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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2024

Kein einfacher Lesestoff

Freak Sisters
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„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“

An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. ...

„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“

An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. Den Kindergarten besuchen sie nur wenige Tage, die Schule nie. Im Elternhaus wird kaum gesprochen. Erziehung findet nicht statt. Die Mutter ist seit der Geburt nicht mehr sie selbst.
Als ein neuer Vikar kommt, bringt er den Kindern Latein bei. Außerdem entdecken sie im Keller die Alkoholvorräte der Mutter und bedienen sich daran.
Die Autorin hat eine fast skurrile Geschichte geschrieben. Es geht darum, wie Kinder im Leben zurecht kommen, die nie eine liebevolle Beziehung erlebt haben und fast wie in einer Blase aufgewachsen sind.
Es ist kein leichter Stoff. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und bringt die besondere Situation auf den Punkt.
Mit 15 Jahren verlassen die Mädchen das Elternhaus. Unterwegs werden sie von Uli aufgelesen. Der Mann nimmt sie mit in eine abgeschiedenes Dorf in Portugal. Dort tauchen si ein in eine Welt der Esoterik. Neben ihrem täglichen Leben darf ich als Leser ihre Alpträume und ihre Phantasie verfolgen.
Rebecca ist bereit, sich dem Leben zu stellen. Sie lernt Englisch, zeichnet und bringt sich Schwimmen bei. Sie kämpft gegen ihr Dämonen und wünscht sie sich zurück, als sie sie schon besiegt hat. Manchmal kommt ein hellsichtiger Gedanke:

„...Wo gehe ich dann hin? Ich habe keine Ahnung von der Welt...“

Die Mädchen können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Uli kümmert sich mehr oder weniger um sie. Hinzu kommt, dass einige Bewohner die Gefahren sehen, die das Auftauchen der Kinder bringt. Sie sind minderjährig

„...Ihr solltet an einem Ort leben, wo Kinder in eurem Altr sind. Ihr solltet unter Menschen sein und zur Schule gehen...“

Ab und an wird deutlich, dass die Mädchen mit den einfachsten Begriffen nichts anfangen können. Sie trauen sich aber auch nicht zu fragen. Ytterblom, der Guru des Ortes, hat an Judith mehr Interesse als normal ist. Eine Bewohnerin ringt Judith Tarock bei und meint, sie wäre dafür begabt.
Nach wie vor folgt das Leben keinen Regeln. Dafür aber gibt es mehr Alkohol als für Kinder gut ist.
Die Geschichte ah ein offenes Ende. Alles ist möglich.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt zwei Leben, die keinerlei Strukturen und keine Liebe kennen.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Humorvoller Manga

GTO: Great Teacher Onizuka 1
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„...Das waren 35 Firmen! Werbefirmen, fürs Fernsehen, Verlage ...Alle haben mich abgeschossen!...“

Der 22jährige Onizuka ist auf Arbeitssuche. Es läuft nicht so, wie er sich das gedacht hat. Dann lernt ...

„...Das waren 35 Firmen! Werbefirmen, fürs Fernsehen, Verlage ...Alle haben mich abgeschossen!...“

Der 22jährige Onizuka ist auf Arbeitssuche. Es läuft nicht so, wie er sich das gedacht hat. Dann lernt er Nanako kennen. Die junge Frau aber wird von ihrem Lehrer abgeholt. Jetzt ist es für Onizuka klar: Er will Lehrer werden.
Der Autor hat einen humorvollen Manga geschrieben. Die Bilder sind gut ausgearbeitet, zeichnen sich durch viele kleine Details aus und machen den Fortgang der Handlung deutlich.
Die Texte sind kurz und kommen schnell auf den Punkt.
Der Weg zum Lehrerberuf ist für Onizuka mit manch Hürden gepflastert. Nicht für alle ist er selbst verantwortlich. Allerdings weist seine Vergangenheit einige Problemstellen auf. Dazu gehört nicht nur, dass er keine Eliteuni besucht hat.
Nach und nach stellt sich heraus, dass Onizuka viel Empathie für Schwächere hat und dabei auch unkonventionelle Methoden nutzt. Manchmal allerdings sollte er erst denken, bevor er handelt.
Der Manga wird ab 15 Jahre empfohlen. Der Empfehlung sollte man unbedingt folgen, denn es gibt ab und an tiefe Blicke unter die Röcke der Mädchen.
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Sie weist viel Humor auf, zeigt aber auch, wie man als Lehrer die Schüler demotivieren kann. Dem will sich Onizuka in seiner Arbeit entgegen stellen. Ob ihm das in den nächsten Bänden gelingt?

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Humorvolles Kinderbuch

Bauer Bolle • Die kleine Schmuddelkatze
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„...Bauer Bolle mampft gerade sein Frühstück, als Fenja aus der Scheune kommt….“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Es lehrt, dass nicht immer alles zu ist, wie es scheint.
Fenja bringt ...

„...Bauer Bolle mampft gerade sein Frühstück, als Fenja aus der Scheune kommt….“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Es lehrt, dass nicht immer alles zu ist, wie es scheint.
Fenja bringt dem Bauern ihr angeknabbertes Zaumzeug. In der Scheune finden beide eine schmuddelige Katze. Auch die Hafersäcke sind angeknabbert. Natürlich kann das nur die Katze gewesen sein. Oder? Der Bauer stellt ihr eine Falle. Was wird passieren?
Die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen. Die Absätze sind kurz und gut gegliedert. Der Text ist kindgerecht.
Das Buch ist sehr liebevoll illustriert. Die Bilder sind farbenfroh und veranschaulichen das Leben auf einem Bauernhof.
Die beiden inneren Umschlagseiten gehören zusammen. Vorn steht die Frage, hinten die humorvolle Antwort.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Ein Klassenzimmer voller Magie

Ein Schuljahr voller Zauberei (Ein Schuljahr voller Zauberei 1)
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„...Elena stieg aus dem Auto, schulterte ihren Rucksack und atmete tief durch. Die ganze lange Fahrt hatte sie tapfer gegen die Tränen gekämpft….“

Elenas Eltern haben eine Alpaka-Farm gekauft. Deshalb ...

„...Elena stieg aus dem Auto, schulterte ihren Rucksack und atmete tief durch. Die ganze lange Fahrt hatte sie tapfer gegen die Tränen gekämpft….“

Elenas Eltern haben eine Alpaka-Farm gekauft. Deshalb musste sie ihre Freundinnen verlassen und ist nun auf dem Dorf gelandet.
Die Autorin hat ein humorvolles und magisches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Die Sprache ist kindgerecht.
Elena sieht sich mit ihrem Bruder den Ort an.

„...Und die Schule ist eine Bruchbude...“

Diese Worte hört ausgerechnet Friedlinde Loberecht, Einer ihrer Vorfahren hat die Schule gebaut. Elena kommt in die Klasse von Friedlinde. Da sind Spannungen vorprogrammiert.
Dann aber flüchtet ein Kätzchen von einem Baum an ein Fenster der Schule. Plötzlich muss ein Zimmer, das bisher immer verschlossen war, geöffnet werden. Der Lehrer verlangt es als sein zukünftiges Klassenzimmer, denn das bisherige unter dem Dach ist zu klein. Doch dieses Zimmer sorgt für einige Überraschungen.
Viele humorvolle Zeichnungen veranschaulichen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu tragen nicht zuletzt die Namen der Lehrer bei, die sicher mit Bedacht gewählt wurden.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Gekonnte Satire auf den deutschen Schlager

Ich liebe Schlager
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„...Es war ein Spätsommertag, als ich in die psychosomatische Klinik Johann Strauss eincheckte; ich war guter Dinge und das Wetter ganz famos...“

Thomas Andras, der Ich-Erzähler, leidet an einem Schlager ...

„...Es war ein Spätsommertag, als ich in die psychosomatische Klinik Johann Strauss eincheckte; ich war guter Dinge und das Wetter ganz famos...“

Thomas Andras, der Ich-Erzähler, leidet an einem Schlager – Burnout. Wie es dazu kam, erzählt er im Buch, denn sein Therapeut hat ihn aufgefordert, seine Erfahrungen und Probleme aufzuschreiben.

„...Ziel des Angebots ist es, dass die Patienten besser verstehen, was sie über die Jahre so fertig gemacht hat. Beim Schlager ist es wie mit Genussmitteln: Wir sollten stets um die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen wissen...“

Der Autor hat einen satirischen Roman über den deutschen Schlager geschrieben. Der Schriftstil passt perfekt. Gekonnte Dialoge bringen das Thema auf den Punkt. Außerdem zeugen die eingefügten Fakten und eine Menge an Schlagertexten von der ausführliche Recherche des Autors. Es ist sicher kein Zufall, dass der Nachname von Thommi, wie Thomas genannt wird, dem eines Schlagerstars ähnelt, den er nur unter Schmerzen hören kann. Mit dieser Erfahrung aus der Kindheit beginnt seine Erzählung. Die Jagd nach CDs sorgt für amüsante Episoden.
Später tritt Thommi einen Verein bei, der sich den Erhalt des deutschen Schlagers auf die Fahnen geschrieben hat. Doch Thommi will mehr. Er setzt all seine Energie ein, damit der Schlager als Weltkulturerbe anerkannt wird. Natürlich muss er dafür die Entwicklung des Genres auflisten. Schlagerwettbewerbe der Vergangenheit, Schlagersternchen als Kurzauftritt im Krimi sind nur zwei der Themen, denen er sich annimmt. Dem Erfolg aber steht nicht nur der Bürokratismus im Wege. Da hilft es Thommi auch nicht, dass er als Statistiker in der IT-Branche arbeitet.

„...Nur wer hinfällt, hat die Chance, wieder aufzustehen...“

Der Ich-Erzähler und die Frauen ist ein Kapitel für sich. Wie so vieles in seinem Leben, geht auch hier das meiste schief.
Der Autor nimmt mit seinem Protagonisten so ziemlich alles aufs Korn, was man rund um den deutschen Schlager aufs Korn nehmen kann. Das wäre zum Beispiel die Sinnfreiheit mancher Texte.
Um einen Schlagerstar zu treffen, schlüpft Thommi erst einmal in dessen Rolle. Er darf auch Autogramme geben.

„...Toll, dachte ich, wenn man Menschen eine Freude bereiten kann, indem man ihnen die eigene Klaue auf ein bedrucktes Kärtchen setzt...“

Das aber war der Anfang vom Ende. Danach war der Weg in die Klinik vorprogrammiert.
Die Geschichte fand ich sehr amüsant. Hier wurde eine Parodie gekonnt in Szene gesetzt. Eines aber hätte mich noch interessiert: Wenn Thommi schon auf den Weg nach Dresden war, warum hat er dann den Ostschlager völlig ignoriert?

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