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Veröffentlicht am 04.11.2017

Etwas Krimi, viel Unterhaltung und noch mehr Humor!

Sauerkrautkoma
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Franz ist über seinen Dienst in München gar nicht begeistert. Schliesslich fühlt er sich in seinem Saustall in Niederkaltenkirchen sauwohl. Jawohl! Er tritt zwar den Dienst an, pendelt aber lieber, um ...

Franz ist über seinen Dienst in München gar nicht begeistert. Schliesslich fühlt er sich in seinem Saustall in Niederkaltenkirchen sauwohl. Jawohl! Er tritt zwar den Dienst an, pendelt aber lieber, um daheim im eigenen Bett zu schlafen. Und seine Kneipe beim Wolfi möchte er auch nicht missen.

Wie die Leute in der Großstadt überhaupt ausschaun! Bunte Jeans, sogar noch zerrissen dazu! Ja, gibts denn das? Nein, das ist für den Provinzler Franz nicht das Richtige. Aber als der Ludwig mit der Panida Ehestreit hat und auch bei Oma und Papa unterkriecht, nimmt Franz dann doch lieber das möblierte Zimmer vom Rudi Birkenberger. Nee, mit dem Ludwig auf dem Hof fühlt er sich nicht mehr wohl.

Nebenbei macht ein Ex-Schulfreund der Susi den Hof. Jetzt muss Eberhofer aber mal endlich in die Puschen kommen. Sonst schnappt der sich die Susi ihm noch vor der Nase weg. So wie der Italiener damals. Von allen Seiten reden sie auf Franz ein, er soll sie heiraten. Na ja, dann eben das. Aber sie will einen Verlobungsring. Und ein Hochzeitskleid. Und eine Reise in die Flitterwochen. Dabei ist es daheim auch schön!
Was soll ich zu diesem Buch noch groß sagen! Es gibt einen neuen Fall, viele Verstrickungen und private Probleme bei den Eberhofers und auch eine Liebe, die jetzt endlich einmal besiegelt werden sollte.


Die Rita Falk schreibt die Personen charakterlich genau so wie man sie kennt. Und noch ein bisschen mehr. Denn immerhin will Franz ja nun auch heiraten und die Susi, na, lesen sie mal selbst.

Es wird auf jeden Fall wieder mit einigem Dialekt und flotten Sprüchen vom Franz ein recht humorvolles Buch, bei dem man gut unterhalten wird. Wobei das Ermitteln dem Franz gar nicht so ganz wichtig ist, eigentlich hat er privat gerade eine Menge um die Ohren. Aber dann ist der Fall doch ganz interessant und gemeinsam mit seinem Spezi, dem Rudi, wuppen sie die Sache und finden den Täter.


Es wär kein Eberhofer Krimi, wenn hier die Ermittlungen im Vordergrund spielen würden. Vielmehr sorgt sich der Franz um die Susi, nicht, dass sie doch den Karl-Heinz, das Arschloch, ihm vorzieht.

Nun gut, die Leiche im Admiral vom Papa, das ist schon sehr konstruiert, Frau Falk! Aber ich habe schon verstanden, dass nur so der Bogen gekonnt zu Franz und seinen privaten Verwicklungen und Entwicklungen geschlagen werden kann. Es ist ja auch Wurscht, wo die Leiche drinnen liegt. Tot ist sie erstmal, aber von wem?


Manchmal könnte ich dem Franz beim Lesen von seinen Aktionen seine eigene Knarre vor die Nase halten. Jawohl! Wenn er dann aber so Robert Redford-mäßig wieder auftaucht, da mag ich ihn wieder. So geht es der Susi glaube ich auch! Und auch der neuen Kollegin aus München. Die ist auch nett!

Ach, lesen sie es doch mal selbst, dann können sie mich verstehen!


Wer schon einmal Fan vom Franz ist, wird auch dieses Buch wieder lieben. Versprochen! Ich hole mir jetzt mal Band 7. Denn den sechsten habe ich schon gelesen. Pfüati!

Veröffentlicht am 04.11.2017

Packender Thriller mit einem Ende, das auf weitere Folgen schliessen lässt.

Der Totensucher
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Schon der Prolog hatte das fesselnde Etwas, das einen guten Thriller ausmacht. Gemeinsam mit Speer und Bogner, die zum ersten Mal gemeinsam ermitteln, macht man sich auf die Suche nach einem Serienmörder, ...

Schon der Prolog hatte das fesselnde Etwas, das einen guten Thriller ausmacht. Gemeinsam mit Speer und Bogner, die zum ersten Mal gemeinsam ermitteln, macht man sich auf die Suche nach einem Serienmörder, der in einer Verbindung zu pädophilen Kreisen zu stehen scheint.

Das erste Mordopfer wurde auf grausame Weise mit quälender Folter nahezu hingerichtet und der Tote war eine Schlüsselperson in der Drogenszene. Als innerhalb 24 Stunden bereits der nächste Mord geschieht, wieder nach besagtem Muster, hält das den Spannungseffekt extrem hoch. Wie hängen die Morde jedoch mit dem Verschwinden von Speers Tochter Lucy zusammen?


Die Ermittler werden samt Privatleben aus nächster Nähe vorgestellt, beide sind Personen mit Ecken und Kanten, die zwar bis zum Umfallen arbeiten, aber auch keine sympathischen Charaktere darstellen. Sie sind auf ihre Art arbeitswütig, erfolgsorientiert und bei Speer ist die intensive Suche nach seiner Tochter ein extremer Punkt des Plots und er startet häufig auch Alleingänge. Bogner und Speer lassen sich auch von ihren Vorgesetzten nicht in ihrer Arbeitswut trennen und so geht es intensiv an die Nachforschungen. Mir haben die authentischen Befragungen und daraus gezogenen Schlussfolgerungen, aber auch die rasante Verfolgung und die Einblicke in das Täterverhalten, dem ein eigener Handlungsstrang zuteil wurde, gut gefallen. Die psychologischen Aspekte werden näher beleuchtet und das Rachemotiv steht über der gesamten Handlung. Aber es geht auch um alte, noch bestehende Seilschaften der DDR, um pädophile Kreise und Menschen mit Einfluss, die die Macht haben, Verbrechen spurlos zu vertuschen. Doch das charismatische Ermittlerduo hat sich in dem Fall festgebissen und gibt erst auf, als das letzte Opfer gefunden wird.

Trotz aller Einsichten und Hinweise kommt man dem Täter nicht allein auf die Spur. Hier bedient sich der Autor eines besonderen Tricks, der am Ende für eine völlig überraschende Auflösung sorgt. Während dieser spannenden Tätersuche hat man als Leser stets den Wunsch, die Tochter Speers endlich wiederzufinden.

Das Finale ist in seiner Dramatik ein krönender Abschluss dieser Tätersuche, bei dem die kranke Psyche sich in aller Gewalt noch einmal offen zeigt.



Dieser Thriller ist rasant, äußerst fesselnd und zeigt ein Ende, bei dem man auf eine weitere Folge hoffen kann. Ein deutscher Autor, der es durchaus mit englischsprachigen Thrillerautoren aufnehmen kann.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Diese Geschichte ist voller Tragik, sehr ergreifend und hat mich voll vereinnahmt. Unbedingt lesen!

Kukolka
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Ukraine, 90er Jahre. Die Sowjetunion hat ausgedient, entweder man gehört zu den Gewinnern oder zu den Verlierern. Samira ist erst sieben Jahre alt und lebt in einem Waisenhaus. Sie macht sich auf die Suche ...

Ukraine, 90er Jahre. Die Sowjetunion hat ausgedient, entweder man gehört zu den Gewinnern oder zu den Verlierern. Samira ist erst sieben Jahre alt und lebt in einem Waisenhaus. Sie macht sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand und kommt mit ein paar anderen Kids in einem Haus unter, in dem es weder Strom, Wasser, noch Toilette gibt. Aber ihr gefällt es, sie hat eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt und einen Job, sie geht betteln. Da sie wie ein Püppchen aussieht, mag sie jeder. Samira hat nur einen Traum, sie will nach Deutschland, zu ihrer Freundin Marina.


"Ich wusste, dass ich zu niemandem gehöre und nichts wert bin. Dass ich einfach da bin, so wie Kakerlaken. Niemand weiß, wo sie herkommen. Niemand braucht sie. Sie leben, bis einer sie wegklatscht." Zitat Seite 199

Samira ist ein hübsches Mädchen, deswegen nennen sie alle Püppchen, Kukolka. Das Leben im Waisenhaus ist hart, ohne liebevolle Zuwendung, aber Samira erträgt es tapfer. Als ihre Freundin Marina nach Deutschland adoptiert wird, ist ihr großer Traum auch dieses ferne Ziel. Dort gibt es Eltern und Schokolade. Marina verspricht ihr, sie in ihrem neuen Zuhause aufzunehmen. Also macht sich Samira auf den Weg.

Aber sie findet erst einmal eine Gruppe von Jugendlichen, die für Rocky, betteln und stehlen gehen. Auch hier erlebt sie Gewalt, aber sie siehtt diese Gruppe als Familie an und bringt sich und ihre Fähigkeiten ein.

Dieses Buch hat mich total ergriffen, ich habe es verschlungen, denn ich war in der Handlung gefangen. Ich musste hilflos mitansehen, wie Kukolka auf den Abgrund zurast. Wie sie verzweifelt nach Liebe sucht und dafür alles erträgt. Wie sie aus ihrer Situation nicht entfliehen kann oder es nicht versteht, dass sie dort gefangen ist.

Jana Lux versteht es mit einfachen Worten, mit denen eines Kindes, einen Abgrund aufzuzeigen, in den Kukolka ohne Ende rast. Sie benutzt schonungslos und sehr realistisch eine Sprache, die direkter nicht sein kann.
Fast atemlos habe ich diese Geschichte verfolgt, immer in der Hoffnung auf ein gutes Ende für Samira. Doch die Abgründe öffneten sich einer nach dem anderen.
Weil Samira so hübsch ist, ein echtes Püppchen, ist sie der Augenstern sämtlicher Männer und Frauen. Das nutzen einige Menschen aus und Samira ist in ihrer rührenden Unschuld und kindlichen Unwissenheit davon überzeugt, sie würden ihr nur Gutes tun. So macht sie für Rocky alles und bemerkt erst spät, wie skrupellos er ist. Da ist sie 13 und denkt wieder an ihr Ziel, nach Deutschland zu Marina zu kommen.

Immer weiter dreht sich die tragische Spirale des Verderbens um Samira und zieht sie immer weiter in den Abgrund hinein. Man möchte vor lauter Gram nicht weiterlesen und ist doch so gebannt von ihrem Schicksal, dass man das Buch nicht aus den Händen legen kann. Das Buch liest sich trotz aller Dramatik und grausamer Wahrheit sehr fesselnd. Das Schicksal Samiras lässt niemanden kalt.

Hier wird sehr authentisch das tragische Schicksal eines Kindes gezeigt, wie es viele auf der Welt gibt. In Armut, ohne Schutz, ohne Familie und ohne Hilfe driften sie in traurige Leben hinein. Es ist ein Buch, an das man sich noch lange erinnern wird. Unbedingte Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 03.11.2017

Tolle Ruhrpott-Krimödie

Mausetot im Mausoleum
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Dieser Band zeigt sich mal in einem anderen Licht als die bisherigen Bücher der Reihe. Der Humor tritt leise in den Hintergrund, denn Loretta ist todunglücklich, weil ihr Freund Pascal sich von ihr getrennt ...

Dieser Band zeigt sich mal in einem anderen Licht als die bisherigen Bücher der Reihe. Der Humor tritt leise in den Hintergrund, denn Loretta ist todunglücklich, weil ihr Freund Pascal sich von ihr getrennt hat. Die Einsamkeit macht Loretta zu schaffen und der fröhliche Tonfall ist ihr so gut wie vergangen.

Lotte Minck entführt ihre Leser in diesem Band auf einen Friedhof, es geht an Lorettas Arbeitsplatz bei der Sex-Hotline und wir erfahren, was bestimmte Blumen und Pflanzen für eine Sprache sprechen.

Hier geht es dieses Mal um einen Stalker, der ohne Rücksicht auf Verluste seine Angebetete für sich gewinnen will. Leider ist Loretta das Ziel seiner Träume und sie versteht die geheime Sprache seiner Blumenbotschaften nicht.



Lotte Minck hat es wieder geschafft, mich mit ihrem flotten Schreibstil und der abwechslungreichen Handlung an das Buch zu fesseln. Der Krimifall steht dieses Mal mehr im Vordergrund des Geschehens. Auch wenn ich einen Verdacht in Hinblick auf den Täter hatte, so haben mich die Erlebnisse bei der Astrologin, Pascals Unfall und die spätere Entführung Lorettas wunderbar unterhalten. Auch dieses Mal gibt es Situationskomik, wenn auch nicht ganz so umfangreich, denn Loretta leidet schrecklich. Und so leidet man mit ihr und freut sich, dass sie nicht aufgibt und ihre spitze Zunge auch in gefährlichen Situationen behalten hat. Denn Loretta ist wie sie ist und damit sorgen ihre bissigen Bemerkungen, die sie sicherheitshalber nur gedanklich äußert, erneut für humorvolle Momente und Lacherfolge.

Es gibt ein Wiedersehen mit bekannten Figuren aus den Vorgängerbänden, Frank mit seinem unvergleichlichen Ruhrpott-Slang ist natürlich auch wieder mit von der Partie und Erwin als Helfer in der Not mit seiner Doris.



Wer trotz eines Toten im Mausoleum und eines Stalkers über Lorettas Kommentare schmunzeln möchte, dem kann ich diese Krimödie nur ans Herz legen. Es ist ein tolles Wiedersehen für alle Loretta-Fans mit ihrer Kultfigur. Humor ist wenn man trotzdem lacht!

Veröffentlicht am 03.11.2017

Hier wird Geschichte berührend nachvollziehbar geschildert

Marlenes Geheimnis
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"Die Vergangenheit verlierst Du nie. Aber wenn Du heute nicht lebst, dann wirst Du auch die Zukunft verlieren." Zitat Seite 12


Dieser Roman verpackt eine Geschichte von drei Generationen einer Familie ...

"Die Vergangenheit verlierst Du nie. Aber wenn Du heute nicht lebst, dann wirst Du auch die Zukunft verlieren." Zitat Seite 12


Dieser Roman verpackt eine Geschichte von drei Generationen einer Familie in ein Stück Zeitgeschichte, sodass man als Leser mit den Figuren alles zeitnah miterleben kann.

Von Anfang an haben mich die drei Frauen aus drei Generationen mitgerissen.

Es ist Brigitte Riebe ausgezeichnet gelungen, Vergangenheit und Gegenwart lebendig miteinander zu verweben. Die Rückblenden umfassen ganze Kapitel, sodass man als Leser immer die Zeit im Blick hat. Es beginnt 1938 als Eva sich in einen jungen Tschechen verliebt, zeigt wie der Hass der Tschechen auf Nazideutsche überschlägt, beschreibt den Einmarsch der Russen und die Vertreibung bis zur Ankunft am Bodensee.

Die schwierige Zeit des 2. Weltkrieges und der Nachkriegsjahre werden sehr intensiv beschrieben und es wird deutlich, wie sehr auch viele Deutsche unter den Folgen der Kriegszeit zu leiden hatten. Dieser Roman führt direkt in diese schwere Zeit hinein und man ist berührt und ergriffen von den Zuständen. Es ist die Zeit der Zwangseinquartirung, der knappen Lebensmittelmarken, es gibt Malzkaffee statt Bohnenkaffee, man begnügt sich mit Streckbutter und Kernseife und der allgegenwärtige Tauschhandel zeigt deutlich wie es damals zuging.

Die Erlebnisse sind fesselnd geschildert, berühren hautnah und hinterlassen einen starken und nachhaltigen Eindruck über die Zeit des Krieges, der noch lange in mir nachhallt.

Die Charaktere der Familie werden mit vielen Emotionen, ergreifenden Erlebnissen und traurigen Schicksalen gezeigt und ich hatte die ganze Zeit diese Personen sehr authentisch vor Augen. Ich habe mit ihnen gelitten, geliebt, getrauert und gehofft. Dieser Roman geht mir wirklich sehr nah und wirft einen Blick in die neuste deutsche Geschichte, die viele Leser hier durch diese Figuren vielleicht erstmals erlangen.


Ein beeindruckender historischer Roman, der durch Einzelschicksale dreier Frauen einer Familie Geschichte sichtbar macht und zu einem berührenden Leserlebnis führt. Dieser Roman erhält meine absolute Leseempfehlung.