Unterhaltsam, aber echt nicht gut
Promised 2 – Die zwei KönigreicheDer erste Band der Reihe hat mich ja leider nicht so überzeugen können wie erhofft, aber wollte ich dem zweiten Teil noch eine Chance geben, da das Ende des ersten Bands echt viele Entwicklungen offen ...
Der erste Band der Reihe hat mich ja leider nicht so überzeugen können wie erhofft, aber wollte ich dem zweiten Teil noch eine Chance geben, da das Ende des ersten Bands echt viele Entwicklungen offen gelassen hat.
Ich bin eigentlich gut wieder in die Story reingekommen, die vorherigen Ereignisse waren noch sehr präsent oder wurden bald nochmal aufgegriffen. Besonders in der „Selection“-Reihe habe ich Kiera Cass‘ Schreibstil ja geliebt, aber muss ich sagen, dass er mich in dieser Reihe nicht komplett überzeugen kann. Die Gefühle, die Leichtigkeit und die gewohnte Tiefe sind hier einfach nicht wieder zu erkennen. Eher kommt mir der Stil an vielen Stellen sehr oberflächlich vor, was aber natürlich auch an der Story liegen kann. Obwohl diesmal der Funke einfach nicht übergesprungen ist, mochte ich ihn an sich noch gerne, da er sich schnell und leicht liest.
Das Setting bildet eine schöne Kulisse für die Handlung, ist aber auch nicht wirklich ausgearbeitet und haben mir auch allgemein einfach ein paar Hintergründe zu dem Land, seiner Geschichte und zu der Gesellschaft gefehlt.
Im ersten Teil konnte mich Hollis als Protagonistin nicht wirklich abholen. Zwar ist sie auch jetzt bei weitem zu keiner Lieblingsprotagonistin geworden, ich finde aber, dass sie doch eine gute Entwicklung hingelegt hat. Ihre anfängliche Oberflächlichkeit, Naivität und auch Ignoranz gegenüber gewisser Dinge haben sich zu einer mehr aufmerksamen, einfühlsamen und bedachten Art gewandelt. Sie gibt ihr Bestes für die ihr hinterbliebenen Liebsten da zu sein und für das Richtige zu kämpfen. Auch findet sie raus, was im Leben wirklich wichtig ist, lernt hinter die Fassade zu schauen und versetzt sich auch eher in andere Menschen hinein. Zwar waren ihre Handlungen für mich teils immer noch nicht schlüssig und kamen auch fast gar keine Gefühle bei mir an, eine positive Entwicklung ist aber vorhanden.
Ich glaube den Charakter, den ich am meisten mochte, war Scarlet, sie hatte eine total liebevolle Art, und auch Etan konnte mich an einigen Stellen wirklich überzeugen.
Insgesamt bleiben die Charaktere aber alle ziemlich oberflächlich, die Gefühle kommen nicht an und fehlt es hier einfach an Leben. Es gibt einfach keine richtige Dynamik, auch die Beziehungen sind für mich eher flach und gehen über ein paar Gespräche und seichte Gefühle nicht hinaus.
Und dann die Handlung… auf jeden Fall besser als im ersten Teil, aber richtig gut leider nicht. Am Anfang hatte ich wirklich Hoffnung, der Start hat mir echt gut gefallen und es kam auch etwas mehr Spannung und einfach eine richtige Handlung auf. Die Entwicklung mochte ich echt gerne, auch wenn es weiterhin echt vorhersehbar war, es gab für mich viel mehr interessante Zusammenhänge und Antrieb in der Story. Das hat sich dann aber leider recht schnell wieder verlaufen. Viele Ansätze wurden für mich nicht zu Ende gedachte, manches hat sich im Nichts verloren, dafür wurden für mich echt unnötige Dinge in die Länge gezogen und es gab seitenlanges Gerede um Nichts. Dazu kam, das einige Entwicklungen für mich echt unrealistisch waren und einfach nicht genug Tiefe hatte.
Die neue Liebesgeschichte, die sich hier entwickelt, hat für mich genau wie im ersten Band schon, nicht wirklich viel mit tiefen Gefühlen zu tun. Mit ihrer Beziehung kratzen die beiden vielleicht grad mal an der Oberfläche, sodass ich einfach gar nicht mitfiebern konnte und auch hier die meisten Entwicklungen total unvorhersehbar waren. Dann wurden auch wieder Probleme gemacht, wo eigentlich keine waren und und und… Es gab für mich einfach noch viel zu viel, das nicht gut genug ausgearbeitet war, sodass auch die guten Stellen und auch spannenden Momente in dieser Geschichte das Ruder für mich nicht herumreißen konnten.
Fazit: Ich wollte dem zweiten Band noch eine Chance geben und hatte nach einem guten Start auch wirklich Hoffnungen, doch hat sich die ganze Handlung für mich dann wieder in Oberflächlichkeit und Längen verloren. Eine schöne Entwicklung gab es bei Hollis, ansonsten bleiben Charaktere und Beziehungen auch eher flach und konnte mich die Story weder emotional noch handlungstechnisch abholen. Etwas besser als der erste Teil war dieses Buch aber und will ich auch Kiera Cass noch nicht aufgeben, weshalb ich neue Bücher von ihr auf jeden Fall lesen werde.