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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2024

Eine leise, tiefsinnige, moderne Erzählung

Ein menschlicher Fehler
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Die Geschichte wird aus der Sicht der Psychotherapeutin Hae-Su erzählt, die alles verloren hat und sich kaum unter Menschen traut. Sie füllt ihre Tage mit dem Entwerfen von Briefen, die sie doch nicht ...

Die Geschichte wird aus der Sicht der Psychotherapeutin Hae-Su erzählt, die alles verloren hat und sich kaum unter Menschen traut. Sie füllt ihre Tage mit dem Entwerfen von Briefen, die sie doch nicht abschickt. Ihre Verletzung wird sehr nachvollziehbar beschrieben und die Hintergründe ihrer Ausgrenzung werden nach und nach deutlicher. Still und leise verändert sich dann ihre Situation mit dem Kennenlernen eines Schulmädchens, das von seinen Mitschülern gemobbt wird und mit dem sie sich um eine Straßenkatze bemüht. Die langsame Art und Weise, wie sich die Situation verändert und Hae-Su sich auch innerlich von ihrem Trauma erholt und davon abgrenzt, wird sehr nachvollziehbar und glaubhaft beschrieben. Mir hat gut gefallen, dass die Geschichte modern ist und nicht nur Hae-Sus Fehler im Fernsehen, sondern auch die Auswirkungen von Hasskommentaren auf Social Media thematisiert werden und was sie mit den Betroffenen machen. Gleichzeitig aber bleibt Hoffnung und man freut sich einfach mit den beiden Protagonistinnen, wie sich ihre Situation schrittweise verbessert und Hae-Su ins Leben zurückkehrt.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Charmante Geschichte

Eve
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Der Roman bringt einen zurück in die große Zeit der Hollywood Studios Ende der 1930er Jahre. Die geheimnisvolle Evelyn Ross taucht im Leben der unterschiedlichsten Personen auf und besticht durch ihre ...

Der Roman bringt einen zurück in die große Zeit der Hollywood Studios Ende der 1930er Jahre. Die geheimnisvolle Evelyn Ross taucht im Leben der unterschiedlichsten Personen auf und besticht durch ihre Offenheit und Selbständigkeit. Amor Towles gelingt es, eine Frau zu beschreiben, die ihrer Zeit voraus ist und den scharfen Blick eines Sherlock Holmes hat. Die Geschichte entwickelt sich langsam, ist sehr angenehm zu lesen und wirkt glaubwürdig und nachvollziehbar. Die Charaktere werden gut gezeichnet und bestechen durch ihre Vielfalt. Es gibt eine Menge interessanter Figuren, wie z. B. Betrüger, Glücksritter, kommende und vergangene Stars und sie haben alle ihre Berechtigung in dieser Geschichte. Für mich war es der erste Roman von Amor Towles, aber sicher nicht der letzte, da mir der Schreibstil und die Komposition der Geschichte sehr gut gefallen haben. Mir scheint, als käme die sympathische Figur der Eve bereits in einem anderen Roman vor, auf den ich mich jetzt besonders freue.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Kinder und ihre Geheimnisse

Kleine Monster
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Das Thema fand ich ausgesprochen interessant und fesselnd und von der Autorin gekonnt umgesetzt. Psychologisch ausgefeilt zeigt sie, dass man nie alles über einen anderen weiß, selbst wenn es das eigene, ...

Das Thema fand ich ausgesprochen interessant und fesselnd und von der Autorin gekonnt umgesetzt. Psychologisch ausgefeilt zeigt sie, dass man nie alles über einen anderen weiß, selbst wenn es das eigene, noch junge Kind ist. Mir hat auch sehr gut die Sprachlosigkeit des Sohnes gefallen, der sich zu den Vorwürfen nicht wirklich äußert und daher Raum für die Interpretationen der Anderen lässt. Die Herangehensweise der Mutter und des Vaters unterscheiden sich massiv und es wird klar, wie sehr man durch eigene Erfahrungen geprägt ist und deshalb die Welt anders interpretiert. Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen. Die Geschichte ist spannend, auch weil sich die Gegenwart mit den Kindheitsrückblicken der Mutter abwechseln. Das Ende war für mich überraschend und nicht vorherzusehen und daher besonders interessant und kraftvoll. Ein spannender Roman, der nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Zauberhaft

Mein erstes Vorlese-Fühlbuch: Bist du ein Bär?
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Das Buch wird mit einer kleinen Schutzhülle ums Cover geliefert, da auch hier schon ein Stoff zum Fühlen verarbeitet ist. Die Zeichnungen sind zauberhaft schön und sehr kindgerecht. Auch die Geschichte ...

Das Buch wird mit einer kleinen Schutzhülle ums Cover geliefert, da auch hier schon ein Stoff zum Fühlen verarbeitet ist. Die Zeichnungen sind zauberhaft schön und sehr kindgerecht. Auch die Geschichte ist nett gemacht und hat schöne Reime. Der kleine Bär ist im Wald unterwegs und lernt andere Tiere kennen. Dabei erklären ihm diese anhand ihres Fells, dass sie kein Bär sind und die unterschiedlich buschigen Stoffe oder Maserungen im Karton geben dies in einer überraschenden Bandbreite wieder. Das ist sehr gut gemacht und sorgt für richtig viel Abwechslung in dem kleinen Büchlein. Größe und Format des Buches machen es für Kleinkinder sehr gut händelbar, so dass sie sich auch alleine gerne damit beschäftigen. Ein tolles Buch, das richtig Spaß macht.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Eindringliche Pflichtlektüre!

Das Lied des Propheten
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Oft gefallen mir prämierte Bücher am Ende nicht so gut, wie es das Lob hoffen lässt, aber hier war das nicht der Fall. Der Einstieg war nicht ganz einfach, da der Autor einen ganz unkonventionellen Schreibstil ...

Oft gefallen mir prämierte Bücher am Ende nicht so gut, wie es das Lob hoffen lässt, aber hier war das nicht der Fall. Der Einstieg war nicht ganz einfach, da der Autor einen ganz unkonventionellen Schreibstil hat. Es gibt nur wenige große Kapitel und im Kapitel wird alles an einem Stück erzählt und es gibt nur kleine Absätze durch Sprünge in Erzählzeit und -ort. Auch direkte Rede verschwindet im Text, aber ich habe mich überraschend schnell daran gewöhnt und es hat bei diesem Thema auch irgendwie Sinn gemacht. Das Buch hätte überall spielen können, wirkt durch das Setting in Irland umso aufrüttelnder. Es wird alles aus der Sicht der vierfachen Mutter Eilish erzählt, die sich erst nur kleinen Anfeindungen im Alltag und bei der Arbeit gegenüber sieht und dann ihren Kindern das Unmögliche erklären muss. Die Welt gerät immer weiter aus den Fugen und Paul Lynch schildert dies absolut nachvollziehbar, ohne zu sehr ins Politische abzudriften. Der Fokus bleibt immer auf Eilish und ihre Familie und den unzumutbaren Entscheidungen, die sie treffen muss. Das Buch ist zutiefst menschlich, aufrüttelnd, eindringlich und obwohl es so weh tut, kann man es nicht weglegen. Man fragt sich unweigerlich, wie man sich an Eilishs Stelle verhalten hätte und in der Weltgeschichte gibt es genug Beispiele, in denen sich genau das abgespielt hat, was sie durchmacht. Ein tolles Buch, das jeder lesen sollte.

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