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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2024

Amüsanter Krimi

Mord im Rotstiftmilieu
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„...Die ganze Woche war von nichts anderem als dem dramatischen Gasunfall die Rede gewesen. Isas Eltern waren am Samstagsabend unangekündigt bei ihr aufgekreuzt, um die schreckliche Nachricht höchstpersönlich ...

„...Die ganze Woche war von nichts anderem als dem dramatischen Gasunfall die Rede gewesen. Isas Eltern waren am Samstagsabend unangekündigt bei ihr aufgekreuzt, um die schreckliche Nachricht höchstpersönlich zu überbringen...“

Der Tote war Lehrer in Reutlingen. Nun soll eine Lehrer von der Grimminger Gemeinschaftsschule nach dorthin abgeordnet werden. Isa hat keinerlei Interesse, sich dafür zur Verfügung zu stellen. Das ändert sich aber schlagartig, als sie erfährt, dass es kein Unfall sondern Mord war.
Die Autorin hat einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, langten die kurz eingestreuten Informationen, um auf dem aktuellen Stand zu sein.
Anfangs ist Isa für mich eine liebenswerte Chaotin, die kein Fettnäpfchen auslässt und ihre eigene Art hat, das Lehrerdasein zu interpretieren. Im Laufe der Handlung allerdings verliert sie nach und nach meine Sympathie. Sie will den Mörder finden – und das um jeden Preis. Dabei überschreitet sie Grenzen.
Ihre Zusammenarbeit oder, genauer gesagt, ihre Gespräche mit Kommissar Bähr sind ein amüsanter Schlagabtausch. Er warnt sie.

„...Ich kann Ihnen nur eindringlich raten sich rauszuhalten. Noch einmal übersteht meine Karriere ihre Einmischung nicht...“

Isas Mutter sieht in Bähr schon den zukünftigen Schwiegersohn. So ganz falsch liegt sie damit meiner Meinung nach nicht.
Der Lokalkolorit der Geschichte wird noch unterstrichen durch den trockenen Humor ihres Vaters, den er in Mundart äußert.
Der Tote wird von jedem über den grünen Klee gelobt. Doch mit ihren Fragen in der Schule bekommt Isa schnell mit, dass dies nicht alle so sehen. Trotzdem geht es nicht vorwärts.

„...Irgendwie lief gerade nichts, wie es sollte. Sie hatte keine Erfolge vorzuweisen, was die Ermittlungen anging...“

Ich finde, die Autorin bringt die Verhältnisse an den Schulen sehr gut rüber. Hier dominiert Humor und Realismus. Isa hat aber definitiv den falschen Beruf. Außerdem sollte sie manchmal erst denken und dann handeln.
Natürlich gibt es nach und nach ein Reihe an Verdächtigen. Doch die Lösung des Falles bringt nicht nur im Bezug auf das Motiv eine handfeste Überraschung.
Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Ich habe mich dabei köstlich amüsiert. Das Ende dann zeigt die ernste Seite der Geschichte und die Schattenseiten des Lebens.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Spannendes Kinderbuch

Der verschwundene Fußball
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„...Er ist nicht mehr in Berlin. Er wohnt in einem Dorf. Es heißt Grünhausen...“

Flo macht sich Sorgen. Wie wird er in der neuen Schule zurecht kommen?
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. ...

„...Er ist nicht mehr in Berlin. Er wohnt in einem Dorf. Es heißt Grünhausen...“

Flo macht sich Sorgen. Wie wird er in der neuen Schule zurecht kommen?
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es wird für Leseanfänger empfohlen. Deshalb hat es eine angenehme Schriftgröße und klar gegliederte Absätze. Außerdem ist es so gestaltet, dass am Anfang ein Teil vorgelesen werden soll und einzelne Sätze dann vom Kind gelesen können. Die sind am Rand mit einer kleinen Leseeule versehen und größer geschrieben.
Flo findet in der Schule schnell Freunde. Die landen ihn auch zum Fußballtraining ein. Doch in Berlin musste er sich sagen lassen, dass er nicht besonders gut ist. Deshalb scheut er sich davor. Aber hier macht ihm der Trainer Mut.

„...In einer erfolgreichen Mannschaft wirken alle zusammen, wie in einem gesunden Körper. Ich finde heraus, was euch liegt. Dann überlege ich, wo ich euch einsetze...“

Dann ist ein signierter Ball verschwunden. Florian, Fabian und Mia gründen einen Detektivclub. Werden sie den Ball finden?
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die farbigen Bilder veranschaulichen die Handlung.
Zu Beginn gibt es eine Wörterliste als Lesehilfe. Sie enthält längere Wörter oder solche, deren Aussprache von der Schreibweise abweicht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es vermittelt auf spannende Art christliche Werte.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Hochwertiges Kindersachbuch

Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer
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„...In diesem Buch zeigen wir dir 27 essbare Wildpflanzen und verraten dir mit vielen tollen Rezepten, wie du sie sammeln, haltbar machen und zubereiten kannst...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein informatives ...

„...In diesem Buch zeigen wir dir 27 essbare Wildpflanzen und verraten dir mit vielen tollen Rezepten, wie du sie sammeln, haltbar machen und zubereiten kannst...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein informatives und hochwertigen Kinderbuch,. Auffallend sind die gute Papierqualität und die gestochen scharfen farbigen Fotos.
Das Buch spricht die Kinder persönlich an. Die Wildpflanzen sind entsprechend den Jahreszeiten geordnet. Es beginnt immer mit einer Doppelseite, die auf die Besonderheiten der Jahreszeit hinweist.
Auf den folgenden Doppelseiten werden dann die Pflanzen vorgestellt. Unter dem Namen folgt eine kurze Einführung. Nehmen wir als Beispiel den Bärlauch:

„...Wie grüne Schwerter sprießen Bärlauch-Blätter im April aus dem Waldboden. Zerreibst du sie zwischen den Fingern, dann entströmt ein feiner Knobloch-Duft...“

Neben oder unter der Beschreibung befindet sich ein Bild der Pflanze. In einem mit Rotton unterlegten Kästchen gibt es einen kurzen Text zu „Wichtig zu wissen“. Das sind Bemerkungen zum Sammeln. Ebenfalls rot unterlegt sind die Informationen, die auf Pflanzen hinweisen, mit denen man die beschriebene verwechseln könnte. Auf gelben Grund gibt es Tipps zum Nachmachen. Erstaunliches steht in orangefarben Kästchen. Die farbigen Abschnitte verteilen sich unterschiedlich auf den jeweiligen Doppelseiten. Die rechte Doppelseite enthält aber immer Tipps, wie die Pflanze zu verwenden ist und wo man sie findet. Neben der Pflanze gibt es in der Regel drei weitere Fotos pro Doppelseite.
Es folgen 20 Doppelseiten mit Rezepten. Hier steht links die Einführung mit einem Bild daneben. Darunter findet sich grün unterlegt die Liste er Zutaten und Gerätschaften und daneben wichtige Tipps. Rechts wird ebenfalls mit Bildern die Durchführung Schritt für Schritt kindgerecht und nachvollziehbar beschrieben.
Ein Register schließt das Buch ab.
Die vordere innere Umschlagseite zeigt die Gerätschaften zum Kochen und die Frühlingspflanzen, die hintere die Pflanzen von Sommer und Herbst und 16 Giftpflanzen. Außerdem wird zu Zecken und Fuchsband informiert und die Nummern des Giftnotrufs angeben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Bewegende Geschichte

Die alte Villa auf den Klippen
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„...Der Schotter knirschte unter den Reifen, als sie ihren Weg auf der breiten Auffahrt fortsetzte, die in einem Kreisel vor den Haus endete...“

Ashley ist angekommen. Wird es ihr gelingen, in Hope Harbor ...

„...Der Schotter knirschte unter den Reifen, als sie ihren Weg auf der breiten Auffahrt fortsetzte, die in einem Kreisel vor den Haus endete...“

Ashley ist angekommen. Wird es ihr gelingen, in Hope Harbor ihren Traum zu verwirklichen nach den Enttäuschungen der letzten Zeit?
Die Autorin hat eine tiefgründigen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er ist gut ausgearbeitet.
Die 80jährige Rose hat Ashley die Teilhaberschaft an ihrer viktorianischen Villa angeboten. Nach notwendigen Umbauten sollen dort exklusive Hochzeiten und Empfängen stattfinden. Allerdings legt Rose wert darauf, im Hintergrund zu bleiben. Wegen eines heftigen Schicksalsschlags hat sie sich schon vor Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Im Ort lernt Ashley den Künstler und Tacokoch Charley kennen. Dessen Menschenkenntnis ist legendär. Seine Lebensweisheiten treffen den Punkt:

„..Glückliche Erinnerungen sind ein Schatz, der schwere Tage leichter erträglich macht. Und sie helfen, die Bitterkeit zu vertreiben...“

Für die Gestaltung der Außenanlagen gibt Ashley den Auftrag an den Landschaftsgärtner Jon. Der erlaubt Fremden nur selten einen Blick auf sein Gesicht. Wird es Ashley gelingen, hinter die Fassade zu schauen?
An vielen Stellen wird deutlich, wie sehr Ashleys Vater ihre Lebenseinstellung geprägt hat. Sein Erbe ist es, das ihr jetzt die Zukunft ermöglicht.

„...Ashley, lass dir nie von irgendjemanden deine Träume rauben. Sie sind wertvoller als Gold. Denk an Thoreaus Worte: Wenn du Luftschlösser gebaut hast, dann reiß sie nicht ein. Sondern errichte ein Fundament darunter...“

Ashleys Mutter ist mit ihrer Tochter nicht zufrieden. Ihre Welt ist die Welt des Geldes und des Managements.
Das Leben in Hope Harbor sorgt immer wieder für humorvolle Momente. Dazu gehören auch die gekonnten und fast liebevollen Streitgespräche zwischen dem katholischen Pastor und dem evangelischen Pfarrer. Wer andere Bücher der Reihe kennt, trifft viele alte Bekannte wieder.
Nicht vergessen möchte ich die beiden Möwen Floyd ud Gladys, die erstaunlicherweise immer dort auftauchen, wo sich eine neue Beziehung anzubahnen scheint.
Das Buch hat mit ausgezeichnet gefallen. Hier werden wichtige Themen angesprochen. Es geht um innere Schönheit und Einsamkeit, um Selbstachtung und Erniedrigung. Es ist eine Geschichte des Neubeginns und der Hoffnung, nicht nur für Ashley und Jon.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Fesselnd bis zu letzten Zeile

Bellevue
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„...Plötzlich und ohne Vorwarnung fiel ein Körper wie aus dem Nichts krachend auf die Tischplatte. Kaffeetassen wurden zu Boden geschleudert und zerbrachen klirrend in ihre Einzelteile...“

Die Szene spielt ...

„...Plötzlich und ohne Vorwarnung fiel ein Körper wie aus dem Nichts krachend auf die Tischplatte. Kaffeetassen wurden zu Boden geschleudert und zerbrachen klirrend in ihre Einzelteile...“

Die Szene spielt in der Universität Zürich. Spielt ist der richtige Ausdruck, denn dort wird gerade eine Folge des Tatorts gedreht.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil sorgt für den jeder Zeit hohen Spannungsbogen. Außerdem zeichnet er sich durch gut ausgearbeitete Gespräche aus.
Hauptmann Armand Muzaton und sein Freund Professor Philipp Humboldt sind zum Abschlussessen nach den Dreharbeiten eingeladen. Sie haben ihre eigene Ansicht über den Film.

„...Der Mensch ist ständig auf der Suche nach etwas Höherem und Besserem. Was also könnte das Ziel für jemanden sein, der schon alles hat? Vermutlich Unsterblichkeit und ewige Jugend...“

Schnell aber werden beide wieder in die Niederungen des Verbrechens geführt. Professor Heegel, dessen Buch die Vorlage für den Krimi war, meldet seine Assistentin Rahel Studer bei Philipp als vermisst. Eine Lösegeldforderung ist schon eingegangen. Vor einem Einschalten der Polizei wird gewarnt. Das aber sieht Philipp anders und wendet sich an Armand.
Mir gefällt, wie genau die Hintergründe der Figuren beleuchtet werden. Hegels Frau stammt aus einem adligen Haus. Das lässt man ihn spüren. Hier kommt auch ein feiner Humor zum Tragen.

„...Wie du vielleicht weißt, haben meine Schwiegereltern adlige Wurzeln und residieren in einer schlossähnlichen Villa in Mecklenburg: altes Geld, ein Stammbaum länger als der Ferienstau vor dem Gotthard, das volle Programm. Die Verwandtschaft meiner Frau deckt alle Präpositionen ab: von, mit, zu...“

Die Ermittlungen und das Verhalten bei der Lösegeldübergabe werden akribisch geplant. Dann aber ist das Geld weg und von Rahel fehlt jede Spur. An einer anderen Situation geht Priya, einer jungen Polizistin, ein Gedanke durch den Kopf, der auch hier passt.

„...Doch wie der Wunsch die Mutter des Gedanken, so ist die Enttäuschung der böse Bruder der Realität...“

Am Ende erwartet den Leser eine handfeste Überraschung.
Gut gefällt mir die lokale Verortung der Geschichte. Nicht nur der Schweizer Dialekt, auch Begriffe aus der Appenzeller Gegend sind gekonnt in die Handlung eingeflossen. Gleichzeitig erfahre ich eine Menge über Intrigen und Kompetenzgerangel im Universitätsbetrieb.
Die Geschichte hat mich prima unterhalten. Sie hat alles, was ich von einem fesselnden Krimi erwarte: eine nachvollziehbare Handlung, sympathische Ermittler und Raum für private Befindlichkeiten.

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