunde Null in Deutschland geschrieben. Sie schreibt über eine Stadt, die von heute auf morgen geräumt werden muss, um den Besatzern Platz zu machen.

In ...

Teresia Graw hat ein eindringliches Buch über die Stunde Null in Deutschland geschrieben. Sie schreibt über eine Stadt, die von heute auf morgen geräumt werden muss, um den Besatzern Platz zu machen.

In dem Roman begleiten wir Anne und Rosalie, zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, einst waren sie Freundinnen, doch heute stehen sie dem Leben unterschiedlich gegenüber. Anne will unter keinen Umständen mit den Briten zusammenarbeiten, sie setzt alles daran, das Hotel ihrer Familie wiederzubekommen. Doch die Innenstadt von Bad Oeynhausen muss geräumt werden, das Hotel ihrer Familie wird zum Casino für die Befreier. Rosalie versucht aus der Situation das Beste zu machen und arbeitet letztlich für die Besatzer. Zwei Frauen, die viel trennt und eint. Was hält das neue Deutschland für sie bereit?

Anne und Rosalie sind zwei starke junge Frauen, die mir jede auf ihre Art und Weise imponiert. Meine Lieblingsfigur war Iris, die Schwester von Anne. Gerade am Anfang konnte ich sie nicht leiden, doch im Laufe der Geschichte trifft sie eine Entscheidung, für die ich sie bewundere und beglückwünsche.

Teresia Graw schildert eindringlich und emotional die Stunde Null in Deutschland, dazu die besondere Situation in der Stadt. Ein Stacheldrahtzaun, der durch die Stadt verläuft und die Bevölkerung von den Briten trennt. Die Menschen müssen in Baracken hausen und kämpfen um das nackte Überleben.

Themen des Romans sind die Fraternisierung, der Schwarzmarkt, die Umerziehung der Deutschen, aber auch das Verhalten der Soldaten in der Stadt, die Überschwemmung in Bad Oeynhausen und die Armut der Bevölkerung nach dem Krieg.

Der Roman wird chronologisch abwechselnd auch der Sicht von Anne und Rosalie erzählt. Es gibt ein paar kleinere Zeitsprünge, die meiner Meinung nach aber nicht sonderlich ins Gewicht fallen.

Die Geschichte ist flüssig und gut lesbar geschrieben, mir hat es Spaß gemacht auf diese Zeitreise zu gehen. Zudem ist der Sprachstil der Zeit angepasst und auch die Dialoge mit den Besatzern sind gut geschildert, wobei auch Personen, die kein Englisch können, diesen folgen können.

Ein Stück Zeitgeschichte das mir richtig gut gefallen hat, die Zerrissenheit der Menschen in dieser Zeit gut darstellt und gleichzeitig an die Menschlichkeit appelliert.

Klare Leseempfehlung für alle die gerne zeitgeschichtliche Romane lesen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Ein Ausflug in die Welt der Düfte

Tödlicher Duft
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Ein sehr interessanter und informativer Ausflug in die Welt der Düfte mit einem spannenden Kriminalfall der mir sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat. In Grasse, in der französischen Provence, wird ...

Ein sehr interessanter und informativer Ausflug in die Welt der Düfte mit einem spannenden Kriminalfall der mir sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat. In Grasse, in der französischen Provence, wird ein renommierter Parfümeur tot in einem Bottich aufgefunden. Der herbeigerufene Kommissar Louis Campanard, sowie sein Kollege Olivier sind sich schnell sicher, dass es sich um Mord handelt. Campanard glaubt das der Täter aus der Welt der Düfte stammt. Er holt sich die junge talentierte Polizeipsychologin Linda Delacours an seine Seite. Doch die Spuren laufen in verschiedene Richtungen. Die Drei Ermittler wissen noch nicht genau, was ihnen alles noch bevorsteht. Eine interessante Suche nach den Tätern beginnt.

Louis Campanard ist ein ruhiger Vertreter seiner Art, der gerne in seinem Garten entspannt. Aber irgendetwas an seiner Vergangenheit war sehr dramatisch, was die Figur sehr interessant macht. Sein Kollege Olivier war mir direkt sympathisch. Er ist sehr loyal gegenüber seinem Chef und sorgt stets für gute Laune. Linda Delacours wirkt am Anfang sehr zerbrechlich, entwickelt aber im Laufe der Zeit ungeahnte Fähigkeiten mit Problemen und Ängsten besser umzugehen.

Sehr atmosphärisch erzählend ist der Schreibstil des Autors. Ich konnte mich zwischen Lavendelfeldern und den unzähligen Düften der vielen Duftunternehmen förmlich leserlich wiederfinden. Auch die französische Lebensart mit der Kulinarik kommt gut in dem Roman zur Geltung. Als Leserin oder Leser erfährt man außerdem während der Ermittlungen sehr viel über die Duftherstellung und dem Fachmännischen kreieren dieser.

Die Spannung der Story ist sehr gut und findet in einem dramatischen Finale ihren Höhepunkt. Ich hatte auf einen anderen Täter während des Lesens gesetzt und bin von der Auflösung überrascht worden. Ein interessanter Auftakt in einem großartigen Ambiente, welcher Lust auf einen zweiten Teil macht.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Interessanter Turn

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Mit einem interessanten Turn nach dreiviertel der Erzählung hat mich dieser Thriller lesetechnisch gefangen genommen. Max Bischoff begegnet auf einer Beerdigung einer Frau, welche seiner verstorbenen großen ...

Mit einem interessanten Turn nach dreiviertel der Erzählung hat mich dieser Thriller lesetechnisch gefangen genommen. Max Bischoff begegnet auf einer Beerdigung einer Frau, welche seiner verstorbenen großen Liebe Jennifer ähnelt. Er lädt sie zu einer Tasse Kaffee ein und merkt schnell, dass diese Frau alles andere als glücklich ist. Sie scheint von ihrem Partner malträtiert zu werden. Schon kommen Max seine ganzen Traumata, welche er in der Vergangenheit erlebt hat, wieder bildlich vor die Augen und eine Unruhe bricht in ihm aus. Doch das ist erst der Beginn eines Albtraums, der für Max leider real wird. Max Bischoff ist ein sehr zielorientierter ehemaliger Ermittler, welcher nun als Dozent an einer Akademie lehrt. Immer wieder wird er mit sonderbaren Fällen aus seinem direkten Umfeld konfrontiert. Dabei versucht er trotz dramatischer und gefährlicher Momente stets die Ruhe zu bewahren. Der heimliche Star dieser Reihe ist Max guter Bekannter Dr. Marvin Wagner ein Psychologe. Marvin ist äußerlich alles andere als der Musterpsychologe und er kokettiert bei seinen Begegnungen gerne mit seiner Wahrnehmung gegenüber der Außenwelt. Dabei beweist er eine äußert hohe Intelligenz, die in manchen Situationen auch gerne mit Sarkasmus und einem unterschwelligen Humor von ihm untermalt wird. Er hilft Max sehr gerne und konnte bereits in der Vergangenheit mit seiner Art und Expertise überzeugen. Ich persönlich finde es gut, dass er in diesem Fall noch mehr Anteile an der Story erhält. Sehr fesselnd und gut lesbar ist der Schreibstil des Autors. Er versteht es sehr gut Stimmungen beim Lesen zu erzeugen und als Leserin oder Leser fiebert man mit den einzelnen Charakteren stets mit. Ein interessanter Wechsel, welchen ich persönlich so nicht vorhergesehen habe, sorgt für zusätzliche Spannung in der Geschichte. Auch schafft es der Autor technische Entwicklungen, welche in unserer heutigen Zeit stets in der medialen Welt für Schlagzeilen sorgen, geschickt in die Handlung einzubauen. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und sehr fesselnd erzählt, hat mich auch dieser Max Bischoff Fall überzeugt.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Kniffliger Fall

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Auch der zweite Fall von Felix Bloom und Mathilde Voss konnte mich überzeugen, dieser Fall ist sogar noch ein wenig kniffliger als der Erste.

Mathilde und Felix werden von den Hinterbliebenen eines Archäologen ...

Auch der zweite Fall von Felix Bloom und Mathilde Voss konnte mich überzeugen, dieser Fall ist sogar noch ein wenig kniffliger als der Erste.

Mathilde und Felix werden von den Hinterbliebenen eines Archäologen beauftragt die Täter der Grabschändung zu finden. Für sie beide ist der Fall sehr lukrativ, ist doch das Loch in der Kasse wieder sehr groß und so setzen sie alles daran, dass sie den oder die Täter finden.

Zu spät merken sie, dass sie den Gangstern aus der Unterwelt sehr nah kommen und sie sich mitten in einem „Bandenkrieg“ wiederfinden. Doch wie steckt die Grabschändung mit dem Mord zusammen, ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Felix und Mathilde haben mir als Duo wieder sehr gut gefallen. Ich mag die Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen. Mathilde steht Felix in nichts nach und sie ist so wissbegierig, was ich großartig finde. Die Kommissare Bruno Harting und Heinrich Schlesinger stehen bei mir nicht so hoch im Kurs, wie die beiden Detektive, wobei mir natürlich Schlesinger sympathischer ist als Bruno, den wir schon aus dem ersten Fall kennen.

Der Kriminalroman wird wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt unter anderem auch der des Täters. Ich muss sagen hier bin ich erst sehr spät darauf gekommen, wer hinter den Taten steckt. Die Spannung ist somit auf jeden Fall gegeben. Die kurzen Kapitel sorgen für ein ebenfalls hohes Tempo, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Die Sprache der Autorin ist sehr leicht und flüssig zu lesen, der Berliner Dialekt und etwas antiquierte Sprache sorgen für ein authentisches Lesegefühl.

Für mich wieder ein rundum gelungener Fall, wobei mir aber diesmal ein klein wenig die familiäre Ebene von Mathilde und Felix zu kurz gekommen ist, aber dies ist wirklich meckern auf ganz hohem Niveau.

Von mir gibt es somit wieder eine klare Leseempfehlung und ich hoffe inständig, dass wir noch viele weitere Fälle von Felix und Mathilde erleben dürfen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Eine Kommissarin kämpft an mehreren Fronten

Mörderisches Barcelona
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Eine Kommissarin, die an mehreren Fronten kämpfen muss. Beruflich ist sie sehr eingespannt und privat bringt ihre Familie sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In ...

Eine Kommissarin, die an mehreren Fronten kämpfen muss. Beruflich ist sie sehr eingespannt und privat bringt ihre Familie sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In der Story geht es um die Kommissarin Dolors Canovas, welche zu einem Mord in Barcelonas Hauptbahnhof gerufen wird. Dort wurde eine junge Frau vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen. Von den Tätern fehlt jede Spur und auch auf den Videoaufzeichnungen im Bahnhof ist nicht sehr viel zu erkennen. Zusammen mit ihrem neuen Kollegen Xavi macht sich Dollors auf die Suche nach den Tätern. Eine Spur führt in das Tanz-Milieu oder ist das alles eine Sackgasse? Eine spannende Suche nach den Mördern oder dem Mörder beginnt.

Dolors ist eine Frau im mittleren Lebensalter und Mutter zweier Kinder. Sie versucht den Spagat zwischen Beruf und Privatleben und dies fällt ihr sehr schwer. Sie kann sich auf ihre gute Freundin Anna verlassen, welche ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Sehr gut hat mir der Charakter ihres Kollegen Xaxi gefallen. Am Anfang wirkt er etwas überheblich und arrogant, beweist im Laufe der Erzählung doch sehr viel Feingefühl und kann Dolors sehr gut in den Ermittlungen unterstützen. Die Handlung spielt im Barcelona der heutigen Zeit und ist somit gut zeitlich einordbar. Die Autorin schafft es die Atmosphäre der Stadt sehr gut in die Handlung zu transportieren. Die vielen lokalen Orte der Handlung werden sehr gut erzählt und als Leserin oder Leser kann man sich sehr gut die beschriebenen Orte vorstellen. Auch die Nebengeschichte von Dolors Familienleben mit ihren Besonderheiten und Eigenarten hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung der Handlung wird stetig entwickelt und erlangt am Ende noch einmal einen interessanten Turn. Sehr detailliert und gut erzählend ist der Sprachstil der Autorin. Das Fazit ist sehr positiv. Eine neue Krimireihe mit facettenreichen Ermittlern und einem großartigen Flair, welche Lust auf mehr macht.

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