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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Faszination der Farben

Apfelgelb
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Der junge Jarik de Boer möchte Maler werden, doch als Sohn eines Schweinebauern soll er das Erbe seines Vaters antreten. So flieht Jarik aus seinem Elternhaus um in Delft ein neues Leben zu beginnen. Auf ...

Der junge Jarik de Boer möchte Maler werden, doch als Sohn eines Schweinebauern soll er das Erbe seines Vaters antreten. So flieht Jarik aus seinem Elternhaus um in Delft ein neues Leben zu beginnen. Auf dem Markt wird er von Joannis ver Meer entdeckt, der ihn als Lehrling annimmt und seinen Namen ändert, damit Jarik von der Malerzunft akzeptiert werden kann. Im Haus des Maler fühlt sich der junge Mann sofort wohl, obwohl ihm nicht alle Bewohner wohlgesonnen sind. Mit Joannis ver Meer und seiner Tochter Maria teilt Jarik die Leidenschaft für Farben und Leinwand, doch als die schöne Griet auftaucht, um für ein Gemälde Modell zu stehen, erwacht eine andere Leidenschaft in dem jungen Lehrling......

in dem Buch "Apfelgelb" von Wiebke Kalläne bildet die Entstehung von Vermeers Bild "Briefleserin am offenen Fenster" den Hintergrund für Jariks Geschichte. Das Buch liest sich flüssig und man ist schnell durch damit. Während die Faszination für die Malerei sehr detailliert beschrieben wird, bleibt die Liebesgeschichte zwischen Griet und Jarik etwas flach. Auch das Ende der Geschichte hätte für mich etwas ausführlicher beschrieben sein können, daher ziehe ich einen Stern in meiner Bewertung ab.

Veröffentlicht am 06.06.2023

Wunderbarer Schreibstil, trotz inhaltlicher Schwächen

Savages and Saints - Zee
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Vor sechs Jahren ist Zee aus der heimatlichen Kleinstadt geflohen, nun kehrt der erfolgreiche Rockmusiker zurück - nur für kurze Zeit - um Fehler aus der Vergangenheit wieder gut zu machen. Quinn, die ...

Vor sechs Jahren ist Zee aus der heimatlichen Kleinstadt geflohen, nun kehrt der erfolgreiche Rockmusiker zurück - nur für kurze Zeit - um Fehler aus der Vergangenheit wieder gut zu machen. Quinn, die bereits als Teenager in Zee verliebt war und seit ihrem ersten und einzigen Kuss nie über ihn hinweg gekommen ist, möchte ihm helfen, seine Dämonen zu besiegen. Doch obwohl Zee die Anziehung zwischen ihnen durchaus spürt und Quinn aus ihrer Liebe kein Geheimnis macht, glaubt er nicht an eine gemeinsame Zukunft und versucht, ihr aus dem Weg zu gehen. Leichter gesagt als getan, denn Quinn wohnt in dem Appartement, dass Zee gehört und bis sie eine neue Unterkunft gefunden hat, müssen sie die engen Räumlichkeiten teilen.

"Savages and Saints - Zee" von C. M. Seabrook ist ein Buch, das mich zwar von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat, aber dennoch nicht ganz zufrieden zurück lassen konnte. Bei Quinn hatte ich auf jedem Fall den Eindruck, sie ein wenig kennen zu lernen, sie war mir schnell sympathisch und ich habe ihre Emotionen intensiv mit empfunden. Zee, der ja laut Titel die Hauptfigur war, blieb dagegen in meinen Augen zu blass - seine Vergangenheit wurde zwar angedeutet, aber ich hätte mir etwas mehr Einblick in seine Gefühle gewünscht, besonders in der Vergangenheit, noch bevor er die Stadt geradezu fluchtartig verlassen hatte. Sicher, bei dem Grund für seinen Weggang handelte es sich um ein Geheimnis, das für die Dramaturgie der Handlung von maßgeblicher Bedeutung war, aber mich hätten auch andere Dinge interessiert, z.B, seine Freundschaft zu Quinns Bruder Kade.

Die Nebenfiguren hätten für meinen Geschmack gern etwas umfassender vorgestellt sein dürfen, ich hatte den Eindruck, von jeder Person nur gerade genügend zu erfahren, wie für den Verlauf der Geschichte absolut unabdingbar war. Besonders Kades absolute, unverbrüchliche Loyalität zu Zee, obwohl der ihn vor sechs Jahren ebenfalls hinter sich gelassen hat, konnte ich emotional nicht so ganz nachvollziehen, etwas mehr Einblick in die gemeinsame Vergangenheit hätte mir sehr gefallen. Auch Zees Entwicklung und die Entscheidungen, die er trifft, schienen mir manchmal recht plötzlich entstanden zu sein, deshalb habe ich den Verlauf nicht so ganz rund empfunden.

Der Schreibstil war für mich das Highlight der Geschichte, trotz aller inhaltlicher Kritikpunkte mochte ich den E-Reader bis zum Schluss nicht aus der Hand legen und bin gerade etwas zwiegespalten was meine Bewertung betrifft. Insgesamt kann ich durchaus sagen, dass ich ein unterhaltsamen Leseerlebnis hatte, auch die expliziten erotischen Szenen haben sich für mich gut in die (in meinen Augen leider ab und an etwas holperige) Handlung eingefügt, so dass ich dennoch geneigt bin, für diesen Roman eine Leseempfehlung auszusprechen.

Fazit: Manche emotionale Entwicklung ist für meinen Geschmack etwas plötzlich aufgetreten, der fesselnde Schreibstil macht dabei allerdings einiges wett, so dass ich die Lektüre trotz einiger inhaltlicher Kritikpunkte gern weiter empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.08.2024

Distanziert erzählte Liebesgeschichte, die mich stellenweise an ein Sachbuch erinnert

Ryan und Avery
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Ryan und Avery sind ineinander verliebt - beide Jungen sind mit der Situation sehr glücklich, jedes Date bringt sie emotional näher zueinander. Während Averys Eltern ihren Sohn in jeder Hinsicht unterstützen, ...

Ryan und Avery sind ineinander verliebt - beide Jungen sind mit der Situation sehr glücklich, jedes Date bringt sie emotional näher zueinander. Während Averys Eltern ihren Sohn in jeder Hinsicht unterstützen, haben Ryans Eltern Vorbehalte und versuchen mit strengem Reglement sämtliche Veränderungen, die diese Beziehung mit sich bringt, aufzuhalten. Doch Ryan hat sich lange genug angepasst, um den starren Normen in seinem Elternhaus gerecht zu werden, er ist bereit für seine Liebe zu kämpfen.

"Ryan und Avery" von David Levithan ist eine Liebesgeschichte mit durchaus netten Grundzügen. Allerdings bin ich nicht wirklich gut mit dem Schreibstil zurechtgekommen, die beiden Protagonisten waren zwar recht sympathisch beschrieben, aber den emotionalen Abstand habe ich kaum überwinden können. Stellenweise hatte ich den Eindruck, Ryan und Avery würden als Beispielfiguren für ein Sachbuch heran gezogen, so distanziert schilderte der Autor die eine oder andere Szene. Dass die Dates nicht in chronologischer Reihenfolge ablaufen, sondern die Kapitel in der Zeit abwechselnd vorwärts und rückwärts springen, hat das Leseerlebnis in meinen Augen nicht unbedingt verbessert.

Dieses vermeintliche Durcheinander hat meiner Meinung nach nicht zu der schlicht gehaltenen Schreibweise gepasst, auch die Hauptfiguren hätte ich gern etwas besser kennen gelernt. Dass der Eine pinke und der Andere blaue Haare hat, stellt für mich noch keine Charakterisierung dar, das sagt mir nur, dass sie sich ausprobieren, was ich für Sechzehnjährige als ganz normal betrachte. Erst nach und nach gewährte der Autor kleine Einblicke in den Alltag der Jungen, so dass ich sie gegen Ende nicht mehr so ganz als flache Papiergestalten empfunden habe. Dennoch konnte mich dieses Buch insgesamt nicht wirklich begeistern.

Fazit: Die sanfte Liebesgeschichte lässt sich durchaus flüssig lesen, aber für mich hat es zu lange gedauert, bis ich mir ein (recht blasses) Bild der beiden Protagonisten machen konnte. Stellenweise hatte ich den Eindruck ein Sachbuch mit Beispielfiguren zu lesen, so dass ich schlussendlich froh war, als das Ende des Buches erreicht war.

Veröffentlicht am 22.07.2024

Faszinierende Geschichte, für mich leider etwas zähe zu lesen

Lucid Truth – Was, wenn wir nicht erwachen?
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Während Ria immer noch in der Traumunion fest gehalten wird, reist Selena mit Mo nach Griechenland zurück, in der Hoffnung, dass sich in den Unterlagen ihres Vaters Informationen darüber finden lassen, ...

Während Ria immer noch in der Traumunion fest gehalten wird, reist Selena mit Mo nach Griechenland zurück, in der Hoffnung, dass sich in den Unterlagen ihres Vaters Informationen darüber finden lassen, was die Zerstörung der Tore mit Somna anrichtet. Zwischenzeitlich passieren immer mehr seltsame Dinge in der realen Welt, kann es möglich sein, dass sich die Welten vermischen, so dass nun auch in Corpora Traumwandlungen möglich sind?

"Lucid Truth – Was, wenn wir nicht erwachen?" von Nina Martin ist der zweite Band einer Fantasy-Trilogie für Jugendliche. Die Idee mit der Traumwelt und dass einige Personen nicht nur in der Lage sind, luzide Träume zu erleben, sondern auch dauerhafte Änderungen in Somna vorzunehmen, habe ich bereits im Vorgängerband als spannend und einzigartig empfunden. Dabei hatte ich dieses Mal den Eindruck, den Protagonistinnen etwas näher zu sein als in Band eins, vielleicht weil ich sie schon ein wenig kannte und nun in der Fortsetzung tiefer in ihre emotionale Situation eintauchen konnte.

Der Schreibstil war durchaus flüssig zu lesen, und es gab auch die eine oder andere spannende Szene, dennoch konnte ich mich über weite Strecken des Gefühls nicht erwehren, mich zähe durch die Handlung kämpfen zu müssen. Dadurch ist das Lesevergnügen in meinen Augen leider etwas getrübt worden, allerdings hat mich der Cliffhanger schlussendlich doch neugierig genug zurück gelassen, dass ich mir relativ sicher bin, auch den dritten Band lesen zu wollen.

Fazit: Die Grundidee an sich fand ich sehr spannend und einzigartig, das Lesegefühl hat sich für mich allerdings etwas zähe gestaltet. Dennoch bin ich mir sicher, dass meine Neugier genügend geschürt wurde, um auch den dritten Teil nach Erscheinungstermin zu lesen.

Veröffentlicht am 17.07.2024

Nette Geschichte, die mich dennoch nicht so ganz mitreißen konnte

Rustys Traum vom Glück
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Rusty ist in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen, wie alle seine Freunde ist er weiß, spielt aktiv Football und lebt ansonsten das von seinen Eltern vorbestimmte Leben. Im letzten Schuljahr lernt ...

Rusty ist in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen, wie alle seine Freunde ist er weiß, spielt aktiv Football und lebt ansonsten das von seinen Eltern vorbestimmte Leben. Im letzten Schuljahr lernt er Oliver kennen, der kleine Latino fällt nicht nur optisch aus dem gewohnten Rahmen, er bekennt sich auch offen zu seiner Homosexualität. Zwischen Oliver und Rusty entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die auch bestehen bleibt, als Rusty auf´s College nach Berkeley geht. Doch an der Eliteuniversität fühlt er sich fehl am Platz, nicht nur der Lernstoff bereitet ihm Probleme, sondern auch seine Sehnsucht nach Oliver, in den er sich inzwischen längst verliebt hat.

"Just Best Friends" von Amy Lane ist eine Geschichte, deren Grundgerüst mir durchaus gefallen hat, die Protagonisten waren mir schnell sympathisch - allerdings hat es wirklich lange gedauert, ehe ich ihnen emotional ein klein wenig nahe kommen konnte. Sowohl das gemeinsame Highschool-Jahr als auch Rustys erste Monate in Berkeley fand ich reichlich schnell und oberflächlich abgehandelt. Rusty, aus dessen Perspektive die gesamte Handlung dargestellt wird, behauptet von sich selbst, recht langsam im Denken zu sein und genau dieses Gefühl hat der Erzählstil an den Leser weiter gegeben. Erst nach einem seelischen Zusammenbruch, der für mich ziemlich plötzlich aus dem Nichts kam, schien er aus seinem geistigen Winterschlaf zu erwachen.

Oliver war mit seinen Gedanken und Gefühlen offensichtlich bereits wesentlich weiter gekommen, als sein bester Freund, da Rusty das aber ewig lange nicht bemerkt hat, konnte ich beim Lesen auch nur recht wenig davon erahnen. Die Autorin spricht in diesem Buch durchaus wichtige Themen an, die sie meiner Meinung nach auch feinfühlig umsetzt, es geht um familiären Erwartungsdruck, nebenher müssen sich die Protagonisten gegen Rassismus und Homophobie zur Wehr setzen. Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, dennoch hätte ich mir besonders in der ersten Buchhälfte etwas mehr emotionalen Tiefgang gewünscht. Der Plot an sich hatte das Zeug zu einer richtig guten Geschichte, für meinen Geschmack hätte es da allerdings deutlich mehr Polsterung rund um den roten Faden der Handlung herum gebraucht.

Fazit: Sowohl die Protagonisten, als auch ihre Geschichte waren mir durchaus sympathisch, den Schreibstil habe ich ebenfalls gemocht. Allerdings hat es lange gedauert, ehe ich den Figuren emotional näher gekommen bin, besonders in der ersten Hälfte des Buches hat es in meinen Augen an emotionalem Tiefgang gefehlt.