Meine Begeisterung musste wachsen
In den Farben des Dunkels"In den Farben des Dunkels" - ein tiefgründiger Roman darüber, was wie der sinnbildliche Flügelschlag eines Schmetterlings, in diesem Fall ein einzelner Tag ganze Leben verändert, ein Roman über Liebe ...
"In den Farben des Dunkels" - ein tiefgründiger Roman darüber, was wie der sinnbildliche Flügelschlag eines Schmetterlings, in diesem Fall ein einzelner Tag ganze Leben verändert, ein Roman über Liebe und Freundschaft, über Abweisung und Trauer.
Als der dreizehnjährige Patch zufällig dazu kommt, wie die gleichaltrige Misty von einem Mann im Wald bedroht wird, geht er dazwischen und rettet sie damit, wird vom Täter aber daraufhin entführt und taucht erst einmal nicht mehr auf. Seine beste Freundin Saint will die Hoffnung nicht aufgeben und setzt alles daran, Patch zu finden und alle davon zu überzeugen, dass er noch lebt und sich die Suche lohnt. Als er nach fast einem Jahr dank ihrer Hilfe gefunden wird, soll alles wieder so sein, wie vorher. Doch das wird nicht passieren. Patch überlebte die Zeit in Gefangenschaft seiner Meinung nach nur durch Grace, einem Mädchen, das er nur gehört und gefühlt, nicht aber gesehen hat. Sein ganzes Leben wird sich von da ab daraufhin ausrichten, Grace zu finden, von der irgendwann alle denken, sie existiert nur in seiner Fantasie. Der Titel des Romans erschließt sich damit sehr schnell, denn er schafft es, ein Bild von ihr zu zeichnen.
Saint hingegeben wünscht sich nichts mehr, als ihren alten Patch zurück. Sie klammert sich an die Hoffnung, sollte nur Grace gefunden werden, wird alles wieder gut. Sie vergisst darüber jedoch sich selbst, so dass mir Saints Leben an vielen Stellen fast körperlichen Schmerz verursacht und ich mich frage, wie sehr man sich selbst eigentlich für eine Sache aufgeben kann und sollte.
So begleitet das Buch die beiden durch ihr Leben und durch eine Reise quer über die ganze USA, eine Geschichte voller schicksalhafter Begegnungen, vermisster Mädchen, mit guten und schlechten Menschen. Nicht nur einmal dachte ich beim Lesen "Was soll jetzt noch kommen?", doch dann kam der nächste Plot Twist und man will wissen, wie es damit weiter geht. Zwischenzeitlich waren manche Gedankensprünge zwischen den Handlungen etwas zu sprunghaft für mich und ich brauchte immer mal kurz, um den roten Faden wieder zu finden. Das scheint aber Whitakers Handschrift zu sein, trifft aber nicht zu 100% meinen Geschmack.
Die zu Beginn sehr temporeiche und spannende Handlung nimmt für mich im Verlauf der Geschichte ab und verliert sich in Nebensträngen, die die eigentliche Haupthandlung nur schleppend vorankommen lassen. Einige Passagen wirken durch ihre Ausschmückung zu künstlich für meinen Geschmack.
Dennoch ein grandioser Roman, der es am Ende schafft, alle losen Enden zu einem Ende zusammenzuführen, das dem Ganzen würdig ist.