Komm mit mir ins Bösland
Bösland Inhalt
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein ...
Inhalt
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …
Meine Meinung
Ich bin ein großer Aichner Fan und liebe seinen charakteristisch ausgeprägten Schreibstil, sowie die besondere Auflistung der "Gespräche", welches ein hervorragendes Merkmal ist und der Übersichtlichkeit dient.
Ebenso auffallend und gut gewählt finde ich das Cover, die kurzen übersichtlichen Kapitel mit den signifikate Kapitelnamen wie z.B. "Ich kann mich wieder an alles erinnern." und "Keine Tabletten mehr. Nie wieder."
"Komm mit mir ins Bösland, hatte er immer gesagt. Mitten in der Nacht, morgens, nachmittags, immer wenn ihm danach war. Ich hatte keine Wahl, nie hatte ich eine gehabt. " (ZITAT)
Ein Junge, der jahrelang Angst gehabt hatte, an einem Ort - dem sog. "Bösland", machte genau diesen zu seinem allerschönsten und privatesten Ort. Es fühlte sich für ihn an, als hätte er gewonnen. Als hätte er überlebt, als sein Vater den Tod gewählt hatte.
"– Aber der Tod eines Menschen ist doch ein Verlust und kein Gewinn. War da neben der Erleichterung nicht noch etwas anderes?
– Was denn?
– Erinnern Sie sich auch an schöne Momente, die Sie mit Ihrem Vater teilten? Dinge, nach denen Sie sich gesehnt haben? Was ist mit dem, was Sie sich von ihm erwartet und nie bekommen haben?
– Da ist nichts." (ZITAT)
Eine Mutter, für die er ein Skandal war, ein Schandfleck. Beschimpfungen ihrerseits, dass Ben es verdient hätte, dass sein Vater ihn verprügelt hat.
"Totschlagen hätte er dich sollen, dann wäre das alles nicht passiert." (ZITAT)
Nach dem Vorfall, der Bens Leben verändert, der den Kontakt zu allen Menschen um ihn herum abbricht, scheint er nach langer Zeit wieder in einem Leben zu sein, das auch den Namen verdient - zumindest bis zu dem Augenblick, in dem er ein Bild entdeckt, das alles erneut aufwühlt.
"Kux. Zwar nur sein Gesicht auf einem Foto, aber es kam einem Erdrutsch gleich. Alles, was hinter mir lag, stürzte wieder auf mich ein. Was ich aus mir herausgeschnitten hatte, meine beschissene Vergangenheit, das Bösland."(ZITAT)
Sein ehemaliger Freund, der mittlerweile ein anderes Leben lebt, eines voll Prunk und Reichtum, weckt bei ihm erneut aufkeimende Schuldgefühle und die Wahrheit verändert alles.
Nach knapp 100 Seiten nimmt die Geschichte rasant Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr weglegen.
Packend, ergreifend und am Ende kommt es doch anders als gedacht. Aichner in Höchstform! Must-Read!