Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2021

Lasst die Schlammschlacht beginnen

Frosch gegen Kröte
0

Frosch und Kröte fangen zufällig dieselbe Fliege. Kaum haben sie ihre Zungen von der Beute gelöst, geht der Streit zwischen den beiden auch schon los, weil die Fliege die Kröte fälschlicherweise als Frosch ...

Frosch und Kröte fangen zufällig dieselbe Fliege. Kaum haben sie ihre Zungen von der Beute gelöst, geht der Streit zwischen den beiden auch schon los, weil die Fliege die Kröte fälschlicherweise als Frosch bezeichnet und diese dann über Frösche lästert. Hin und her werfen sie Beleidigungen und versuchen sich gegenseitig in ihren Fähigkeiten und Gemeinheiten zu übertrumpfen. Und als es die Artgenossen der beiden mitbekommen, geht die Schlacht erst richtig los. Leider merken Frösche und Kröten vor lauter Schlamm nicht, dass ihnen eine viel größer Gefahr droht. Ob sie am Ende doch noch zusammenhalten?

Schon das Titelcover macht Lust darauf, das Buch anzuschauen und vorzulesen. Die Illustrationen von Ben Mantle sind gewohnt lebendig und sehr ausdrucksstark. Auch der Text ist witzig geschrieben (z.B. während die beiden Streithähne mit ihren Zungen an der Fliege klebend zu sprechen versuchen). Der Anteil von Text und Bildern ist genau richtig und die Aufteilung passt einfach. Ein klitzekleines Haar in der Suppe ist ein beim Vorlesen störender Tippfehler "Kein Ahnung, wovon du redest", meint der Frosch auf einer Seite. Das darf bei einem Bilderbuch bei der geringen Textmenge einfach nicht passieren. Ansonsten ein gelungenes Buch über zwei Streithähne, die erfahren, dass sie gar nicht so verschieden sind, wie sie denken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2021

Rüstige Senioren auf Mörderjagd

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
0

Der Donnerstagsmordclub, das sind Elizabeth, Ron, Ibrahim und seit Neuestem auch Joyce. Alle vier wohnen in Coopers Chase, einer Seniorenresidenz der Luxusklasse und treffen sich jeden Donnerstag, um alte ...

Der Donnerstagsmordclub, das sind Elizabeth, Ron, Ibrahim und seit Neuestem auch Joyce. Alle vier wohnen in Coopers Chase, einer Seniorenresidenz der Luxusklasse und treffen sich jeden Donnerstag, um alte Fälle zu untersuchen. Dann soll die Seniorenresidenz um zwei Komplexe erweitert werden. Nicht nur der dubiose Eigner, sondern auch diverse Partner und Gegner des Projektes treten auf den Plan. Und kurz darauf geschieht ein brutaler Mord. Wer steckt dahinter? Die perfekte Gelegenheit für die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs zu zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Zusammen mit PC De Freitas, die normalerweise in Coopers Chase die Senioren über Sicherheit aufklärt, machen sie sich an die Lösung des Falls. Doch es wird nicht bei einem Mord bleiben.

Die witzige Idee, dass Senioren zusammen Kriminalfälle lösen, hat mich angesprochen. Doch zunächst hatte ich meine Probleme mit der Schreibweise. Die Geschichte wird abwechselnd in der 3. Person und aus der Sicht von Joyce erzählt, die Tagebuch zu den Ermittlungen führt. Ihre Einträge sind tatsächlich im Plauderton eines älteren Menschen geschrieben, weshalb sie manchmal etwas vom Thema abschweift. Nach etwa 100 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und es gehörte einfach zum Flair der Geschichte. Besonders gefallen hat mir, wie die Senioren der Polizei immer einen Schritt voraus waren und diese auch etwas manipulierten, aber auf eine sehr liebenswürdige Art. Nach und nach, gab es immer mehr Verdächtige und es machte Spaß mitzurätseln. Am Ende bekam man nicht nur die Lösung des Falles präsentiert, sondern hatte auch Gelegenheit, sich Gedanken um das Thema Älterwerden zu machen. Nach Startschwierigkeiten ein durchaus lohnenswerter, typisch britischer Krimi mit sympathischen Senioren, die schlauer sind, als die Polizeit erlaubt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2021

Viele Verdächtige

Todespassion
0

Neben einer historischen Pilgerstätte in Walsingham (Norfolk) wird die Leiche einer jungen, weiß gekleideten Frau in einem Graben abgelegt gefunden. DCI Nelson von der Mordkommission nimmt sofort die Ermittlungen ...

Neben einer historischen Pilgerstätte in Walsingham (Norfolk) wird die Leiche einer jungen, weiß gekleideten Frau in einem Graben abgelegt gefunden. DCI Nelson von der Mordkommission nimmt sofort die Ermittlungen auf. Das Opfer, ein drogenabhängiges Model, war Patientin einer ortsansässigen Entzugsklinik. Gleichzeitig nimmt eine Studienkollegin, die ein Seminar für Priesterinnen in Walsingham besucht, Kontakt zur Archäologin Ruth Galloway auf und berichtet ihr von anonymen Briefen, die sich gegen weibliche Geistliche richten. Ruth schaltet Nelson ein, weil sie einen Zusammenhang vermutet. Ist der Briefeschreiber auch der Mörder? Dann passiert ein zweiter Mord.

Im 8. Band der Krimireihe um die Archäologin Ruth Galloway und DCI Harry Nelson geht es diesmal nur am Rande um Archäologie. Der Schauplatz der Morde, die Pilgerstätte, und auch die beteiligten Personen geben einen interessanten Einblick in englische Kirchengeschichte verbunden mit einem Verbrechen, bei dem das Motiv lange unklar bleibt. Es gibt viele verdächtige Personen, so dass man bis zum Ende völlig im Dunkeln tappt. Die privaten Beziehungen der Hauptpersonen spielen wie auch in den letzten Bänden eine große Rolle und schon nach wenigen Seiten ist es, als würde man heimkommen nach Norfolk. Wer die vorherigen Bände nicht kennt, findet am Ende des Buches eine kurze Übersicht der immer wiederkehrenden Personen, sowie deren Beziehungen zueinander. Fans werden ihre Freude an dem Buch haben, allen, die es noch werden wollen, empfehle ich, die Reihe von Band 1 an zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2024

Ein versöhnliches Ende, von dem ich mir aber noch etwas mehr erwartet habe

Four Secrets to Share (Breaking Waves 4)
0

Kurz nach dem Verschwinden von Josie verfolgte Lee ihren Traum von der Surfer-Karriere und zog nach Hawaii, doch mittlerweile ist ihr dieser Weg verbaut. Sie steht vor den Trümmern ihrer Existenz. Nach ...

Kurz nach dem Verschwinden von Josie verfolgte Lee ihren Traum von der Surfer-Karriere und zog nach Hawaii, doch mittlerweile ist ihr dieser Weg verbaut. Sie steht vor den Trümmern ihrer Existenz. Nach einer schockierenden Nachricht ermuntert sie ihr Mitbewohner endlich nach Harbour Bridge zurückzukehren, um mit der Vergangenheit abzuschließen, denn als Lee ging, hatte sie Geheimnisse und ein gebrochenes Herz im Gepäck, für das Parker verantwortlich war. Mangels Geld und anderer Möglichkeiten quartiert sie sich in dem Haus ein, das sie damal mit Parker für sich auserkoren hatte. Mittlerweile gehört es tatsächlich ihm. Ein Aufeinandertreffen ist unvermeidlich. Und dann muss sie sich noch ihren alten Freundinnen stellen und beichten, was sie in jenem Sommer getan hat, als Josie verschwand.

Ich habe so auf diesen letzten vierten Band der Breaking Waves Reihe hingefiebert. Vor allem, weil ich endlich wissen wollte, was vor 10 Jahren mit Josie, der jungen Schauspielerin in der Fünferclique, passiert ist. Bereits in den vorherigen Bänden versuchten die zurückgelassenen Freundinnen Avery, Isa und Odina diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, nun erschüttert eine erschreckende Nachricht ihre Welt und bringen Lee dazu, in ein Flugzeug nach Hause zu steigen. Wie auch schon in den letzten Bänden wechselt die Erzählung immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Wieder erlebt man damals das Kennenlernen und die Freundschaft der fünf Mädchen, nun aus der Sicht von Lee, die mit ihrer Mutter in einem Trailerpark lebt und sich gerade so mit Nebenjobs über Wasser halten kann. Im Heute kehrt Lee zurück und trifft nicht nur Parker wieder, der ihr das Herz gebrochen hat und mittlerweile erfolgreich als Arzt arbeitet, sondern auch die Mädchen von damals, die nun alle ihre eigenen Probleme mit sich herumtragen. Es war spannend zu erfahren, wie die drei auf Lees Rückkehr reagieren und welche Informationen Lee über Josie hat, die sie nie preisgegeben hat. Sehr schwierig und voller Missverständnisse ist das Verhältnis zwischen ihr und Parker, obwohl man als Leser*in genau spürt, dass da noch etwas ist zwischen den beiden.

Sehr überraschend und emotional ist der Grund, warum Lee seinerzeit ihre Karriereabsichten im Surfen begraben musste und auch hier gibt es eine klärende Begegnung, die unerwartet kommt. Überhaupt ist Lees Jugendzeit schmerzhaft, ihr Werdegang interessant, manchmal kommt er mir etwas zu konstruiert vor, im nächsten Moment kann ich wieder total mitfühlen. Diese Achterbahn macht das Buch wirklich lesenswert. Moningers Schreibstil ist dabei nicht zu kompliziert und ließ mich flott durch die Seiten fliegen. Allerdings war die Auflösung des Verschwindens von Josy, das uns durch vier Bände getragen hat, dann doch weniger spektakulär, als ich gehofft hatte. Dass etwas passieren musste, ist im Nachhinein klar, doch wie es letztendlich passiert kann ich nicht in allein Einzelheiten nachvollziehen. Trotzdem ist das Buch ein versöhnlicher Abschluss der Geschichte, als auch das letzte Teil im Puzzle aus den vier wunderschönen Covern. Insgesamt ein Reihe, bei der ich es sehr schade finde, dass nach vier Bänden Schluss ist. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2024

Nicht frei von Klischees, aber trotzdem ein schönes Buch mit Höhen und Tiefen

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
0

Weil sein Vater recht jung an Demenz erkrankt ist und Pflege braucht, kehrt Camden Daniels in die Kleinstadt seiner Kindheit zurück. Dort will er seinen Bruder unterstützen. Allerdings steht die Rückkehr ...

Weil sein Vater recht jung an Demenz erkrankt ist und Pflege braucht, kehrt Camden Daniels in die Kleinstadt seiner Kindheit zurück. Dort will er seinen Bruder unterstützen. Allerdings steht die Rückkehr unter keinem guten Stern. Schon als Jugendlicher war Camden als Störenfried bekannt, doch nun kehrt er mit einer noch größeren Schuld zurück. Die Leute sind ihm nicht gerade wohlgesonnen, bis auf Willow, eine Freundin aus Kindertagen und seitdem seine heimliche Liebe. Sie stellt sich hinter ihn, als er dafür kämpft, dass sein Vater die medizinische Versorgung bekommt, die er möchte und auch bei seinen Ideen für die Stadt unterstützt sie ihn. Dabei kommen sich die beiden immer näher, doch Camden hat sich geschworen, Willow auf Abstand zu halten, denn diese Liebe darf niemals sein.

Rebecca Yarros kannte ich bisher nur als Autorin von Fourth Wing, das ich persönlich nicht so sehr gehyped habe. Auf der Suche nach einer schönen Romance bin ich dann auf "Weil ich an dich glaube" gestoßen. Die Beschreibung auf der Buchrückseite ist sehr vage, da geht es vor allem um die Liebe, die sich Camden versagt. Tatsächlich geht es in dem Buch schon doch noch um etwas mehr. Es beginnt zwar relativ klischeehaft mit der Rückkehr Camdens, die kritisch beäugt wird. Er wird als Draufgänger und Troublemaker in seiner Jugend ziemlich unsympathisch dargestellt. Auch die Kleinstadt Alba ist so als typisches, wenig aufregendes Nest in den USA beschrieben. Trotzdem wird es auch gleich mal spannend und vor allem die Konflikte zwischen Camden und seinem Vater sind interessant. Man erfährt nach und nach, woher diese rühren und warum Camden sich selbst so wenig leiden kann. Man liest von großen Schuldgefühlen in mehrfacher Hinsicht und von schrecklichen Ereignissen in der Vergangenheit. Nicht nur bei der Armee, auch in der Familie gab es Vorkommnisse, die mich sehr berührt haben.

Die Liebesgeschichte ningegen ist wieder ziemlich klischeehaft, allerdings gibt es auch hier wieder Aspekte, die mich gereizt haben, vor allem als klar wird, warum Camden sich von Willow fernhalten will. Romantisch ist das Ganze allemal und sorgt so für ein bisschen Herzschmerz beim Lesen. Eine Prise Spice feht bei Rebecca Yarros vermutlich nie, wobei sie hier nicht ganz so plump war, wie in Fourth Wing. Allgemein konnt ich mich hier etwas besser in die Charaktere einfühlen. Manches war auch sehr übertrieben, wie z.B. der Rat, der in Alba für den Tourismus zuständig ist. Man könnte fast meinen Alba wäre die wichtigste Stadt der Welt und die Menschen strotzen nur so vor Voreingenommenheit und Vorurteilen, da muss Camden natürlich erstmal dagegen ankämpfen. Das Ende ist versöhnlich, aber nicht zu schmalzig. Insgesamt war die Story wirklich nicht frei von Klischees, aber trotzdem empfand ich "Weil ich an dich glaube" als schönen Wohlfühlroman. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere