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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2024

Ein ergreifendes Highlight

Warte auf mich am Meer
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Das Ende rückt näher: im Juni 2001 teilen Evelyn und Joseph ihren erwachsenen Kindern ihre Pläne mit. In einem Jahr wollen sie gemeinsam den Freitot wählen. Evelyn ist schwer krank und will selbst entscheiden, ...

Das Ende rückt näher: im Juni 2001 teilen Evelyn und Joseph ihren erwachsenen Kindern ihre Pläne mit. In einem Jahr wollen sie gemeinsam den Freitot wählen. Evelyn ist schwer krank und will selbst entscheiden, wie es endet, solange sie noch kann. Joseph will diesen Weg mit ihr gehen. Die drei Geschwister reagieren sehr unterschiedlich. Wut, Rückzug, aber auch Anteilnahme und Verständnis. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven über mehrere Zeitebenen. Die Geschichte kehrt zu den Anfängen zurück, als Joseph sich 1940 in die sechszehnjährige Ev verliebte, nachdem er sie und ihre Bruder, der sein bester Freund ist, schon lange kannte. Es ist eine Rückschau, die immer wieder in die Gegenwart zurückkehrt. Sehr einnehmend erzählt Amy Neff diese berührende Liebesgeschichte, bei der kein Auge trocken bleibt.

Ich fand es sehr interessant, wie die Kinder mit der Entscheidung ihrer Eltern umgehen, was es bei ihnen auslöst, sich dadurch verändert und wie sie ihre Eltern als Liebespaar wahrnehmen. Violett fragt sich, was wahre Liebe für sie bedeutet. Thomas begreift durch äußere Geschehnisse, was Verlust bedeutet und Jane legt alte Glaubenssätze ab. Diese verschiedenen Einblicke ergeben ein sehr nachvollziehbares Gefühlsleben und man taucht beim Lesen tief in diese Familiengeschichte ein. Am schönsten fand ich die Kapitel, in denen Evelyn erzählt. Sie sind nicht nur sehr gefühlvoll und reflektiert geschrieben, sondern zeigen auch das Voranschreiten ihrer Krankheit aus ihrer Perspektive, während Joseph den zweitgrößten Textanteil hat, dessen tiefe Liebe mich berührte. Dabei haben mich die Rückblicke nie rausgerissen, sondern zeigen glaubhaft die Höhen und Tiefen der Ehejahre. Es ist eine rundum stimmige Liebesgeschichte über den Tod, der Liebende scheidet, die Angst um das, was man verliert und die Erinnerung an gemeinsame Jahre. Wunderschön und ergreifend erzählt.

Veröffentlicht am 23.07.2024

Spannende und magische Unterhaltung mit tollen Bildern

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
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Lua ist eine seltene Silberelfe und hat die verantwortungsvolle Aufgabe, den Tieren im Wald zu helfen. Malicia Warzenbuckel ist eine Hexe und Fabelwesen-Händlerin in Geldnot. Als Lua gefangen wird, kann ...

Lua ist eine seltene Silberelfe und hat die verantwortungsvolle Aufgabe, den Tieren im Wald zu helfen. Malicia Warzenbuckel ist eine Hexe und Fabelwesen-Händlerin in Geldnot. Als Lua gefangen wird, kann die Hexe ihr Glück nicht fassen. Nun kann sie die Elfe zu einer Haushaltshilfe abrichten und gewinnbringend verkaufen. Mehr wird nicht verraten.

Die Lesestimmung ist märchenhaft und voller Zauber. Es ist ein Hexenhäuschen in einem magischen Wald. Man weiß, hier kann alles passieren und deswegen verfolgt man mit Spannung das Geschehen. Lua ist nämlich sehr clever und fügt sich nicht einfach ihrem Schicksal. Dabei spricht die Hexe nur die Menschensprache, während die Fabelwesen die Sprache des Waldes sprechen. Deshalb wird die Geschichte aus diesen zwei Blickwinkeln erzählt, was schon irgendwie besonders ist. Die vielen schönen Bilder erfreuen bei jedem Umblättern. Die atmosphärischen Illustrationen von Daniel Napp passen sehr gut zu der märchenhaften Stimmung und zeigen auch ganzseitige Momentaufnahmen. Auch die reimenden Zaubersprüche konnten begeistert. Generell macht das Vorlesen viel Spaß und man fiebert mit den Figuren mit. Das Buch hat nämlich eine große Schrift und lesefreundliche Kapitellängen. Die Seiten fassen sich auch angenehm stabil an. Besonders schön ist, dass Malicia keine klischeehafte (böse) Hexe ist, und es traditionell und auch ein bisschen modern gehalten wurde. Das Ende ist sehr kindgerecht, und die Botschaft dahinter wichtig und wertschätzend. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 23.07.2024

Zwei Schwestern und ein Bär, der alles verändert

Cascadia
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Der Roman beginnt mit einem Auszug aus dem bekannten Märchen «Schneeweißchen und Rosenrot» der Brüder Grimm. Dieses Märchen, und die Rolle des Bären darin, mögen Julia Phillips inspiriert haben, als sie ...

Der Roman beginnt mit einem Auszug aus dem bekannten Märchen «Schneeweißchen und Rosenrot» der Brüder Grimm. Dieses Märchen, und die Rolle des Bären darin, mögen Julia Phillips inspiriert haben, als sie die Geschichte von Elena und Sam schrieb, die sich nahe stehen und ganz unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Die Schwestern leben im Haus der verstorbenen Großmutter und kümmern sich um ihre kranke Mutter. Schlagen sich mit Dienstleistungsjobs und schlechter Bezahlung durch. Beide träumen von einer besseren Zukunft, in der sie das Haus verkaufen und die Insel verlassen können. Doch es ist ein Neustart in der Warteschleife und der Bär kein Retter, sondern eine symbolische Kraft, die sowohl fasziniert, als auch ängstigt.

In «Cascadia» wird überwiegend Sams Sichtweise in der dritten Person erzählt, die sich zurückhaltend und nachdenklich zeigt, während Elena geheimnisvoller bleibt. Ebenso unterschiedlich reagieren sie auf den Bären, der plötzlich in ihr Leben tritt und eine Bedrohung darstellt, gleichzeitig auch für Veränderung und herausfordernde Konflikte steht. Es geht um Liebe, Moral, Bedingungslosigkeit und Schwesternschaft und es werden einige Fragen aufgeworfen, die nachdenklich machen. Ich mochte die ruhige und doch spannende Erzählweise, die schönen Naturbeschreibungen und die Schwestern, die mir mit dieser Geschichte in Erinnerung bleiben werden.

Veröffentlicht am 18.07.2024

Superlustige Unterhaltung für Groß und Klein

Crazy Family (Band 2) - Die Hackebarts schnappen zu!
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Es handelt sich zwar um einen zweiten Band, aber man muss Teil Eins nicht gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Die Hackebarts sind ein schräger Haufen, schlittern durch Pleiten, Pech und Pannen, ...

Es handelt sich zwar um einen zweiten Band, aber man muss Teil Eins nicht gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Die Hackebarts sind ein schräger Haufen, schlittern durch Pleiten, Pech und Pannen, aber machen stets das Beste daraus: die sechsjährige Lulu ist wieder superschlau, der achtjährige Mönkemeyer superkreativ, der elfjährige Zosch ist superschnell im Zocken, die dreizehnjährige Brooklyn supervernetzt, Opa Kuno ist diesmal superengagiert, Mama Adrijana superstark und Papa Walter superverpeilt. Diesmal hat Walter Hackebart ein echtes Schnäppchen gemacht und eigenmächtig eine Bruchbude gekauft. Was wohl der Rest der Familie dazu sagt?

«Crazy Family - Die Hackebarts schnappen zu!» hat ganz viel kindgerechten Humor, liebenswerte Charaktere, Geheimnisse und Spannung, Ideenreichtum, Sprachwitz und eine turbulente Handlung - herrlich überspitzt und auch ein bisschen gesellschaftskritisch, philosophisch und lehrreich. Es eignet sich gut zum Vorlesen, denn kurze Sätze, ein flüssiger Schreibstil und kurze Kapitel machen es möglich. Die Illustrationen von Horst Klein setzten humorvoll noch einen oben drauf. Das gemeinsame Rätseln beim Quizzen bringt richtig Spaß. Mir hat besonders gefallen, wie die Familie miteinander umgeht und das hier jeder seiner Raum zur Verwirklichung erhält. Diese siebenköpfige Familie muss man einfach mögen. Wirklich sehr gute Unterhaltung. Große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.07.2024

Ganz großes Kino! Applaus!

Relight My Fire
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Die Stranger Times ermittelt wieder und diesmal kommt es ausgerechnet an Halloween zum großen Showdown. Titel und Cover machen dem Inhalt alle Ehre, denn es wird wirklich ein mörderisches Comeback geben. ...

Die Stranger Times ermittelt wieder und diesmal kommt es ausgerechnet an Halloween zum großen Showdown. Titel und Cover machen dem Inhalt alle Ehre, denn es wird wirklich ein mörderisches Comeback geben. Die Handlung knüpft zwei Monate nach dem dritten Band an, nachdem ein verstörender Prolog Rätsel aufgibt. Stella studiert und wünscht sich nach wie vor ein normales Leben. Aber auch ihr wird klar, das wird nichts werden, als in ihrer unmittelbaren Nähe ein Mann in den Tod stürzt, der vorher zu schweben schien. Das weckt die „Irren-Zeitung“ auf den Plan, die aber noch mit anderen Problemen zu kämpfen hat. Vincent Bancroft muss tödliche Konsequenzen abwenden und Hannah begegnet ihrem Idol, der auch nach vielen Jahren noch ihre Knie weich werden lässt. Wieder ergeben viele Handlungsstränge erst nach und nach die Zusammenhänge und es macht großen Spaß, sich mitreißen zu lassen. Der temporeiche und nervenaufreibende Showdown war der Knaller und hat mir wahnsinnig gut gefallen.

Ich dachte, der dritte Band wäre nicht zu übertreffen, aber die Fortsetzung war ein Kracher: noch rasanter, noch skurriler, noch witziger und noch gruseliger. C. K. McDonnell verwöhnt seine Fans mit neuen Einfällen und obendrauf gibts noch ein Personenverzeichnis mit Getränkeauswahl. Zum Glück ist sein Einfallsreichtum unerschöpflich, denn einige Antworten bleibt er noch schuldig. Es ist also kein Ende in Sicht. Freut euch, auf ein Wiederlesen mit liebgewonnenen Charakteren (mit oder ohne Hose) und abgedrehten Neuzugängen, die sich in euer Herz kämpfen werden. Von Anfang bis Ende erstklassig (inklusive Vorwort und Danksagung) und für mich ein rundes Highlight der Reihe.

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