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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Spannung bis zur letzten Seite

Blind
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Ein blinder Mann wird Zeuge eines Verbrechens, aber er kann es nicht beweisen. Niemand glaubt ihm. Und auf den ersten Blick hat kein Verbrechen stattgefunden. Als sich dann noch herausstellt, dass der ...

Ein blinder Mann wird Zeuge eines Verbrechens, aber er kann es nicht beweisen. Niemand glaubt ihm. Und auf den ersten Blick hat kein Verbrechen stattgefunden. Als sich dann noch herausstellt, dass der vermeintliche Zeuge nicht ganz glaubwürdig ist, ist der blinde Nathaniel auf sich allein gestellt. Aber er bleibt hartnäckig und kann die Journalistin Milla für seinen Fall gewinnen. Und die hat es faustdick hinter den Ohren. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist gut geschrieben. Nathaniel ist mir von Anfang an sympathisch gewesen. Nicht nur wegen seiner Liebe zu seiner eigensinnigen Blindenhündin Alisha und seiner Eigenart sich die Haarfarben seiner Mitmenschen vorzustellen, sondern vor allem wegen seiner Beharrlichkeit einer völlig Fremden zu helfen. Ich habe bis zur letzten Sekunde mitgefiebert.

Veröffentlicht am 21.07.2024

Roadtrip auf den Spuren von Elvis

Graceland – Die Geschichte eines Sommers
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Ich weiß nicht genau woran es liegt, dass um Elvis immer noch ein derartiger Hype gemacht wird, ich weiß aber, dass er mitreißend ist. Und letztlich ist diese Geschichte so viel mehr als eine Fahrt nach ...

Ich weiß nicht genau woran es liegt, dass um Elvis immer noch ein derartiger Hype gemacht wird, ich weiß aber, dass er mitreißend ist. Und letztlich ist diese Geschichte so viel mehr als eine Fahrt nach Graceland, es ist eine Geschichte über Familie, Freundschaft, Liebe, Verlust und den wunderbaren Wahnsinn des Lebens. Sehr bejahend, sehr ergreifend, sehr schön.

Zum Inhalt: Graces Mutter Loralynn will sich zu ihrem 70. Geburtstag endlich den Traum von einer Reise nach Graceland- dem Anwesen von Elvis erfüllen. Und da Grave gerade verlassen wurde und irgendwie versteckt, beschließt sie mitzufahren. Unwissend, dass diese Reise absolut alles verändern wird.

Props an die Autorin: am Ende wird die Route der Protagonistin nochmal aufgeschlüsselt, ich mag diese kleinen Extras immer sehr gern, die die Geschichte realer und authentischer machen.

Am Anfang steht für Grace eigentlich erstmal Unmut, bestenfalls Gleichgültigkeit. Aber ich mochte die Entwicklung, die die Protagonistin im Verlauf der Handlung durchmacht. Wie sie nicht nur ihre Familiengeschichte aufarbeitet, sondern auch die Beziehung zu ihrer Mutter, zu sich selbst und ihrer Ehe.

Die Geschichte ist auf schräge Weise unterhaltsam, irgendwie nostalgisch und durch die Beschreibungen der einzelnen Etappen und der Begegnungen trotzdem nahbar und mitreißend. Der Autorin gelingt es auf dem schmalen Grad zwischen leichter, humorvoller Unterhaltung und wehmütig ergreifender Emotionalität zu wandeln.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich dir Geschichte derart abholen würde, aber ich hab total mitgefühlt und mitgefiebert bei dieser sehr besonderen Reise.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Und täglich grüßt das Murmeltier

Death. Life. Repeat.
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Ich finde die Vorstellung einen einzigen Tag wieder und wieder zu erleben gleichwohl erschreckend als auch spannend. Denn man fragt sich ja doch manchmal das berühmte „was wäre wenn“ und ob es wirklich ...

Ich finde die Vorstellung einen einzigen Tag wieder und wieder zu erleben gleichwohl erschreckend als auch spannend. Denn man fragt sich ja doch manchmal das berühmte „was wäre wenn“ und ob es wirklich möglich ist, dem eigenen Schicksal zu entkommen. Dieses spannende Konzept finde ich hier sehr aufsehenerregend umgesetzt. Vor allem überzeugt hat mich aber, wie das sensible Thema der sexuellen Gewalt hier angegangen wird, da es sich ja tendenziell auch um ein Jugendbuch handelt und ich es wichtig finde besonders in dieser Altersgruppe schon früh Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zum Inhalt: als Clara Hart, eine klassische Außenseiterin an ihrer Highschool, auf einer Party vergewaltigt wird und im Anschluss tödlich verunglückt, macht ihr Mitschüler Spencer sich schwere Vorwürfe. Als er also denselben Tag erneut erlebt, versucht er das Unglück anzuwenden, aber er kann den Ausgang nicht verhindert. Schnell merkt Spencer, dass er in einer Art Zeitschleife steckt und ist sich sicher, dass er eine Aufgabe zu erfüllen hat, wenn er dieser entkommen will.

Ich finde es großartig, wie hier jugendrelevante Themen aufgegriffen werden, die von Drogenkonsum, über Mobbing und sexueller Belästigung bis zu sexueller Gewalt reichen. Dabei wird aber sehr feinfühlig mit diesen Themen umgegangen und der Leser allmählich auf die Konfrontation mit diesen Themen hingeführt. Spannend war für mich vor allem auch die Auseinandersetzung des Protagonisten Spencer mit seinem moralischen Dilemma zwischen Loyalität und gezieltem Wegsehen: denn die vermeintlichen Täter sind seine Freunde, er selbst ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es darum geht abwertende Kommentare über Mitschüler zu machen. Aber wann hört es eigentlich auf „Spaß“ zu sein und zu einem ernstzunehmenden Problem zu werden?

Spencers Bemühungen das Schicksal zu verändern sind spannend zu verfolgen, weil er so absolut unterschiedliche Ansätze wählt, die auf den ersten Blick auch erstmal zu greifen scheinen, bis er eben doch wieder in seiner Schleife erwacht. Aber mit jeder weiteren Wiederholung fällt ein weiteres Puzzleteil an seinen Platz während Spencer beginnt, die betroffene Schülerin Clara tatsächlich zu mögen und sie besser kennenzulernen, wobei er auch über seinen eigenen Tellerrand hinausschaut.

Das war vermutlich einer der Aspekte des Buches, der mir mit am besten gefallen hat: durch seine Zeitschleife beginnt Spencer auch Schüler außerhalb seines unmittelbaren Freundeskreises kennenzulernen, vor allem die Mädchen, und stellt fest, dass viele seiner Annahmen über sie einfach falsch waren. Statt weiterhin einfach nur Mitläufer zu sein bildet er sich eigene Meinungen, schließt neue Freundschaften und verhindert im Verlauf seiner Versuche die Zeitschleife zu durchbrechen sogar einige Eskalationen einer Mitschüler.

Das Thema der toxischen Freundschaften hätte für meinen Geschmack sogar noch vertieft werden können, denn es wird zwar angerissen, aber eine richtige Konfrontation gibt es nicht. Ansonsten fand ich das Buch hochgradig interessant umgesetzt, es wird ein guter Ton gewählt um schwierig Themen nahbar zu vermitteln und Spencer ist ein authentischer Protagonist, der sich durch seine soziale Position in der Schule geschickt durch die Ereignisse bewegt. Ich denke er ist jemand, mit dem sich viele auch identifizieren können.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Am Wendepunkt

Die einsame Buchhändlerin von Tokio
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Ich lese inzwischen Romane japanischer Autoren total gern, weil ich den Schreibstil und die kleinen Eigenheiten der Kultur so besonders finde und mich in den Geschichten immer wahnsinnig gut verlieren ...

Ich lese inzwischen Romane japanischer Autoren total gern, weil ich den Schreibstil und die kleinen Eigenheiten der Kultur so besonders finde und mich in den Geschichten immer wahnsinnig gut verlieren kann. So auch hier: ich fand die kleinen Episoden der einzelnen Begegnungen sehr ansprechend, jede auf ihre ganz eigene Art und mochte, wie sie sich zu einer Geschichte zusammensetzten.

Zum Inhalt: nach einer Trennung fühlt Buchhändlerin Nanako sich verloren und einsam. Sie hat keine Wohnung, keine Freunde und ihr Job macht ihr auch zunehmend keine Freude mehr. Als die auf die Dating-App 30 Minutes stößt, holt diese sie aus ihrem Schneckenhaus und zeigt ihr neue Möglichkeiten auf.

Ich fand die Idee mit der Plattform und den 30Minuten-Treffen total interessant und ansprechend und mochte auch die Gedanken, die sich die Protagonistin Nanako dazu macht. Ich habe ihre Gedanken und Gefühle als sehr nahbar erzählt empfunden und konnte mich gut in sie und ihre Situation hineinversetzen.

Die unterschiedlichen Begegnungen waren gleichwohl unterhaltsam wie eindringlich. Die Protagonistin, die sich selbst am Scheidepunkt ihres Lebens befindet, kreiert sich selbst für die Plattform neu, probiert sich aus und reflektiert sich selbst im Lichte der Begegnungen. Ich habe es als sehr bejahende, ermutigende Geschichte empfunden.

Ich finde es mehr als beeindruckend und mutig, dass dies ein autobiografisches Werk ist. Die Autorin offenbart sich hier nicht nur selbst, sie kreiert das Bild einer Kultur, einer Stadt, einer Generation.
Den buchigen Aspekt der Geschichte fand ich einfach nur wundervoll, Nanakos Empfehlungen klangen alle sehr ansprechend und feinsinnig gewählt und ich hatte direkt Lust mir ebenfalls ein Buch empfehlen zu lassen. Eine feinsinnige, pointierte Erzählung, die in mir noch lange nachklang.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Reicht für mich nicht an Band 1 heran

Ruthless Vows
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Habe mich für diese Dilogie total vom Internethype anstecken lassen, was gleichzeitig vermutlich genau mein Hustle ist, denn die Reihe an sich und vor allem Band 2 konnte meine hohe Erwartungshaltung leider ...

Habe mich für diese Dilogie total vom Internethype anstecken lassen, was gleichzeitig vermutlich genau mein Hustle ist, denn die Reihe an sich und vor allem Band 2 konnte meine hohe Erwartungshaltung leider nicht erfüllen. Und auch wenn ich die Geschichte wieder angenehm zu lesen fand, ging mir auch hier wieder einiges viel zu schnell und gefühlsmäßig hat mich dieses Buch leider noch weniger abgeholt als Band 1.
 
Zum Inhalt: zwei Wochen ist es her, dass Iris von der Front zurück nach Hause gekehrt ist, zusammen mit ihrem Bruder, aber ohne ihre große Liebe Kit, der Dacres Angriff zum Opfer gefallen ist. Als ein Brief von ihm eintrifft, muss sie feststellen, dass er verändert ist, seine Erinnerungen an sie ausgelöscht. Doch Iris tut alles was sie kann, um ihn zurückzubekommen.
 
Was ich wirklich interessant und gut umgesetzt fand war, dass man durch Kitt starke Einblicke in die Welt von Dacre bekommt, wie er seine Truppen rekrutiert und was das für diese bedeutet. Damit verbunden war für mich aber auch direkt wieder ein Manko: das zählte nämlich natürlich alles nicht für Kitt. Die Logik dahinter hat sich mir nicht so recht erschlossen und die mitgelieferte Erklärung fan dich eher halbgar.
Muss aber auch sagen, er gibt in diesem Genre einfach unheimlich starke Konkurrenz, keine Idee ist völlig neu und so habe ich ähnliche Ansätze bei anderen Autoren einfach schon überzeugender umgesetzt gesehen. Wer neu ins Genre einsteigt lässt sich da vermutlich eher für begeistern.
 
Ich hatte ja bei diesem Band auf mehr Background zu den Göttern gehofft, die diesen Krieg losgetreten haben. Auch hier werden ein paar Krumen ausgestreut, aber auch hier hatte ich am Ende das Gefühl, dass nicht alle meine Fragen beantwortet wurden.
 
Die Liebesgeschichte blieb aufgrund der räumlichen Trennung in diesem Band etwas auf der Strecke und auch der Briefaustausch ist weniger charmant. An sich fand ich gut, dass nicht einfach Band 1 kopiert wurde und das selbe nochmal durchgezogen wurde, aber für mich lag die große Stärke von Band 1 in ebenjenen Briefen. Insgesamt liest sich die Geschichte wieder gut und flüssig. Sie knüpft unmittelbar an die Geschehnisse an und man trifft all die Charaktere wieder, die man so liebgewonnen hat.
 

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