Eine leise, tiefsinnige, moderne Erzählung
Die Geschichte wird aus der Sicht der Psychotherapeutin Hae-Su erzählt, die alles verloren hat und sich kaum unter Menschen traut. Sie füllt ihre Tage mit dem Entwerfen von Briefen, die sie doch nicht ...
Die Geschichte wird aus der Sicht der Psychotherapeutin Hae-Su erzählt, die alles verloren hat und sich kaum unter Menschen traut. Sie füllt ihre Tage mit dem Entwerfen von Briefen, die sie doch nicht abschickt. Ihre Verletzung wird sehr nachvollziehbar beschrieben und die Hintergründe ihrer Ausgrenzung werden nach und nach deutlicher. Still und leise verändert sich dann ihre Situation mit dem Kennenlernen eines Schulmädchens, das von seinen Mitschülern gemobbt wird und mit dem sie sich um eine Straßenkatze bemüht. Die langsame Art und Weise, wie sich die Situation verändert und Hae-Su sich auch innerlich von ihrem Trauma erholt und davon abgrenzt, wird sehr nachvollziehbar und glaubhaft beschrieben. Mir hat gut gefallen, dass die Geschichte modern ist und nicht nur Hae-Sus Fehler im Fernsehen, sondern auch die Auswirkungen von Hasskommentaren auf Social Media thematisiert werden und was sie mit den Betroffenen machen. Gleichzeitig aber bleibt Hoffnung und man freut sich einfach mit den beiden Protagonistinnen, wie sich ihre Situation schrittweise verbessert und Hae-Su ins Leben zurückkehrt.