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Veröffentlicht am 03.11.2017

Die Handlung hätte gestrafft werden können

Todesreigen
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Auch wenn Todesreigen bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man durchaus mit diesem Band beginnen, denn man findet nach und nach in die personellen bestehenden Verbindungen hinein.


Der Prolog ...

Auch wenn Todesreigen bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man durchaus mit diesem Band beginnen, denn man findet nach und nach in die personellen bestehenden Verbindungen hinein.


Der Prolog startet mit einer spektakulären Aktion auf der Autobahn. Ein Falschfahrer soll durch mutige LKW Fahrer aufgehalten werden. Dieser rasant erzählte Beginn des Buches hat mich auf das weitere Buch sehr neugierig gemacht und die Spannungskurve enorm hoch angelegt.


Die Geschichte wird mit mehreren Handlungssträngen erzählt, einmal die Ermittlungsschiene durch Sabine Nemez und ihre Kollegin Tina und den gerade aus dem Gefängnis entlassenen Hardy, der eine lange Freiheitsstrafe für die Tötung seiner Frau und Kinder verbüßt hat. Dieser ist nach eigener Aussage unschuldig und sucht nun die vermeintlichen Täter von damals.

Es sieht nach einem Rachezug aus, denn schon bald pflastern Leichen von beteiligten Personen seinen Weg.

Hardys Erzähllinie führt mehrfach in die Vergangenheit, dabei wechseln die Rückblenden äußerst häufig und mit Überschriften versehen, dennoch musste ich mich immer wieder neu orientieren, um aktuelles und vergangenes Geschehen gedanklich zu trennen. Das hatte zur Folge, dass die Spannungskurve jedesmal einknickte.

Auch führen die zahlreichen Todesopfer, brutalen Kämpfe und die Not der gepeinigten entführten Sabine Nemez zu einer kaum enden wollenden Flut an gewaltätigen Vorkommnissen. Auch wenn ein Thriller von solchen Taten lebt, hatte ich das Gefühl, in eine Endlosschleife geraten zu sein, die Spuren führten zu einem Motiv, das offensichtlicher kaum angedeutet werden konnte. Die Hintersmänner sind einflussreich und vertuschen soviel sie können.

Die Figuren haben mir dagegen sehr gut gefallen, sie sind ausdrucksstark und verschiedenartig angelegt. Reine Äußerlichkeiten sind jedoch nicht häufig mit eingeflossen und so kann man sich selbst ein Bild von den Personen machen. Mir haben besonders Sabines Gedanken sehr gut gefallen, damit bringt Gruber etwas Schwung in die Befragungen.

Sneijder tritt erst relativ spät in Erscheinung, da ich die Reihe mit diesem Band beginne, hat er mir allerdings auch nicht gefehlt.

Mein Augenmerk galt Hardys mutigem Einmischen und Sabines Überlebenskampf und ich habe ihre aktionsreiche Verfolgung gespannt mitverfolgt. Allerdings hätte man dieses Buch auch gut kürzen können, für meinen Geschmack hatte es einige Längen.



Wer diese Reihe kennt, muss diesen Band ebenfalls lesen. Ich hätte mit einer gestrafften Handlung die Geschichte viel gefesselter verfolgen können.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Mit Witz und Selbstironie wird Lebensgefühl vermittelt

Quarter Life Poetry
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"Das Shirt ist zu klein, die Hose schliesst schwer. Wer trägt die Schuld - trockner oder Dessert?" Zitat Seite 129

So lautet für mich der größte Lachflash des Buches.



Dieses Büchlein ist eine Sammlung ...

"Das Shirt ist zu klein, die Hose schliesst schwer. Wer trägt die Schuld - trockner oder Dessert?" Zitat Seite 129

So lautet für mich der größte Lachflash des Buches.



Dieses Büchlein ist eine Sammlung von Gedichten der amerikanischen Autorin Samantha Joyce zu ihrem gleichnamigen Instragram-Account.

Sie zeigt mittels vierzeiliger Gedichte die Sorgen, Nöte und Orientierungschwierigkeiten im Leben der Ü-20 Generation. Trotz erfolgreichem Studium findet sich nicht immer ein lukrativer Job und die Studienkredite drohen ungetilgt die Zukunft zu blockieren. Auch im Mitmenschlichen gibt es nicht immer Glück und Harmonie, erst einmal muss das passende Gegenstück gefunden werden. Das Thema Liebe und Sex sind daher ebenfalls Gedichtinhalte. Aber auch um das Thema Essen drehen sich einige Gedichte, daraus resultieren als Folge dann auch Gedichte um Klamotten- und Figurfragen.

Hier wird der Zeitgeist dieser Generation gut eingefangen, ich kann das als Mutter dieser Altersklasse gut nachvollziehen. Manche Gedichte gefallen mir richtig gut. Doch nicht alle sind wirklich ausdruckstark. Einige sind total humorvoll und manche nichtssagend. Es ist eine bunte Mischung, die durch die Illustrationen aufgepeppt wird.

Samantha Jayne ist Bloggerin und auf ihrem Blog finden sich die Originalpoetrys in Englisch.

Die deutschen Gedichte haben zwar Charme, wirken aber nicht alle richtig rund und flüssig wie die Originale. Dennoch ist die Übersetzung gut gelungen und inhaltlich getroffen.



Die Poetry Sammlung richtet sich hauptsächlich an die Jungen, Gebrochenen und Suchenden um die 25. Aber auch andere Gedichtinteressierte werden einige gute Sprüche entdecken, diese Generation näher kennenlernen und vielleicht einfach nur Spaß am Humor haben.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Solide geschrieben, aber mehr Roman als Krimi

Finster ist die Nacht
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Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss gleich vorweg sagen, dass ich zwar einige Informationen über die Protagonistin und ihr Leben in diesem dritten Band der Reihe erfahren habe, aber dennoch ...

Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss gleich vorweg sagen, dass ich zwar einige Informationen über die Protagonistin und ihr Leben in diesem dritten Band der Reihe erfahren habe, aber dennoch das Gefühl nicht loswurde, hier wichtige Dinge nicht zu wissen.



Der Krimi startet spektakulär mit dem Todesfall des Enthüllungsjournalisten Philip Long. Macy Greeley ist dabei als er erschossen wird, mit ihrer Dienstwaffe. Diese traumatischen Bilder wird sie nicht mehr los und setzt alles dran, den Täter zu finden. Als alleinerziehende Mutter eines Sohnes, der Vater war in einen Banküberfall verwickelt, ist sie froh, dass sich ihre Mutter teilweise um das Kind kümmern kann. Macy hat einen neuen Freund, im Buch erfährt man auch einiges aus ihrem Privatleben.


Das Haus, in dem Philip Long festgehalten wurde, gehört einem Mann, der im Gefängnis sitzt und von den Vorgängen nichts wusste. Die Tochter Philips, Emma, ist von zu Hause abgehauen, weil sie für den Drogentod ihrer Freundin verantwortlich sein soll. Sie bringt mit ihrem Wissen Macy auf die richtige Spur. Allerdings ist Emma und ihr Leben auch ein Hauptteil des Buches. Es kommen einige familiäre Verwicklungen ans Licht, die durch häufige Rückblicken in die Vergangenheit aufgedeckt werden.
Macy findet einen Teil der Entführer als sie immer tiefer in die dunklen Geheimnisse einiger Kleinstadtbewohner eintaucht.


Leider hat mich die Handlung nicht überzeugt. Es ist ein solider Krimi, der logisch die Dinge beleuchtet. Aber über lange Passagen, die in die Vergangenheit führen, ist das Buch eher ein Familienroman als ein Krimi. Auch gerät der aktuelle Fall durch die vielen Nebenschauplätze mehr oder weniger oft in den Hintergrund. Das lässt die Spannungskurve deutlich abflachen und nach dem fesselnden Beginn war ich richtig enttäuscht.
Auch das Motiv am Ende hat mir als ausreichender Grund nicht gereicht.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Von Schlafstörungen und Mordabsichten

Mordsmäuschenstill
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Das Buch beginnt mit Hanna, die im Krankenhaus hirntot im Koma liegt und auf ihren Tod wartet. Eine makabere Situation, denn sie schwebt scheinbar über der gesamten Handlung und verfolgt alles genau mit.

Kapitelweise ...

Das Buch beginnt mit Hanna, die im Krankenhaus hirntot im Koma liegt und auf ihren Tod wartet. Eine makabere Situation, denn sie schwebt scheinbar über der gesamten Handlung und verfolgt alles genau mit.

Kapitelweise zeigt die Autorin die Sichtweise und die Erlebnisse einzelner Akteure, in diesem Fall Patienten und der Polizeibeamte, der den Überfall auf Hanna aufklären soll. Dadurch lernt man sie näher kennen und kennt auch ihre psychologischen Schwachstellen und speziellen Macken. Diese Perspektivwechsel zeigen komische Dialoge, schwierige Situationen und auch sexuelle Szenen.

Da ist Nele, die beim Schlafwandeln sexuelle Anwandlungen ihres Unterbewusstseins umsetzt, Jenny, die mit Schlafstörungen und Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen hat und schliesslich Sascha, der auch seine Probleme hat.
Sie beginnen mit den Ermittlungen nach dem brutalen Täter, denn Hanna ist ihnen allen ans Herz gewachsen. Zu dem Trio kommt noch Phil, der Polizist und Finn, der Hanna als letzter gesprochen hat.

Am Anfang des Buches tritt der Humor, der im Klappentext als irrsinnig lustig angekündigt wird, noch deutlich hervor. Aber im Laufe der Handlung ist davon nicht mehr viel zu merken. Auch der Spannungsfaktor kommt mir zu kurz.

Die psychologischen Probleme der selbsternannten Ermittler stehen nebem der Ermittlung im Vordergrund. Die Figuren wirken zwar in ihrer Psyche gut beschrieben, kommen mir aber nicht richtig nah. Mir fehlt ein richtiger Sympathieträger und die Protagonisten fand ich teilweise recht nervig.
Außerdem wird zum Ende der Täter irgendwie herbeigezaubert und damit wird der Krimi an sich für den Leser relativ langweilig. Man möchte schon selbst raten und niemanden einfach präsentiert bekommen.

Dieses Buch ist locker und flüssig geschrieben, manche Szenen empfinde ich dann aber doch als recht unrealistisch.



Ein gut lesbarer Krimi, der sich mit psychologischen Abgründen und Schlafstörungen beschäftigt. Allerdings nicht so mein Fall.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Eher wissenschaftlich aufgezogenes Buch mit vielen Fakten.

Der Tiger in der guten Stube
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Katzen werden mit 6 Monaten geschlechtsreif und vermehren sich eher wie die Karnickel denn wie Tiger." Zitat Seite 102

Dieses Buch ist eine Hommage an Katzen, es informiert über ihre Entwicklung und ihre ...

Katzen werden mit 6 Monaten geschlechtsreif und vermehren sich eher wie die Karnickel denn wie Tiger." Zitat Seite 102

Dieses Buch ist eine Hommage an Katzen, es informiert über ihre Entwicklung und ihre Eigenheiten. Nachdem die Einleitung eher allgemeine Informationen und auch ein wenig persönliches Interesse der Autorin enthält, geht der Fortlauf des Buches eher mit wissenschaftlichen Ansätzen an das Thema Katzen heran.

Beim Lesen der vielen Fakten und Fussnoten, deren Anmerkungen auf ganze 19 Seiten verteilt werden, schwirrt mir bald der Kopf und ich habe überlegt, einige Kapitel zu überspringen. Doch dann habe ich stur weiter gelesen und hatte das Gefühl, eine Diplom-Arbeit über das Thema zu lesen. Manche Infos sind unterhaltsam, lehrreich und erstaunen, einige Dinge weiss ich bereits. Während mich die Entwicklungsgeschichte und die Ausbreitung der Katze noch in großem Maße interessiert hat, so waren es die statistischen Zahlenerhebungen für den US-amerikanischen Markt nicht so sehr.

Die Recherche mutet, wie gesagt, eher wie eine wissenschaftliche Abhandlung an und ist trotz der umfangreichen Recherche eher trocken zu lesen.

Interessante Infos: Hunde können bei veganer Ernährung überleben, Katzen können wichtige Fettsäuren nicht selbst synthetisieren, sondern müssen sie aus dem Beutetier beziehen.
Die Lektüre des Buches zeigt einerseits die negativen Seiten der Katzenhaltung, Toxoplasmoseinfektion oder Katzenhaarallergie, stellt aber auch die positiven Aspekte hervor. Denn auch wenn Katzen eher Einzelgänger sind, so machen sie ihren Haltern doch auch Freude und geben positive Impulse. Viele Menschen finden so einen tierischen Freund, der gegen die Einsamkeit hilft. Vom praktischen Nutzen des Mäusefangens mal ganz abgesehen, denn diese Fähigkeit müssen viele Hauskatzen gar nicht mehr erfüllen.

Beim Lesen bekomme ich den Eindruck, dass Katzen es im Laufe ihrer Entwicklung geschafft haben, sich den Menschen zu erziehen. Ein Gedanke, der durchaus bei einigen Katzenbesitzern zutrifft.

Die Texte sind von Katzenpfötchen und Katzenskizzierungen unterbrochen, dadurch wird das Buch aufgelockert. Doch richtig überzeugt hat es mich leider nicht. Es überzeugt nicht genug im Bereich der populärwissenschaftlichen Ausführungen und unterhält nur mittelmäßig mit dem unterhaltenden Teil.

Das Jagen der Katzen. 2013 töteten Katzen in den USA 1,4 bis 3,7 Milliarden Vögel.

Katzenliebhaber werden hier gerne immer mal wieder reinlesen. Für die Entwicklung der Hauskatze im Allgemeinen gibt es diverse Informationen, die sicher auch Katzenhalter noch überraschen werden.
Wer sich jedoch auf ein unterhaltsames Katzenbuch gefreut hat, der sollte sich überlegen, inwieweit er an reinen Entwicklungsfakten interessiert ist.



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