Beeindruckende Leistung!
Ich bin letztes Jahr per Zufall über das Lauf-Projekt von Joyce Hübner gestolpert. Über IG wurden mir ihre Fotos fast täglich in den Feed geladen und zuerst habe ich das noch übersprungen, doch irgendwann ...
Ich bin letztes Jahr per Zufall über das Lauf-Projekt von Joyce Hübner gestolpert. Über IG wurden mir ihre Fotos fast täglich in den Feed geladen und zuerst habe ich das noch übersprungen, doch irgendwann wurde ich neugierig.
Langsam habe ich mich reingelesen und fasziniert festgestellt, dass es jemand zum Ziel gemacht hat, Deutschland an deren Grenze zu umrunden. Laufend und das in 120 Marathons in 140 Tagen.
Wow. Da für die meisten Menschen auf der Welt schon EIN Marathon utopisch ist, sind diese Masse davon und die Tatsache, dass es kaum Pausentage gibt…beeindruckend? Verrückt? Ich fand es unglaublich faszinierend und motivierend!
Ab ungefähr der Mitte war ich also ein Follower von Joyce und beobachtete sie über das World-Wide-Web, wie sie von Marathon zu Marathon näher an ihr Ziel gelangte. Ich sah Beiträge von ihr und war von der Routine, täglich zu posten, beeindruckend. Zudem war sie immer gut drauf, ein Sonnenschein und immer so fit. Es war faszinierend, wie auch irritierend, denn wie gut kann ein Mensch funktionieren?
In “The Joy(ce) of Running - Der Lauf meines Lebens” sieht man Seiten, die man auf den IG-Fotos nicht gesehen hat. Trauer, Schmerzen, Wut und Frust. Als ich hörte, dass es ein Buch zu der Deutschlandumrundung geben wird, wusste ich, dass ich es lesen MUSSTE. Den das, was Joyce geleistet hat, ist beeindruckend und auch unglaublich! Aber sie hat es echt gerockt.
Im Buch beschreibt sie, wie sie auf diese Idee gekommen ist und wie das Gedankenkarussell weitergelaufen ist. Sie erzählt auch erstmals von ihrer Familie und ihrem Bruder. Ich habe mir beim Lesen ein paar ältere Posts angeschaut und DAS hätte man nicht dahinter erwartet.
Sie beschreibt jede Etappe, manchmal mit Hintergrundwissen zu der Strecke, manchmal hebt sie einen Mitläufer hervor und manchmal beschreibt sie ihre Gefühle. Es ist immer etwas dabei, das eine Etappe besonders macht. Für mich, die Joyce von Instagram kennt, fand dieses neue Kennenlernen spannend und sehr interessant. Auf den Sozialen Medien kann man sich gut verstellen, das hat mir Joyce in diesem Buch auf jeden Fall bewiesen.
Ich persönlich habe großen Respekt vor der Frau und dieser Leistung! So trainiert sein und dann noch den Willen haben, gegen jeden Zweifler erhaben zu sein. Hut ab!
Ich persönlich hätte gerne noch etwas mehr vom “Danach” erfahren. Wie war es, als sie endlich daheim war? 4 Tage nach beendigen des Projektes lief sie beim Berliner Marathon mit. Wie lange dauerte es, bis sich ihr Körper von 120 Marathons erholt hat? Was hat sie daraus gelernt?
Hier hätte ich mich sehr über ein Interview zwischen Joyce und einem Reporter gefreut. Das hätte das alles abgerundet und wäre nicht nach dem letzten Tag einfach…beendet gewesen.
Aber wie schon gesagt, das ist meine persönliche Meinung. Ich fand das Buch motivierend, denn man muss ja nicht gleich Deutschland umrunden. Eine Runde extra ums Haus, bevor man zuhause die Füße hochlegt, ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung! Von mir bekommt “The Joy(ce) of Running - Der Lauf meines Lebens” 4 von 5 Sterne. Es war ein interessanter Einblick über ein unmöglich scheinendes Projekt, das eine starke, sportliche und vor allem entschlossene Joyce mit Bravour gemeistert hat!